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Sächsische Elbzeitung : 31.07.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194107312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19410731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19410731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-07
- Tag 1941-07-31
-
Monat
1941-07
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.07.1941
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Ritterkreuz siir erfolgreiche Flieger Berlin. 30 Juli. Ter Führer und Oberste Befehlshaber der Wchriuackst hat uns Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichs- inarschnll hi ii ring, dns Rittcrlrcnz des Eisernen KreuzcS verliefen: Hauptmnuu Mahlke, .Kommandeur in einem Sturzkampsgeschwader, Obcrlcutnnnt Sinister. Flngzriist- ührcr in einem Iagdgrschwader. Haupimann Helmut Mnhlke gehör; zu den kühnste» und ersolsticlchstcu Siuka-Flicgcr» uud hat in bisher 1-15 Feind- ilüsten ans allen Kriegsschauplätzen hcrvorrastcnde Wassen- talen vollbracht. Im Ostfeldzug hat er zur Uulcrstütznug einer Panzergruppe tu höchster Einsatzbereitschaft immer wieder den oft in harter Bedränstiiis kämpfenden Panzcrschühcn den 'Weg nach vorwärts gebahnt Im Einsatz gegen Schisssziclc versenkte er mit seinen Besatzungen zwei Zerstörer, ein U-Bool und 29 Handelsschiffe mit insgesamt 152 tM B2IT. 150 000 BRT. feindlichen Handelsschiffsraums und ein Kreuzer wur den schwer beschädigt ; Oberleutnant Hermann S I ai gcr hat als Flngzengsührer eines Jagdgeschwaders an der West- und Ostsront bisher 2 5 Lus «siege errungen und sich in kühnen Tiefangriffen gegen feindliche Panzer, Infanterie- nnd Fahrzcugkolvnneu hervor ragend ausgezeichnet. Ehrung eines loten Helden Holdeste Tnpscrkritsmrdnille au Kapitän Umberto Nvbaro Aus Borfchlag des Duce wurde dem Kapitän zur See Xlmbcrio Rovaro die Goldene Tapfcrkcilsmcdaillc im Tode verliehen. Rovaro führte in erbittertem Gefecht mit über legenen feindlichen. Kräften den von ihm befehligten Leichten Kreuzer kühn zum Angriff nnd risz die Besatzung durch sein persönliches Beispiel, seinen Mui nnd seine Todesver achtung mit. Er brach den ungleichen Kamps auch nicht ab. als sein Schiss, tödlich getroffen nnd manövrierunfähig, vom Gegner, der das Jener aller Wassen aus geringer Entfernung daraus konzentrierte, cingclreist war. » Unbekümmert um seine eigene während des Gefechts er littene schwere Verwundung, leitete er die Rettung der Be satzung, während das Schiss mit wehender Flagge unicrging. Rach der Rcunug der überlebenden Besatzung lehnte Kapitän Rovaro die Bitte seiner Ossizicrc, sich von Bord bringen zu lassen, ab. Er wollte mit seinem Schiss sterben. Da legten die Offiziere ihrem schwer verwundeten Komman danten gegen seinen Willen einen Ncltnngögürlcl an uud stießen ihn in die See. Von einer feindlichen Einheit ausge nommen, erlag er nach zwei Tagen stoisch ertragener Leiden seinen Verletzungen. Der AMM wird leer Die Machthaber im Kreml, die unter einem riesenhaften Einsatz Voit langer Hand her den Angriff aus Deutschland vorbereitet haben, müssen jetzt nm ihre Erislenz lämpscn. Rücksichtslos werfen sie darum alles in die Schlacht, was vcrsngbar ist. So ist cs im Osten ans einer gewaltigen Front, die vom Eismeer bis nach den sonnigen Küsten des Schwar zen Meeres reicht, zu härtesten Kämpfen gekommen. (Krohe Teile der Sowjctwehrmachi sind bereits vernichtet, andere gehen ihrer Vernichtung entgegen Wo die sowjetische Heeres leitung den Versuch unicruommeu hat, ciugcschlosscnc Kräfte durch Entsatzangrissc zu befreien, sind sie jedesmal gescheitert, so auch jetzt wieder v st w tt r l ö Smolcns k. Ausdrücklich unterstreicht der OKW.-Berichi dabei, das; die Verluste der Sowjets schwer sind. Die Weite der Räume, iu denen sich der Aufciuanderprall der beiden grössten Militärmächte Euro- Pas vollzieht, erfordert Operationen, die ausrcisen müssen, ähnlich wie auch früher iu den Bewegungskriegen den große» Entscheidungsschlachten stets lauge Vorbereitungen voraus- gegangen sind. Es ist daher dumm vou der britischen Agita- üon, wenn sic voreilig von einem „Wendepunkt im Blitzkrieg" spricht. Immerhin kann uns ein derartiges Verhalten nur recht sein. Ivcil wir so die britische Agitation wiederum sehr rasch der Irreführung und der Lügc überführen können. Es ist ein gewaltiger Ersolg der deutschen Strategie, die unsere Truppen nun lies iu die Sowjetunion hincmgcsühr; hat, das; sic starke feindliche Kräfte iu Grc»z»ähc zu fassen, zu schlagen und zu vcimichicn vermochte. Der erfolgreiche Kampf nuferer U-Boote aber, von dem der OKW.-Bcrich; vom 30 Juli berichtet, bestätigt erneut, das; auch diese unsere Waffe Hari am Feind geblieben ist! Erschwert wild der Kampf der U-Boolc neuerdings dadurch, das; der Atlantik infolge der bisherigen harten deutschen Schläge leer geworden ist. Das Loch vou zwölf Millionen BRT., das die deutsche Kriegs marine und die deutsche Lusstvassc in den feindlichen Schiffs raum gcrisscu haben, hat notgedrungen zn einer starten Ver minderung der Geleit,zügc führen müsse». Mit Genugtuung erfüllt cs uns dabei, das; mit den 19 Handclsschisscn, die unsere U-Boote in der Atlnntilschlachi in einem tagclangen Kamps aus einem Gclcitzng heranSgeschosjcn haben, auch ein Zerstörer nnd eine Korvette iu die Tiefe geschickt wor- den sind Bei den Korvetten bandelt cs sich um ncu konstrn- icrlc kauoncnbooie mit ciner 'Wasserverdrängung von UR» bis 12ltst Tonnen, die vou deu Engländern eigens für den GcleUschnv aebaui nnd mit den modernsten Mitteln der U-Boot- und Flugzcustbekämpsnust auSgcstallet worden sind. Der Ersolg unserer U-Booie zeigt also, das; auch diese Kor- /"riien. aus die man iu England so große Hossnungeu gesetzt ^ai. den GclcUzügcn erhöhte Sicherheit nicht zn geben ver mögen. kl-Boote packten einen Geleitzug Tag und Nacht nm Feind. — Schwere „Brocken" versenkt. Zu dem großen Erfolg dent'chcr Unterseeboote aus den astnutischcn Zusahrtstraßcn der britischen Insel erfahren wir folgende Einzelheiten: Fcrnansklnrungsstngzengc siehlcie» westlich der Bis- tava eilten Gclcitzng, dcr aus zahlreühcu Handclsschisscn be- sland und dem eine besonderes starke Sicherung beigcgcbcu war. Ein stark bcwassnctcr Hilfskreuzer dirigierte die Bewegungen des Geleites und dcr Sichcrnngsstrcitkräftc. Ein Verband von Zerstörern nmsnhr das Geleit in Zickzack- kurvcn, während bei den Handclsschissen kauoncnbooie stan den, die unter dem Ramen „Korvetten" besonders für Geleit- zügc gebaut sind. Vervollständigt war die Sicherung durch eine Anzahl verdächtiger Fahrzeuge, die sich später als U-Bool- Fallcn herausslclllcn. Bald stand ein Tanker in Heiken "kämmen Aus die Meldung dcr Fernaufklärung hi wurden mehrere Unterseeboote auf den Gclcitzng angesetzl nnd nahmen plan- mässtg die Fühlung aus. um dann zum Sammelangriss über- zugchcu. Als erstes Schiss wurde ein gros;er Tauler torpediert, der bald in Hellen Flammen stand nnd von dcr Bcjatznug ver- lassen wurde. Jetzt setzte Bewegung im Gclcitzng ein. Die SichcnmgsstrcUkräste warscn zahllose Wasserbomben nnd dic geleiteten Handelsschisse vcrsnchlcn nach allen Richtungen zn entkommen. Zäh blieben die deutschen U-Boote nm Feind und setzten zn immer neuen 'Angrissen an. Im Verlaus der wilden Jagd, die zwei Tage nnd Hwei Rächte audancrlc, wurden einzelne U-Boote nach erfolgreicher Versenkung von Dampscrn vorübergehend durch Zerstörer uud Korvetten abgcdräugt. Sie pirschten sich von neuem Hera» und cs gelang ihnen, einen Zerstörer nnd eine Korvette durch Tor- pcdösclmß zu versenken. Immer wieder versuchte dcr Fcind, dic Angreifer abzu- schüttclu, immer wieder griffen die U-Boote bei Tag uud bei Rächt an. Torpedos detonierten und dic Fcucrsäulcu torpe dierter Schisse standen am Himmel. Dcr Gclcitzng löste sich in einzelne Gruppen ans nnd nun wurde die Verfolgung dieser Gruppen ausgenommen. Wiederum wurde» schwcrbcladeue f Ha»dclsschisse hcrausgcschossc». Am Ende der zweite» Rächt Ware» dic letzte» Reste des Geleitziigcö zersprengt. D« Operationen hatte» sich im Ver lauf dcr Verfolgung ans ein weites Scegebict erstreckt und jchlicsstich auch Schisse erfasst, dic nicht zu dem ursprünglich an- acgrisscnen GclcUziig gehörten. Auch sic crciUc das Schicksal und se verlor dcr Feind mit diesem gropangclcgtcn Schlage ins- gesamt 19 Dampfer mit 116 500 ART-, dazu einen Zerstörer und eine Korvette. * Zum Lnstnttgriss ans London in dcr Nacht zum Montag schreibt „Daist; Telegraph", dieser Angriff sei eine ernste War- j nung an die Bevölkerung und beweise, Ivie recht Ehurchill neulich gehabt habe, als er sagte, Hitler habe eine ausreichende Anzahl ! Bomber im Westen gelassen, nm schwere Lnstangrissc ans Groß- l britannicn durchführen zn können. Dieser Angriff sei zwar kurz, j aber dafür sehr heftig gewesen. Deutsche Lustüberlegenheit am Kanal Seit dem 21. Juli keine britischen AngrissSversuchc mehr. Seit den unter schweren Vcrlnslc» gescheiterten AngrifsS- versuchcn dcr Briten auf das westliche Küstengebiet am 23. und 2l. 7. unternahm dic britische Luftwaffe weder bei Tag noch bei Rächt nennenswerte Aktionen. Einzeln fliegende britische Maschinen wurden vou dcutschcu Jägern schon über dem Kanal znr Umkehr gezwungen. Einige andere Flugzeuge mnssteu nach einer Einslugticse vor nur wenigen Kilometern wegen aer starken dcutschcu Bodcnabwchr abdrchcn. Tic Tnlsnchr, daß dic Briten »ach dem Verlust von 87 Maschinell in zwei Tagen keine Osscnsivnktioncn mehr unter- uahmcn, ist c!i, EingcstäudniS der deutschen Luftüberlegenheit au dcr Kannllüstc. Leugnen U zwecklos. M. CWM! ^Entlnstnnstsvffeusivc" nm Kanal brach kläglich zusammen In den Liistschlnchten über dem Kanal nm 2!!. und 21. Juli brnch dic lnut und lnngc nngcküildisttc 'Absicht dcr Brilcn, eine E n t l n st u n g s o f f c u s i v c für ihre bolschewistischen Ver bündeten zn unlernchnicn, in der überlegenen dcntschcli Ab wehr kläglich znsnmmen. Die kühnen Angriffe dcr deutschen Inger und dcr mutige Eiusntz deutscher Vorposteuboote und Flak brnchtcn den grvstnngclcgtcu Angriffsversuch dcr Briten völlig zum Scheitern. Dic körperlichen nnd gcististcn Fähig keiten des deutschen Soldaten und dcr nicht einznholcndc be- dmitcnde Materinluorsprunn der dcutschcu Maschincu uud 2Lnstc» vcgründet dic grosic Ricdcrlngc dec neuen, dic in litt Stunden dieser beiden Tage 87 Flngzenstc verloren. Das britische Lustfahnminislerium beharrt daraus, den schweren Verlust dcr britischen Luftwaffe vor dem britischen Volk und dcr Äclt ivcitcr zu verheimlichen, Dieses hartnäckige vlvicugncn ändert nichts an dcr Taisachc, das; dic dcnischc Luft abwehr im Westen die britische Lustwassc stark zur Ader ge lassen Hal. Um den Brilcn dic uottvendigcn Unlcrlagen sür eine wahr- hcilögclrcuc Meldung zur Verfügung zu stellen, veröffentlichen wir nachfolgend dic Ramcu der in dicsen zwei Tagen in deutsche Gesangcuschast geratenen oder als Leichen geborgene» britischen Flieger. Durch den deutschen Scenotdicust wurdcn dcr Sguadrou Lcadcr, Frauk-Landsccr Campbell-Rogers uud dcr Scrgcaui David Edward Bingham ans dem Kanal ge- rcttct. Ein driucr britischer Flieger, Sergeant T. Sulli van, Hai deu Tod in den Wellen gefunden. Die Besatzungen weiterer britischer Flugzeuge mit Major Eoliugö, Unterleutnant William James Hunter und deu Sergeanten Albert Edward Taular, John Hcs- mond-Halgh und Frcdcric Martin Smith wurden von 1 einem deutschen Vorpostcubooi in dem Augenblick anfgenom- mcn, als ihre Maschinen absanken. Ein anderes Fahrzeug dcr dcutschcu Kriegsmarine rettete aus dem Kanal den am 2!!. 7. vou einem deutschen Jäger abgcschosscncu Pilot-Ofsicer Gilbert Frank Lowes. l Folgende britische Flieger sprangen aus brcnucndcu Ma- > schincn ab uud wurdcn von dcutschcu Insauicristcu an der Küste gcsangcngenommcn: Li. John Frcdcric Elauion, Sergeant William Lloud Jacobson, Scrgcaui Jan Dcnuis Knot, Sergeant James Alexander Short und Allen James , Clarke. Dcr Piloi-Osficcr Artur Gcorgc EPeron von dcr Be- , satzung eines viermotorige» Flugzeuge? wurde verwundet in ein Lazarett cingclicscrt. Dcr Sergeant Eric OSwnld Thomas Balcomb ans Liverpool gehörte znr selbe» Besatzung nnd ist ebenfalls gcrcstci. An anderer Stelle wurde gcsangciigcnommeu dcr Flieger l Benjamin Phillips ans Glasgow. Durch ein Fischerboot wurdcn solgcndc Vcsatzungsnuge- hörige von viermotorigen Bombern lebend «ins dem Wasser ' anfgcsischi: Sgnadron Lcadcr Walter Rice Williams, der Sergeant Samuel Iones, der Sergeant George Robert Wedderburn, dcr Sergeant Alexander Henri; John Turner, der Pilot Ofsiccr John Gcorgc Ireton, dcr Scrgcaui Leonhard James Bntlcr und dcr Scrgcnni Ror- j man Kershaw. Innerhalb derselben Stunde mussten nachsolgcnd aus- j geführte Bcsatznngsmitglicdcr schwerer britischer Bom- s bcnflngzcugc ihre abstürzcudcn Maschinen verlassen und l gerieten in dcntschc Gesangcuschast: Sergcaut Wilfrid Camp- j bell Walters, Sergeant Albert Heuern, dcr vcrwundctc Scrgcaut Stanley Desmond Greaves, dcr vcrwundctc Scr- gcaut Gilltga m, dcr vcrwundctc Scrstcaut Locl G ibso n, ! der vcrwundctc Scrstcaut Erucst William Cowstable uud der verwundete Sergeant Gordon Herbert Frank Ogden. Dic Verwnndctcu würden sofort in Behandlung genommen. Zn dcr Bcsatznng des Benjamin Phillips gehörten noch dcr Flnina Ofsiccr Mc. Norman Whitc Lcod und der Ser geant Willian; Allan Fiulanso n. welche ebenfalls gesaugcn- gcnommcn wurdet;. Auszcrdcm wurde dcr Scrgcaut O'Brian dunh den dcutschcu Scenotdicust gcrcltel uud wegen seiner Pcslrtzungen in ein deutsches Lazarett eingelicfcrt. Nebeu zahlreichen im Kanal ertrunkenen und über dein Küstengebiet des Kanals abgcschossencn Besatzungen, die nicht mehr identifiziert werden konnten, wurdcn inzwischen folgende Leichen britischer Flieger geborgen: Die Flyiug-Osstcers A-. Lewin. F. Craig, M. Grant nnd die Sergeanten Horner, Vicherp, Julins Loovc, W. Price, Scinsbnrp, A. I. Applcbh, I. Godwin. Enonrgh. Ridleu. j Shirle» nnd Rcwstead. Rach Aussagen dcr zahlreichen britischen Flieger, dic am 28. und 21. Inli nach 'Abschuß in deutsche Gcfaugcnschast ge rieten, gehörten nachfolgend ausgcsührlc Piloten ebenfalls zu den Besatzungen dcr ins Mccr gestürzten britischen Maschinen. Die Genannten konnten jedoch bisher Nieder lebend noch tot geborgen werden. Die Rachsorschnngeu werden fortgesetzt. Es handelt sich nm die Pilot-Ofsiccrs L. Kolitz nnd M. Iolll; sowie um die drei Scrgcauteu Johns, A. Atos; und R. Barton. Da das britische Lustsahrtmiuistcrium wohl darüber unter richtet sein wird, welche Besatzungen nm 28. und 2-1. Juli gegen das Kanalgebict eingesetzt waren, dürste cs ihm nun nicht mehr schwer fallen, diese Ramen nnd damit die schweren Verluste zu bestätigen. * Tas Moskauer Kriegsgericht hat drei hohe Funktionäre des Syndikats sür Antomobilteilc ;;;;;; Tode verurteilt, „weil sic uu- zurcichcudc Masmahuum gegen Brandbomben getroffen hatten", j Bei einen; Luftangriff war in dein Werk ein Brand ausgcbrochcn, dcr großen Schaden anrichtctc. Nach den offiziellen Vcrlnutbarun- j gen der Sowjets ist bekanntlich nie ein Rüstungswerk in Moskau von deutschen Bomben getroffen worden. Schönes Böhmen und Mähren Gedanken über eine Fahrt ins Protektorat (Fortsetzung nnd Schlnsz aus dcr gestrigen Nummer) Sprung nach Mähren Weiter trug uns daun nach deu maunigfaltigeu Eindrücke» in Prag dcr Zug durchs mährische Laud, durch die weiteu Felder, iu deueu das Korn sich fruchtschwer bog, nach Brünn. Opfer über Opfer hat das Deutschtum iu Mähren gebracht. Gros; sind seine politische» Leistungen gewesen, uud die Beiträge, die es iu ichöpferischem .Kulturschaffen und ;l; tätige»; Knllur Nulle» gegebe» hat, sind eines der viele» Glieder im Kampfe des Deutschtums überhaupt. Ewig von Feiudeu bedroht, von bösen 'Nachbarn umlauert, hat das Deutschtum auch iu diese»; Raume Lcistuugeu vollbracht, wie kaum ein »»derer Gau. Schritt auf Schritt fiuden wir Zeugen dieses Riugcms um deutsche Art. Die mährische Hauptstadt mit ihre;; über MURO Einwohuern — unter denen das rein deutsche Element einen dominierenden Bestandteil ausmacht — gab uns einen Eindruck voller Widersätz- lichkeiteu: aus der eiueu Seite herrliche alte Bauten mit dem alles überragenden mächtigen Dom, uud auf der anderen Seite unschöne Glasstahlkäste» Batascher Prägung, Bauten^ die mit ihrer blauweiszeu Farbe eiueu Schandfleck im alten Städtebild bstden. Der .Kampf um das Deutschtum hat die Männer gezeich net und hart gemacht. Mit skrupellosen Mitteln wurde vor 1989 der vou seinem Posten entlasse» »»d Ivie Freiwild gejagt, der sich z» der deutsche» Sprache bekannte. Wenige Worte hierüber sprach z» »ns iu; alten Rathaus Obermagistratsrat Czerny; aber diese wenige» kernige» Worte aus dem Mimde eines der Be rufenste» bewiesen uns die Schwere der vergangene» Zeiten. Voller Stolz wurde aus das Goldene Bnch der Stadt Brünn ge zeigt, iu das sich der Führer auf seiner jubelhaften Befreiungs- fahrt durch Böhmen uud Mähre» am >7. März 1939 mit seine» Getreuen eingetragen hat. Aufschlußreiche Auskunft über die kampsjahre der Volksdeutschen gab uns auch Professor Lischka, der uns in Brünn ei;; treuer Begleiter war. Dic Feste Spielberg Beim Einzug vor zwei Jahre» faude» i;nsere Tr»PPe» die Feste Spielberg (früher auch Spiegelberg geucmut) völlig ver wahrlost vor. Ratte» u»d Wanze» wäre» hier eingezoge». Rest los hatte» die Tscheche» die einst so stolze Burg verkommen lasse», die i» der Geschichte eine so große Rolle gespielt hatte. Sah der Spielberg doch schon nwtige Germancm in den Kampf gehe» die römische» Legionen Marl AnrelS ziehe», u»d in; Dreißigjährige» Kriege wurde» hier die Stürme der Schwede» tapfer abgeschlagen. Das politische Gesicht würde heute wohl anders cmssehcn, wenn deu Schwede;; damals der Durchbruch gelungen wäre. Deu Kasematte» stattete» wir ebensalls eine» Besuch ab. Die meterdicke» u»d licht- »»d luftlosen Folterkammern ließen uns erschauern. Marterwerkzeuge gaben uns Kunde vou gräßlichen Folterungen. Auch der berühmte Baron Treuck hat hier gelitten, und die italienischen Freiheitskämpfer haben hier geschmachtet. Mancher „Hexe" letztes Stündchen mag hier geschlagen haben. Ein über Oll Kilometer langer unterirdischer Gang, der erst später ent deckt wurde, führte von deu Kasematten zu benachbarte» Klöster» n»d .Kirchen. Heute ist auf dem Spielberg neues Lebeu eiugezogeu. Auf Be fehl des Führers wurde die ganze Anlage einem völligen Um bau muerzogeu. Ueberall wird gewerkt uud Haud angelegt zur Vollendung der Anlage, die einem besonderen Ziveck Vorbehalten ist. Die teilweise zerfallenen Manern wurden uen gestaltet, Gänge und Höfe neu belegt, uud die Räume der Festung sind gegen früher nicht wiederzllerkenuem Ueberall hat der neue deutsche Geist seinen Einzug gehalten. Große Wandgemälde (von Grhgar, eine»; vielversprechenden Künstler), sthmiedeeiserne Beschläge, hand gewebte Vorhänge, haudbearbeitete Balke» »»d Bänke haben eine» Ba» erstehen lassen, der sich den Schöpfungen des Groß- deutschen Reiches würdig au die Seite stellen kaiist. Wir konnte» wieder ei» Zeugnis deutschen Kultnrwilleus sehen, wie wir eS schöner uns kaum vorstelleu können. Weithin leuchtet heute die Reichskriegsflagge vom Spielberg symbolhaft als Zeichen der neuen Zeit. Macocha — dic schönste Tropfsteinhöhle im mährischen Karst Auf der Rücksahrt vom Spielberg ließen wir uns noch einmal vou deu Schönheiten der Stadt, aber auch vou der Mächtigkeit dcr iudustrivllen Anlage», die de» Ruf Brünus weit i» die Welt ge tragen habe», beeindrucke». Eine» kurze» Besuch statten wir »och den; Mährischen Landcsmuseum ab, das über eine reichhaltige Schau vielfältiger Art verfügt. Uns interessierten besonders die entzückende» und manuigfaltig- buute» Trachte» der Volksdeutschen Mährens, uud nur kouuteu dabei manche Verbindung besonders mit schwäbische» und badi sche» Trachte» feststelle». Tie Fahrt führte da»» i» die Umgebung Brünns, über das Städtchen Blanska mitten hinein iu deu mährischen -Karst, nach Macocha. Wir gestehen es ruhig ein, wir hatten es nicht gewußt, daß sich dort die grösste» u»d schönste» Tropfsteinhöhlen der Welt befinden! Bitte stellen sie sich vor, sie lege» einen unterirdischen Weg treppauf und lrepvab, zurück, erleben die herrlichsten Tropf stembildnngen dank zauverhaftcr Beleuchtnng, mache» eine Mvwr- bootfahrt vo» über 759 Meter Länge, in gespenstisch mit raffiniert angebrachte;; Lampen erlemlstete», labyrinthartigen Gänge», in denen es sogar eine „Schußfahrt" gibt, bei der die Bvvtsmäuncr höllisch aufpassen mästen, damit sie den Kalsn sicher um die vielen Windungen bringen. Und das alles bei einer Temperatur von plus 7X- Grad, gleich, ob 'Winter oder Sommer. Vor der Ein müudung der Puukwa — so heisst der Fluß — ein kreisrunder bald lOO Meter hoher Abgrund, völlig unmotiviert iu den Karst hiueingebohrt, vermutlich eine riesenhafte Gletschermühle, mit einem Dnrchmesser von nuten etwa 10 Meter, nach oben hin sich verengend. Ein eindrucksvolles Erlebnis! Wir glauben, daß nach Kriegsende, wem; die Autobahn bei Brünn fertiggcstellt sein wird, sich ein großer Besucherstrom in den mährischen Karst ergießen wird. Wir wurde» a» das Elb gebirge eriunert, aber der Karst macht ei»en wuchtigere» Eindruck. Die Macocha (es befinde» sich »och weitere kleinere Höhlen in der Umgebung) wnrde erst vor dem-Weltkrieg von Karl Absolon, Professor am Brünner Landesmnseum, entdeckt. In ihre» Höhlen fanden sich übrigens zahlreiche Spuren von Höhlenbären. Zum Abschluß des Aufenthaltes in Brünn erlebten wir diese schöne Stadt dann noch vou der Höhe, vom idyllisch gclegemm „Jägerhaus" ans. Ueberall in den Dörfern sahen wir blonde, blauäugige Menschen, Nachfahren der Markomannen und gar ost drangen an nnser Ohr schwäbische Laute, die sich ii; ihrer Rein heil durch die Generatioueu hindurch erhalten hatte,;. Uns sind von dieser kurzen, aber sehr interessante» Reise nach haltigste Erinnerungen verblieben. Sie zeigten nus einmal den rein deutschen Charakter beider von uns befahrener Landstriche auf, zum andereu aber unsere Bemühungen, oem Lande nach all den jahrelangen Drangsalierungen nnd dem große» WirtschaftS- elend wieder jene» Wohlstand unter deutscher Obhut zu verschaf feu, wie er dem Laude uud seimm Bewohnern gebührt. Und wir möchte;; auch glauben, daß von tschechischer Seite diesem nuferem Bemühen Verständnis nnd guter Wille entgegengebracht wird, wözu bereits der tschechische Staatspräsident durch seinen einsichts vollen Schritt vor zwei Jahren seinen großen Beitrag beige steuert hat.
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