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No. 27. Berlin, den 4. Juli 1901. XVI. Jahrgang. Figenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr. Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Haudeisgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschafteregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig 45 Tage Gültigkeit für Rückfahrkarten. Wenn auch die Tagespresse bereits gestern über die wichtige Neuerung in dem gesammten preussischen Eisen bahnbetrieb Mittheilung gemacht hat, halten wir es doch für angebracht, im Interesse der Angehörigen auch unseres Berufes unserer Freude über die ganz unerwartet gekommene, grosse Erleichterung im preussischen und preussisch - hessischen Eisenbahnverkehr Ausdruck zu geben und die betr. Bekanntmachung zu veröffentlichen. Der Reichs- und preuss. Staatsanzeiger giebt unter dem 29. Juni Folgendes bekannt: Nachdem unter den deutschen Regierungen ein Einverständnis über die einheitliche Regelung der Personen- und Gepäcktarife der Eisenbahnen nicht erzielt ist, wird auf den preussisch-hessischen Staats bahnen nunmehr eine Aenderung der Personentarife durchgeführt, die eine wesentliche Vereinfachung dieser Tarife zur Folge haben wird. V o m 4. Juli d. J. ab werden alle Rückfahrkarten zu den jetzigen regelmässigen Preisen (d. h. dem anderthalbfachen Preise der Personenzugskarte) zwischen Stationen der preussisch-hessischen Staatsbahnen, die aus schliesslich von diesen Bahnen bedient werden, eine Gültigkeit von 45 Tagen haben. Die Gültigkeit erlischt — wie jetzt schon bei den zusammengestellten Fahrscheinheften — zur Mitter nacht des 45. Tages, sodass die Rückfahrt spätestens an diesem Tage beendet sein muss. Die Rückfahrkarten von kürzerer Gültigkeit zu ermässigten Preisen (nach dem Harz, Thüringen u. s. w.) bleiben einstweilen bestehen, doch wird ihre Auf hebung baldthunlichst erfolgen; ebenso werden in Zukunft Sommerkarten auf den preussisch-hessischen Staatsbahnen nicht mehr ausgegeben und besondere Preisermässigungen für Ausstellungen, Kongresse, Festlichkeiten u. dgl. nicht mehr gewährt werden. Da die Königliche Staatsregierung besonderen Werth darauf legte, dass diese Verkehrserleichterung noch den zahlreichen Ferienreisenden zu gute kommt, so ist ihre sofortige Durchführung beschlossen und sind Anweisungen an die Direktionen ertheilt worden, dass vom 4. Julian alle gewöhnlichen Rückfahrkarten, auf denen eine kürzere Geltungsdauer aufgedruckt ist, ohne Aenderung des Aufdruckes die verlängerte Gültigkeit besitzen. Wir sind überzeugt, dass auch innerhalb unseres Berufes, dessen Angehörige wohl manche Geschäftsreise in Folge der bisher bestandenen Vorschriften nicht so ausnutzen konnten, wie sie dies vielleicht gewünscht hätten, diese wahrhaft im Zeichen des Verkehrs stehende wichtige Aenderung mit Dank begrüsst werden wird. Mit den sächsischen Staatsbahnen sind, wie man hört, sofort Verhandlungen angeknüpft worden, um für die in Preussen nach sächsischen Orten gelösten Rückfahrkarten eine gleiche Vergünstigung zu erlangen, und ist dadurch Aussicht vorhanden, dass Diejenigen, welche die diesjährige Hauptversammlung in Dresden besuchen wollen, von dieser Neueinführung schon einen praktischen Gebrauch werden machen können. Nach den neuesten Nachrichten haben auch Sachsen, Baden und Bayern die 45tägigen Rückfahr karten im wechselseitigen Verkehr eingeführt. * # Zum Kohlenbezug. Wie bereits in dem in voriger No. d. Hdlsbl. ver öffentlichten Sitzungsbericht über die gemeinschaftliche Versammlung der westdeutschen Verbandsgruppen in Köln erwähnt war, hat in der Versammlung die Frage des Kohlenbezugs eine wichtige Rolle gespielt. Da diese Frage des Kohlenbezugs aber nicht nur für die west deutschen Verbandsmitglieder, sondern für alle eine gleich grosse Wichtigkeit besitzt und seit dem vorigen Jahre auch in anderen Verbandsgruppen zu eingehenden Ver-