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Oie dritte Front: Europas Ernährung schon für nächstes Jahr stärkcr sichcrgcstellt Grohe Ausgabe» und Möglichkeiten Frankreichs Jul Anschluß a» den Hinweis des Führers auf Europa, das als dritte Front hinter der deutschen Wehrmacht und der deutschen Heimat steht, sagt das Hauptblatt des Reichsnährstandes, die NS.- Landpost, das, in allen Ländern Europas zahlreiche Kräfte am Werke sind, nm die landwirtschaftliche Erzeugung zu steigern. Die bisher erzielten Erfolge werden es schon im nächsten Jahre mög- lich machen, daß die Bedarfsdeckung in zahlreichen Ländern, die bisher noch Zuschüsse erhielten, voll aus eigener Kraft sichergc- stcllt wird. Deutschland wird cs dann nicht mehr nölig haben, so wie 19lO/4l und 1941/42 au diese Länder Nahrungsmittel zu lie fern. Die Leistung Deutschlands durch sehr beträchtliche Lieferung von Lebensmitteln an verschiedene Gebiete Europas wird ihre volle Würdigung erst nach dem Krieg erfahren, wenn hierüber offen und unter genauer Angabe von Zahlen gesprochen werden kann. Immerhin kann schon heute auf diese bezeichnende Tat sache Verlviesen werden, das; Deutschland, das im Frieden regel- mäßig gewisse Mengen an Brotgetreide eingeführt hat, mitten im Kriege znm Exporteur von Brotgetreide geworden ist. Die Betrachtung zeigt dann besonders die mit deutscher Unterstützung in Frankreich im letzten Fahr bereits möglich gewesene Steige- rnug der landwirtschaftlichen Produktion nm annähernd eine Million Tonnen Getreide ans. Aus dem außerordentlich frucht baren französischen Boden kann aber nach Berechnung die Er nährnng von 77 Millionen Menschen erfolgen, wenn die fron zösifche Landwirtschaft nnr ebenso intensiv betrieben wird wie die deutsche. Da Frankreich nnr 42 Millionen Einwohner hat, könn ten auf seinem Boden noch zusätzlich 35 Milliouen Menschen er nährt werden. Hier liegt Frankreichs Beitrag zur künftigen euro päischen Bölkergemeinschast. Litwinow-Finkelstcins Flug eng überfällig. Tas Flugzeug, in dem der Jude Litwinow Finkel lein die Reise von Kuibm'chew nach Teheran anlreten sollte, ist nac> einer United Pres; Meldung aus Loudon seit zwei Tagen überfällig. Aus einer gleichlautenden Meldung der Associated Pres; geht hervor, das; sich an Bord des Flugzeuges auch der USA.-Botschafter bei den Sowjets, Stein hardt, sowie der Bcanflragte des britischen Informationsdienstes, Sir Walter Mouckton, und ein oder zwei weitere hohe britische Beamte befinden. Das ist Roosevelt-Amerika! Roosevelt hat den Geheimdienst mit der ständigen Ueberwachung seiner Schwiegertochter nnd ihres 16 Monate alten Sohnes beauftragt, meidet „Daily Mail" aus Newyvrk. Mit den Schutzmaßnahmen sind Angestellte des Schatz- ministeriums der USA. betraut worden, das über schwerbewaff nete Mannschaften für die Durchführung von Geld'transporten ver- fügt. Der Präsident entschloß sich zu diesem auffallenden schritt, wen ihm Versuche des Kindesraubes an seinem Enkel zn Ohren gekommen sein sollen. .Kindesraub ist ein typisch nordamerikam- schcs Gangstcrverbrechcn. Roosevelt, der sich dic" Weltherrschaft aumaßen möchte, hat im eigenen Lande hinreichend dringliche Ordnuugsanfgaben. * Drei englische Flugzeuge griffen ein friedliches Fischerboot ans Jjmuiden in der Nähe der holländischen Küste an und brach ten cS zum Linken, wobei drei Fischer das Leben verloren. Sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger Tageblatt für Sas Elbgebirge Heimatzeitung für Sie fimtsgerichtsbezirke vaü Schanüau unö Königstein (Elbe) VN SSchsllch« Elb,«1lung mH ainl,st»ln«« Anzeiger «nUM dl» amUlchm vekannlmochungen v«» tandrol« wnio, der vllrgrrmrlster non Lad Schandau und Nalbmannodorl, der zinanzZmlrr Sebnitz und Pirna. Verlag und hauglkbrllUeNungi vad Schandau, Jautenstrak» IZ« ls'rnrut er). SkASstosteU» und SchUlUeNung für UönlgsNln- Sr«»« Amlagage S7O ijernrut Ami Ndnlgtleln d8S>. AnzNgenpreye: der Naum van > mm Höbe und 4S mm Prelle tast» 7 Sh/, lm Te»llell I mm gdhr und -o mm prelle gr,L sh/, prelolllle Nr. 7. Srtüllungaort vad Schandau Annahmelchlub fllr Anzeigen o ilhk, tür jamilienanzeigen l» Uhr. SrschöstozM wertlago s—ir und 14—1S Uhr. Ole SSchstfche ElbzMung MN Ndnigslelner Anzeiger «rtcheinl Irden werklag nochmlttaga. Przugagrela monalllch frei 6auo durch Auolröger I.SL Sir/t, tür Selbstabholer monalllch 1,05 L/k, durch die Post monalllch r Äicc zuzüglich vestcllgeld. Elnzrlnummcr 10 Sh/. Nlchlerlchelnen einzelner Nummern Infolge höherer Sewall, LrMrbsstörung u>w. rechiferllgl keinen Anspruch auf Nachzahlung de» Vezugovrelfea und Erfüllung von Anzelgenauflrögen. jür Nllchgab, unverlangler veliragk übernehmen wlr kUn« Lkwühr. Einsendungen ohne Nllchporio werden nlchi zurüchgkfandl. pdstlchechkonlo: Aml Oreoden S»S7. Slrokonlo - Sladlbank Lod Schandau 54ir. voikobank vad. Schandau sro. 85. Jahrgang Nr. 2S8 Bad Schandau, Freitag den 14. November 1941 l b >en !77A! incm! itllllg ihm ch. "Utz' er Deutsche Truppen dicht vor Kertsch Bombenangriffe aus die flüchtenden Sowjets — Zwei Transporter versenkt — Hasenanlagen in Sewastopol zerstört Rumänische Auszeichnung fllr Generalfeldmarschall Keitel Bukarest, 14. Nov. König Michael I. hat Gcncralfeldmarschall K eitel das Großkrcuz des Ordens „Stern Rumäniens" ver liehen. Die Presse brachte ausführliche Würdigungen der Persön lichkeit des Gcneralfeldmarschalls. Ans dem F ü h r c r h a u p t q u a r t i e r, 14. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim stehen unsere Truppen dicht vor Kertsch. Stadt und Hafen liegen unter dem beobachteten Feuer deutscher Artillerie. Die Luftwaffe setzte Küstcubattericn bei Sewastopol durch Bombcnvolltresscr außer Gefecht, zerstörte wichtige militärische Anlagen im Hafen nnd beschädigte zwei größere Frachter. Wei tere Luftangriffe richteten sich gegen die aus Kertsch flüchtenden Truppen. Kampfflugzeuge versenkten hierbei zwei Transporter mit zusammen 55t>0 BNT. Auch an den übrigen Abschnitten der Ostfront wurden örtliche Kampscrsolge erzielt. Im Scegcbict nm England beschädigten Kampfflugzeuge, die zu bewaffneter Aufklärung eingesetzt waren, südlich Lowestoft ein größeres Handelsschiff und bombardierten mit guter Wirkung Werften, sowie Bcrsorgnngsbetricbc des Hafens Falmouth. In Nvrdafrika zerschlüge» Sturzlampsslugzcugc britische B»»kerstclluttge» bei Tobr«k. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen im östlichen Reichsgebiet eine geringe Zahl von Sprengbomben. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste an Toten und Verletzten. Die finnifchen Luftstreitkräfte haben die Bombardierung der Murman-Bahn fortgesetzt. Durch Volltreffer wurde sie au ver schiedenen Punkten unterbrochen. Im Finnischen Meerbusen wur den zwei sowjetische Wachschiffe und ein Motvrtorpedvboot in Braud geschossen. Italienischer Torpedoflugzeugverband ausgezeichnet Roni. Die Tapferkcitsmcdaillc wurde der Standarte des 36. TorpedvflngzcntzverbandeS für ihren siegreichen Einsatz gegen den englischen Geleilzug vom 27. September verliehen, bei dem der Verband 34 Besatzungsmitglicher, darunter seinen Verbandskom- maudanten und drei Staffelkommandanten, verlor. Nom. Die Luftwaffe der Achsenmächte war in den letzten 48 Stunden sehr rege, meldet Sttfäüi aus Nvrdafrika. Bomben aller Kaliber wurde an; Befestigungsanlagen, Barackenlager, Batterien, Brennstoff- und Munitionslager auf Tobruk geworfen. Auf dem Flugplatz von Bir Abusmeit wurden mehrere abgestelltc britische Flugzeuge zerstört. Alumiuiumsammluug in USA. — Und Roosevelts „unerschöpf liche" Rohstoffquellen? Die englische Zeitschrift „Picturc Post" bringt ein Bild von einer Alumiuiumsammluug in den Vereinig ten Staaten, bei der alte Kochtöpfe nnd andere Haushaltsgegen stände znsammengetragen werden. Dazu schreibt die Zeitschrift: „Immer die alte Geschichte: Wir dachten, es gäbe unerschöpfliche Mengen von Aluminium, in USA. Aber die Amerikaner müssen Hanssammlnngcn veranstalten." Budapest. In der Tvnncrstagsitzuug des Abgeordnetenhauses wurde der Haushalt des Houvedunuisteriums verabschiedet. Der Minister erklärte dabei unter allgemeinem starken Beifall: „Wir können dem Schicksal und der Voraussicht der deutschen Heeres leitung dankbar sein, das; der unausbleibliche Selbstvcrteidigungs- kampf nicht an den Toren Ungarns, auf dem Kampffcld der Kar- Patheu oder iu ihrem Vorfeld, souderu viele hundert Kilometer östlich ausgefochleu werden konnte." Washington. Das Repräsentantenhaus hob am Donnerstag die Bestimmung des Ncutralitätsgcsctzes, die den USA.-Schiffcn das Anlaufen von Kriegszonen verbietet, mit 212 zu 194 Stimmen auf. VIK» 14. Nov. (PK.) In klaren Nächten sehen wir am östlichen Horizont die rote Glut der Brände und Feuer, die Nacht für Nacht und neuerdings auch am Tage die Bomben unse rer Flieger verursachen. So hat Stalin sich seinen Krieg gegen Europa nicht gedacht. Statt daß die von ihm or ganisierten und bewaffneten bolschewistischen Horden in den europäischen Städten Hausen, steht die deutsche Mehr- macht vor den Toren Moskaus, sind seine Divisionen zu Hunderten zerschlagen, haben Millionen von Bolsche wisten ihr Leben verloren und andere Millionen befin den sich in unserer Gefangenschaft. DaS Ende der bol schewistischen Herrschaft ist nicht mehr auszuhallen^ cs kann höchstens noch nm eine kurze Zeit hinauSgczögcrt werden. Wir haben in diesen Tagen die Erzählungen zahlreicher Flücht linge gehört; wir haben dic Aussagen zahlreicher Gefangener auf- gezcichnct, dic alle erst kürzlich die sowjetische Hauptstadt ver ließen. Und wcnn man alle diese Aussage» zusamimmuimmt, wenn man selbst mit einer gewissen Skepsis so mauchc Aussage bewertet, so zeichnet sich doch aus allen ein einheitliches Bild ab, ein Bild des Chaos', eines führerlosen Durch einanders, das in dem Herz der versinkenden bolschewistischen Macht herrscht. Die 27jähr!gc Kellnerin CH., dic vor rund 14 Tagcn noch mit dcm Zuyc nach Westcn die Hauptstadt verließ und in einem klei nen Städtchen, das wenige Tage später in die Hände unserer Truppe» siel, Zuflucht, suchte, war vordem neun Jahre in Mos- lau beschäftigt, und zwar auf dcm Bahnhof. Sie berichtete: Als der kricy begann, setzte sofort eine Flut von Massenversamm lungen ein, iu denen über dic kricstführung dcr Dcutschcn die wildesten Grcncl erzählt wurden. Sie schlügen alle tot, schände ten die Frauen und Mädchen — und das waren noch die gering ste» Beschimpfungen. Dagegen wurde die ganze Arbeiterschaft aufgcfordert, Kriegs anleihe zu zeichnen. Es wurde ciu Satz scstgelegt, der daun gleich von dein ohnehin schon kargen Lohn des bolschewistische» Arbei ters abgezopen wurde. Dic Franc» nud kiudcr dcr „Hvhergestcü- Icn" — sprich dcr Iudcn und sonstigen bolschewistischen Bvnzcn — wurdcu schon gleich nach KricgSbcgmn evakuiert. Die Letter der Fabriken verließen nach Bestellung eines Vertreters schon bald die Hanptstadt, um sich selbst iu Sicherheit zu bringen nud über ließen ihre Werke und Arvciter dem Schicksal. In besonderen Kursen wurden die Franc» nnd Mädchcu in militärischcn Dingcn ansgebildct, und bci allcn Franc» und Mädchcu wurdcu Blut- grnppen llntcrsnchnngcn vorgcuommcn Zunächst lag anßerordeutlich vicl Militär iu Moskau. Abcr jedesmal dauu, wenn die deutsche Führung an irgendeiner Front einen größeren Schlag führte nnd sich eine Niederlage der Bolsche wisten abzeichnete, warf man alles znr Verfügung stehende Mili tär dorthin. So ist MoSkan bis ans dic Flak zunächst mehr nud mchr von cincr eigcncu Bcsatzuug cutblößt wordcu. Die Arbeiterschaft in MoSkan selbst war schon seit Jahren mit ihrem Los nicht zufrieden. Und wenn sie jetzt znr Verteidigung dieses Regimes anfgcfvrdcrt ist, so tnt sie es zumeist nur unter i dem Druck und unter dcr Furcht vor dcn Kommist'arc». Es warcu ! grvßc Lebensmittcllagcr in Moskau. Abcr der Arbeiter war vicl- Wch für seinen kargen Verdienst nicht iu dcr Lage, die ihm nach den Karlen znstchcndcn Lebensmittel zn kanfe», wahrend die Funk tionäre dieses Regimes natürlich in dieser Beziehung keinerlei Schwierigkeiten kannten, zumal sic alles in größere» Mengen und zn billigeren Preisen erhielten. Die deutsche» Luflaugrissc ans Moskau haben jedesmal sehr viele Opfer gefordert. Die Luftschntzränmc genügten gar nicht den Anforderungen, ebenso Verkehrswege, so das; auch die anfangs wenigstens einigermaßen gesicherte Ernährungslagc sich bereits in katastrophaler Weise zn verschlechtern begann. Znm Beispiel dcr Bahnhof, ans dcm dic Kcllneriu CH. beschäftigt war, wurde ein schließlich des auf dcm Gütcrbahuhof bcfindlichcn riesigen Lebcns- mittcllagcrs rcstlos vcrnichtct. Der G es a m t e i n d r u ck in Moskau sei das eines wilden, führerlosen Durch einanders. Diese Aussagen decken sich mit denen zahlreicher Gefangener, sowie einiger weiterer Flüchtlinge ans Moskau. Aus ihre» Aus sage» ergibt sich »och eine Abrundung und Steigerung des Ge samtbildes, und es zeigt sich, das; das allgemeine Durcheinander bis zn einem Stadium sich entwickelt hat, wo man nnr noch von einem Chaos in Moskau sprechen kann. Die Rüstnngs- fabrikcii sind stillgclcgt. Dic Maschinc» nnd Werkzeuge werden ausmonticrt und sollten mit der Bahn weiter nach Osten geschafft werden. Dic Arbcitcr sind ohne Arbeit nnd erhalten keinerlei Uttwrstiitznng. Nur- noch ganz notdürftig können sic ein rrbänn- lichcs Dascin fristen. Der allgemeine Verkehr ist völlig dnrchein- andcrgeratcu. Durch Luftangriffe wurden nach Oste» führende Brücken vernichtend getroffen. Tic großcn Vcrkchrsverbindungcn nach Ostcn sind untcrbrochcn. Dic Maschine», dic nach Osten transportiert werden sollten, stehen ans den Fabrikhöfen oder sind schon ans Güterwagen verladen, könne» aber infolge der zerstörten Brücken nicht mehr wcggeschafft werden. Durch die tägliche» deut schen Luftangriffe wird die Lage der Stadt immer katastro phaler. Nnr noch wenige tzohe Parteifunktionäre sind in dcr Stadt, dic sich mit Hilfc dcr GPU. noch ci»igcrmaßen dnrchsctzcn. Dic allgemeine Parole lautet: Jeder verlasse Moskau, wohin er kann. Die Zivilbevölkerung wird zwangücvaknicrt, d. h. vor allem Frauen und Kiudcr werde» in die bcrcitstchendcn Züge ge jagt, ans dcr Stadt hcranügcfahrc», irgendwo draußen abgcsctzt — zumal ja dic Züge infolge dcr Brürkcnzcrstörungc» nicht mchr weit kommen — und ihrem Schicksal überlassen. Dic Bevölkerung befolgt jedoch kaum dic Anordnungen dcr Behörden, und nnr dcr verläßt dic Stadt, dcr direkt dazu gezwungen wird. Dic Masse sucht überall Unterschlupf und wartet daraus, daß sie durch dic Brechung der bolschewistischen Herrschaft in Moskau von einem ungeheuren Druck und dcr Not des Krieges befreit wird. Es ist ei« erschütterndes Bild, das von de» MoSkauflüchtlingcn durchweg gezeichnet wird. Nette sich, wer kann! Tas ist dic Pa role in Moskau. kMMge ümMkli M iler »jelmlM »sllBtM Von Kriegsberichter He ribcrt vo n H a n t h An dcr Eiümccr-Frout Kameraden bringen einen Verwundeten nach hinten. (PK Anfnahme: .Kriegsberichter Biehler, PBZ., M.)