Volltext Seite (XML)
74 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. No. 9 legenheit der ersten Frühjahrsbörse (Ende März) in Dortmund stattfindet, geschlossen wird. Hagen i. W. A. Tiedemann. Verbandsgruppe Altmark-Priegnitz. Versammlung am Sonntag, den 9. Februar 1901 in Stendal, Restaurant Haupt (eingegangen am 16. Februar). Der Obmann Herr C. Theuerkauf-Stendal eröffnete um 3 Uhr die Versammlung, sodann wurde das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, wogegen nichts zu erinnern war. Hierauf theilte der Obmann zum 1. Punkt der Tagesordnung betr. Vertreterwahlen mit, dass von den Mitgliedern der Priegnitz bereits Vorschläge eingelaufen sind. Folgende Herren wurden dann zur Wahl empfohlen: die Herren Ebert-Perleberg, Zöhler-Wittstoek, Hansen-Pritzwalk, W. Osten-Perleberg, da in diesem Jahre nur Mitglieder aus der Priegnitz gewählt werden können. Hierauf wurde zum nächsten Punkt der Tagesordnung geschritten, be treffend gemeinschaftlichen Bezug von Mistbeetfenstern u. s. w. Es waren Offerten von 10 Lieferanten eingegangen, sämmtliche Kataloge vorzügliche Waare offerirend, doch konnte eine Einigung noch nicht erzielt werden, und wird dieses einer späteren Ver sammlung überlassen. Nach diesem wurden verschiedentlich e gärtnerische Fragen berührt und beantwortet, so dass unter Anderem auch die Frage betr. Fortbildungsschulbesuch der Lehrlinge dahin erklärt wurde, dass die Lehrlinge eine Fortbildungsschule nach einem Erkenntniss des Kgl. Kammergerichts nicht mehr zu be suchen brauchen, wie dies im Stendaler Kreise jetzt nun auch geschieht. Die Kollegen blieben dann fröhlich beisammen bis die Züge die selben wieder in die Heimath zurückführten. Die nächste Ver sammlung findet voraussichtlich in Perleberg statt. Anwesend waren Herren aus Salz wedel, Oebisfelde, Tangermünde, Stendal. E. R o h n. Verbandsgruppe Herzogthum Braunschweig. Sitzung am 3. Februar 1901 in der Hagenschenke (eingegangen am 16. Februar). Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls der vorigen Sitzung werden als Vertreter bezw. Stellvertreter noch 4 Herren vorgeschlagen und zwar A r e n d t s - Schöppenstedt, Raap, K n i ts c h k e-Braunschweig, Pap e-Wolfenbüttel. Unterzeichneter legt einen Brief vom Verbandsvorstand vor, durch welchen der in voriger Sitzung gefasste Beschluss, die Stimmzettel sich für hiesige Mitglieder im Ganzen fordern zu lassen, hinfällig wird, weil dieses gegen die Statuten verstösst. Herr Adam berichtet sodann aus der ihm in voriger Sitzung übergebenen Broschüre „Die soziale Frage im Gärtnerberufe“. Einige Punkte mögen wohl vom Ver fasser richtig erfasst und behandelt sein, doch sind meist Ueber- treibungen und selbst Unwahrheiten darin. Ebenso be rührt es sehr merkwürdig, dass die ganze Ab handlung von vorn bis hinten nur Forderungen enthält, während von einer Gegenleistung über haupt nicht die Rede ist. Es schliesst sich hieran eine grössere Debatte, an der sich besonders die Herren Plagge, Adam und Bültemann betheiligten. Letzterer verliest auch einen Artikel aus den hier erschienenen „Neuesten Nachrichten“, in welchem auf Anregung des Allgemeinen D. G. V. der schlechten Gehaltslage und der langen Arbeitszeit der in hiesigen städtischen Betrieben beschäftigten Gehilfen und Gartenarbeiter 'Erwähnung geschieht. Jedoch ist hierin so viel Unwahres, dass es unter unserer Würde ist, auf solche Machenschaften einzugehen. Den nächsten Punkt der Tagesordnung betraf das hiesige Topf lager, indessen konnten die Verhandlungen noch nicht zu Ende geführt werden. Für die nächste Tagesordnung wird aufgestellt: Anträge zur Hauptversammlung, Gartenbauschul-Angelegenheiten. Nach der Sitzung vereinigten sich die Anwesenden zu einem frohen Mahle zur Feier des siebenjährigen Stiftungsfestes der Gruppe. In be redten Worten sprach der Vorsitzende über den Lebenslauf unserer Gruppe, er verglich diese mit einem Kinde, welches zuerst schwächlich und unerzogen, jetzt aber allmälig kräftig und ver ständig geworden sei. Sein Hoch galt dem Wachsen, Blühen und Gedeihen des ganzen Verbandes und speziell der Gruppe „Herzog thum Braunschweig.“ Begeistert stimmte die Versammlung ein. Hieran anschliessend toastete Herr Plagge auf die Eltern dieses Kindes und liess den Gruppenvorstand hochleben. Herr Adam sprach sodann noch über das Verbandsleben und Herr E H. Meyer trug zur Unterhaltung durch einige humoristische Anekdoten bei. Die Stimmung wurde allmälig eine sehr fröhliche, erst in später Stunde trennte man sich mit dem Bewusstsein, dass solche kleinen Feiern die Kollegialität unbedingt heben. L. Barnstorff, Schriftführer. In Wriezen verstarb unser Mitglied, der Handelsgärtner C. Oldenroth. Der Verstorbene genoss auch innerhalb seines engeren Kreises eine allgemeine Werthschätzung. Dem Gärtner Heinrich Upal zu Schönberg i. M., wurde die Rothe Kreuz-Medaille dritter Klasse verliehen. Dem Kunstgärtner Poppe zu Kroitsch im Kreise Liegnitz wurde das Preuss. Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Deutsche Dahlien-Gesellschaft. Bericht über die I. Jahres versammlung am 3. Februar 1901 in Berlin. Nachdem der Präsident, Herr C. Kotte- Südende, die Sitzung eröffnet hatte, wird der Jahresbericht und das Protokoll der letzten Versammlung verlesen und angenommen. Bevor zur Neuwahl des Vorstandes geschritten wird, legtHerr Kotte nochmals den Mitgliedern ernstlich seinen Wunsch vor, das Amt eines I. Vorsitzenden in die Hände einer anderen Person zu legen, da er aus Gesundheitsrücksichten gezwungen sei, zurück zu treten. Herr C. v. d. S m i s s e n erklärt und weist darauf hin, dass bei Besetzung eines solchen Amtes erst eine genaue Prüfung der zu wählenden Personen stattzufinden habe, und wird Herr Kotte ersucht, bis auf Weiteres auf seinem Posten zu verbleiben und wii d ihm als Unterstützung Herr Hofgärtner Hoffmann als 11. Voi sitzender zur Seite gestellt. Ferner werden die Herren K o h 1 m a n n s 1 e h n e r - Britz als Geschäftsführer, Bornemann- Blankenburg als Schriftführer, Crass- Mariendorf als Schatz meister, sowie die Herren J. C. H a ni s e h - Leipzig, Koene- mann- Nieder-Walluf und Ortmann- Nürnberg als Beisitzer ge wählt. Als Kassenprüfer erstattet Herr Draheim- Berlin Bericht und wird hierauf Herrn Crass Decharge ertheilt. Ueber unsere diesjährige Ausstellung, welche eventl. in Hamburg stattfinden soll, referirt Herr N o n n e - Ahrensburg. Als geeig netster Ausstellungsplatz empfiehlt sich der zoologische Garten und wird auch nach längeren Debatten beschlossen, die Ausstellung dort abzuhalten und zwar in den Tagen vom 14.—16. September 1901. Um die diesbezüglichen Vorarbeiten zu veranlassen, werden die Herren N o n n e und An sorge ersucht, sich aus dortigen Kreisen ein Ausstellungskomite zu bilden und zu der, während der im Mai stattfindenden Ausstellung abzuhaltenden 2. Versamm lung genauen Bericht zu erstatten, wozu sich beide Herren auch verpflichten. Ueber das Thema: „Wie hat sich unser Punktirsystem bewährt“, hält Herr E n g e 1 m a n n - Zerbst einen Vortrag, welcher zu dem Resultate führt, dass es wohl etwas besseres zur Bewerthung nicht geben könne. Obwohl Redner in früheren Jahren strengster Gegner dieses Systems gewesen ist, muss er jetzt bekennen, dass er nach praktischer Handhabung zu der obigen Ansicht gekommen ist. Im Allgemeinen sollen die Bewerthungsbestimmungen verschärft werden. Von Herrn Ortmann-Nürnberg war ein vorzüglich aus gearbeiteter Vortrag eingesandt worden, welcher sehr viel neue beachtenswerthe Ideen enthält und beschliesst man in der im Mai stattfindenden Versammlung denselben näher zu besprechen. Auf Beschluss soll der Vortrag allen Mitgliedern zugesandt werden. Bei dem Antrag des Herrn Engelmann: „Festlegung von Mindest-Vefkäufspreisen“, wird das Geschäftsgebahren eines ersten grossen Versandgeschäfts Deutschlands recht scharf verurtheilt, da dasselbe Dahlienstecklinge das Hundert mit 5 M. in seinem Hauptkatalog anbietet, um diesen Missständen zu steuern, übernimmt Herr Rosenberg-Halle-Giebichenstein die Bildung eines Wirthschaftsausschusses, welcher bei Versammlungen der D. D.-G. über derartige Vorkommnisse berathet. Bei Punkt „Verschiedenes“ wurde angefragt, was eigentlich „Gloria-Dahlien“ seien, leider konnte hierüber von den Anwesenden niemand Auskunft geben, und war man allgemein der Ansicht, dass derartige Neuheiten wenigstens auf den Ausstellungen der D. D.-G. vorgeführt werden sollten. Britz. H. Kohlmannslehne r. IFRFHISVITITFTHTHTITHEVTFVTHPTVFHTFITVVTHTHFFTFFSTVTVTHTHSVT*FIFVFHFHFFFVTHSFFT*-F% Preisausschreiben. Das Preisausschreiben des Praktischen Rathgebers, betreffend den Wilhelmsplatz in Frankfurt a. O. hat insofern eine Erweiterung erfahren, als auch solche Arbeiten zu lässig sind, deren Einzelzeichnung für die Denkmalsumgebung im