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Allgemeiner Oesterreichischer Gärtner-Verband. Die 7. ordent liche General-Versammlung dieses Verbandes tagte am 29. Juni in Wien. Bei den Berathungen über die Schutzzollfrage wurde berichtet, dass der Stand der Angelegenheit ein augenscheinlich günstiger sei. Im Gegensatz zu ihren meisten deutschen Kollegen wünschen die österreichischen Gärtner ihre Einreihung unter die handwerksmässigen Gewerbe, die anlässlich einer Aenderung des Gewerbegesetzes erhofft wird. In den Vorstand wurden gewählt: Vorsitzender Fr. D ü c k e -Wien- Alt Leopoldau, I. Stellvertreter A. Sandhofer - Bruck, II. Stellvertreter J. Scheiber - Wien. Schriftführer ist J o h. Baumgartner- Wien. getanadtktatatatatatitatatatAt*******82*21*26322236898696*2***62 o Kleine Mittheilungen O +k—ooo-v-so , -«< u <> '» 'T IlhUwIinilTlIllllllllllHllllllllllllllltllllllllllHllllllLZlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII'll'IIIHIIIIIIIIHIIIIIliilTMIl E Erntebericht aus Braunschweig und Umgegend. Seit vielen Jahren schloss die Spargelernte zum ersten Male zu Johannis. Die Ernte selbst war, was Qualität'anbelangt, sehr gut. Es gab Anfangs viel hohlen Spargel und später sehr viel dünnen, aber sämmtlicher Spargel war süss und zart. Leider waren die Preise durch das unbesonnene Vorgehen der Konservenfabriken im vorigen Herbst zu hoch getrieben. Dieses erschwerte den Absatz im frischen Zu stande, wobei auch der geringe Verdienst in der Industrie mitwirkte. Die Konservenfabriken hatten sehr viel während der Campagne zu thun, zumal der gesammte Spargel durch Menschenhände geschält werden muss. Bedenkt man da, dass eine Fabrik an einem Tage 495 Ctr. eingekocht hat, so wird man erwägen, was das sagen will. In dickem Spargel war die Ernte mässig, der Suppenspargel und Sprossen gut. Geregnet hat es hier seit Anfang Mai überhaupt nicht! Es sind ein paar Mal einige Tropfen gefallen, aber das war kaum so viel, um den Staub zu besprengen. Ein altes Sprich wort sagt ja: Sonnenjahr — Wonnenjahr, aber die Wonne muss bald kommen. Unmittelbar nach der Spargelernte folgte die Erbsen ernte, und diese ist jetzt auch zur Unzufriedenheit der Gärtner - und Landwirthe beendet. Die Erbsen litten zu sehr unter der Dürre, sie wurden bald dick und mehlig. Man hat in den letzten Jahren Versuche mit Kentish Inricta und verbesserter Schnabel- gemacht und ist sehr damit zufrieden. Man muss abwarten, wie das fertige Produkt ausfallen wird. Jetzt beginnt die Bohnenernte, und diese dürfte, wenn es nicht binnen einigen Tagen ausgiebig regnet, gleich Null werden. Die Schoten bleiben kurz, und beim Pflücken der selben fallen die Blüthen ab, Stangenbohnen sind ausserdem schon halb trocken. Die Bestellung der Kohläcker macht grosse Last, einmal sind die Pflanzen sehr knapp, und dann ist es unmöglich, alles zu bewässern. Die Obsternte, welche hier grosse Hoffnungen versprach, leidet jetzt auch unter der kolossalen Dürre. E. H. Meyer. Jahresbericht der preussischen Gewerberäthe. In diesem für 1900 erschienenen Jahresbericht sind folgende Sätze auch von allgemeinerem Interesse: Die materielle Stellung der Arbeiter ist in dem Berichtsjahre wegen des flotten Ganges der Industrie durch weg eine befriedigende gewesen, wenn auch im zweiten Halbjahr vielfach ein Rückschlag zu verzeichnen war. Die Löhne sind theil weise um 10, 15 und mehr Prozent gestiegen. Dabei ist das Streben nach Verkürzung der Arbeitszeit nicht ohne Erfolg gewesen. Leider konstatiren aber auch fast sämmtliche Berichte, dass der Kontrakt bruch der gewerblichen Arbeiter erschreckende Dimensionen anzu nehmen beginnt. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, wenn auch nicht zu befürworten, dass zahlreiche Arbeitgeber zur Aus merzung der Kündigungsfrist überhaupt schreiten und andererseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, den § 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches illusorisch zu machen, der dem Arbeiter den Anspruch auf Lohn sichern sollte für den Fall, dass er für kürzere Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird. Nicht ohne Gefahren ist auch das Wachsen des Strebens der Arbeiterorganisationen, Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsverhältnisses zu gewinnen. Das Gegen stück dazu ist eine straffe Organisation der Arbeitgeber, von der verschiedentlich berichtet wird. Schweres Unwetter. Zwischen Wedel und Rissen in Holstein ist, wie uns mitgetheilt wird, am 13. d. M., Nachm. 5 Uhr ein starkes Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlag nieder gegangen. Die nach Rissen zu gelegenen Baumschulen unseres Mitgliedes H. Schadendorff in Wedel, sowie dessen Gewächs häuser haben sehr gelitten und soll sich der Schaden auf einige Tausend Mark beziffern. Die Chaussee zwischen Wedel und Rissen sieht von herabgeschlagenen Zweigen vollständig grün aus und in den Chausseegräben liegen jetzt, nach ca. 18 Stunden nach Nieder gang des Unwetters noch Schlossen in grossen Haufen in Grösse von Taubeneiern. Faustgrosse Eisstücke sollen vereinzelt gefallen sein. Das Unwetter entstand an der Elbe und nahm seinen Weg nach Norden über Pinneberg und Quickborn. Elmshorn und Uetersen sind von dem Unwetter nicht berührt worden. Im Uebrigen herrscht hier dieselbe Dürre wie im ganzen Norddeutschland. Obstverkaufsstelle in Bayern. Mit dem 1. Juli ist für Bayern eine Vermittelungsstelle für den Verkauf von Obst und Obst produkten ins Leben getreten. Die Adresse derselben lautet: Bayerische Zentraldarlehenskasse, Vermittelungsstelle für Obst verkauf München, Brieffach 1. Die Vermittelungsstelle, welche von Jedermann unentgeltlich in Anspruch genommen werden kann, hat den Zweck, den Produzenten Absatzwege und den Händlern wie den Konsumenten Bezugsquellen für Obst und Obstprodukte nach zuweisen. Für Angebote werden auf Wunsch Formulare unent geltlich übersandt. Wer bei der Vermittelungsstelle Obst oder Obstprodukte angeboten hat, dessen Adresse wird den bei der Stelle mit Nachfragen angemeldeten Käufern sammt dem Angebot mitgetheilt. Umgekehrt wird den bei der Stelle angemeldeten Ver käufern Adresse und Nachfrage der Käufer mitgetheilt. Weibliche Landschaftsgärtner in Amerika. Mrs. Annette M c. Crea ist als Landschaftsgärtnerin durch die Rock Island-Eisenbahn gesellschaft in Jllinois engagirt worden. Sie begann ihr Werk damit, die zu den Stationen gehörenden Grundstücke zu verschönern. Es ist nicht das erste Mal, dass Mrs. Mc. Crea durch die Gesell schaft für derartige Arbeit engagirt wurde; mit der Nordwestlichen Eisenbahngesellschaft hat sie gleichfalls Kontrakte abgeschlossen. Ein Beweis für die Erfolge Mrs. Mc. Creas ist auch der Umstand, dass ihre Dienste in der Nachbarschaft der Eisenbahnstationen in Anspruch genommen werden; sie befindet sich gegenwärtig in Marquette in Michigan, wo sie die Anlagen auf einem privaten Grundstücke ausführen soll. Während einiger Zeit hatte Mrs. Mc. Crea die Leitung des Lincoln Park in Chicago und machte dort ihren Einfluss zu Gunsten künstlerischer Anlage des Buschwerks geltend. Die Reblaus in Elsass-Lothringen. Die Hoffnung, dass es ge lingen weide, die bereits 1876 in Elsass-Lothringen eingeschleppte Reblaus wieder vollständig auszurotten, darf wohl endgiltig auf gegeben werden. In den letzten Jahren sind die Ausrottungs massregeln noch verschärft worden. Trotzdem wurden gleich bei den ersten Besichtigungen der Weinberge in diesem Jahr wieder 23 neue Reblausherde zu Chatel-St. Germain bei Metz entdeckt. Auch zu Rufach im Elsass ist ein neuer Infektionsherd festgestellt worden. Nur das Unterelsass ist bis jetzt noch reblausfrei geblieben. Die Reblaus in Tirol. Nach der vor wenigen Tagen erfolgten Entdeckung eines Phylloxeraherdes bei Meran fand man jetzt einen neuen in Obermais. Es besteht die Befürchtung, dass schon weite Strecken verseucht sind. Aus der landwirthschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt San Michele werden dreissig Schüler erwartet, welche längere Zeit hindurch Untersuchungen vornehmen sollen. Unter den Weinbauern herrscht die grösste Aufregung. Tirol war bisher reblausfrei. Vom Submissionswesen. In Plauen i. V. war kürzlich die Vergebung der Arbeiten für eine grössere Gartenanlage öffent lich ausgeschrieben worden. Es sind darauf drei Angebote von dortigen Gärtnern eingegangen. Die geforderten Preise be trugen nach dem V. A. bei dem einen 23 000 M., beim anderen 10 000 M. und beim dritten nur 7100 M. Agrikulturbotanische Anstalt in München. Das Kgl. bayerische Staatsministerium des Innern hat die Errichtung einer besonderen agrikulturbotanischen Anstalt in Aussicht genommen, wozu dem nächsten Landtage eine bezügliche Forderung zugehen wird. Die geplante Anstalt soll dem Ministerium des Innern unmittelbar unter stellt werden und ihren Sitz in München erhalten. Von den Gewerbegerichten. In Folge der demnächstigen Einführung der neuen Gewerbegerichtsnovelle dürften nach einer aufgestellten Berechnung etwa 45 bis 50 neue Gewerbegerichte geschaffen werden. Berlin. In das Genossenschaftsregister wurde die Firma Einkaufsgenossenschaft der Berliner Blumenbranche, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, mit dem Sitze in