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GräsieUa (1900), sehr gute rosafarbene nach einwärts gebogene Blume, vorzüglich für späten Flor, besser wie Winterkönigin. Mad. G. Masuger (1900), cremeweiss und gute Hal tung der Blumen. Souv. de Mad. JBillarand, dunkelrosa, nach einwärts gebogen, grosse volle Blume, sehr gut für Ausstellungs zwecke. Vorgenannte neue Sorten haben unter vielen anderen gute und sichere Resultate ergeben, doch auch noch ältere gute Sorten werden mit Vorliebe in grosser Zahl bei uns kultivirt, so sind z. B. die rosa-lachsfarbene Rayonnant, die schöne gelbe und Ballform bildende President Nonin, Marie Calvat (98) rosafarben, Mad. Laurence Zede lila farben mit hellem Schein zur Mitte auch für Schaupflanzen sehr zu empfehlen. Besser für eintriebige Sommerstecklinge zeichneten sich folgende Sorten aus: Mile. Ney Jouvin, lila und schwach behaart, sehr zu empfehlen: Beaute Grenobloise, schönstes cremeweiss, Topase Orientale, sehr niedrig wachsend, schwefelgelb, Bride o/ Madford, amarantrosa, sehr gut; Mad. Rousseau, malvenfarben, mit nach unten zur Ball form fallenden Blumenblättern, M. Fätser, broncegelb, nach einwärts gebogene, ungeheure Blume. Dass nunmehr auch wieder gute Verbesserungen von kleinblumigem Herbst - Chrysanthemum geschaffen werden, davon zeugten ausgepflanzt wie auch für niedliche Topf pflanzen folgende Sorten: Miss Selly, mattrosa, niedrig wachsend, sehr dankbar, die Blumen einen förmlichen Teppich bildend, Mad. Jolivart, wie erstere Sorte im Bau, Blumen reinweiss, M. Caboche, gelb, sehr dankbar und reichblühend. Es würde zu weit führen, noch mehr Sorten an zuführen, und werde ich demnächst an gleicher Stelle ein gehend über frühblühende Chrysanthemum berichten. Die Anzucht von Rosa canina-Sämlingsstämmen. Von E. Kaiser, Handelsgärtner in Leipzig-Lindenau. (Zugleich Beantwortung der Frage 380.) Die Frage: Wie ist die praktischste Anzucht von Rosa canina-sämlingsstämmen? ist mit nur einigen Zeilen nicht zu beantworten, doch glaube ich, dass eine ein gehendere Beantwortung dieser Frage nicht nur den Fragesteller, sondern auch weitere Leser dieser Zeitung interesssiren dürfte. Ein Haupterforderniss ist zunächst ein nahrhafter tiefgründiger Boden, der bei eintretender Trockenheit seine Feuchtigkeit nicht verliert; denn trocknet der Boden während der Bildung der Schosse aus, so setzen diese vorzeitig ab und erhalten die gewünschte Höhe nicht. Es ist daher unbedingt nothwendig, das Land, auf welchem geschult werden soll, mindestens 60 cm tief zu rigolen; doch ist diese Arbeit im Herbst und derart auszuführen, dass der untere unkrautsamenfreie Boden nach oben zu liegen kommt. Zum Aufschulen der Rosen verwende man nur kräftige, am liebsten 2jährige, gleichmässig sortirte Pflanzen, damit dieselben sich bereits im ersten Jahre zu starken Pflanzen entwickeln können. Während des Sommers sind die Quartiere öfter zu lockern und vor Allem vollständig frei von Unkraut zu halten. Kurz Alles, was man zur Pflege der Pflanzen thun kann — hierzu gehört auch ein Dungguss — muss geschehen, damit bereits im ersten Jahre sich Triebe bis zu einem Meter Länge ent wickeln. Die Pflanzweite soll bei einem Abstande von 69 cm der Reihen in den letzteren 25—30 cm betragen. Eine allzugrosse Pflanzweite ist deshalb nicht angebracht, weil dann die Wurzeln zu umfangreich resp. die Wurzel hälse zu klotzig werden. Im folgenden Frühjahr sind die Quartiere wieder zu graben und zwar, nachdem dieselben Ausgangs Winter einen kräftigen Dungguss mit Latrine erhalten haben. Sollten sich beim Graben die Zweige als hinderlich erweisen, hilft man sich insofern, als man längs der Reihen lange Stangen schiebt, mittelst denen die Rosen durch Vorsteckung einiger Pfähle nach beiden Seiten gebogen werden. Das Graben hat aber unbedingt schon zu geschehen, bevor die Augen zu schwellen beginnen. Nunmehr überlässt man die Rosen ihrem Schicksal, denn im Mai werden die Triebe, welche die Stämme bilden sollen, bereits über den Zweigen erscheinen. Wenn es sich um die Anzucht nur kleinerer Mengen handelt, wird man bei eintretender Trockenheit den Rosen mit einer durchgreifenden Bewässerung sehr zu Hilfe kommen. Ich komme nun zur zweiten Frage, die sich auf das Schneiden der Rosen bezieht. Sobald die Rosen aufgeschult sind, ist alles Schneiden zu unterlassen, weil durch das selbe die Pflanzen nicht gekräftigt, sondern nur geschwächt werden; es ist auch gleichgiltig, ob das Schneiden während der Ruhezeit oder während der Wachsthumsperiode aus geführt wird. Mit der Entfernung von Holztheilen während der Ruhezeit wird den Pflanzen der im Holze resp. Mark abgelagerte Reservestoff entzogen, der im Frühjahr theils die Neu-Wurzelbildung bewirkt und anderentheils die ersten Blätter und Triebe zu entwickeln hat, die wieder berufen sind, die von den Wurzeln aufgenommenen Nähr stoffe umzubilden. Daraus geht hervor, dass auch jedes Schneiden im Sommer verwerflich ist, weil durch dasselbe eine Anzahl Umbildungsorgane (Blätter) entfernt werden. Zur Anzucht kräftiger Stämme aber ist, wie ich bereits oben erwähnte, unbedingtes Erforderniss, dass zunächst auf die Bildung kräftiger Pflanzen Bedacht zu nehmen ist, die dann im Stande sind, auch kräftige Schosse zu treiben. Vollständig verkehrt würde es daher sein, wollte man, wie Fragesteller sich vorstellt, einen im ersten Jahre entwickelten Schössling durch Entfernen des übrigen Holzes zu einem Stamme erziehen, weil die Pflanze durch das Schneiden derart geschwächt würde, dass gerade das Gegentheil eintreten muss. Hierzu kommt ferner noch, dass dieser Schössling durch die Winterkälte beeinträchtigt wird, was wieder Veranlassung dazu giebt, dass der gesund gebliebene Wurzelstock wieder neue Schossen entwickelt, weil der im vergangenen Jahre gewachsene Schössling die ihm von der Wurzel zugeführte Nahrung nicht zu verbrauchen vermag. Gerade diesem Umstande, dass das vorjährige Holz der Pflanze durch die Winterkälte leidet, es ist ja zuzuschreiben, dass die Rose im zweiten Jahre einige neue, weit kräftigere Schossen, von denen einer den Stamm bilden soll, aus dem Wurzelstocke entwickelt. Aus allem diesen muss aber nun auch gefolgert werden, dass die fertigen Stämme im Herbste so zeitig heraus genommen und vor starken Frösten geschützt werden müssen, dass sie sich gesund erhalten, dann wird auch fernerhin nicht über die unliebsame Bildung von Wurzel schösslingen an den guten Stämmen zu klagen sein. # Die Kultur des Buschobstes. (Als Beantwortungen der Frage 372.) Eine Anpflanzung von Buschobst ist rentabel, schon in sofern, als die zeitraubende Arbeit eines jährlichen Schnittes, als auch das kostspielige Material von Draht, Gerüsten u. s. w., was bei künstlichen Baumformen erforderlich ist, bei der natürlichen Buschform in Wegfall kommt, also erspart wird, obschon man auch bei dem Buschobst in den ersten drei Jahren einen regelrechten Schnitt und auch späterhin das Ausschneiden sich kreuzender oder zu dicht stehender Zweige oder Aeste nicht unterlassen darf. Bei der Rentabilität des Obstbaumes im Allgemeinen ist aber weniger die Baumform, sondern die Sorte aus schlaggebend. Die grössten Erfolge werden da aufzuweisen sein, wo bei einer grösseren Pflanzung wenige, höchstens