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Sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger Tageblatt für üas CIbgebirge Heimatzeitung für üie /lmtsgerichtsbezirke 0a- Schanüau unü Königstein (Elbe) vl« Sächfifckk Elbzeltung mit Königstelner Anzeiger enthält die amtlichen Bekanntmachungen öeo Eanürato §u Plena, -er Bürgermeister von Bab Schanüau unü Nathmanno-orf, Ler Alnanzämler Sebnitz und Pirna. Verlag und yaupiwristlettung: Bob Schanüau,.?auk«nstrab» 124 (Fernruf 22). Gefchästostelle und Schrlstleitung für Königstein: trotze Amtogaste 57 6 (Fernruf Amt Königstein 386). Anzeigenpreise: Ler Raum von 1 mm höhe und 46 mm Breite kostet 7 HV, im Erlittst 1 mm höhe und yo mm Breite 22,5 Ä>/- Preisliste Nr. 7. Erfüllungsort Bad Schandau Annahmefchluh für Anzeigen Y Uhr, für Zamilitnanzeigen 10 Uhr. Gefchäflozeit werktags 8—12 und 14—18 Uhr. Oie SüchstHr Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger erscheint feden Werktag nachmittags. 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Heute mittag um 12.30 Uhr fand im Botschaftersaal der Neuen Reichskanzlei der weltpolitisch bedeutsame Staatsakt statt, bei dem im Name» des Führers uud der Ncichörcgicrung der Reichsminister des Aus wärtige» vou Ribbentrop die Vertreter der im A»tilomintcr»pakt vereinigte» Staaten nnd die Repräsentanten der Negierungen begrüben konnte, die der Einladung der bisherigen Paktmächte znm Beitritt gefolgt sind. Nachdem die Vertreter der Vertragömächte das Protokoll zur Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Antikomintcrnabkom- mens nm tveitcrc fünf Jahre unterzeichnet hatten, gaben die Vertreter Bulgariens, Dänemarks, Finnlands, Kro atiens, Rumäniens nnd der Slowakei de» Beitritt ihrer Länder zu diesem Palt gegen de» bolschewistischen Welt- seind in feierlicher Form bekannt. Hieranf verlas der Neichsaubenministcr ein Telegramm des chinesischen Aubenministers Dr. Tsumin-Aee an die Neichsrcgicrung, wonach die chinesische Nationalregierung gleichfalls ihren Beitritt zum Antikominternpakt vollzogen hat. Dem Staatsakt wohnten neben den in Berlin weilenden Staatsmännern der Antikomlntcrnpaktmächtc die Mitglieder der Delegationen, ferner das Diplomatische Korps der Paktmächte und die Vertreter der in- nnd ansländischcn Presse bei. Serrano Suner in Berlin eingetroffen Mit dem Neichsaubenministcr hatten sich am Dicnstaavor- mittag Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Staates, der Par tei, der Wehrmacht nnd der Stadtvcrwaltvung auf dem Anhalter Bahnhof eingcfnnden, »m den spanischen Aubenmmistcr Serrano Suner zu empfangen, der sich, wie die übrigen führenden euro päischen Staatsmänner der Verbündeten nnd bcfrcnndctcn Natio nen nach der Ncichöhanptstadt begeben hat, um an dem feier lichen Staatsakt in der Neuen Reichskanzlei anläßlich des Jahres tages des Abschlusses,des Antikominternpaltes teilzunehmcn. Als kurz vor 11 Uhr der Zug in die Bahnhofshalle rollte, entstieg ihm als erster Außenminister Suner. Rcichsanßcnmini- slcr von Ribbentrop hieß den spanischen Gast herzlich in der Rcichshanptstadt willkommen, stellte ihm die zum Empfang Er schienenen vor nnd geleitete ihn dann zum Vorplatz des Bahn- Hofes. Mit erhobener Rechten nnd unter den Klängen des Prä- scnticrmarschcs schritt Serrano Suner die Front der Ehrenforma tionen ab und bestieg dann seinen Wagen, nm sich ins Hotel „Adlon" zu begeben, wo er während seines Berliner Aufent haltes Wohnung nimmt. Auch Rumäniens stellvertretender Ministerpräsident Professor Antonescu in Berlin Zur Teilnahme am Staatsakt in Berlin und zur Unterzeich nung der Antikomintern-Dolnmcnte traf-heute »m 11.30 Uhr als Vertreter NnmänienS der stellvertretende Ministerpräsident, Pro fessor Mihail Antoneürn, ebenfalls auf dem Anhalter Bahn hof ein, wo er von Neichsaubenministcr von Ribbentrop begrübt wurde. Rumänien, als Nachbarland der Sowjetunion, durch bit terste Erfahrungen belehrt, bekräftigt damit erneut den Schwur, den seine tapfere Jugend in einem harten, aber siegreichen Kamps besiegelt hat. „Europa — eine stählerne Kampffront „Verwirklichte Einheit der jungen Völker Europas" — Die europäische Presse im Banne einer Stunde von welthistorischer Bedeutung Nom, 25. Nov. Die Zusammenkunft der europäischen Staats männer in Berlin zur Manifestation der antibolschcwistischen Weltfront wird in der römischen Presse eingehend gewürdigt. „Mcisaggero" hebt in seiner Ueberschrift die von der Achse ver wirklichte weltanschauliche Einheit der jungen Volker Europas hervor. „Popolo oi Noma" unterstreicht insbesondere den Bei tritt Finnlanos und Dänemarks zum Antikominterupalt. „Das Berliner Treffen ist die Mobilmachung der lebensfähigsten Kräfte des. Kontinents, die entschlossen sind, dem Angriff der bolschewi stischen Barbarei, der in den Demokratien dies- und jenseits des Atlantischen Ozcans ihren Verbündeten gefunden hat, den Weg zu verlegen". Auch die norditalicuischc Presse unterstreicht die große Be deutung der Antikominternsront. Unter der Ueberschrift „Die europäische Front gegep den Bolschewismus — die Unterzeich nung des neuen Antikomintcrnpaktes" erklärt „Corricre della Sera", das; die Rcichshanptstadt am Dienstag der Mittelpunkt eines doppelten, überaus bedeutungsvollen internationalen Er eignisses sein wird, nämlich die Erucucrnng des am 25. Novem ber 1936 abgeschlchsenen Antikominternpaltes sowie des Beitritts von sieben weiteren Staaten. Madrid, 25. Nov. Die Madrider Presse berichtet ausführlich über das Autikomintcrntreffen iu Berlin. In den Kommentaren wird die Zusammenarbeit einstimmig als eine eindrucksvolle Kundgebung der neuen europäischen Einheitsfront bezeichnet. ..Jusormacioncs" schreibt: „Die Fronten haben sich klar geschie den. Die angelsächsische Welt hat sich mit dem Kommunismus verbrüdert. Das gesunde Europa, gestärkt in einem jahrelangen Existenzkampf und gestützt auf eine lahrlmndertealte Kulturtra dition, tritt znm Kampf an. Deutschland schuf iu der Stunde des Friedens den Antikomiuternpakt, weil staatsmännischer Weit ¬ blick die sjroße Gefahr für die europäische Zukunft erkannte. In jenem Tagen war der Antikomiuternpakt eine Schranke gegen die verderbliche Propaganda der kommunistischen Internationale. Heute wird er zu einer stählernen Kampffront, an der sich die Gegner die Kopse cinrcnnen. Budapest, 25. Nov. Die iu Berlin stattfindende Antikomin- ternkonfcrenz der zwölf Staaten, die sich zum neuen Europa be- kenucn, bezeichnet das Regierungsblatt „Magyarszag" als den größten diplomatischen Erfolg der Achse. Sofia, 25. Nov. Auch die Sofioter Presse steht heute ganz im Zeichen des Berliner Staatsaktes znr Verlängerung nnd Er- weiternng des Antikominternpaktes. „Sora" betont, diese Tage würden der Welt zeigen, daß die in Berlin vertretenen Völker entschlossen seien, gegen den Bolschewismus uud alle seine frei willigen nnd unfreiwilligen Helfer in der internationalen Politik zu kämpfe», nm eine gerechtere Ordnung in Europa und im fern östlichen Raum anfznbauen. Kopenhagen, 25. Nov. Die Kopenhagener Blätter stehen ganz im Zeichen der Berliner Konferenz nnd des Entschlusses Däne marks, dem Antikomiuternpakt bcizutrcten. Sir veröffentlichen neben dem Wortlaut des Autikomiuternpaktes vou 1936 eine Reihe vou Aussätzen über die zersetzende und verbrecherische Be tätigung der Komintern und über ihre Bekämpfung durch die Antikomülteru, der jetzt ein erweiterter Umfang gegeben wer den soll. Stockholm, 25. Nov. Im Brennpunkt des Interesses der schwe dischen Oeffentlichkeit steht der Berliner Staatsakt. Besonderes Aussehen rnft uatnrgemäß die Teilnahme Finnlands und vor allem Dänemarks als skandinavische Staaten hervor. In großen Schlagzeilen weist die Stockholmer Presse ans dieses Ereignis hin. General der Flieger Helmuth Wllberg MM verunglückt Einer der ältesten Flicgcrofsizierc der deutsche» Wehrmacht General der Flieger Helmuth Wilberg verunglückte am 20. November 1941 aus einem Dicnstslug tödlich infolge Flug zeugabsturzes. Mit ihm hat einer der ältesten Fliegcrossizicre der deutschen Wehrmacht den Fliegcrtod gefunden. Bereits im Jahre 1910 lies; er sich auf eigene Kosten bei der Wright-Flugmaschinen-Gesellschaft zum Flugzeugführer ausbilden und erwarb am 18. 8. 1910 den internationalen Flugzenaführcr- chein Nr. 26. Von Oktober 1913 ab war er in der Inspektion >cr Fliegertruppen tätig nnd rückte ins Feld. Bei Kriegsende leitete er als Kommandeur der Flieger der 4. Armee den Einsatz der Flieger in Flandern. - Nach Kriegsende wirkte er im Rcichswchrmiuisterinm und kämpfte um die Erhaltung des Fliegergcdankens in Wehrmacht nnd Volk. Neben der erfolgreichen Tätigkeit als Kommandeur der Flieger in den Flanderuschlachtcn wird seine Arbeit für den Wiederansstieg einer deutschen Luftwaffe gerade in der schweren Nachkriegszeit nnvcrgessen bleiben. Nachdem er im November 1932 als Generalmajor'und Kom mandeur von Breslau aus dem Heer ausgeschieden war, wurde er im März 1933 ins Rcichslnftfahrtministcrium berufen. 1935 wurde er Generalleutnant. Im Jnli 1937 war er an der Auf stellung der Legion Condor maßgebend beteiligt. Im März 1938 schied er nach Erreichung der Altersgrenze mit dem Charakter als s General der Flieger ans dem aktiven Dienst aus, fand aber mit Kriegsbeginn erneut Verwendung als Höherer Flieger-Ausbil- dungs-Kvmmandeur. Ein tragisches Schicksal setzte seinem Sol- datcnleben ein jähes Ende. Mit General der Flieger Wilberg fand auch Oberstleutnant Kürbs als Flugzeugführer den Flicgertod. Milm eMlekle MM in MUlM Kröher Erfolg unserer Schnellboote: 16 500 BNT. ver senkt — Angriffslämpfe im mittleren Abschnitt der Ost front weiterhin erfolgreich — Missglückter britischer Landungsversnch mit einigen Booten an der Kanalkiiste Aus dem F ü h r c r h a n p t q u a r t i c r, 25. Nov. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Angrissskämpse im mittleren Abschnitt der Ostfront ver lausen weiterhin erfolgreich. Vor der britischen Küste griffen Schnellboote unter Führung des Flottillenchcfs, Kapitänlcutnant Bäthge, einen stark ge sicherten seindlichcn Gclcitzug an und versenkten bei heftigen Kämpfen mit britischen Zerstörern vier schwcrbcladene Handels schiffe mit zusammen 16 500 BNT., darunter einen Tanker vo» 6500 BNT. Alle Boote kehrten nnverschrt zu ihren Stützpunk ten zurück. Kampfflugzeuge beschädigten in der letzten Nacht im Secgcbict um England zwei größere, in Gclcitzügen fahrende Handelsschiffe durch Bombenwurf. A» der britischen Südostküstc wurden Hafen« anlagcn bombardiert. Im Kanalgcbiet versenkte die Luftwaffe ein britisches Schnellboot. In der Nacht zum 24. November versuchten die Briten mit einigen Booten an der französischen Kanalkiiste zu lande». Sie wurde» durch die deutsche» Küstcnsicher»nge» verlustreich abge- wiescu. In Nordafrika wird an allen Frontabschnitten erbittert wcitcrgekämpst. Nördlich Sidi Barani erhielt ein größeres britisches Kriegsschiff einen Lusttorpcdolrcffer. Die britische Luftwaffe versuchte mit schwachen Kräften in die Deutsche Bucht und in die besetzte» Wcstgcbiete einzuslicgcn. Drei feindliche Flugzeuge wurden abgcschosse». Frost beschleunigt die Operationen Sninpsgeländc behinderte mehr als der Widerstand der Sowjets General Erkilct über die Lage im Osten In der türkischen Zeitung „Cnmhuryet" betonte General Erki- let, der kürzlich zu einem Besuch au der Ostfront weilte, daß der Frost die deutschen Operationen im Osten nunmehr beschleuni gen würde. Nicht der Widerstand der Sowjets sei die Ursache, das; die deutsche Armee gewisse Punkte noch nicht besetzt hätte, sondern die Witlerungsvcrhältnisse, die alles in ein tLNMpfgclänoe ver wandelt hätten. Da das Sowjctheer ans ein Viertel seiner ur sprünglichen Stärke reduziert sei, sei nicht zn erwarten, daß nach Beginn des Frostweltcrs das weitere deutsche Vorgehen anfgc- hallen werden könne. Nach Erreichung ihrer Ziele würden die Dcntscheu düs Eisen bahnnetz ausbanen nnd den Kampf bis znr Vernichtung der So wjets weiterführen. Tagerbesehl der Reichsmarschalls Zum Flicgertodc des Oberst Mölders Reichsmarschall Göring hat zum Flicgertod des Oberst Mölders den nachstehenden Tagesbefehl an die Lukt. waffe erlassen: Soldaten der Luftwaffe! Unser Oberst Mölders weilt nicht mehr unter uns. Eine uncrsorschliche Vorsehung hat cs gewollt, daß der Sieger in 115 Lustlämpscn, der Offizier, der als einziger in der deutsche» Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Krenzcs als höchste Tapferkeitsaus- zeichnung trug, das Opfer eines tragischen Flugzcugunsnllcv ge worden ist. In tiefer Erschütterung treten wir an die Bahre unseres Besten und Tapfersten. Unfaßbar ist uns allen, daß unser ruhm reichster Flieger nicht mehr in unseren Reihen steht. Wie ein strahlender Komet zog sein junges Hcldenleben hell leuchtend als Beispiel unbesiegbaren Kampfeswillens und vorbildlicher Tapferkeit an uns vorüber Siegreich aus allen Schlachtfeldern dieses Krieges um Deutschlands Ehre und Freiheit, hat ihn kein Feind überwältigen können. Nun ist er, der treueste Pflicht erfüllung und höchste Einsatzbereitschaft verkörperte, in Walhall Befehl Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht trägt sein siegreiches Geschwader nun seinen Namen. So wird er in der Luftwaffe wie in der Geschichte des deutschen Volkes bis in alle Ewigkeit sortleben. Sein Andenken soll uns stolze Tradition und stets Vor bild höchster militärischer Tugend jein. Seinen, kühnem An griffsgeist sollt Ihr nacheisern, um so die Lücke zu schließen, die sein Tod in unsere Reihen gerissen hat. Darum vorwärts, Kameraden, zum Endsieg im Geiste unseres unvergeßlichen Helden! Göring, Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehls- , Haber der Luftwaffe.