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Sächsische Elbzettung mit Königsteiner Anzeiger prklolMe Nr. 7 Tageblatt für öas Llogebirge Bad Schandau, Montag den 22. September 1941 85. Jahrgang Nr. 222 7 SrMunqoor« Lad Sckandd» 0ktck>Sft--N» wcrklaa« s—IS und I»—IS Uhr. Heimatzeitung für öie 0» Sächstkl)« Elbzevung mH ItönIgsMncr Anzilakr erschklnl Ndk» wrrklug nachmMago. LtZunarrclo mrnalllch »kl Naus durch Auoirüacr I.ss.Ldd, für Selbflabhslrr monaMch 1,15 .7/c, durch dir Last msnalllch zuzüglich Lkslcltgitd. ElnzNnummcr 10 Ä//. Mchlcrschclutn elnzrlncr Nummtru Infolgr dsürrrr Gtwa», LiNlcbchlümng ufw. «chltcrvg! krinru Anspruch auf Rückzahlung des LkzugoprcMo und Erfüllung »an AuzagcnouMägen. Zür RUckgadr unvrrlanglrr veinüg« «brrnklimrn wlr krln« Lru-ühr. Elnfendungrn olinr Rückporlo wrrdrn nlchl zurückgefandl. poftschrckfanlo: Ami Orrodrn zzr-7. Slrsfonlo- Sladlbanf Lad Schandau Z4ir. V-Nsbani Lad Schandau sso. /imtsgerichtsbezirke Saü Schanöau unS Königstein sClbej .. Ndulaürln.r Ani.'grr rnllM dlr umMch.u vrfannlmachungrn d-s kandrala 01, SSchfll». Elü.1."uug ml. Ii°nlgs1,'u., -in, g Manzüml.r Skbnlü und plrna. vrrlag und ,u M-n-, d.r Lürgrrm.lN.r °°n ""d ^"Ntau un a „„d Sch.llllrl'uug für h-uollchrlfllrllung. La» Schandau, Zauk.nNrub» l! ,md ad mu> L„»c «„v, Am.-gc-N- -7» tK'nruk Am. N-nlgN.ln -sd). Au„Ig°nu«'t'. drr Raum — fall«. 7 .^, >m T,MM 1 mm Nähr und yo mm vtt», SS,5 . //- Annahmrhülub für Anzolgin o »Ihr, für Zamw.n-nz.Ig'n 1° Nür. Besondere Erfolge -er Luftwaffe ' Ein Kreuzer, zwei Zerstörer, ein Flak- Schiff sowie 9 Handelsschiffe versenkt Ukük»! Neuer Großerfolg im Atlantik rendcö Handelsschiff au. In hartem Kamps wurden dreizehn schwerbcladcne Schisse, darunter vier Tanker, mit zusammen 82 500 BNT. versenkt und ein weiteres Schiss durch Torpcdotrcsscr be schädigt. Drei Bcwachungüsahrzcugc entzogen sich dem Angriff Aus dem Flihrerhaupt quartier, 22. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Naum ostwärts Kiew wurde die Vernichtung der in mehrere Gruppen zerschlagenen und aus engstem Raume Zusam- mcngcdrängtcn feindlichen Kräfte fortgesetzt. Die in der gestri gen Sondermcldnug bckanntgcgcbcnen Gefangenen- und Beute- zahlen haben sich schon jetzt wieder beträchtlich erhöht; darüber hinaus wurden dem Gegner beim Abwcisen seiner verzweifelten Ausbruchsversuche schwere blutige Verluste zugcfiigt. Wie gleichfalls durch Sondermclduug bckanntgegcbcn, wurde gestern Arensburg, die Hauptstadt von Ocscl, in entschlosse nem Zugriff genommen. Die Sänbernug der Insel von den noch vorhandenen Resten der feindlichen Besatzung slcht vor dem Ab- schluß. Die Luftwaffe war am gestrigen Tage bei zahlreichen Angrif fen ans sowjetische Schisse besonders erfolgreich. Sie versenkte im Schwarzen Meer einen Kreuzer, zwei Zerstörer und ein Flak- schisf, sowie neun Handelsschiffe mit zusammen etwa 25 000 BNT. Zwei weitere Kriegsschiffe und zwei grosze Handelsschiffe wur den in Brand geworfen. Im Secgebiet westlich Kronstadt erhielten das Schlacht- schiff „Oktoberrevolution" und der Schwere Kreuzer „Kirow" je zwei, ein weiterer Schwerer Kreuzer vier Bombenvolltreffer. Ferner wurden drei Zerstörer, ein Minensuchboot und ein Kano nenboot durch Bolltreffer beschädigt. Unterseeboote griffen, wie durch Sondermeldung bekanntgege- brn, im Atlantik zwei feindliche Geleit,iige und ein einzeln sah- nnd liehen ihr Geleit im Stich. Die Luftwaffe versenkte am gestrigen Tage 1600 Kilometer westlich La Rochelle einen Tanker von 6000 BNT. und griff in der letzten Nacht mit guter Wirkung kriegswichtige Anlagen an der englischen Siidostkiiste an. Im Kanalgcbict schossen deutsche Jäger bei der Abwehr feind- lichcr Einslngvcrsnchc am gestrigen Tage in heftigen Lustkämpscn 2» britische Flugzeuge bei mir einem eigenen Verlust ab. Flakartillerie und Vorpostcnboote brachten je ein weiteres feindliches Flugzeug zum Absturz. In Nordafrika wurde der Flugplatz Kufra mit guter Wirkung bombardiert. Kampfhandlungen dcö Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage »och bei Nacht statt. Die feindliche Propaganda versucht, die im Wchrmachtbcricht vom 19. September bckauntgegebcucu Zahlen an Tote», Verwun deten und Vcrmihten unserer Luftwaffe in irreführender Weise mit den Verlusten an Flugzeugen in Verbindung zu bringen. Hierzu ist scstzustellcn, dah die deutsche Luftwaffe nicht nur aus Flicgcrvcrbändcn besteht, sondern auch die Lustnachrichtcn- und Flakvcrbände umfaht. Ein Teil der letzteren ist ständig im Erd kampf eingesetzt, um ost dicht hinter den vorderen Jnfanterie- linicn bei der Abwehr von Panzcrkampswagen und der Bckämp- sung von Bunkern mitznwirkcn. Ihre Verluste sind in den bc- kanntgcgcbencn Gesamtzahlen der Luftwaffe enthalten. In 24 Stunden allein 65 englische Jagdflugzeuge abgeschoflen Berlin. Die Verluste der britischen Luftwaffe bei wirkungs- losen Anariffsvcrsuchcn an der französischen Äanalküste in den heutigen Nachmittagsstundcn haben sich, wie bereits mitgctcilt, auf 80 Jagdflugzeuge erhöht, während ans deutscher Seite nur ein einziges Flugzeug verloren ging. Demnach biihtc die britische Luftwaffe iu deu letzten 21 Stun den im Kanalgcbict allein an Jagdflugzeugen 95 Maschine» ein. Dieser schwere» Niederlage der britische» Luftwaffe stehe« mir drei deutsche Verluste gegenüber. „Deutschland wird siegen!" Japanische Stimme» zum Fall Kiews Die Widerstandskraft der Sowjets ist stark geschwächt, schreibt „Tokio Asahi Schimbnn" zum Fall Kiews, „vvtschi Schimbun" schreibt in der Sonntag Morgenausgabe, Deutschlands neue Er- solge bedenteten einen lebenswichtigen Verlust für Moskau. Die ganze Welt verfolge gespannt die weitere Entwicklung, die sich nnmer günstiger für Deutschland gestalte. Eingehend beschäftigt sich in der Zeitung der bekannte Schriftsteller Aoshitarv Shimizu mit der Gesamtlnge, die er in der Ueberschrift folgendermaßen kennzeichnet: „Deutschland wird siegen. Japans Staatspolitik ans der Basis des Dreierpaktcs ist vollkommen klar. In dieser Rich tung »ins; unsere Politik aktiviert werden." „Der deutschen Wehrmacht verdankt die europäische Zivilisation ihren Fortbestand" Die rumänischen Zeitungen widmen den großen deutschen Er folgen im Osten weiter einen außerordentlich breiten Raum. ,,U n i r e a" schreibt dazu, jetzt könne Europa erleichtert aufatmci,, jetzt könne es nicht die geringste Besorgnis mehr geben, daß das Kriegsglnck sich den Moskauer Diktatoren zuncigen könnte. Was immer sie auch tun wollten, ihr Schicksal sei endgültig besiegel,. „Den Opfern der deutschen Wehrmacht verdankt die europäische Zivilisation ihren Fortbestand nnd ihre Sicherheit, ohne den Ge nins des Führers, ohne die Hingabe und die Entschlossenheit der ganzen deutschen Nation wäre Europa zum Schlachtfeld der ent- fesselten Barbarei der kommunistischen Horden geworden. Keine andere Macht hätte sie mehr aushalten können/ Rumänien sei stolz darauf, daß cs durch sein Blntopscr zu diesem großen Net- tungswerk an der Seite Deutschlands beitragen dürfe. „Porunca Vremii" stellt sest, daß in den gewaltigen dcmtschen Siegen iin Osten auch England auf der ganzen Linie geschlagen sei, sowohl in militärischer wie in moralischer Bczie- huna Anch die Londoner Lügen hätten harte Schläge erlitten. Großbritannien werde Wohl in Kürze an seinem eigenen Leibe er- fahren, wie wenig Flugzeuge Deutschland an der bolschewistischen Front verloren hat. So ooll nafm Moria« dar Maill „Die Nazis werden Kiew nie betreten." /lm 16 S cP 1c m b c r schrieb die Moskauer Zeitung (und das Papier war so geduldig): Die stadt Kiew erhebt sich zum Kampf. Im Hotel , Eonlinental" m Kiew wollten deutsche Soldaten am 25. 7. ein Bankett (U oen"''Nickn'^^ c-"° (I) abgehalten wer! oc.n. Richt-, davon ist ciuaetrofie». Da schwört ein General (!) Ritterkreuz Ilir Generaloberst Stumpf vdis Berlin, 20. September. Der Führer lind Oberste Befehlshaber bat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen an: Generaloberst Stumpf. Ehef einer Luftflotte. Generaloberst Hans-Jürgen Stumpf, am l5. Juni 1889 in Kolberg geboren, hat als Ches einer Luftflotte im Kamps gegen Großbritannien seine Verbände zn außergewöhnlichen Erfolgen geführt. Die andauernden nnd harte» Schläge gegen die englische Versorgung an der Ost-, Nord- und Westküste Schottlands sind das Ergebnis seiner überlegenen, zielklaren und straffen Führung. Mit der Vorbereitung und Durch führung des Luftkrieges ans dem Nordslügel der Ostfront be auftragt. erring Generaloberst Stumpf anch an dieser Front »lit seinen Verbänden erneut entscheidende Erfolge. SiebenneueNsttertteuzttägerderLustwaffe VIW. Berlin, 20. Scplcmbcr. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht Hai aus Vorschlag des Ober befehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Rit terkreuz des Eiserne» Krenzcs verliehen: Oberleutnant libücn, Staffelkapitän in einem Jagdge schwader; Oberleutnant Grasser, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; Leutnant Osterman», Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; Oberfeldwebel Schciilkr, Flugzeug, iührcr in einem Jagdgeschwader; Oberfeldwebel Stech» mann, Flngzcngsührcr in einem Jagdgeschwader; Oberfeld webel Bühl > ngcn, Flugzeugführer in einem Ingdgeschwn ocr; Oberfeldwebel Wurmheller, Flugzeugführer in eine,'! Jagdgeschwader. rm 1. 9., die Stadt zu erobern, doch die AngrtfsSkrast der ocuischen Armee ist gebrochen. (!) In einem Befehl <!) wird den deutsche» Truppe» der kalte Winter in Aussicht gestellt und die schöne Stadt Kiew mit festen imd warmen Häusern und leichter Bente verlockend vor Augen geführt. „Nehmt sic!", heißt cs. Doch die tapfere» Verteidiger Kiews halten sich. Die Nazis werden diese Stadt nie betreten!" Am 19. September meldet das Oberkommando der Wehrmacht: „Aus der Zitadelle von Kiew weht seil heute vormittag die Reichskriegsflaggc" imd am 20. September zum Fall von Kiew: „Nachdem die obere Führung der sowjetischen Lruppen geflüchtet war, warf die gesamte Besatzung die Waf fen weg und gab den weiteren Widerstand auf." — — — Kommentar überflüssig! Unvorstellbare Verwüstungen w Kiew Wie die Bolschewisten hausten Die deutschen Truppen fanden bei ihrem Eindringen in vie Stadl Kiew unvorstellbare Verwüstungen vor, die die Bol schewisten vor ihrer Flucht angerichtet hatten. Ohne Rücksicht auf die Bevölkerung des umliegenden Landes und der Stadt wurden alle für die Einwohner lebenswichtigen Vorräte meg- geschasst oder verbrannt, Wasser- und Elektrizitätswerke zer stört und außer Betrieb aesetzl. Die beschien Ostsccinscln. (Zeichnung: Fcchncr-Wagcnborg-M.) „Wir brauchen Panzerwagen, Panzerwagen, Panzerwagen!" Jud Maisky schreit verzweifelt um Hilfe Stockholm, 21. Sept. Der Sowjet-Botschafter in Groß britannien, der Jude Maisky, wandte sich, wie Reuter meldet, in einem bewegten Appell an Großbritannien nnd sagte: „Wir brauchen Panzerwagen, Panzerwagen und nochmals Panzerwagen, denn die sowjetischen Verluste an Panzerwagen auf der 2000- Meilcn-Front sind groß. Wir brauchen Ihre dringende Hilse, nm unsere eigenen Anstrengungen zu verstärken. Ihre Panzerwagen werden sofort in der Schlacht eingesetzt werde». Wir vcrstchcn sic einzusctzcn und mit ihnen gegen Miseren gemeinsamen Feind zn kämpfen. Der beste Beweis hierfür ist der große Kampf, den die sowjetischen Streitkräfte während der letzten drei Monate gegen die „Panpcrbarbarcn des Hitler-Deutschlands gcsührt haben/ Je eher Sie uns die Panzerwagen schicken und je größer die Anzahl ist, umso eher werden die „Nazihorden" geschlagen werden. Wir haben eine gemcinsamc Front mit Ihnen. Schicken Sie bitte, so- fort Ihre Panzerwagenverstärknug für den Frontranm, der angen- blicklich den größten Druck des Feindes ansznhalten hat. Senden Sie, bitte rasch nnd soviel als möglich. Doppelt gibt, wer zur rechten Zeit und am rechte» Platze gibt." Moskauer Prophezeiungen! Die Moskauer Agilationsjudeii vertreiben sich die Zeit im mer noch mit Prophezeiungen, obwohl die Ereignisse der letzten Tage besonders zur Vorsicht rate» sollten. So stellt „Jswestija" nach einer Meldung des Moskauer Nachrichtendienstes in einem Leitartikel folgende Behauptung auf: „Die Schlüssel von Berlin werden in diesem Lande aufbewahrt, aber noch nie und niemals wird ein feindlicher Fuß Leningrad betreten." Nach Inhalt nnd Form gleicht diese Behauptung wie ein Ei , .dem anderen ienen Sprüche», die noch vor ganz kurzer Zeit über i das voraussichtliche Schicksal Kiews in die Welt hiuauspvsaunt wurden. Auch K i e w sollte bekanntlich kein feindlicher Fuß be trete». Der Fall Kiews beweist besonders eindringlich, was Mos kauer Prophezeimigen wert sind. Der Hinweis ans Berlin aber eriimert uns au die Prahlereien polnischer Generale, die einst an- küiidiglen, in einer Schlacht bei Berlin die Dentsche» vernichten zu wollen. Wenn uns nicht alles täuscht, sind auch diese Weis sagungen nicht ganz in Erfüllung gegangen. Briten nnd Sowjets verhaftete» Teheraner als Geiseln Unmittelbar nach der Bcsctznug der iranischen Hauptstadt durch sowjetische und britische Truppen wurde, ähnlich wie in den andere» vo» den Sowjets besetzten iranische» Städten, eine Reihe iranischer Notabel» als Geisel» festgenommen. An dieser Fest nahme von Geisel» in der ira»ischcm Hauptstadt beteiligte» sich, wie aus diplomatische» Kreise» Teherans gemeldet wird, auch die britische» Truppe». Die Zahl der Verhafteten wird auf über 80 Personen gesthätzt. Unter ihnen befinden sich ehemalige Mi nister und Abgeordnete. Tie Teheraner Polizei ist unter die ausschließliche Kontrolle der Besatzmigstrmppen gestellt worden. Die Teheraner Garnison wurde entwaffnet. Nur dem Schah wurde als Wache ein schwa ches Trnppeutontülgent belassen. * Die kanadische Negierung gab den Verlust von 1516 Post- säcken bekannt, die für England bestimmt Ware» und in der letz ten Angilstwoche Kanada verließen. Darunter befindet sich zahl reiche Pakctpost nnd Post für in England stehende kanadische Truppen. Die Franc» und Kinder der Sowjetdiplvmatcn aus Japan abgereist. Die Fran des sowjetischen Botschafters in Tokio, Smctnuin, und weitere 50 Frauen und Kinder der sowjetischen diplomatischen Vertreter in Japan reisten am Freitag von Tnruga nach Wladiwostok ab.