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No. 34. Steglitz-Berlin, den 22. August 1903. XVIII. Jahrgang. Eigentbum des Verbandes der Eandetsgärtner Deutschlands. Organ des 6artenbau-Verbandes für das Rönigreib Sacsen, berausgegeben unter Mitwirkuns der hervorragendsten fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 M. für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redacteur : F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutsohlands, eingetragen aut Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregister de« Knigl Amtegerichts zu Leipzig. rn——SS— Wekanntmachung. Nach eingehender Aussprache hat die Hauptversammlung mit 52 gegen 23 Stimmen beschlossen, den Inseraten teil des Handelsblattes vorläufig weiterzuführen. Durch diesen Beschluss erwächst dem Vorstande die Pflicht, nach Möglichkeit auf eine bessere Rentabilität des Anzeigenteils hinzuwirken, und alles, was diesen Beschluss schädigend beeinflussen kann, zu vermeiden. Der Vorstand ist der festen Ueberzeugung, dass dieses Ziel bei einer allseitigen Unterstützung, in erster Linie der Verbandsmitglieder, sicher erreicht werden kann. Wir richten daher an alle Mitglieder die dringende Bitte, dem Mehrheitsbeschlusse der Hauptversammlung gemäss nun auch für den Inseratenteil bei jeder Gelegenheit nach Kräften eintreten zu wollen. Ueber die den Inseratenteil betreffenden Verhandlungen in Dortmund wird der stenographische Bericht Aus führliches enthalten. Die Angelegenheit ist in Dortmund so eingehend behandelt worden, dass vorerst ein weiteres Kritisieren der Angelegenheit in unserem Verbandsorgan unterbleiben kann und muss. Deshalb richten wir an die Herren Obmänner und Schriftführer der Verbandsgruppen die Bitte, in den einzusendenden Protokollen eine etwaige Meinung über eine Aufgabe des Inseratenblattes nicht nochmals zum Ausdruck bringen zu wollen, da der Vorstand es nicht als im Sinne des Beschlusses der Hauptversammlung, sowie der ihm dadurch übertragenen Auf gabe liegend anerkennen kann, wenn dieser Beschluss in unserem Verbandsorgan auch jetzt noch der öffent lichen Kritik unterliegen dürfte. Der Vorstand des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Franz Bluth, Vorsitzender. Ausführliches Protokoll der XX. Hauptversammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Erster Verhandlungstag. Montag, den 3. August, vormittags 9 Uhr. Vorsitzender Franz Bluth - Steglitz: M. H.! Ich eröffne die Sitzung und ersuche zuerst unseren Herrn Schatzmeister, ein paar Worte zu sprechen. Schatzmeister J. F. Loock- Berlin: Sehr verehrte Anwe sende! Hochverehrte Gäste! Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands begeht mit der heutigen seine 20 ordentliche Haupt versammlung. Es ist die heutige die zwölfte, au welcher der bis herige Vorstand mit Ausnahme des erkrankten Herrn van der Smissen teilzunehmen die Ehre hat; es ist die heutige die erste, die in dieser Provinz tagt, von welcher es in dem Liede: Was ist des Deutschen Vaterland? heisst: „Ist’s, wo der Mär ker Eisen reckt?“ Unser Dichter Ernst Moritz Arndt, der das Lied vor rund 100 Jahren verfasst hat, hat damals schon gewusst, dass hier die Eisenindustrie gross ist. Wie viel mehr hat sie sich vermehrt seitdem! Ein Eisenwerk, ein Stahlwerk reiht sich an das andere. Wir wollen in diesem gastfreundlichen Dort mund uns vornehmen, dass wir fest und treu zusammenhalten, dass unsere Liebe zum Verbände brenne, wie die Kohle, die hier gewonnen wird, dass unsere Bestrebungen so fest sind, wie der Stahl und das Eisen, die hier produziert werden! Und was die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit anbetrifft, so wollen wir uns an den Bewohnern der „Roten Erde“ ein Bei spiel nehmen. Meine verehrten Herren! Leider ist es in der Reihe der Jahre nicht immer möglich gewesen, unter den Mitgliedern des Verbandes eine Einigkeit zu erzielen, wie man sie wohl hätte wünschen können. Und warum war das? Die Interessen der ein zelnen Landesteile sind ja vielleicht verschiedene. Ausserdem liegt es auch noch an anderem. Man hat immer versucht, die Mitglieder unter einander zu entzweien und zu verhetzen. Es mögen auch noch andere Dinge vorliegen, aber hauptsächlich I wird die Unzufriedenheit erwähnt, und, m. H., diejenigen, die