Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 16.1901
• Erscheinungsdatum: 1901
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190100009
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19010000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19010000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Gäste herzlich willkommen und richtete, vornehmlich an letztere Herren eine kürzere lebhafte Ansprache, worin er die Bestrebungen und die Thätigkeit des Verbandes und seiner Gruppen erläuterte, gleichzeitig zu weiteren Beitritten auffordernd, dabei die Mitglieder ermahnend, auch ferner treu zum Verbände zu stehen und weiter mitzuarbeiten an seinen Werken. Alsdann wurde zum ersten Punkt der Tagesordnung: Vorschläge zu den diesjährigen Vertreter wahlen, übergegangen. Herr Seehusen empfahl dringend, nur solche Herren vorzuschlagen und zu wählen, welche sicli ein solches Amt auch ernstlich angelegen sein lassen und energisch für unsere Interessen und Wünsche eintreten Dabei wurde nun auch noch manches Für und Wider und einige Bestrebungen, die im Verbände und einzelnen Gruppen hervortreten, eingehend besprochen und schliesslich der deutschen Gärtnerei auf der Pariser Weltausstellung gedacht, wie dieselbe leider von einigen Seiten als so sehr kläglich ausgefallen geschildert wird. Dies wird aber von Herrn Seehusen als nicht der Wirklichkeit entsprechend berichtigt und sagte er, dass der deutsche Gartenbau dort wohl würdig ver treten gewesen sei; man müsse dabei auch noch bedenken, dass die ausgestellten Pflanzen vielfach sehr unter besonders ungünstigen Einflüssen, als anhaltende Dürre und Staub zu leiden gehabt hätten. Darauf wurden nun Vorschläge gemacht zur Wahl von Vertretern, und nunmehr nachfolgende Herren aufgestellt: Joh. Desler- Grundhof, Joh. Ehmke-Schleswig, F. Engelke-Flensburg, Chr Jacobsen-Apenrade, Chr. Lauritzen-Flensburg, Herm. Maeder- Burg auf Fehmarn, D. Petersen - Flensburg, W. Ramm-Kiel, B. Rathjen-Neumünster, Th. Rossi-Flensburg, Alb. Sehlue-Kiel, Andr. Schroeter - Kiel, R. Seehusen - Flensburg, M. Sye-Kiel, Th. Voigt-Neumünster. Darauf fand eine Probe-Abstimmung statt, um zu sehen, auf welche Herren wohl die meisten Stimmen fallen könnten, damit bei der Abstimmung eine Zersplitterung möglichst vermieden werde. Zu Punkt II; Haltpflichtversicherung, erläuterte der Herr Obmann, wie nothwendig es heut zu Tage für jeden Ge schäftsmann, also auch Handelsgärtner, sei, bei einer Privat- Versicherungsgesellschaft eine derartige Versicherung abzu schliessen, da es Keiner wissen könne, wie leicht er nach den heutigen Gesetzen durch einen, auch unverschuldeten, Unfall, zu einem grösseren oder geringeren Schadenersätze herangezogen werden könne, der manchen oft recht empfindlich treffen kann. Die Agenten des Stuttgarter „Allgemeinen Deutschen Versicherungs- Vereins“, mit dem der Verband ein Abkommen getroffen hat, dass für die Mitglieger eine Ermässigung der Prämie um 10 pCt. statt findet, sowie auch andere ähnlicher Gesellschaften, haben allent halben auch schon ihre Prospekte, wie solche auch der heutigen Versammlung vorgelegt wurden, abgegeben und auch schon Ver sicherungen abgeschlossen. Dabei wurde es aber als ein Uebel stand erwähnt, dass bei ev. Schäden bis zu 10 000 Mark die selben nur in Höhe bis 90 pCt. vergütet werden und man den Restbetrag selbst zu tragen hat. Herr Rossi-Flensburg erklärte aber, dass auch er gegen diesen Passus opponirt habe und die Versicherungspolice, trotzdem er einen selbstunterschriebenen Ver sicherungsantrag abgegeben hatte, nicht habe unterschreiben wollen, wenn ihm nicht volle Schadenersatzleistung verbürgt würde; darauf hin seien ihm vom Agenten, unter Forderung einer mässig erhöhten Prämie, voller Schadenersatz, also 100 pCt. zugebilligt worden. Von den Agenten wurde ausgeführt, dass die Tragung der 10 pCt. des Schadens seitens der Versicherten nur eine Gewährleistung für die Gesellschaft sei, dass die Versicherten nicht etwa sorglos oder leichtsinnigerweise Unfälle herbeiführen. Wenn diesen Forderungen auch eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen werden könne, so wurde doch en pfohlen nur Versicherungen mit voller Schaden ersatzleistung abzuschliessen, denn dazu versichert man ja eben, dass man auch vollständig gesichert sein will. — Hierauf wurde auch noch zur Unfallversicherungssache übergegangen und zur Ausführung des vorigen Versammlungsbeschlusses für jeden Kreis ein Herr erwählt, welcher bei dem betreffenden Landrathsamte um den erwähnten Ausweis über die stattgehabten Unfälle in der Gärtnerei innerhalb der letzten fünf Jahre einkommen soll. Die selben sollen alle möglichst bis zum März beschafft und an den Gruppenvorstand eingereicht werden. Unter Verschiedenes frug Herr Seehusen an, ob ein Handelsgärtner verpflichtet sei, für einen, einer Krankenkasse angehörigen Gehülfen im Krankheitsfalle innerhalb 6 Wochen, wenn derselbe sich im Krankenhause befinde, den Lohn weiter zu zahlen? Da diese Frage von der Versammlung nicht endgültig entschieden werden konnte, wurde beschlossen, die selbe zur gütigen Beantwortung an den Verbandsvorstand ein- zusenden. — In Betreff der Festsetzung der nächsten Versammlung wurde von Herrn Schroeter-Kiel vorgeschlagen, dieselbe am Sonntag, den 24. März in Kiel während der Dauer der, vom Kieler Gärtnerverein arrangirten, daselbst in den Reichshallen vom 22. bis 24. März statt find enden Frübjahrs-Gartenbau-Ausstellung abzuhalten, um damit den Mitgliedern von Auswärts gleichzeitig Gelegenheit zu bieten, auch die Ausstellung besuchen zu können. Dies wurde erst auch von allen Seiten dankbar angenommen, dann jedoch Bedenken erhoben, ob dieser Sonntag auch so passend sei, wogen der an diesem Tage allerorten so zahlreich stattfindenden Kon firmationen und als in Folge dessen verstärkten Geschäftsandranges. So wurde denn schliesslich bestimmt, dass die nächste Versammlung in Kiel stattfinden solle, die Festsetzung des Tages aber, ob dann früher oder später, dem Vorstande nach seinem Ermessen über lassen bleiben soll. Darauf wurde die Versammlung um 7 Uhr ge schlossen. Andr. Schroeter, p. t. Schriftführer. Verbandsgruppe Vogtland und Umgegend. Versammlung zu Plauen i. V. den 29. Januar, Restaurant „Goldnes Schild“ (einge gangen am 31. Januar). Nachdem der Obmann die ziemlich zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste aufs herzlichste begrüsst und der Schriftführer das Protokoll der letzten Versammlung verlesen hatte, schritt man zu Punkt I der Tagesordnung: Bericht der Kommission über Vorschläge zur Erhöhung der Preise für unsere Erzeugnisse. Die von der Kommission vorgeschlagenen Mindestpreise wurden unter freudiger Zustimmung und unter lebhaften Debatten der Anwesenden mit kleinen Abänderungen angenommen. Punkt II Vertreter wählen. Als Vertreter wurden die Herren Wagner und Westphal- Plauen und als Stellvertreter die Herren Riedel- Plauen und Z i m m ermann- Markneukirchen vorgeschlagen, und erklärten die Herren, eine etwa auf sie fallende Wahl anzunehmen. Punkt III: Herr Wagner bringt die Antwort des hiesigen Post amts betreffs der Auktionen der nicht angenommenen Blumen- und Blättersendungen zum Vortrag. Herr W en d t- Oberreichenbach meldet sich als Mitglied an. Carl Wagner, Obmann. Verbandsgruppe Posen und angrenzende Theile von West preussen. Versammlung am 30. Januar 1901 im Hotel de Saxe zu Posen (eingegangen am 1. Februar). Der Obmann Herr Ernst Pfennig eröffnete die Sitzung um 7 Uhr und begrüsste die an wesenden Mitglieder und Gäste. Von hier und auch von ausserhalb waren mehrere Entschuldigungen von am Erscheinen verhinderten Mitgliedern eingelaufen. Hierauf wurde zur Tagesordnung über gegangen. Punkt 1: Neuwahl des Gruppen Vorstandes: der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewällt und zwar die Herren Ernst Pfennig -Posen, Obmann, Friedrich Gartmann- Posen, als dessen Stellvertreter und Adolf Grundmann -Posen, als Schriftführer, dieselben nahmen die Wahl dankend an. Punkt 2 der Tagesordnung: Vorschläge zu den Vertreterwahlen. Es sind zu wählen, 1 Vertreter und 1 Stellvertreter, vorgeschlagen werden 4 Herren und zwar: 2 aus Thorn und 2 aus Posen. Herr Pfennig legte der Versammlung ein vom Allgemeinen Deutschen Gärtner verein ihm zugegangenes Heft über die soziale Lage im Gärtner berufe vor. In eine Debatte wurde auf allgemeinen Wunsch nicht eingetreten, sondern dieselbe bis zur nächsten Gruppenversammlung vertagt. Der Schriftführer verliest hiernach eine Petition des Haupt vorstandes des Allgemeinen Deutschen Gärtnervereins, welche derselbe an den Magistrat zu Posen gerichtet hat mit der Bitte, dahin wirken zu wollen, dass bei den Gärtnereibetrieben der Kommune Reformen in Bezug auf Festsetzung einer Maximai- Arbeitszeit, Aufbesserung der Lohnverhältnisse u. s. w. zur Durch führung gelangen. Auch regt der Verein an, den im städtischen Gärtnereibetriebe beschäftigten Gärtnern nach einer längeren Dienst zeit Pensionsberechtigung zu gewähren. Es wird festgestellt, dass der Posener Gehilfenverein Edelweiss keine Verbindung mehr mit dem Allgemeinen Deutschen Gärtnerverein hat. Es werden noch einige Tagesfragen erledigt und Herr Pfennig spricht noch über die Haftpflichtversicherung. Schluss 91/2 Uhr. Adolf Grundmann. Verbandsgruppe Oberschlesien. Gelegentlich der Provinzial- gartenbauausstellung in Frankenstein (Schles.) wird, ein „Schle sischer Gärtner tag“ einberufen, welcher am 22. September Nachmittags tagen wird. Es sollen allgemein interessirende Themata zum Vortrag kommen und vermuthlich auch die Schutzzollfrage gestreift werden, für welche die dortige Gegend, wie alle Grenz bezirke, nicht sehr eingenommen zu sein scheint. J a n o r s c h k e. Verbandsgruppe Pinneberg und Umgegend. In der am 24. Januar in Pinneberg stattgefundenen Sitzung wurde an Stelle des die Wahl zum Schriftführer ablehnenden Herrn C. Maas- Rellingen Herr M. G r i e m - Halstenbek zum Schriftführer gewählt. Verein Deutscher Gartenkünstler. Der Verein deutscher Gartenkünstler hält seine diesjährige Hauptversammlung in den Tagen vom 11. bis 14. August zu Elberfeld, ab. Der erst in Aussicht genommene Vorort Görlitz musste lallen gelassen werden, da 1902 die Tagung in Breslau stattfindet. Für 1903 liegt eine Einladung nach München vor.