Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 16.1901
• Erscheinungsdatum: 1901
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190100009
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19010000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19010000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

dankt Herrn Franke für den interessanten Vortrag. Man ist allgemein der Meinung, dass die Stuttgarter Gesellschaft vortheil- hafter sei, als die der sächsischen Landwirthe. 2. Wahl des Gruppenvorstandes. Dieselbe erledigt sich sehr schnell, da sämmt- liehe Vorstandsmitglieder die Wiederwahl annahmen. 3. Verbands angelegenheiten. Der Vorsitzende verliest die vom Verbände eingegangene Quittung über dahin abgesandte 40 M. für den Schutz zollfonds. Weiter werden, so weit wie möglich und nöthig die Adressen der Mitglieder behufs eventl. Aenderung durchgegangen. Neuangemeldet haben sich 2 Mitglieder. Der Vorsitzende bittet, das Handelsblatt nicht nur durch Inserate zu unterstützen, sondern auch soweit als thunlich, immer auf solche aus dem Handelsblatte zu bestellen und den Hinweis auf dasselbe nicht zu unterlassen. Betreff des Schutzzolles wird der Vorstand beauftragt, die Herren Abgeordneten, die im Bezirke der Gruppe sind, auf unsere Be strebungen aufmerksam zu machen und dieselben zu interessiren zu suchen. 4. Verschiedenes. Es wird eine Petition von Blumenhändlern u. s. w. an den Reichstag noch zur Verlesung gebracht, die mit grosser Aufmerksamkeit angehört wird. Das Original befindet sich bei den Akten. Herr P i e t z n e r stellte Reformkannen aus, die für sehr gut und praktisch, sowie billig gehalten werden, die Be stellungen darauf waren in Folge dessen reichlich. Ausserdem waren einem Mitgliede von befreundeter Seite eine Sendung P e t e r s e i m ’ scher Pflanzen zur Verfügung gestellt, um sie der Versammlung unter Beilegung der Rechnung vorzuzeigen. Die Kollektion enthielt 1 Arauearia zu 0,95 M., 1 Cydamen zu 0,15 M., 1 Acaeia lophanta zu 0,05 M. und 1 Nerium Oleander zu 0,05 M.*) Auch diesen Pflanzen wurde grosse Aufmerksamkeit zu Theil und war der Meinungsaustausch mehr der versendenden Firma als den Pflanzen gewidmet. Da nichts mehr zu erledigen, schliesst der Vorsitzende, Herr D e h n e die um 3/4 Uhr begonnene Versammlung kurz vor 8 Uhr mit besonderem Dank für das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder. Fr. Otto Dehne, Obmann. Carl Meyer, Schriftführer. Verbandsgruppe Vogtland und Umgebung. (Protokollauszug) Die zahlreich besuchte Versammlung wurde in Oelsnitz i. V. vom Obmann um 4 Uhr eröffnet und die Anwesenden herzlich begrüsst (ein gegangen am 14. Dezember). Herr C. Wagner wurde als Obmann und Herr Th. Westphal, Plauen als Stellvertreter wieder gewählt, als Schriftführer Herr Thiemich, Plauen und Stellvertreter Herr Reiber, Zwickau. Zu den Vertreterwahlen wurden folgende Herren vorgeschlagen: Carl Wagner, Th. Westphal, Fr. Zabel, Plauen i. V., R o b. G i e s s e 1 e r, Greiz i. V. Hierauf fand Besprechung über die Geschäftslage in unserem Gruppen bezirke statt. Der Obmann wurde beauftragt, wie früher, einen der Wahrheit entsprechenden Bericht der Handels- und Gewerbe kammer einzusenden. Gleichzeitig wurden nochmals die Beiträge zu genannten Kammern nach dem neuen Gesetze besprochen und fand eine lebhafte Erörterung statt; zum Schluss wurde der Obmann beauftragt, im Namen der Gruppe, soweit Sachsen in Betracht kommt, an die Kammern eine diesbezügliche Reklamation einzu senden. Es wurden noch verschiedene Punkte berührt, die kein grösseres Interesse hatten. Die von Herrn Reiber, Zwickau ge spendeten Hyazinthenzwiebeln kommen in der nächsten Versammlung als blühende Pflanzen zur Verwerthung. In gemüthlicher Stimmung wurde noch manches Glas geleert, bis das Dampfross uns unserer Heimath zuführte. Carl Wagner, Obmann. Verbandsgruppe Oberbarnim-Uckermark. Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom 8. Dezember 1901 in Freienwalde a. O., Hotel Drei Kronen (eingegangen am 16. Dezember). Der Obmann, Herr Hülse, eröffnete um 3 Uhr die Sitzung und begrüsste die Mitglieder, sowie die aus Freienwalde und Umgegend trotz des sehr schlechten Wetters erschienenen Gäste. Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf die Annahme und Unterzeichnung einer an den Reichstag gerichteten Resolution in Sachen der Schutzzoll angelegenheit. Die vom Obmann ausgearbeitete Resolution wurde verlesen, satzweise berathen, genehmigt und von allen Anwesenden unterschrieben. Weitere Unterschriften sollen in allernächster Zeit durch Umgang im Gruppenbezirk gesammelt werden. Der zweite Gegenstand betraf Festsetzung von Minimalpreisen für gärtnerische Produkte, üeber die gangbarsten Artikel wurde, soweit es sich thun liess, ein den Verhältnissen angemessener Minimalpreis fest gesetzt, doch sollen in dieser Angelegenheit noch weitere Ver sammlungen z. B. in Eberswalde, Angermünde u. s. w. abgehalten werden, um die dortigen Kollegen auch für - die Sache zu gewinnen. Der dritte Gegenstand betraf Wahl des Gruppenvorstandes. Es wurden gewählt die Herren Hülse- Wriezen, Obmann, Kind- Angermünde, Stellvertreter, Sch ö nicke - Oderberg, Schriftführer, B a u e r - Prenzlau, Stellvertreter, P a 1 m - Freienwalde a. 0. und Harms- Falkenberg i. M., Beisitzer. Die nächste Sitzung soll in Eberswalde Anfang Januar stattfinden und sollen hierzu möglichst *) Die angegebenen Preise sind die in den Tageszeitungen dem Privatpublikum gestellten. alle Kollegen aus dem Gruppenbezirk mittels Circular eingeladen werden. Von den anwesenden Gästen haben sich die Herren P. Bönisch, Handelsgärtner, Freienwalde a. 0., P. Balke- Handelsgärtner, Freienwalde a. 0., E. Schulze, Handelsgärtner, Neuenhagen i. M., zur Mitgliedschaft gemeldet. Schluss der Sitzung 71/2 Uhr. Hülse, Obmann. Schönicke, Schriftführer. Die Verbandsgruppe Hannover theilt leider den Tod von zwei treuen Anhängern des Verbandes mit; es starben in Gross-Buchholz b. Hannover der Handelsgärtner Fritz Pitschmann und in Limmer der Handelsgärtner Fr. Prüssmann. Dem Gutsgärtner Karl Rasch zu Dombrowka im Kreise Posen- West und dem herrschaftlichen Gärtner Wilhelm Oferath zu Düsseldorf wurde das Preuss, allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Marktlage in der Blumenmarkthalle zu Berlin im Monat November. Was über die Geschäftslage in dem verflossenen Monat zu sagen ist, gilt gleichzeitig auch für die Geschäftslage im Allgemeinen, flau vom Anfang bis Ende, nur die Tage der Todtenfeier machten darin eine Ausnahme. Die Preise waren für ausländische Blumen wohl verhältnissmässig höher als sonst, weil die Zufuhr noch nicht so reichlich stattfand wie gewöhnlich, woran das kühle Wetter an der Riviera schuld sein sollte. Immerhin waren Blumen reichlich vorhanden und z. B. minderwerthige Chrysanthemum fast kaum verkäuflich. Die gedrückten allgemeinen Geschäftsverhältnisse wirken ganz besonders auf den Blumenmarkt, das beweisen die geringen Umsätze. Zu Ende des Monats trafen auch etwas mehr ausländische Blumen ein, sodass auch für Dezember ein flaues Geschäft und niedrigere Preise zu erwarten sind. E. Kohlmann. * , * * Auch bis jetzt im Monat Dezember lässt sich ein sehr flaues Geschäft feststellen. Die Markthalle ist mit Waare überfüllt, namentlich herrscht minderwerthige Waare vor. Interessant ist die Aufstapelung der ungeheuren Waarenmengen in den Kellern, für die augenblicklich eine Verwendung nicht vorhanden ist. Dort lagert die Waare vielleicht zum grossen Theil bis Weihnachten. Hier wäre für die Herren der Regierung eine Gelegenheit ge geben, ihre Kenntnisse zu erweitern, sich einerseits von ihrer Ansicht, als ob fast 50 % der Blumen verdorben ankäme, zu be kehren, andererseits aber festzustellen, was es denn überhaupt auf sich hat, wenn durch eine Zollabfertigung wirklich eine kleine Verzögerung in der Bestellung eintritt. * Die diesjährige Zwiebelernte in Egypten. Die Ernte der Zwiebeln fängt im März an und die diesjährige Saison begann schon 8 Tage früher als sonst, da die erste Zufuhr schon am 6. März eintraf. Es wurden angeführt im März 468,987, im April 458 574, im Mai 283 803, im Juni 19 788 Säcke, zusammen 1 231152 Säcke gegen 1419 716 Säcke im Vorjahre, dessen Zwiebel ernte ausnahmsweise gross war. Zwiebeln werden per Kantar von 108 Oka = 135 Kilo ge handelt, dagegen in Säcken zu etwa 50 Kilo ausgeführt. Da auf den europäischen Märkten noch ein grösserer Vorrath vorhanden, die Nachfrage daher schwach, und andererseits in Egypten die Ernte reichlicher als im Vorjahr ausgefallen war, so gingen die Preise schnell herab. Es ist unter diesen Umständen anzunehmen, dass die Fellachen, die mit den Preisen sehr unzufrieden waren, da sie theilweise unter ihren eigenen Gestehungskosten bleiben, sich von dem Zwiebelbau mehr und mehr abwenden werden. Ausgeführt wurden: nach englischen Häfen 726 682, nach Genua und Venedig 12 896, nach Marseille 26 702, nach Dünkirchen 3 820, nach Hamburg 54 047, nach Antwerpen 8 811, nach Fiume und Triest 269 891, nach der Türkei und Odessa 66 624 Säcke, im Ganzen 1169 473 Säcke gegen 1391038 Säcke im Vorjahre.