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sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger Tageblatt für das Elbgebirge Heimatzeitung für -ie /^mtsgerichtsbezirke Vaö Schanöau unö Königstein (Eibe) Bad Schandau, Dienstag den 12. August 1941 85. Jahrgang Nr. 187 Amlozasie 57 <' (Fernruf Amt Königstein 386). 2lnzelgen^rtlse: fstet 7 A//, >m EextlcU 1 mm Höbe unö Y0 mm Breite 22,5 A/. Unnahmeschiulr für Anzeigen Y Uhr, für Familienanzeigen 10 Uhr. öer Naum von 1 mm Höhe unö 46 mm Breite Preisliste Nr. 7. Erfüllungsort Ba- Schanöau Geschäftszeit werktags 8—12 unö 14—18 Uhr. )lt Sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger enthält öle amtlichen Bekanntmachungen öca Lanörato Pirna, öer Bürgermeister von vaö Schanöau unö Raihmannoöorf, öer Finanzämter Sebnitz unö Pirna. Verlag unö 'zauptkbrifileilung: vaö Schanöau, Zaukenstrahe 154 (Fernruf 22). Geschäftsstelle unö Schristlcitung für Königstein. Oie Sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger erscheint jköen Werktag nachmittags. Bezugspreis monatlich frei Haus öurch Austräger 1,85 Ass, für Selbstabholer monatlich 1,65 Ass, durch öle Post monatlich 2 Ass zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummer 10 A//. Nichterscheinen einzelner Nummern Infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises unö Erfüllung von Anzeigenaustragen. Für Rückgabe unverlangter Beiträge übernehmen wir keine Gewähr. Einsendungen ohne Rückporto werücn nicht zurückgesanöt. Postscheckkonto: Amt Oreoöen 33327. Girokonto: Slaötbank vaö Schanöau 3412. volkobank vaö Schandau 620. Wusle AMklelSlWl »ii Ser »MM Jöiüdlichev Hilfsfahrzenq torpediert Nom, 12. August. Ter italienische Wehrmachtbcricht vom üicustag hat sollenden Wortlaut: DaS Hauptqnarticr der Wehrmacht gibt bekannt: In der vergangenen Nacht bombardierten Llcrbändc der italic- ilschcn Luftwaffe wirksam Lust- und Flotteustützpuukte der Insel vtalta. Ein italienisches Flugzeug kehrte nicht zurück. Im östlichen Mittelmeer trafen italienische Flugzeuge ei» ulssfahrzeug der feindlichen Kriegsmarine von WVO Tonnen mit incm Torpedo. Das Fahrzeug wurde mit starker Schlagseite gc- ichtet und ist gesunken. In Nordasrika lebhafte Artillcrictätigkcit an der Tobruk- front. In örtlichen Kämpfen wurden einige Gefangene gemacht, flugzeuge der Achse bombardierten die Militär- und Haseuan- agc» von Tobruk und verursachten Brände und Explosionen. Im Nbict von Marsa Matruk trafen unsere Flugzeuge militärische siele. Bei Sidi el Varani w»rdc» britische Zeltlager mit Er- olg mit Maschincngcwchrscucr belegt. Der Feind führte wiederum Einflüge auf Tripolis und Ben gasi durch. Es gab keine Opfer und nur geringfügige Schäden. In Okta fr Ika unternahmen italienische nnd koloniale Ab- cilungcn in Eulqnabert einen kühnen Ausfall gegen zahlreiche ciudlichc Gruppen. Man zerstreute sic und brachte ihnen Ber- ustc bei. Englische Flugzeuge unternahmen weitere Einflüge auf ^oudar. Es sind keine Opfer zu beklagen. Drei englische Flugzeuge warfen gestern einige Spreng- und rplittcrbombcn auf Crotouc und in der Nähe von Catanzaro, wo- >ci sic Wohnungen trafen. Die Zivilbcvölkcrnng hatte einen loten und mehrere Berichte. Zwei der feindlichen Flugzeuge ourdcn von der Flak abgcschosscn. Die Bcsahuug des einen Flug- ciigcö wurde gefaugengeuommen. Wie Rittmeister Niemack das Eichenlaub erwarb Rittmeister Niemack, dem der Führer und Oberste BcfchlS- mbcr der Wehrmacht für seine Wafscntatcn im Ostfcldzug das nchcnlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kruczes verlieh, hat ich als Führer einer Aufklärungsabteilung durch hervorragende Tapferkeit ausyczeichnct. Gleich am ersten Tage des Krieges legen die Svwietnmon warf er unter vorbildlichem persönlichen nnsah in rücksichtslosem Zupackcn einen starken Gcgcnangriss lördlich Scirijai zurück und stich mit seiner Abteilung über den seinen vor. Mit dieser Tat öffnete er seiner Division den Weg ibcr den Fluh und erkämpfte damit einen Erfolg, der ohne seinen opferen persönlichen Einsah nicht möglich gewesen wäre. Wenige Tage nach dieser Wasfcntat wurde Rittmeister Nic- nack im Gefecht durch einen Beinschuß verwundet. Troh Ver- vundung blieb er bei seiner Abteilung und sperrte mit ihr im nlscheidcnden Augenblick eine wichtige RückzugSstrahc der Bol- § chcwikcu. Lange Zeit rannten die Sowjets mit allen Kräften legen die Ausklärnngsabteilung des Rittmeisters Niemack, die , nm größten Teil aus Württembergern besteht, an, ohne sie jedoch : mu Wanken zu bringen. Die tapferen Württemberger hielten , intcr Führung ihres schwcrvcrwundetcn Rittmeisters ihre Stcl- nngeu und verhinderten damit den Rückzug und das Entkommen es Feindes. Das persönliche Verhalten von Rittmeister Nie- nack war anch hier erneut überragend. Dieser tapfere Offizier wurde am Anfang des Westfeldzuges icrcitS sür seine Wasfentaten mit dem Eisernen .Kreuz I. und . i. Klasse ausgezeichnet. Das Ritterkreuz erhielt er sür seinen : mttigcn persönlichen Einsatz beim Uebergang über die Aisne, bei >em er als Führer eines Stoßtrupps vier Panzer erledigte und äc Besatzung gefangcnnahm. Rittmeister Horst Niemack wurde am 10. Marz 1009 in Han lover als Sohn eines Grohkaufmanns geboren. Nach dem Be uch des Gymnasiums in Hildesheim nnd Hannover trat er 1927 1s Offiziersanwärter in die 6. Fahrabtcilung ein. Er wurde in in Reiterregiment versetzt nnd nach Kommandos zur Jnfanteric- md Kavallerieschnle im Jahre 1932 zum Lcutuaut befördert. Am !8. Februar 1939 wurde er Rittmeister und am 10. April 1910 > Kommandeur einer Aufklärungsabtcilnng. , Die Finnen stoszcn am Ladoga-See erfolgreich vor Säuberung der Kessel - Helsinki, 12. Angust. Amtlich wird mitgetcilt: Unser Vorstoss am Ladoga-See schreitet erfolgreich fort. Die räubcruug der im Rücken gebliebenen Kessel und des Geländes : vird fortgesetzt. Alle Gegenangriffe des Feindes sind zurückgc- I chlagcn worden. Der Feind hat in den aufgericbcucn Kesseln nchrere tausend Gefallene gehabt und grohe Mengen von Kriegs- uaterial verloren. * In der Nacht zum 12. Angust überflog der Fei-ud mit schwa- hen Kräften die RcichSgrcnzc und warf an mehrercn Orten West deutschlands einige Bomben, die unbedeutenden Schaden vcrur- achten. Eine geringe Zahl von, Fcindslugzeugcn, vermutlich -owjctbombcr, unternahm planlose Angrissövcrsuche ohne jede t Wirkung im Nordosten des Reiches. Nur zwei Flugzeugen ge- ang cs, bis in die weite Umgebung Berlins vorzudringen. Eie vurden jedoch durch gutliegendes Flakseucr zum Abdrcheu ge- i tvungen. * Ein Bries, den die Londoner „Times" veröffentlicht, zeigt, >ah der Beschluß der britischen Negierung, in Zukunft keine regel- »ästigen Ucbcrsichten über die Schiffsverluste zu bringen, iu der nitischcu Ocssentlichkeit schwerste Besorgnisse hervorgcrufcn hat. Weiler günstig verlaufende Ostoperalionen Anö dem F ii h r e r h a n p t q u a r t i c r, 12. August. Daö Oberkommaudo der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen an der Ostfront nehmen weiterhin einen günstigen Verlauf. Kampfflugzeuge bombardierten in der vergangenen Nacht mili tärische Anlagen in Moskau und mehrere wichtige Eisenbahn knotenpunkte. Fn Bahnanlagen wurden graste Brände und heftige Explosionen hervorgcruscu. Schnellboote griffen in der Nacht zum II. August bei einem Borstost an die britische Küste einen durch Zerstörer stark gesicher ten Gclcitzug an. Trotz schweren Wetters und starker Abwehr sticstcn sic mitten in das Geleit hinein nnd versenkten ein be waffnetes Handelsschiff von 0000 BNT. An der Atlantiktiistc schost ein Sperrbrecher der Kricgsmarinc ein britisches Kampfflug zeug ab. Im Atlantik westlich Cadiz vernichtete ein Fernkampfflugzeug einen Tanker von 3000 BNT. Bei dem Angriff ans die Nccdc von Suez in der vorletzten Nacht trafen deutsche Kampfslugzcuge zwei graste Haudclsschisfc schwer. Britische Flugzeuge warfen in der Nacht znm 12. Angust Bom ben in Westdeutschland. An einigen Orten, vor allem in Duis burg, wurden Gebäude zerstört oder beschädigt. Planlose Au- grisfsvcrsmhc sowjetischer Flugzeuge auf Nordostdcutschlaud blie ben ohne jede Wirkung. * Bei der Ucbcrwachung des Luftraumes um Kiew schossen deutsche Jäger in den Morgenstunden des heutigen Tages 27 feindliche Flugzeuge ab. Ungarische Truppen säubern das eroberte Gebiet Starke, feindliche Grnppc vernichtet Budapest. Die Agentur MTJ. meldet von der Ostfront: Bon dem Frontabschnitt der ungarischen Truppen sind keine besonderen Ereignisse zu melden. Wie das dcntjche OKW. be reits bckanntgcgcben hat, ist die große Umsassungsschlacht in der Ukraine mit ocr Vernichtung bczw. Entwasfnnng der ciugeschlos- scncu Sowjetarmeen beendet. Die Säuberung des eroberten Rau mes vou einzelnen isolierten feindlichen Truppen ist im Gauge. Die ungarischen Schnellen Truppen beteiligten sich an diesen Säu- berungSkämpfcn und bereiten sich zu neuen Kämpfen vor. Die von den Umfassuugsmauövcrn nicht betroffenen feindlichen Armce- leile ziehen sich auf dem fast ungangbar gewordenen Gelände in breiten Frontabschnitten unter grasten Anstrengungen zurück. An einzelnen Stellen leisten noch abgeschnitlcne und ohne Führung gebliebene sowjetische Truppenteile erbitterten Widerstand. Ju einer geschickt durchgcführtcn Eiuzcluntcrnehmung hat einer unserer Verbände eine starke feindliche Gruppe vernichtet und ihre wichtige Stellung in Besitz genommen. Dabei wurden 290 Gefan gene cingebracht sowie zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet. * Der portugiesische Staatspräsident General Carmona ist am Mputagiiachmittag von seiner Azorcnreisc zurückkchrcud unter dem Jubel der Bevölkerung au Bord des Dampfers „Carvalho Araujo" in der Hafenstadt Belem bei Lissabon cingctroffen. Deutschlands Raumgewinn in 6 Wochen Ostfeldzug Die Karte von der Ostfront zeigt in sehr eindrucksvoller Weise die ungeheuren Erfolge, die die deutsche Wehrmacht zusammen mit den verbündeten Truppen in sechs Wochen Ostfeldzng räum lich erreicht haben. Gemessen an dem durch die punktierte Linie kenntlich gemachten Stand der Operationen der deutschen Trup pen im Weltkriege sechs Wochen nach Beginn der Frühjahrsoffen- sive im Jahre 1919 kommt das gigantische Ausmaß der Erfolge der jungen wiedcrerstan- dcncn deutschen Wehrmacht erst recht zur Geltung. Aber selbst der Stand der Ostfront bei Be ginn der Wafsenstillstaudsver- handlungen im Dezember 1917, also nach über zweieinhalb Jah ren andauerndem Ringen, ist in diesem Feldzug räumlich schon nach sechs Wochen weit über flügelt worden. Der auf der Karte eingczeichnctc Stand der gegenwärtigen Operationen er läutert auf das Anschaulichste, welche Ricsenräume von unserer Wehrmacht in dem kur zen Zeitraum vou nur sechs Wo chen unter andauernden schwer sten Kämpfen gegen einen über ungeheures Menschen- u. Kriegs material verfügenden Gegner be setzt wurden. Trotz aller An schaulichkeit läßt sich das Gigan tische dieses Vormarsches aber nur erahnen. Der feindlichen Agitation, die diese große» deutschen Erfolge aus begreiflichen Gründen nicht wahrhabcn möchte, wird mit der Veröffentlichung dieser Karte der Boden für ihre nur zu durchsich tigen Zweckmelduugeu entzogen. Bei alledem ist noch zu be rücksichtigen, daß die jetzt ver öffentlichte Karte den Stand unseres Vormarsches vom 2. Au gust wiedergibt, der sich inzwischen wesentlich zu unseren Gun sten verändert hat.