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dass vom Ausstellungskomitä in Düsseldorf jetzt von einer Platz miethe im Freien für gärtnerische Ausstellungsobjekte abgesehen worden ist. Nunmehr erfolgt die Berathung der in No. 25 und 26 des Handelsblatt veröffentlichten Anträge- 1. Antrag der .Gruppe Elsterthal. Herr Henze wünscht, dass dieser Antrag ganz einfach zum Vortheil der kleinen und kleinsten Handelsgärtner angenommen wird; diese würden am meisten durch den Verkauf der fürstlichen, reichsunmittelbaren, gräflichen u. s. w. Hofgärtnereien geschädigt. Er sieht aber im Voraus den Antrag fallen, denn die grossen Gärtnerei besitzer würden gegen den Antrag stimmen, weil dieselben gerade mit diesen hohen Herren viel Geschäfte machen, deshalb nicht zum Nachtheil ihres Säckels sich für die Kleinen opfern würden, über haupt thäte der Verband zu wenig für die kleinen Gärtnereibesitzer. Der Obmann und Herr Knöffel-Frankfurt a. M. weisen diesen kleinen Ausfall zurück und bitten Herrn Henze, einen Antrag wohlbegründet und vollwichtig nur für die kleinen Gärtner einzu bringen, dem sie ihr W ohlwollen im Voraus zusichern. Die Dringlichkeit wird befürwortet. Herr Kink el betont, dass aus Hof- gärtnereien Pflanzen waggonweise abgesetzt werden und macht eine Hofgärtnerei namhaft. Herr Henze erwähnt, dass aus Hofgärtnereien Postsendungen gebührenfrei versandt werden, man soll das Post- fiskusauge auf diese Herren lenken, es ist offenbarer — na was denn: „Missbrauch“. Nachdem an der weiteren Debatte sich noch die Herren Becker, Rothmüller, Kinkel, Knöffel, Schmitt und Moeller betheiligten, wird den Vertretern empfohlen, den Antrag zu unterstützen. — 2. Antrag G. Olas-Zehlendorf. Die Versammlung unterstützt den Antrag dahin, dass die Zeit der Hebungen vom November bis Februar gelegt wird. '— 3. Antrag der Verbandsgruppe Oberbarnim-Uckermark. Die Versammlung wünscht den Antrag nicht unterstützt. — 4. Antrag der Verbands gruppe Elsterthal. Die Versammlung wünscht den Antrag nicht unterstützt. — 5. Antrag der Verbandsgruppe Pinneberg und Um gegend. Die Versammlung fasste keinen festen Beschluss, die Hauptversammlung würde besser zur Klärung beitragen. — 6. Antrag der Verbandsgruppe Ostpreussen. Die Versammlung kann sich mit diesem Antrag nicht befreunden. Herr Henze möchte zu gerne wissen, welcher Kessel der beste sei und sich bequem reinigen lasse, auch das sei eine grosse Hauptsache. Die bequeme Reinigung sei im Antrag vergessen. Herr Rothmüller, der sich längere Jahre mit den Warmwasser-Heizkesselsystemen befasst, erklärt, es sei unmöglich, einen bestimmten „besten“ Kessel anzugeben. Je nach dem Feuerungsmaterial, der verlangten Heizkraft, Beschaffenheit der Häuser u. s. w. sei der Heizeffekt verschieden. — 7. Antrag Philipp Kinkel-Wiesbaden. Herr Kinkel hebt nochmals die Begründung seines Antrages hervor. Herr Knöffel betont, dass jedes Mitglied wählen kann, wen es will, auch solche, die nicht auf dem Stimmzettel stehen. Herr Henze will nur Mitglieder wählen, die auf einer extra anberaumten Generalversammlung für Vertreter wahl anwesend sind. Herr Rothmüller betonte, dass nicht alle Verbandsmitglieder Gruppenmitglieder zu sein brauchen und deshalb doch als Vertreter wählbar sind. Herr Henze bemängelt scharf unser Wahlgesetz und will es von Grund aus ummodeln. Der Obmann führt in längerer Rede aus, dass der Antrag Kinkel ab gelehnt werden muss, weil derselbe das freie Wahlrecht des Einzelnen vollständig auf hebt. Herr Kinkel will das Wahlrecht nicht beschneiden, nur die gute Sache dadurch fördern, dass nur Herren gewählt, die thätigen Antheil an den Gruppenversammlungen nehmen, denn nur diese können wissen, wie sich die Gruppe zu den Anträgen stellt. Es seien häufig Fälle vorgekommen, dass Herren zur Vertreterwahl entsandt worden sind, die thatsächlich nicht eine Gruppenversammlung besucht hätten. Es wird schliesslich der gute Kern des Antrages nicht in Zweifel gezogen, derselbe jedoch mit allen Stimmen abgelehnt. — 8. Anträge der Verbandsgruppe Hannover. I. wird abgelehnt, II, wird angenommen. Herr Henze macht der Verbandsleitung den Vorwurf, dass Rechtsfragen zu spät erledigt werden. 3—4 Nummern später wäre der gewöhnliche Termin, deshalb sei es fast ohne Werth. Da seien andere besser bei der Hand, bei denen könne man Anklage, Verhandlung und Urtheil in der nächsten Nummer Alles zusammen haben. Der Obmann bittet, dass sich die Mitglieder mehr am redaktionellen Theil der Zeitung betheiligen möchten, er bittet besonders den Herrn Henze, der auf gärtnerischem Gebiete jedenfalls eine erste Kraft, rede- und federgewandt sei, seine schätzbaren Kräfte der Allgemeinheit zu Gute kommen zu lassen. III. wird angenommen. IV. wird abgelehnt. Anfrage der Gruppe Mittelrhein (Adressbuch). Die Versammlung beschliesst mit grosser Majorität, dass die Herren Vertreter für das Adressbuch eintreten. Herr Rothmüller glaubt, es sei finanziell kein ganz günstiges Unternehmen; jedoch kleine Opfer könne der Verband ganz gut bringen; ein korrektes Adressbuch sei eine Noth wendigkeit. Es müsste entschieden dazu gerathen werden. Herr Knöffel zieht den finanziellen Punkt nicht in Frage, überwiegend mehr wie die Gärtner selbst, würden Cigarren- und Tuchfabrikanten, Industrielle für Geheimmittel, „Schmücke dein Heim“ u. s. w., holländische Gärtner und Lotteriekollekteure das Adressbuch kaufen. — 9 Antrag der Gruppe Mittelrhein fand zum grössten Theil die Zustimmung der Versammlung. — 10. Antrag von Leo Fischer-Steglitz. Der Obmann zerpflückt den Antrag und bittet um Ablehnung, die erfolgte. — 11. Antrag Paul Laqua-Breslau. Auch dieser Antrag wurde begraben. Grabreden wurden nicht ge halten. — 12. Anträge I, II, III von W. St een-Barmen. Dreifaches Leichenbegängnis. Zu Antrag II bat Herr Henze den Antrag abzulehnen, weil der Verband sich ein Armuthszeugniss ausstellte, würde er nur alle 2 Jahre tagen. Herr Kinkel betont, dass nur mit Geldsparen das Wohl des Gärtnerstandes nicht gewahrt, und das Wehe nicht abgewendet würde. Der Obmann erklärt, dass nur durch die Klärung aller sozialen und wirthschaftlichen Fragen, durch Zusammenschluss und Berathungen, mit und ohne Regierung unserem Stande aufgebolfen würde. — 13. Antrag der Verbands gruppe Magdeburg. Es wird öfteres Erscheinen der Liste C gewünscht, ob, wie der Antrag hier wünscht, in Abständen von 8 Tagen und im Handelsblatt gedruckt, wird für bedenklich ge halten. Es wird Sonderbeilage gewünscht. — 14. Antrag der Verbandsgruppe Altmark-Priegnitz wird angenommen. Die Haupt versammlung darf nicht zu hohe Kosten vorrechnen. — 15. Anträge I, II, III der Verbandsgruppe Niederrhein. I wird angenommen. Es wird nicht allein befürwortet, dass der Verband, dem doch noch nicht alle Schmähartikel vorgelegt, oder zu Gesicht kommen, solchen Artikeln entgegentritt, sondern jeder Gärtner, der es ehrlich mit unserem Stande meint, müsse dies thun. Es können auch solche Artikel in Gruppenversammlungen Erwiderungen finden und durch den Obmann alsdann in die Presse lanzirt werden. II wird an genommen, bietet aber für uns re Gruppe keine Handhabe, da die Forderung des Antrages in Hessen sowohl als auch in Nassau besteht. III wird angenommen. Der Obmann erklärt, dass in der Provinz Hessen-Nassau strenge Gesetze zur Bekämpfung der Blut laus bestehen, dem der Unterzeichnete hinzufügt, dass diese Gesetze sogar auf trockene Aeste, Zweige, Aststumpfen ausgedehnt werden. Herr Roth müll er bestätigt, dass im Grossherzogthum Hessen ebenfalls sehr strenge Gesetze dieserhalb bestehen. — 16. Antrag E. Kaiscr-Lindenau-Leipzig wird angenommen. — 17. Antrag der Verbandsgruppe Schleswig-Holstein. Der Antrag findet warme Unterstützung. Der Obmann schloss um 71/2 Uhr die Sitzung und dankte den Erschienenen für ihr bewiesenes Interesse. Als nächster Versammlungsort wurde das herrliche Taunusbad Homburg v. der Höhe gewählt. I. A.: Kristian Moeller. Verbandsgruppe Halberstadt und Umgegend. Am 23. Juni fand in Halberstadt eine Versammlung einer grösseren Anzahl von Mitgliedern der Verbandsgruppen Magdeburg und Braunschweig statt, um über die Frage der Gründung einer dortigen Verbands gruppe zu berathen. Die Versammlungen sowohl der Gruppe Magdeburg als der Gruppe Braunschweig sind für die in Halber stadt und Umgegend wohnenden Mitglieder meistens so weit entfernt, dass eine allgemeinere und regelmässige Betheiligung als ausgeschlossen betrachtet werden muss. Man beschloss daher vorbehaltlich der Zustimmung des Vorstandes, für den dortigen Bezirk eine neue Verbandsgruppe unter dem Namen „Halberstadt und Umgegend“ zu begründen und dieselbe auf den Umkreis der Städte und Ortschaften Halberstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Wernigerode, Ballenstedt, Suderode, Thale, Ermsleben, Deren burg u. s. w. auszudehnen. Neun anwesende Handels gärtner, bisherNichtmitgiieder, erklärten unter diesen Verhältnissen dem Verbände beitreten zu wollen. Die Versammlung beschloss ferner folgende Resolution: „In der am 23. Juni 1901 zu Halberstadt von 34 Gärtnerei besitzern der Städte Halberstadt, Wernigerode, Aschersleben, Quedlinburg, Blankenburg wurde allgemein anerkannt, dass die Nothwendigkeit vorliege, die Marktpreise von Pflanzen, Bäumen, Sträuchern u. s. w. zu erhöhen, namentlich in Folge der gestiegenen Preise für Brennmaterial und Arbeitslöhne. Als Grundübel wurden Uebcrproduktion und gleiche Verkaufspreise für Wiederverkäufer und Privatleute angesehen und beschlossen, jedem Kollegen ans Herz zu legen, überständige Waare nicht zu verkaufen bezw. zu verschleudern (durch Sonderangebote u. s. w.), und bei Preisen für Privatleute und Wiederverkäufer einen angemessenen Unterschied zu machen.“ Eine konstituirende Versammlung der neuen Verbands gruppe wird voraussichtlich in nächster Zeit stattfinden. Es*** “0 “ü ü ü* 066 06 *0*033 Verein selbständiger Gärtner von Freiberg und Umgegend. Unter diesem Namen hat sich im Februar ds. J. in Freiberg i. S. ein Verein gebildet, der monatliche, gut besuchte Versammlungen abhält. Vorsitzender ist A. Pietzner, dessen Stellvertreter W. Bimberg, Schriftführer M. Clausnitzer, Kassirer j C. M e y e r.