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Sächsische Elbzeitung : 09.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194105093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19410509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19410509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-09
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.05.1941
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Maüuoka warnt Amerika Der japanische Außcnminister Matsuoka gewährte dem ame- ritauiiäicu korrcfpondcmcn ein Interview iiir Vie Zciumg „Ncwnorl Times", in der er sich mit aller Deutlichkeit iidcr vic Stellung Japans siir den Fall eines amerikanisch-deutschen Kon fliktes äustcrtc. Es iei mit ein Grund siir den Beitritt Japans zum Dreier- pnk« gewesen. die Bereinigten Staaten vom Krieg fcrnzuhaltcn. Wenn aber «rogdcm Amerika an den Feindseligkeiten tcNneh- ,neu ivllle. to fühle sich Japan durch und Gcbvi der Treue und durch seine Ehre verpslichtet, an der Seite Deutschlands und /Italiens in den Krieg cinzutrctcn. Aus d>c Frage des Zeitungsmannes: „Aber Exzellenz, wenn Sie glauben, daß amerikanische Gelcitzüge oder Begleitschiffe in Konflikt mit deutschen Flugzeugen oder U-Booien kommen soll ten. würden Sic dies als einen Grund siir den kriegseiniritt Japans gegen Amerika aussassen?". antwortete Ansicnininister Matinoka ganz entschieden: „Ja, das ist meine Meinung." Ans die weitere Frage, ob Mastuvla nach den Bereinig ten Staaten fahren würde, wenn er von vor« die Einladung bekäme, die Angelegenheit in srcnndschastlicher Atmosphäre in Waflnngwn zn besprechen, mcnuc er, dies sei nichi der Fall, da er die Zelt hierzu noch nicht siir reis halte. Neber die Möglichkeit eines baldigen Friedens bcsragt. änßcne er: „Biclleichi übermorgen." Was wohl besagen sollte, dass sür den allgemeinen Wellsrieden dcrzcii wenig Hoffnung vorhanden sei. Abschließend bcwnic der tapanische Außenminister noch mals das; Japan stcis geirenlich zu seinen ans dem Dreier paki sich ergebenden Berpjlichinngen stehen werde und icder zeit anch bereit sei, an der Seile Deutschlands zu kämpsen, falls Amerika in den Krieg einlrctc. Willkie puWt zum Krieg Wendell Willkie, der nach seinem mißglückten Sprung aus den USA.-Präsidcnlcnscsse« und seiner ebenso mißglückten Londonrcisc sich eigentlich aus seine Rcchtsauwallspraris zu- rückziehen wollte, kann cs doch nicht lassen, ,,ln Politik zu machen". In einer Acw Porter Kundgebung hielt er eine ge- bärige Hetzrede gegen Deutschland, bei der er verlangte, die IlSA. sollten mit allen Mitteln die Lieferung von Kriegs material an England sichern und mühlcn dazu arbeiten wie nie zuvor. Am Schlusi seiner Rede erdreistete cr sich, Aböls Hitler zu warnen, „dcuu dieser habe noch nie ein Volk >olc daS llSA.-Volk kennengclcrnt" — LH, wie schrecklich! Nur hatte dieser biedere Rechtsanwalt jenseits des Teiches angesichts seiner Vorliebe sür Großbritannien ganz und gar „vergessen", das; der Führer noch niemals auch nur ein Wort gegen die Vereinigten Staaten von Amerika gesagt, geschweige denn etivas getan hat. Die USA. interessieren uns nämlich (wie oft ist das schon erklärt worden» nicht im geringsten. Sie mögen in ihrem Lande allein sür Ordnung sorgen nnd ihre Finger aus dem Enropakonsltkl lassen Scharscr argentinischer Protest gegen die Brunncnvel- gistung. Dir immer lauter werdenden Kricgstrciberelcn ver- anlaßtcn die argentinische Zeitung „Aolizias Grasicas" erneut zu einem scharscu Protest gegen die gewissenlose, von angcb lichcn guten Nachbarn ansgchcnde Brunncnvcrgistnng. DaS argentinische Polk wisse genau, das; es wie alle Welt die Kriegs- solgcn spüren müsse. Es sei dies jedoch kein Grund, durch Einmischung in den Europa-Konflikt das Uebel nur noch zu vergrößern. Neuer sächsischer Ritterlreuztröger Er flog bei Dünkirchen und am Suezlanal Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht bai an»' Vorschlag des Oberbefehlshabers der Lnslwasfc. NeichS- niarickraU Göring, das Riucrtreuz des Eisernen Kreuzes ver lieben Major Hrnmcr Slnsselknpitnn in einer Aufklärungs gruppe: Oberleutnant Fischer. Flnnzcugsützrcr in einer Aus- llürnugogriippc Maior H e v m c r Hai sich in zahlreichen Feinoilügeu durch unermüdlichen Einsap und überragendes taktisches Verständ nis als Ansklärer ausgezeichnet. In Nordairila Hal cr unter ständigem, beispielhasicm oersönlichem Einsatz als Führer sei ner Staffel die Grundlagen sür das Gelingen der Anariffs- overaiionen des deutschen Ajrikakorps geschasscn. Sen Mai 1940 vermochie Oberleulnani Fischer ln un- unicrbrochener Folge Fcinoausklärungsslüae ourchzusühren, die sür die Führung von überragender Beveulung waren Nur einige Namen seien herauSgegrissen aus dieser Ersolassenc: Dnle-Slellung. Dünkirchen, Firth os Forth, Stavanger und Snczkanal. Er ist eine durch Mut und Leistungsvermögen ausgezeichnete Persönlichkeit. Mit ungebrochener Frische nnd Kaltblütigkeit, gepaart mit hohem taktischem Verständnis. Hal er seine Auslrägc zu ausschlaggebenden Erfolgen gemachi * Obcrleulnanl Erwin Fischer wurde am 14. August 1912 zu Bühlau bei Dresden geboren. Er erlangte das Reifezeugnis im März 1933 im Ghmnasium „Zum heiligen Krenz" in Dres den. Von April 1933 bis Dezember 1933 war cr in ocr SA.« Ftthrcrschnle in Slner lMecklcnbnrg) und in der SN.-Spori- schulc in Anklam «Pommern). Als Freiwilliger trat er im Januar 1934 in die Polizeischule in Meißen ein. Seine Be förderung znm Unierwachimcistcr erfolgte am 1. Mürz 1935,. Einen Monat später schied cr aus der Landespolizci aus und wurde iu die Luslwafsc als Gcsrcilcr übernommen. Am 23. Dezember 1938 wurde er Lcuiuaul um der Verwendung als Slafsclvssizier bei einer Ausklärungsgruppc. Seine Be förderung zum Oberleulnaul ersolgic am 20. Februar 1941 mil einem Rangoicnstallcr vom 1. Angusl 1940. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt er am 18. Sepicmber 1939 und das Eiserne Krenz 1. Klasse am 23. Juli 1940. Verdiente Mziere des Milalorps Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh ans Vorschlag des Obcrbcschlshabcrö des Heeres. Gc- ncralseldmarschall von Aranchitsch. das Ritterkreuz des Eiser nen Kreuzes au Oberstleutnant Ponath, Kommandcur cincö MG.- BataiHous. Oberstleutnant Freiherr von Wechmar, Kommandcur rincr Aufklärungsabteilung. Oberstlcuinanl Ponalh, .Kommandeur eines MG.-Batail- lons, Hai unlcr höchstem persönlichen Einsav eine Vorausab teilung im Nachunarsch von Mcchili aus Derna vorgeführt u»d die Rückzugsstrasze der Engländer 48 Stunden allein ge- sperr« und hierbei neben zahlreichen Gefangenen und grober Acute den cnglischcn Oberbefehlshaber in Palästina und in Transjordanien und weitere drei englische Generale gefangen genommen. Oberstleutnant Ponath wohnt seit einiger .Zeit in Dresden. Oberstleutnant Freiherr von Wechmar, Kommandeur emer Ausklüruugsabtcilung, hat sich im Kamps iii der Sinca Buchl bei Mars el Brega, el Agheila, Nacchlen, iu nächtlichem Vor- slosz aus Bcnghasi und in den Kämpsen ostwärts Benghasi durch persönlichen Einsatz und mustergültige Führung aus- aczeichnct. Shmpnthie nnd Achtung für Norwegen. Nach seiner Rück kehr aus Deutschland erklärte der kommissarische Staatsrat Hagelin, er habe den überzeugenden Eindruck erhalte», das; die Dentscheu dem norwegische» Volk größtc Spmpathic und i Achtung cntgcgenbringcn. Der Staatsrat unterstrich wciügx j die Ruhe uud Sicherheit im Grobdeutschen Reich von heute. » Churchill muhte Antwort gehen Das einzige, was cr zn bictcn hat: „Blut, Tränen, Arbeit, Schwcih, Irrtümer, Unzulänglichkeiten nnd Unvollkommen- hcitcn". In Auswirkung der katastrophalen Niederlage der bri tischen Politik und Kriegführung bat sich in England eine ernste Stimmung verbreitet. Darauf ist es auch znrückzusühreu, das; Ehurchill sich schließlich herbeigclassc» hat. dem Unterhaus eine zweitägige 'Aussprache zu gestatten. Im Verlaus dieser Debatte kamen auch uoch der jrühcre jüdische Kricgsministe» H orc < 'B c 1 ij h a zu Worte, der die 'Ansicht vertrat, die Selbsttäuschung Englands müsse endlich ein Ende finden, und Llovd George, der an den britischen Operationen in Grie chenland, an der Organisation des Kricgskabinctts und an der N ^e des Anbenministers Eden, deren ObcrslächUchkctt in die A..gen sprang, Kritik üble. Ehurchill, der sich iu die nnaugeuchmc Lage versetzt sah, auf nttbcgucme Fragen Antwort geben zn müssen, gingen die Worte sichtlich nicht so vom Mundc, wie das früher der Fall war. „Ich habe immer nur Blut, Tränen, Arbeit nnd Schwelst in Aussicht gestellt", so erklärte cr unlcr Bcrusnng ans clnc frühere Rede, nnd heute wolle cr dem noch einen „vollen Anleil an Irrlümrrn, Unzniänglichkcilcn nnd Unvollkvmmcnhcilcn" hiuznsügcn. Das sind immerhin wesenllich andere Wvrle als die, mU denen Churchill iu deu vergangenen Jahren England in den Krieg hetzte, auch unterscheiden sie sich noch von denen, mil denen er vor einem Jahr bei der Ucbernahme des AmlcS des britischen Premierministers verkündete, das; er Deutschland schnell nnd gründlich schlagen wolle. Hcnte dagegen flies; Chur chill deu Stoßseufzer aus, „der Krieg könne noch lange dauern". Wir sind überzeug! davon, das; Churchill eines Tatzcs noch einen Schrill wcilergchcn wird, indem auch cr sich cmgcslchl. das; England kcinc Anssichl mcbr Hal. den Krieg zn gcwinncn. Einen ersten Schritt iu dieser Richtung hin kann man in dem von Churchill iu seiner Rede cingcflochlcncn Ausspruch er blicken: „Ich habe ganz eindeutig die Vcranlwortnug über nommen. Es folgt daraus, d a b i ch d e r j e u i g e b i u. d c r ciucu Kopf kürzer gemacht werden kann, wenn wir diesen Krieg nicht gcwinncn." In der Tal hat Chur chill dic vollc Verantwortung sür diesen Kricg zn tragcn nnd für das Blut, das in dicscm Kricg geflossen ist und sür das Leid nnd dic Zerstörungen, dic dieser Krieg Menschen und Völkern gebracht hat! Eingeständnis der Fehlspetulationen So grob dic Verlogenheit Churchills ist, so kam cr doch nicht umhin, Schwächcn nnd FchlspeknlaUonen cingcstchcu zn müssen. Von den Kämpfen in Nordasrika sagte er, das; dic Dcnischcn crstannlichc Erfolge errungen haben, die sic „mit wahrcr NnbckümmcnhcK als selbstverständlich hiu- gcnommcn hätten". Wie sehr der deutsche Vorstob die Eug- läudcr überrascht hat, kann mau daraus eutucbmcu, das; Churchill die Frage auswarf, wie dic Dcutschcn so schucll durch die Wüste hiudurchnckommcu seicu, zumal die britischen Ge nerale an Ort und Stelle der Ansicht gewesen seien, ein solches Unternehmen sei vor dem Herbst nicht zn erwarten und könne anch unmöglich zum Erfolg führen, weil sich diese Truppe einfach nicht werde verpflegen können. Leider, so lies; Ehurchill sich höre«, sei auch das ein Irrtum gewesen. Einen einzigen Trost erblickte Churchill darin, das; cs den ans Bcnghasi sliichicndeu britischen Truppen gelungen sei, sich zu nächst nach Tobrnk zu rette». Wen« cr, »m weiteren Fragen ans dem Wege z» gehen vorsorglich bemerkte, im übrigen habe cr selbst noch keinen genauen Bericht über das, was sich bei El Aghaila zugclragcn habe so können »vir Ehurchill nur er- widern, das; dieses Fehlen genauer Berichte eben das Ver hängnis der britischen Politik ist. Wenn England besser über dic Vorgänge in Europa uud das wirkliche Kräfte verhältnis der Staaten unterrichtet gewesen wäre, würden die britischen Kriegsverbrecher kaum iu der Lage gewesen sein, England aus jcucu verderblichen Weg zn locken, den dieses Reich mit dem Ultimatum vom Herbst 1939 bcschriUcu hat. Süiwere Verluste aus dem Meere Von den Kämpfen auf den Meeren sagte Churchill, das; England „zur Zeit" schwere Verluste erleide. „Es wäre ein Irrtum, zu behaupten, das; die Schlacht im Atlantik schon ge wonnen sei" Das einzige, was geeignet sei, Englands Sor gen ein wenig zu beschwichtigen, sei die HUssbcrctlschaft der Vereinigten Staaten, dank der England, wie cr Hosse, während des Jahres 1941 seinen Verkehr zur Sce „ans dem lebens wichtigsten Minimum" zu erhalten Hosse. Schließlich verteidigte Churchill noch den wegen der Un- Vollständigkeit seiner Ausführungen angegriffenen Eden, sür den cr entschuldigend ansübrlc, auch cr, Ehurchill, sei sich nicht llar darüber, inwiefern Dinge, die man über dieses oder jenes Land sagen'könne, im Augenblick sich irgendwie günstig auf dic Augelcgcnhcitcn iu England answirken kömUcn. Was den weiteren Verlaus des Krieges betrifft, will Churchill Krela uud Tobruk „bis zum Tode uud ohne irgendeinen Gedanken an Rückzug" verteidigen Denn, darüber müsse man sich klar sein, das; ein Verlust der britische« Stellung im Mittelmeer oder der Verlust des NiUalcs einer der schwersten Schläge sein würden, die man England zusügcn könne. Was den General Wavcll betreffe, so habe cr gegenwärtig etwa eine halbe Mil lion Mann zur Verfügung. Sodann legte Churchill auch uoch sür den britischen Nachrichtendienst eine Lanze ein, indem cr behanptctc, das; cr nicht schlechter sei als während des Welt krieges. Znm Beweis dafür bcrics sich Churchill aus die Kämpsc im Irak. Um nicht falsche Hoffnungen zu erwecken, gab Churchill sodaun dem Unterhaus uoch zu verstehcu, das;, wcuu die Lage Euglnuds jetzt schon mistlich sei. auch für die Zukunft „R ückschlägc und V c r l n st c -n i ch 1 zu ver meiden" sein würden. England, so meinte Churchill, werde voraussichtlich uoch eine ganze Zeitlang mit derartigen Dingen zn rechnen habcu. Die Frage ist nur, wie lange England einen derartigen Kurs aushattcn kaum „Eine der schwächsten und unzulänglichsten Regierungen" Wie das „Vertrauensvotum" für Churchill zustande kam — Das reinigende Gewitter ans Rücksicht ans dic USA. anügcblicbc» Stockholm, 9. Mai. In einem hier vorliegenden Londoner Bericht aus gntorienticrteu Quellen wird daraus hingewiesen, daß das Vertrauensvotum, das Churchill im englischen Unter haus erhalten hat, in keiner Weise der wahren Stimmung der 'Abgeordneten entspreche. Tie Mitglieder des Ober- und Unter hauses hätteu sich in diesem für England so gefährlichen Augen blick nicht entschließen können, ihrer Kritik durch eine Nein- Stimme oder durch Stimmenthaltung Ausdruck zn geben. Der Premierminister habe diese nationale Disziplin der Abgeordneten sehr geschickt für seine Zwecke ansgenützt. In allen eingcweihteu .Kreisen Londons wisse man aber, wie scharf einzelne prominente .Kabinettsmitglieder im Zusammenhang mit der Niederlage Eng lands im Nahen Oste» kritisiert worden seien und wie skeptisch man das Kabinett als Ganzes betrachte. Der „Manchester Gu ardian" habe vor kurzem einmal das Kabinett — wobei er Chur chill persönlich vorsichtig ansnahm — als „eine der schwächste!) und unzulänglichsten Negierungen" bezeichnet, die England je in Kriegszeitcu gehabt habe. Die Debatte habe die Lage der Regierung in keiner Weise geklärt. Die gleichen Persön lichkeiten, gegen die sich die so scharsc Kritik richtete, seien nach wie vor, mit alleiniger Ausnahme des Schiffahrtsmimstcrs Croß, im Amt, nnd anch dic Frage eines Kricgskabinctts sei von Churchill auf unabsehbare' Zeit vertagt worden. Infolgedessen bestehe das , Unbehagen in politischen Kreisen weiter, nnd das reinigende Ge- j Witter, das die schwüle Atmosphäre hätte klären können, sei aus- , geblieben. Die Abgeordneten hätten aber geglaubt, dies in « s nehmen zn müssen, um iu den Bereinigten Staaten nichm ! Eindruck von allzu scharfen inneren Zwiespältigkeiten hcr^I i rufen. EnglWer Truppentransporter verscholl Mit Verwundeten an Bord dir Landung ln britischen Hz verweigert. lieber die'Jrrsahrtcn eines englischen Trupp, lransporters läßt sich das italienische Blatt „I l N, del Carlino" ans Beirut berichten. Am 30. April, schreibt das Blatt, sei ein englischer Transporter von 2300 Tonnen ans der Höhe von Haisa erschienen und hab, Qnaranläucslaagc gcbisit. Die Hascnbchörde verweigerst» Schiss dic Einsabrl Wie sich später hcrausslclltc, Halle» Schiss im Piräns einige tznndcrt Engländer, Australier 4 Neuseeländer an Bord genommen, die sämtlich mcbr «1 wcnigcr fchwcr verletzt waren Dic Hafcnbctzärdc von Lei naka «Znpenn tzaUc cbensalls dic Ausschiffung dicscr pcu vcrbolcn. wobei sic gcltcnd machrc. das; an Bord die ausgcbrochcu sei DaS Schifi fuhr darausbin nach Haifa ivcitcr. Dic don^ Militärbcbördcu batlcn alle Mastnabmcu gelrosscn. um je» Koutalt mil dcm Dampfer zn unlcrbinvcn In der Nacht» suchten »cdoch zwei MitgUcdcr der Besatzung bcimlich an tzl zu gebe». Hieraus gab das britische Obcrlommaudo in Besetzt zur iosonigcn Ausreise Seither fcbli jede Nmhjj von dcm Schiff, das als vcrlorcn augc»procbcu werden lri Bericht der irnlischen Streitkräfte I Flnghafcn Sln-cl-Dcbnn von der irakischen LuftwasstW mehrfach wirkungsvoll angegriffen DaS Oberkommando der irakischen Streitkräfte veröl« licht folgenden Bericht: Der Feind Hai gegen unseren Bclagcrungsgüncl um W Flughafen von Stn-cl-Dcban einen Ucberraschungüaugrm D tcrnommen. Nach Hanen Kämpfen und nachdem wir uns M vcr Zwecklosigkeit eines weiteren Widerstandes überzeug, M icn, zogen sich unsere Truppen ans neue Stellungen Im Laufe eines sofort durchgcfühnen Gegenangriffes li« ivir dcm Feind schwere Verluste zugcfügi. Heftiges Fenn D screr Artillerie brachte den Feiud zum Siebe». Unsere cucD Verluste smd uicln schwer. M Irakische Bomber habcu in dcr Nach, zum ti. Ma» D Flnghafcn von Sin cl-Dcban mil Brand- nnd SprepgbmW bclcgt, dic an ocn Gebänden schwcrcn Schaven ännchmD Am Morgen des 0. Mai haben irakische Bomber fein« Trttppcnvcrbände angegriffen. Eines von zwei Flugzcnaca D unsere Bomber angrisfen, mnsttc in der Nähe von AjalM notlandcu. Das andere ergriff die Flucht. Unsere LuiuvM Hal ein zwcuco Mal die Flnghäfcn von Tin-cl-Tcban M Habbanitzah angegriffen, lieber beiden Flughäfen emwustM sich Luslkämpfc, die aber den Bombenabwurf nicht vcrhmsD konnten. Dic Startbahn nnd zahlreiche Munmouslager aM dcn schwer gclrofscn. Unsere Apparate lehnen alle heil guW Am Tage des 6. Mai überflogen mehrere feindliche »M zeuge vom TNP Wellington dcn Flnghafcn nnv dcn BalmM von Bagdad. Dcr Angriff dancric andcrthalb Stunden. Bombcüabwnrs wurde das Bahuhosügcländc leicht bescha« Außerdem wurde ciu Gebäude des Flughaseiis getroffen M ausgcbrocheue Feuer konnte gelöscht werden. Am 7. Mai mittags haben drei englische Flugzeuge cM Tvp Wclliugwu dcn Wcstbahnhos von Bagdad ersolglvs dM bardiert. Vier Personen wurden dabei getötet nnd zwei M daicn verletzt. Feindliche Flugzeuge habcu in der Nähe M Rawadi irakische Einheiten bombardier«, ohne dabei ncnmD wcricn Schaden anzurichicn. Ein engtifcbcs Transport»« zeug wurde gezwungen, aus dcm Flugplatz von Navissa M derzngehen. Dic 17köpfigc Besatzung wurde gesangengenommD Dic irakische Polizei Hai außerdem die vicrköpsige Bench« eines zweiten englischen Apparates gcfangengenommen, W in dcr Nähc von Almaidich nollandc» mußte. ZulammenMe in Amman In Amman kam cs anläßlich dcs Markttages zu schw« Zusammenstößen zwischen britischen Polizeisoldaien und Äi« fcstantcn. Dreißig Manifestanten und vicruudzwnnziq Sold« wurden verwundet. In MiUclpalästina kam cs ebenfalls D Zufammcustößcn zwischen Arabern und britischen Polizisten. M hat sich eine Gruppe von 1i>0 Freischärlern gesammelt und lnD ruhigt dic britische» Verbiudnugswege. Die Studcuicu uchi Amman veranstalteten eine Kmidgcö« zugunsten dcs Irak. Dic Polizei sah sich zum Einschreiten gcW tigt. In ganz Transjordanicn ist der Verkehr mit allen g« zeugen untersagt mit Ausnahme dcr Militärfahrzcuge. Einen Wcrbcfeldzug siir dic Jiakhilfe lcitctcn dic in JoM lcbendcn Inder ein. Weitere Einverusungen Die irakische Negierung ordnete, nach einer Meldung M Bagdad, weitere Einverusungen an. Die Jahresklassc 1918 M der Nest der Jahresklassc 1910 wurden unter die Fahnen zM scn. Ferner wurden zahlreiche Privntkrastwagcn für MimM zwecke beschlagnahmt. Das Benzin wurde stark rationiert.»'« rend der Pctrolcumverbrauch der Bevölkerung keinerlei LM schränkungen unterliegt. Im Mauzen Land wurde eine Sammlung für dic VeneM dctcn crökfnet. Als erster trug sich der Negeni mit einem »UM haften Betrag in dic Zeichnungslistc ciu. ,,D Der irakische Rundfunk hat im Nahmen seines PrognmM Sondcrsendungcn siir Indien eingerichtet. In Bagdad MM für dic Nacht ein Ausgchverbot erlassen. Eine Gefahr ersten Ranges Die Lage dcr Briten im Irak Die Zeilnng „Pa" schreibt, das Vorgehen der Briten M Irak je, ein weiteres Beispiel der englischen NolomaiM schichte, in dcr weit überlegenes Kriegsmaterial und »vcii nbM lcgcne Kricgsiechnik gegen die glühende FreihcusbrgeistmM eines Voltes zum Einsatz gelangen. Dies sei icvoch nicht W Kernpunkt des Problems. Es »ei bedeutungslos, ob o-c GW länver Habbanivah behaupten oder nicht. Aber es sei wiW lig, daß der Kricg dcs Irak gegen England m der auniW arabischen Welt, in Snricn, Palästina ocr Türkei. AchUM icn und Indien, Widerhall finde nnv miuen im Herzen E britischen Empire einen Nnruhehcrd schasse, der für oas ÄM tcrbeslchen dcs Reiches eine Gesahr ersten Ranges darsicllM „Gefahr sür die Brücke Indien—Aegypten" Wachsendes Interesse in USA. siir die Vorgänge im Zd Boston, 9. Mai. Dic durch dic Vorgänge im Irak fachte Bewegung dcr arabischen Völker im Vorderen Orient i" dct in der amerikanischen Ocffcutlichkcit wegen dcr nw«M Rückwirkungen auf Englands schwierige Stellung im östlich« Mittelmeerraum wachsende Beachtung. Es ist nicht nur die Frage der Ölversorgung dcs briiW Mittclmccrgcschwadcrs aus dem Irak-Gebiet, sondern vor die Erhaltung dcr machtpolitischeu Landbrücke zwischen AcglB und Judien, dic der Erhebung dcs Irak gegen die britische»! dungütruppeu eine» ernsten Politischen Hintergrund gibt. Während dic Schlacht im Atlantik mit unvermstidertcr Hcßii leit um de» Bestand des britischen Mutterlandes tobt und E»! land um den Suez-Kanal schwere Sorgen hat, trifft der M raschcnd hartnäckige Widerstand dcs Irak das britische Reich so härter, als er von deu Shmpathie-Kundgebuugcu der in den umliegenden Gebieten begleitet wird.
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