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No. 8 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. 65 waren es 3002 Stück, welche auch bezahlt wurden. Nachdem aber die Mistbeete wieder bestellt und bepflanzt waren, stellte es sich heraus, dass beim Auf- und Zuklappen der Fenster beim Luftgeben und Giessen, ebenso beim Beschatten der Treibhäuser nach kurzer Zeit noch über 2000 Scheiben zersprangen, weil das Glas durch die Hitze so spröde geworden war, dass beim Berühren die Scheiben zersprangen. Der Herr Fragesteller möge aber doch versuchen, seine Entschädigungsansprüche geltend zu machen, vielleicht bei der Feuerversicherungs-Gesellschaft, bei der die Fabrik versichert war, vielleicht kann auch der Besitzer der Fabrik regresspflichtig gemacht werden. Berlin N. Carl Crass. *** Antwort. Ich halte es für nöthig, dass der wirkliche Schaden durch einen Sachverständigen festgestellt wird und dies der Versicherung resp. der Behörde überreicht wird, es wird sich dann schon einer von beiden zur Zahlung bequemen, wenn nicht, so muss es eben auf dem Klagewege geschehen. Vor 5 Jahren brannte auf einem Nachbargrundstück von mir in der Sylvesternacht eine Scheune nieder. Da Wasser knapp war, benutzte die Feuerwehr meinen Tiefbrunnen zur Wasserbeförderung, und wie es nun zugegangen ist, ist jedem unklar — das ganz neue Hebewerk wurde zerbrochen. Der Branddirektor fordert Rechnung, ich reiche dieselbe ein, werde aber von der Städte-Feuersocietät abgewiesen, weil ich nicht bei der Städtesocietät, sondern bei der Magdeburger Feuerversicherung versichert bin! Ich gehe nun gegen den Magistrat vor, als Vertreter der Feuerwehr, und siehe da, es wird festgestellt, dass von Polizei wegen die Feuerwehr berechtigt ist, auch ohne meine Erlaubniss, im wirklichen Nothfalle aus meinem Brunnen Wasser zu entnehmen, aber dann auch für jeden Schaden aufzukommen hat. Es ging bei der Verhandlung sehr scharf zu. Ich verwahrte mein Eigenthum gegen Konkurrenzneid, mir wurde aber die Ueberzeugung beigebracht, dass die Polizei auch ohne mein Wollen im Nothfalle sich meines Brunnens bedienen kann, aber auch für allen Schaden haftet. Es wurde denn auch die Rechnung von der Städtischen Behörde sofort bezahlt. Sommerfeld. R. P r i n s 1 e r. Frage 388. Ich habe einen Satz von mehreren hundert Stück Lilium longiflorum Eiszwiebeln, dieselben stehen in Töpfen und haben sich gut und normal entwickelt, so dass die Knospen eine Länge von 6—12 cm erreicht haben. Jetzt fangen viele Knospen ohne ersichtlichen Grund von innen an zu faulen, dass heisst sie bekommen aussen einen kleinen grauen Fleck, als ob das Gewebe vertrocknet wäre, und bricht man die Knospe auf, so sind Staubgefässe und Stempel verfault. Bei einem anderen Theil sind vorn die Spitzen der Knospen so fest ge schlossen, dass sich dieselben nicht normal aufschliessen können, sondern sie platzen in der Mitte der Knospen auf, während die Spitzen noch fest zu sind. Dadurch kräuseln sich Kelch wie Blumenblätter und die Blumen sind vollständig unbrauchbar. Die Lilien stehen in einem hellen Gewächshaus bei 10—12° Reaumur Wärme. Läuse sind nicht die Veranlassung. Was ist die Ursache? Für Beantwortung besten Dank. L. K. Antwort: Es ist wiederholt vorgekommen, dass Pflanzen von Eislagerungen nicht normale Ausbildung ihrer Blüten zeigten. Dieselben wachsen ohne die geringste Störung bis zum Aufbrechen der Knospen, die merklich Zurückbleiben und krank werden. So erging es mir und einem. Leidensgenossen in anderer Gegend mit Maiblumeneiskeimen. Kaum 10% brachten normale Blumen, die übrigen starben vor der Entfaltung ab, während Keime letzter Ernte, gleichzeitig getrieben, 2 Wochen später die herrlichsten Blumen bildeten. Es ist anzunehmen, dass die Keime vor oder nach ihrer Eislagerung eine Trockenperiode durchgemacht haben, die einen schädlichen Einfluss auf die Treiberei auszuüben geeignet ist. Aehnliche Erscheinungen wie bei den L. longifl. angegeben, kann man im Sommer an L. lancifolium beobachten, wenn sie eine längere Regenperiode mit kühler Temperatur durchmachen müssen und die Knospen sich entwickeln. Es wird ein Theil einseitig aufblühen oder halb verkrüppelte Blüthen entfalten, und umsomehr, je schwerer der Boden ist, in dem die Zwiebeln stehen. Oberglogau. 0. Janorschke. + * * Antwort: Wenn mir auch ein solcher Fall mit Lilium longi- florum-Eiszwiebeln noch nicht passirt ist, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass zuviel Feuchtigkeit der Erde (und der Luft) vor und während der Knospenentwickelung bei zu geringer Ver dunstungskraft der Pflanzen vorhanden ist, welche bei zu feuchter Luft oder trüber Witterung dann selbstverständlich zur Fäulnis» zunächst der inneren Blüthenknospen, sodann auch zum Geschlossen bleiben der Knospenspitzen und später (in Folge des Wasserdruckes) zum Platzen führt. Es ist das also derselbe Vorgang der Innenfäulniss, wie er öfter bei Obstfrüchten am Baume, und derselbe Vorgang des Geschlossenbleibens, wie er sich z. B. bei früh getriebenen Scilla sibirica abspielt, bei welch letzteren man dann rechtzeitig die Blätterspitzen vorsichtig auseinanderbiegen muss. Die, soweit möglich, zu ergreifenden Massregeln sind also: Mässigere Erd feuchtigkeit, trocknere Luft und vorsichtiges Lockern der Kronkelch- blatter-Spitzen. Berlin N. 58. Andreas Voss, Kulturpraktiker. Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 5490. Otto, Albert, i. Fa. Daiker & Otto, Hg., Langenweddingen, Langestrasse. 5491. Lütt, Aug., Hg., Ldschg., Hamburg-Eilbek, Lühmannsweg 8. 5492. Hesse, Franz, Hg., Heinersdorf b. Berlin, Neukirchstr. 16. 5493. Senss, Fritz H., Hg., Hohen-Schönhausen b. Berlin, Lands berger Chaussee 5494. Deutschendorf, (i. Fa. Deutschendorf & Röver), Hg., Heiners dorf b. Berlin, Neukirchstr. 4. 5495 Marcks, Martin, Hg., Eidelstedt. 5496. Homann, H. A., Hg., Hamburg, Klosterstieg 9. 5497. Wodicke, Johann, Hg., Altona-Bahrenfeld, Wagnerstr. 29. 5498. Warnke, F. F. J., Ldschg., Hamburg, Hoheluft-Chaussee 90. 5499. Ruge, A., Hg., Hamburg-Ohlsdorf. 5500. Petersen, Karl, Ldschg., Hamburg, Rotherbaum-Chaussee 65. 5501. Vorreyer, Herm., (i. Fa. Chr. Barenfeld & Vorreyer), Hg., Hamburg-Winterhude, Grasweg 52. 5502. Grube, D. F., Hg., Altona-Ottensen, Friedhofsallee. 5503. Stölting, J. H. S., Hg., Lokstedt, Süderfeldstrasse. 5504. Keller, Heinrich, Hg., Lokstedt, Süderfeldstrasse. 5505. Ochs. Jacob, Ldschg.,Hamburg-Uhlenhorst, Winterhuderweg74. 5506. Schildknecht, L., Inspektor der Kloster-(Handels)-Gärtnerei Sornzig, Bez. Leipzig. 5507. Nitzsche, Arthur, Hg., Fabrikant, Dresden-Trachau, Industriestr. Verbandsgruppe Hannover. Versammlung am Sonntag den 3. Februar 1901 in der Börse, Hannover (eingegangen am 5. Februar). Anwesend 40 Mitglieder und 6 Gäste. Der Obmann Herr Aug. Wagener eröffnet um 312 Uhr die Versammlung und berichtet, im vorigen Jahre seien vier Versammlungen abgehalten, die Mit gliedzahl sei von 128 auf 135 gestiegen und er hoffe, dass sich die Gruppe Hannover immer auf der Höhe, eine der stärksten Gruppen zu sein, halten möge. Die Schutzzollsache sei jetzt so weit ge diehen, dass sie auf dem grünen Tische zur Verarbeitung liege und vorläufig weiter nichts zu machen sei. Zu Punkt 1 wird auf Antrag des Herrn Starke- Göttingen durch Akklamation der bisherige Vorstand wiedergewählt, Obmann Herr Aug. Wagener, 2. Vors. Herr Sperling, Schriftführer Wilh. Meyer- Kirchröderthurm. Nachdem die drei Herren das Amt wieder angenommen, wurden zu Punkt 2, Vorschläge für Vertreter resp. Stellvertreter, folgende Herren genannt: Starke- Göttingen, Sperling- Hildesheim, Lobermeyer- Ahlem, Wilh. Meye r-Kirchröderthurm, Mark graf- Herrenhausen, H. Meyer- Entenfang, P i t s c h m a n n - Gr.- Buchholz-Hannover , Schütt Lehrte , T a g m a n n - Davenstedt, R e t h w i s c h-Hannover, Haverbee k-Hannover, Arn emarn- Hildesheim, F r e u d e n b e r g - Hildesheim, H. Meyer-Celle, Steckeweh - Rethmar, Neumeister - Wülfel, Noggerath- Lehrte , C. Thürnau - Buchholz , Aschemann - Hameln, T ö n n i e s - Bremen. Punkt 3, abzuhaltende Versammlungen für dieses Jahr. Es wurde folgendes bestimmt: Die nächste im Mai stattfindende Versammlung soll in Hameln sein. Bei Abstimmung für die dritte zwischen Celle und Göttingen fiel die Stimmen mehrzahl auf Göttingen. Die vierte Versammlung soll in Hannover stattfinden, und zwar während der im Herbst abzuhaltenden Pflanzen- Börse. Zu der Börse stellt Herr Lobermeyer den Antrag, diese nicht fallen zu lassen, sondern weiter. zu führen, dieselbe sei noch etwas Neues, und würde sie sich mit der Zeit schon ein bürgern und uns sehr zum Nutzen sein. Die Frühjahrs-Börse sei vorläufig nicht in grösserem Massstab auszuführen, und wäre es