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Tageblatt für üas Clbgebirge Heimatzeitung für öie Nr. 193 Bad Schandau, Dienstag den 19. August 1941 85. Jahrgang Angriff auf Odessa eingeleitet Schwerste blutige Verluste des Feindes 60000 Gefangene und - der Naum von I mm höhe und 4ü mm Breite Preisliste Nr. 7. Erfüllungsort Bad Schandau Setttaftozeit werktags s—12 und >4—18 Uhr. Gewissensbisse, als er merkte, vaß die erst im Halle eines Krieges. wie ibm Vern auch schon im Frieden ansgcübl -rohe Amtogasse 57 6 lZernruf Zimt Königstein 3S-). Anzeigenpreise: festet 7 .H/, im Cextteil t mm hohe und 90 mm Breite S2,5 Annahmesctslub für Anzeigen 9 Uhr, für Zamilienanzeigen 10 Uhr. Sabotagetätigkeit nicht anaeacben ivnrvc, son> wnrve. el» SLckNsch» eibzkilun» mil Itönlgslelner An-klckr «>>»>>>« die amlllchrn vctannlmachungkn »ko ta»Sra!« ,0 piTna, dc» L,1r,i»rmkls!tr Lad Sckandau und Nathmannodorf, der zlnan-ZmI-r Srbnlli und Pirna, vrriaa und »aupltchrlstlellung: Lad Schandau, Zauktngrak« Id» ijrrnrus iS). GetchSfiosirilr und Ochrlfliriluna fiir itäniatirin^ Aus dem Führer Hauptquartier, IS. August. Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Sondcrmcldung bckanntgcgebcn, habe» die Vcrfolguugükämpsc in der Südukraiue, bei denen deutsche, rumänische, ungarische und italienische Verbände in vorbildlicher Waffenbrüderschaft zusammcnwirkten und hervorragende Kamps- »iid Marschleistungen vollbrachten, das ganze Gebiet westlich des Dnjcpr in unsere Hand gebracht. Gegen die Stadt Odessa und ein- zclne kleine Brückenköpfe am Unterlauf des Dnjcpr, in denen sich noch sowjetische Kräfte befinden, ist der Angriff eingeleitct. Im Verlause dieser Kämpfe hat der Feind schwerste blutige Verluste erlitten. Neber die in der Schlacht von Uman gemeldeten Wahlen hinaus sind rund 60 000 Gefangene cingcbracht, sowie 84 Panzcrkampswngcn, 530 Geschähe und umfangreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet worden. Im Kriegshafcn Nikolajew siele» folgende ans Stapel liegende Kriegsschiffe in unsere Hand: Ein Schlachtschiff von 35 000 Tonnen, ein Kreuzer von 10 Ml Tonnen, vier Zerstörer und zwei Unterseeboote. Ferner wurde ein Kanonenboot versenkt, ein weiteres schwer beschädigt sowie ein mit Lokomotiven vollbcladcncö Schwimmdock erbeutet. Bei dem Angriff auf den Hasen von Odessa hat die Lust- Maine westlich -esDnjepr in unsererHand M Kg« «MW MMWW M gWW« KE Mil »WkUlW SSchslw» iklbzeUung m» KönIgN-Inkr Anzklgkr kklchklnl l-dkn wkrklag nachmlllago. vkMgoprilo monalllch sr« hauo »urch riuolrägkr I.SL Kc, Uir S,IbstabI,°I«r monaINch I,ss Ävcc, durch dir Pos! monaUlch r « iu»ügUch LtHkUgtld. rln,>elnunimrr IS.Ä-/. NIchIrrlchrlnin «InzNner Nummern Insolgr KSIicrer GiwaU, LetrIebeMrung u>w. rechNerUgl tkln»n Anbruch aut Ntlikzahlung de, vezunopreUeo und Sr,iMung von An-rlgenaufträgen. Ziir «li>faav» unverlangter Lellrage übernelimen wir keine Lewdgr. Einsendungen oi>ne NiiEporio werden nichi guriichgesandl. posischeckkonlo.' Ami Oreoden zzzrr. Dlrokoniv! Siadibank La» Schandau 34ir. voikobank Lad Schandau dso. fimtsgerichtsbezirke 0aü Schanüau unü Königstein (Elbe) zahlreiches Kriegsmaterial eingebracht Zm Kriegshafcn Nikolajew mehrere auf Stapel liegende Kriegsschiffe erbeutet — Neun Truppentransporter in Odessa durch die Luftwaffe unbrauchbar gemacht ächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger Katastrophale Zustände in Alexandrien Die gleiche Lage im Gebiet des Suczknnals. Ucbcr die Zustände in Alexandrien gab ein dort ge borener und von den Engländern zum Kriegsdienst ciuge- lvgcncr Grieche, der gleich am ersten Tage seines Front- aicnstes in Gesangenschast geriet, eine Schilderung, die rin Sondcrberichl der Stefani wiedergibt. Die A b w andernng der Bevölkerung ans Alexandrien habe, so erzählte der Grieche, nach den B o m b a r d i c r u n - zcn der deutschen und italienischen Luftwaffe ii u v o r h e r g e s e h e u e Ansmaße angcuommeu. Rach rmtlichen äguptischeu Angaben hätten im Juni 80 000 Per sonen die Stadt verlassen, im Juli seien jedoch noch mehr ruSgewanderl. Die Stadt und die Außenbezirke Kairos seien mit F l ü chtling e n aus Alexandrien überfüll t. Ihre Ernährung und Unterbringung bereite den ägyptischen Behörden nnabschbarc Sorgen. Die Beseitigung der Trümmer zcr Bombardierungen in Alexandrien werde noch schwieriger Kirch die Weigerung der Krastwagcnbcsihcr. ihre Fahrzeuge sür diesen Zweck zur Verfügung zn stellen. Sie beschädigen ieilwcise sogar die Motoren ihrer Autos, nur damit sie nicht beschlagnahmt würden. Die Lage werde durch den Streik der eingeborenen Arbeiter der B ä cke r e i b e t r i c b c noch beträchtlich verschärft. Man biete ihnen heute bereits den unerhört hohen Lohn von einem ägyptischen Pfund. Außerdem würden durch das Zn- cückhalten der Lebens mittel die Preise auf eine schwindelerregende Höhe gebracht. Die gleichen Zustände herrschten im Geb leides Suez- Kanals, wo sich die Bevölkerung ebenfalls in die größeren benachbarten Städte geflüchtet habe. technische Schwierigkeiten vorschühlen, um sich der Beteiligung an dieser Spende für die Briten zu entziehen. Kriegshetzer betteln um Dollars Bezeichnenderweise sieht sich der führende interventionistische Ausschuß in den USA., „Eomiitee lo defend America", gezwungen, in ganzseitigen Inseraten nm Geldspenden zn betteln. Er sagt u. a., daß kein Betrag zu gering sei und daß selbst wenige Dollars „die tragischen Folgen abwendcn könnten, die ihre Blindheit sicher bringen wird". Ter Bcttclappell schließt mit dem Ersuchen, Geld betrage jeder Art beiznstenern, nnd zwar sofort. Der Untergang des Briientanlers „Horn Shell" Von dem versenkten britischen Tanker „Horn Shell" kamen neun U e b c r l c b e n d c in einem kleinen Hasen von Porln- giesisch-Afrika an Die Schiffbrüchigen erklärten, daß die „Horn Shell" in der Dämmernng plötzlich einen Torpcdolrcfser erhalten habe, worauf eine riesige Stichflamme aus dem mitt leren Oclbchällcr emporgcschosseu sei. Der Tanker begann wfort mit starker Rauchentwicklung zu brenne n. Die Be satzung ging in größter Eile in die Boote. Die Nacht hindurch war noch lange der riesige Feuerschein des brennen den Schisses zu sehen. Am Morgen trennte ei» in starkem Winde einsctzcnder schwerer Seegang die vier Boote. Von den übrigen 63 Besatznngsmitgliedern, darunter dem Kapitän, ist bis jetzt noch keine Nachricht cingctrofsen. Grohfeuer im Brooklyner Hafen Zahlreiche Opfer — Schwerer Schaden Die New Uorkcr Blätter berichten in großer Aufmachung über ein Grvßfeuer im Brooklyner Hafen, das den gesamten Pier vernichtete. Der dort liegende USA.-Frachter „Pauuco" stand noch nach sechs Stunden in Hellen Flammen. Ter Schaden auf dem Schiff, das vorwiegend Kriegsmaterial geladen hatte, wird auf rund eine Million Dollar geschätzt. Nach den bisherigen polizei lichen Ermittlungen ist das Feuer wahrsscheiulich durch leichtsin niges Rauchen entslandcn. Bisher wurden fünf Leichen geborgen. 16 weitere Personen werden vermißt nnd dürften gleichfalls in den Flammen nmgekommen sein. Den Krankeuhänsern mußten 6!) Verletzte zugefuhrt werden. Die Zahl der Leichtverletzten, die au Ort und Stelle behandelt wurden, ist groß. Roosevelt hält den Steuerrelord Bei den Verhandlungen des Finanzansschusses des USA.- penats über die von der Roosevelt-Negierung angeforderten 1,5 Milliarden Dollar z u s ä tz l i ch e r S te u e r n für vas neue Haushaltsjahr erklärte Bnndessteuerkommissar Hel bering, >aß während des am 30. Juni abgelaufenen Haushaltsjahres k,3 Milliarden Dollar Bundcssteuern eingezogen wurden. Dies ei das höchste Steueraufkommen in der Ge» chichte der USA. Das vorhergehende Jahr brachte 5,3 Milliarden Dollar.ein. Die höchsten Weltkrtegsstenern ergaben i.4 Milliarden Dollar. Waffe neun große Truppentransporter durch schwere Vombcutres- scr unbrauchbar gemacht, drei Kriegsschiffe, darunter eine» Schwc- rcn Kreuzer, beschädigt. Auch die Kämpfe im Raume von Kiew und Korostcn haben der Sowjctwchrmacht schwere Verluste gebracht. Seit dem 8. August wurden hier 17 75V Gefangene cingcbracht, 142 Panzcrkamps- wngcn, 123 Geschütze, ein Panzcrzug und zahlreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet. Fernkampfflugzeuge versenkten im Atlantik aus einem stark gesicherten Gcleitzng zwei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 2V VV» BRT. In der letzten Nacht richteten sich Angriffe stärkerer Verbände der Luftwaffe mit sichtbarem Erfolg gegen das englische Schisssbau- zentrum von Sunderland. Andere Kampfflugzeuge bombar dierten verschiedene Flugplätze auf der Insel. In Nordafrika griffen deutsche und italienische Sturz kampfflugzeuge die Hafcnanlagcn von Tobruk an. Sic erzielten Vombcntrcsscr in Materiallagern und Ausladeplätze». Ein feind liches Schiss wurde schwer beschädigt. Britische Kampsslugzcugc warfen in der letzten Nacht an eini gen Stellen Westdeutschlands Bomben. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. Militärischer oder wchrwirtschaftlichcr Schaden entstand nicht. Nachtjäger, Kampfflugzeuge und Flakartillerie schos sen zwölf britische Bomber ab. Einzelne sowjetische Flugzeuge, die nach Nordostdeulschland cinslogcn, wurden zum Abdrchcn gc- zwungen. Nächtliche Skikahrten mit Dynamit Briese mit unsichtbarer Tinte — Stalin hinter de» Sabotage akten in Schweden In ganz großer Aufmachung bringt die Stockholmer Presse nufsehcnerregcmdc Enthüllungen über die Tätigkeit der kvm- »»misnschrn Sabvlagevelcinigungc» in Schweden. Die schwe dische Polizei gab jetzt in drei großen Berichten, nnd zwar aus Lnlca, Kirmin und Stockholm, die gesamten Einzelheiten dieser Sabolngcorganisation der Ocffcntlichkcit bekannt. „As- tonblndcl" weist besonders auf die Beziehungen der schwedi schen Saboteure zu kommunistischen Pnrlcistcltcn Schwedens einschließlich des Leiters der schwedischen lommunislischcn Par- ici, Lindcrot, hin, dessen Aufenthaltsort noch unbekannt ist. Die erste Spur der verzweigten Sabolagcorganiscuion in Schweden Halle ein dieser Organisalion selbst angchörcudcr Grubeuarbcilcr gegeben' der im Februar 1939 mil Teilen einer Höllenmaschine zur Polizei in Lulca ging und Angaben über seine seil 1935 ausgcüblc Täligtcil machlc. In Vcrsolg der polizeilichen Unlcrsuchung ergab sich dann ein Bild von ocr Täligkci: der Organisation, das Einzelheiten culhäll. die sich wie ei» Kriminalroman lesen: Nächtliche Skisahric» mit Dy namit zwischen vcr norwegischen und schwedischen Grenze, Verkehr der Mitglieder uuiercinander unter Ehiifre-Auwcn- dung, Losungsworte« nnd Briesen mit nnsichlbarer Time, Ver suche in einer Mcchanilcrmcrlstau mit allen mögliche» Mo dellen von chemischen und elekirischcn Zctlzündern uns mil Höllenmaschinen, geheimnisvolle Begegnungen der schwedischen Miigliescr mit einem geheimnisvollen Norweger, der umcr sglschcm Namen annrai, Reisen nach Kopenhagen. Oslo und Stockholm zu dem srühercn deutsche« konmmnistische« Reichs- tagsabgcorduclcn Wollweber, der de« Milgliedern der Sabo- tagcorganisalion linier dem Namen „Anion" bckanm war. usw. Einer ocr Angcklagicn Halle zu dem Mechaniker, der die Zcilzündererperimenle anssührlc, geäußert: Wenn Stalin das hier sehen würde, würde er sagen: „Das hab« ihr gut gemacht, Inugcnöl" Er Halle hinzngcsügl, daß Stalin hinter ihrer Tätigkeit stehe. Andere Mitglieder der Organisation hatten die Anssassnng, daß ihre Austrägc von der Komintern stammten. Alle aber waren sich darüber klar, daß die Paricistellen ocr schwcoischcn Kommuttislcn von ihrer Tätigkeit wnßicn und ne dasür be zahlten, wenn sic auch nm vcr bcsscrcn Tccknng nnd Tarnung willen aus der kommuuislischcu Partei ausgetreten waren. Ursprünglich halte man den Mitgliedern als Zweck der Organisalion angegeben, daß sie einfach oem Krieg und dem Faschismus enlgegcnarbeileu solllcu! Später aber svllle noch Sabotagetätigkeit hinzukommen, vor allem die Versenkung faschistischer Schisse durch Sprcngstvfsnllcmnlc. Wassen- und EiscncrztranSporlc in die faschistischen Staaten sollten verhindert werden. Brücke« j« Finnland sollte« im Frühjahr 1940 gesprengt werden. Für den Fall eines Kruges sollte man die Verbindung der Internationale ansrcchwrhal- tcn. — Der Arbeiter, der sich vcr Polizei gestellt hatte, bekam Nachdenkliche englilche Stimme zur Kriegslage Die englische Monatsschrift „The niuetcenth Cen tury" beschäftigt sich m einem sehr ansschlnßreichen Artikel mit der Kriegslage. Das Blatt warut sehr crust vor jedem Optimismus. „Es genügt uicht, darüber uachzudenkcn", heißt cS iu dem Artikel, „wie dieser Krieg gewonnen werden soll. Es mnß mich bedacht werden, wie er vielleicht verloren werden kann. Nicht jeder Krieg kann gewonnen, aber jeder kann sehr wohl verloren werden". Das Blatt weist dann darauf hin, Legierung und Volk iu England hätten bis zum Verlust von Kreta die Größe der deutschen Gefahr außerordentlich nuterschätzt. „Nach dem Fall Kretas machte sich in England eine Niedergeschlagenheit bemerk bar, die nicht weniger groß war als die nach der französischen Ka tastrophe. Seit dieser Zeit ist es wohl jedermann klar, daß unsere Negierung die Fähigkeit der Bevölkerung, Niederlagen stoisch, ja gewissermaßen freudig hinznnehmen, nicht weiter mißbrauchen darf. Auch die letzte Parlamentsrede Churchills könnte der Be völkerung nicht den immer stärker werdenden Glauben nehmen, daß der Krieg nicht so geführt wird, wie es fein sollte." „The mneteenlh Century" wirst dann Churchill persönlich vor, er besitze lein allgemeines strategisches Auffassungsvermögen, keine große Doktrin, die er gegen den Führer und seine Heerführer ansspielen könnte, die das Erbe von Schliessen, Moltke und Lndendorsf mit charakteristischem Sinn für die Wirklichkeit dnrch Gründlichkeit und GeisleSstürke vertieft und vergrößert hätten. Goldgräber in der Londoner City Sic durchwühlen den Schutt der bombardierte« Jnwclcngcschästc Der Londoner „Daily Expreß" veröffentlicht merkwür dige Photos von Goldgräber« inmitte« der Londoner City, die mit Kessel nnd Wassereimer den Schult der bombardierten Gebäude nach Köruchcngold absuchen. Das Blatt bemerkt dazu, die Gold gräber betrieben ihr Geschäft hauptsächlich in der Nähe der St. PanlS-Kathedrale, wo Juwclierlädcn durch Bombenangriffe zer stört wurden. Die meisten Juwelen seien natürlich mit ungeheurer Gewalt iu das Pflaster hineiugetrieben wordeu. ES bedurfte erst mvuatelauger Arbeit, um diese mit wehr wichtigen Anlagen besäte Londoner Stadtgegend überhaupt soweit sreizulegen, daß die Goldsucher ihr Werk beginnen konnten. Anch das ist eines jener Londoner Zerstörungsgebiete, deren Anblick Churchills Herz nach seiner eigene« Aussage niit Freude erfüllt. Gros; angekündigt — Kläglich reingefallen Mißerfolg einer Oclspcndc für die Briten in Texas Nach einer Meldung der Associated Preß aus Anstin im Staate Texas erlitt eine großangekündigte Spende einer Tages förderung Erdöl aus dcu Oelfelderu in Texas für England einen kläglichen Mißerfolg. Statt der errechnete« Tagesleistung von ! l 500 000 Faß wurde« im ganze« mir 11 332 Faß, also noch nicht ein Prozent, gestiftet. Von behördlicher Seite wurde bekannt, daß Besitzer von Oelleitungen sich weigerten, weitere verfügbare 7000 Faß «ach den Häsen zu Pumpen, während zahlreiche Bohrfirmen