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Sächsische Elbzeitung : 07.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194105077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19410507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19410507
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- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-07
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.05.1941
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Gmze MbM im WimZs Wie die deutschen Slnkns zuschlngen. — Die DvckS ein Trüninierhnnse». — Im Hafen die Wracks 17 mächtige» Schissc. Athen, 5>. Alai. (Vom DsW.-Sonderbericlstcrstatter., Als ivir in diesen Tagen durch Piräus, den großen Hafen vou vlihcu, znm eigentlichen Hasen fuhren, hielten ivir vor einem mächiigen Gittertor: dem Tor zu den Docks uud dcu Piers des Handelshafens. Ei» dcuischcr Soldo! öffnete nnö. uud dnuu fuhren wir langsam durch ciu Gelände restloser Zerstörung und Vernichtung. Hier stunden noch vor wenigen Wochen die großen Lagerbäuser des grössten griechi- scheu Husens, hier legten die mächiigen Schisse un. die Wurcn uus oller Well brachten uud die Bvdenerzengnisse des Landec- ivegsührten. Hier ober ouch erschienen die prosten englischen TronSporlschisse, die niciu nnr die Truppen und die Kriegs- , ousrüslnno der Engländer noch Griechenland brackuen, sondern ouch die > -wattigen Rkaierialmengen, die Etmrchill und Eden ' si jene 'rpeditiomZarmee bereitstellen ließen. die noch den , T änm n der Engländer vom Bollon her neue Unruhe ous den Kon "neui bringe» sollte. In dcu Tagen und Nächien, die der seigen Fliickn der Engländer ous Griechenland voransgingen, erschienen oder > hier unsere deulschcn Slukos nnd mochlen ganze Arbeit. Diese V e r s ch i f s >i n g s - nnd P e r s o r g n n g S b a s i s der brili scheu Truppen wnrdc restlos ver- s n i ch I c i. Sriohl stehen do nnd dorl noch die kohlen, a»S- gebrannien Nlaucrn des einen oder des ondcreu dieser riest,zcn mehrstöckigen Gebäude uud neben einen Begriff von der Gröstc der Anlagen und domii von der Gröstc der Zerstörung, ober doncbcn siegen groste Stein- und T r ü in m crhouse», di? unsschcn >vie ein Schuttabladeplatz, die in Wirklichkeit ober i nichks onderes sind ols die letzten Neste vollkommen zerschlagener Docks, von denen durch die Wirkung unserer dcnlschcn Sprengbomben ' i w rklich kein Slein mchr uns dem nndcren oder unch nur gunz geblieben ist. Pen diesem Triimmcrhonscn nnö hoben wir cincn frei , Blick uns den vor uns liegenden Handcls- ! Husen. Und hier wird dcr Eindruck dcr Pcruichlung, dcr ! schon beim An. lick dcr Docks nichl mehr iibcrlrcssbor schicn, doch noch übcrtrosscn. Tic W r u ck s von >7 mächtigen j Schis scn schcn wir hier liegen, nnd zwnr uns einem gonz kleinen Rnnmc. Unbcimlich müssen die Stnnden gewesen sein, in denen diese Schisse, die wohl schon znm Abtransport dcr slichcndcn Engländer bcrctl lngcn, vom Schicksul ercili wuc» den. Ansgebramst, ouscinundcrgcrisscn, icils unicr Wüster, teils mii dem Kiel nnch oben, liegen sic nnd biclcu cincn An blick, dcr sogor noch wcii eindrucksvoller ist nls dcr Anblick dcr slandrischeu uud nordsraa zösischeu Häscu nuch dcu hurlcu ! Kämpfen vor ciucin Jahre. Durch dic Aussiuduug von Sol- dulcnlcichcn, dic in dcu letzten Tugcn angeschivemmi ivurdcn, ' lonulc scstgcslclli ivcrdcn, dost diese Schissc zum Teil bc- reits in i i T r n p p c n besetzt ivorcn, dic vor dcn dem- schcn Wosscn SleißanS gcnommcn und dos gricchischc Boll im s Stiche gelassen Hollen. So rosch Ivar dos Bcrnichinugsiverk unserer Lusstvafse dnrchgcsnhrl und vollendci worden, dost cs , ofsenbor nickst mehr gelong, dic berciis eingeschisslen Truppen ? noch rcchizcilig von dcn sinkenden Schissen hcrnnlcrznbringcu. ! Wruck rciht sich hier un Wruck, so wie sich oii dcn Kais Ruine on Ruine rcihl. Schissc und Docks ivorcn dos Zick nuscrcr Stukas, und dicsc Zielc ivurdcr gclrosscn — sonst obcr nichts. Unmiilclbor ncbcu dcm Husc'l nnd hinicr dcn Tockonlogcn zichcn sich Sirostcn mii Wohl- ! hänscrn hin, nnd nichl cincs dicscr Häuscr ist dec, ! gcwolligcn Angrisscn zum Opfer gcsollcn. Es gib« leinin eindrucksvolleren Beiocis sür die wirllich soldulischc Arl, aZ l der ouch unsere Luslwossc dcn Krieg sühn, wic dicscs Bill. ? dos dcr Hoscn von Piräns hcnlc biclcl. Wos ons Gründci dcr Kriegssührung vcrnichlcl ivcrdcn mnst, wird vernichum nllcs nndcrc obcr blcibl unbcschädigl. So tönncn gcrode dic Ruinen nnd dic Wrucks um PiräuS um bcslci, aller Well be weisen, wic crsolg reich nnd sicher die dcnlschc Kriegs- i sührnng orbcilcl, obcr onch wic cinwondsrei unscrc An- grissc dorl ansgefühn ivcrdcn, wo sie zur Beruichlnug des Gegners nolwcudig sind. ' ' . Ein von dcnlschrn StuknS zcrslörlcr cnglislt>cr Transporter Im gricchischc» KricgShafen PirnnS. PK.-Bancr Weltbild lM.j Englischer lSeleilzug überrascht Ein Zerstörer und zwei Hnndclöschiffc im Tiefangriff vernichte« Von Kriegsberichter R obcrl Bou r. PK. Wic im Bericht des Oberkoiumnudos dcr Wchrmncht mitgclcilt wird, hoben dcnlschc Kampsslngzengc dcm Gcgncr wicdcr im Sccgcbicl westlich dcr Insel crncnl schwcrcn Scha- dcu ziigcsügt. Allein von unserer Gruppe wurde ucbcu zwei H u n d c l s s ch i s s e u vou je Rltw Touucn ciu Zerstörer vou ruud llUll Tonncu von Bomben schwcrcn Kalibers so gnt gctrosscn, dost er sich noch der Explosion sofort zur Seite legte nnd wenig später in dcn Flnleii versank. Noch bevor dic Sonnc im Wcstcn unlcrgcgangcn ist, haben unsere leichten Kampfflugzeuge unter Führung von Staffel kapitän Obcrlcnlnout A. unseren Eiusohhnscn in Nordsrank reich verlassen. Im Tiesslng geht cs weit hinaus über See »ach dcm Nordcu. Bcvor Ziele auf dcm englischen Festland angcgrisscu werde», suchen die Besahnngen das osscne Nicer ab, halten ülusschou noch einem Gclcilzng. Wenn sic cincn Konvoi ouömochcn tönncn ivtrd Englond crncut on seiner vcrwnndborslcn Stelle gclr.isen ivcrdcn. Fast scheint cs so, ols wäre jeglicher Schifssverkchr uns dcr wcstcn Scc auögc- siorbcn, bis plöhlich um Horizont eine Ranchsahnc sichtbur ivird. Im gleich-» Augenblick gibt Obcrlentnunt A. den Be fehl z u m r'l n g r i s s. Ehe dcr Gcgncr dic Gcfohr, dic ihm droht, erkunnt hol. und dic Maschine» über dcn Gclcilzng von sieben bis ochst mitlclgrostc» Frochlcrn gckomulcn. Mil rnsender Fuhrt sogt dcr Slussclkupilän uns dcn Begleit- schuh des Konvois, cincn Zerstörer, zn und löst die beiden Bomben, dic durch dic Bordwond iu dus Juncrc ciugcdruugcn sein miisscn. Lculuout N. uud Oberfeldwebel Br. grciseu in dcr,glei che» Sekunde die grössten Frochicr des Gegners on, zwei Drei- täusendwnncr, dic ebenfalls Bollircsscr crholten. lind noch ehe dic Flugzeugführer ihrc Moschincn, dic in nncrhörtcm Tcmpo iibcr die Moslspipen dcr ongcgrisscncn Fuhrzengc hinivcggcbrunsl sind, hochgcrisscn habe», um dic Wirkung dcr Trcsfcr zu bcobuchlcn, explodieren dic Bomben. Dcr Zcrslörcr ucigt sich immer stärker zur Seile imd sockt duiiu urplötzlich ivcg, verschwindet i» dcn Flulcn, und iibcr den beiden getroffenen Frochlcrn stchcn sür cincn lnrzcn Tlngenblick Rauchwolken. tzlls sic sich anslvsen, ist nichts mehr von dcn bcidcn Hondclsschisscn zu scheu. Sic teilen dos Los ihres Bcwochcrs. Scusntivncllcr Hcringssnng i» M Minulen. Eine seltene Ucbcrroschnng erlebicn Fischer stvischcn Horscus nnd dem Velje-Fjord. Sic cnldccklcn plötzlich im Fohrwosscr derartige Hcriugc-mcngeu. >vic sic noch ihrer Erinnerung noch nie da- gcwcscn woren. Fischer ous uuh uud fern eilten nu dcu Ort, ober dcu rcichstcu Fong mochic ein Fischcr, dcr in M Minnien sür nicht weniger ols lllw Kronen Heringe cinsongcn konnte. Schon om nächsten Tog lvor infolge einer Wctlcröndcrnng oer Hcriugssegcii wicdcr spurlos vcrschw»udcu. Das Teplitzer Liebespaar Anekdote von Erich Li ni in crt. Dcr kaiserliche Leibarzt vr. Standenhcim in Wien ver ordnete seinem Patienten Ludwig van Beethoven, dessen Gehör immer mehr nachliesz, und bei dcm sich allerlei sonstige gesund heitliche Schäden bemerkbar machten, eine zweimonatige Kur in Tcplitz. Eines schönen Augustlagcs im Jahre 1811 kam der Komponist mit dcm Wagen dort au und stieg im Gasthof „Zur Harfe" av. Nachdem er sein Zimmer iu Augenschein genom men und seinen Neiserock abgelegt, stieg er wieder insimterc Stockwerk hinab, weil er unbemerkt ins Freie treten wollte. Da bat ihn der Harfeu-Wirt, er möge sich ins Gästebuch eiu- tragcu. Als er mit großer flüchtiger Schrift seine Anmeldung „Partikulier Ludwig van Beethoven aus Wien" in das Buch gesetzt hatte, trat ein Manu iu jüngeren Jahren auf ihn zu, der sich als Schauspieler Ludwig Löwe aus Prag vorstclltc. Er verehrte den Meister — so sagte er — seit der Zeit, da er den „Fidelio" und andere große Werke gehört, und freue sich, ihm hier persönlich zu begegnen. Beethoven aber konnte den Fremdling ans diese Entfernung nicht verstehen, machte eine höfliche Verbeugung nnd verließ eiligen Schritts das Haus. Die Hast, mit der der berühmte Musikant entschwand, mochte dcn Prager Herrn nicht sonderlich entzückt haben. Aber er schicn derlei zn verstehen, denn er blickte der gedrungenen kleinen Gestalt mit einem ehrfürchtigen Blick nach und gab sich wieder zufrieden. Als Beethoven nach einem langen Spaziergang zurück iir die „Harfe" kam, war die Dämmerung bereits hereingebrochen. Er verlangte das Abendbrot auf sein Zimmer. Erst zu vor- geschrittcucr Abendstunde stieg er hinab ins Wirtszimmer, weil er vermutete, nein, weil er hoffte, von dcn Kurgästen so spät niemand mehr zu treffen. Da saß wahrlich jener Fremdling, dcr sich ihm heute nachmittag als Löwe vorgestcllt, aber keine Erhöruug gesunden hatte. Sogleich war Beethoven jene pein liche Szene gegenwärtig. Dcr Präger Schauspieler befand sich in Gesellschaft eines jungen Mädchens. Das Paar redete so eifrig uud aufgeregt auf den Wirt ein, daß cs dcn späten An kömmling gar nicht zn bemerken schien. Als er an einem entfernten Tisch Platz genommen hatte, mußte er mit anschen, wic das Mädchen bestürzt, mit energi scher Anmut das Wirtszimmer vcrließ. Der Herr vom Nach mittag aber trat zögernd auf Beethoven zu und fragte im höf lichen Tone, ob er störe. Der Anblick des Fremden bestätigte die Vermntnng, daß eine Auseinandersetzung zwischen dem Paar und dem Wirt vorgefallcn, deren Höhepunkt Beethoven durch sein Kommen gehindert haben mochte. Dcr Schauspieler Löwe nahm auf Beethovens Einladung — sichtlich wieder etwas beruhigt — Platz uud bat höflich nm Entschnldigung, daß er nachmittags mit seiner Anrede so aestört nnd sich nun wieder dic Freiheit nehme, den verehrten Komponisten anznsprcchen. Leidenschaftlich redete er auf Beethoven ein, er habe unlängst anläßlich eines Besuches in Wien die poetische Musil zum „Egmont" gehört und daraufhin beschlossen, eine Aufführung des Goctheschen Werkes mit Beethovens Musil in Prag — wo er am Theater engagiert sei — durchznsctzcn. Beethovens Mißtrauen fremden Menschen gegenüber, das sich um diese Zeit durch die Schwerhörigkeit oft in Schcn nnd Schwcrmnt verwandelte, wich mehr und mehr bei der freundlich entgegenkommenden Art dieses Prager Schanspiclers. Beethoven hielt denn auch mit dcr freudigen Entgegnung nichl zurück, daß er bisher leider noch nicht dic Ehre gehabt habe, zu wissen, daß er in Prag einen so wohl meinenden Gönner seiner Mnsik besitze. Selten Hal wohl ein Mensch durch eine bezwinacndcre Art Beethoven die Zunge gelöst. Der Wein tat sein übriges, und. bald plauderten die beiden Knrgästc so sprühend aufeinander ein, daß die vorhergehende Szene für sic schon vergessen zu sein schien. Da trat der Wirt an dcn Tisch nnd rüttelte durch sein auf geregtes Gehabe wieder an den kleinen Zwischenfall. , Er wiederhole seine Bitte — platzte er heraus — nun zum letzten Male. Dcr Schauspieler Löwe möge seine Tochter Therese ge fälligst in Nnhc lassen. Er wolle nicht, daß die Leute über ein Liebesverhältnis klatschten, das er in seinem Hanse nicht dulden könne noch wolle. Das schicn dem Kurgast aber doch zu viel zu sein, nun noch vor dem verehrten Meister Beethoven selbst so bloßgestellt zu werden. Er stand wütend auf, drückte Beethoven noch rasch dic Hand nnd verließ wortlos das Haus. Anderen Tags begegneten sich die neuen Bekannten im Teplitzer Knrgarlen. Der Schauspieler vertrante Beethoven das Geheimnis an, daß er Therese, die Tochter des Harfen wirts, liebe; der Vater aber dieses ehrbare Verhältnis verbiete. Beethoven erbot sich daraufhin, ein Briefchen Löwes an Therese gern überbringen zu wollen. Mit verstehender Miene setzte er hinzu, er werde auch dafür Sorge tragen, daß die Rückantwort ungestört und unbemerkt in dic Hände des schwer geprüften Liebhabers gelange. Da war über Nacht ans eine sonderbar reizvolle Weise ein Frenndschaftsband geknüpft, das von der Lunst — durch dic Tücke des Augenblicks — rasch in geheimnisvoll private Sphären hinüberwcchsclte. Durch deu drolligen Mittlerdienst Beethovens wurden denn auch die Beziehungen des Liebes paares nur noch unverbrüchlicher verkettet. Ob der Harfcn-Wirt Beethovens Nolle am Schicksal seiner Tochter geahnt hat, als das Liebespaar eines Tages zn ver abredeter Stunde dic Stätte seines öffentlichen Aergernisscs floh? Der Meister des „Fidelio" aber steckte der Braut seines neuen Teplitzer Bekannten zu guter Letzt auf demselben heim lichen Wege noch ein Kärtchen zn, ans dem er ihr seinen Ab- schlcdsgrnß mit ans dic Ncise gab: „Ludwig van Beethoven, den Sie, wenn Sic auch wollten, doch nicht vergessen sollten!" M!ik -I So Tragödie zweier Freunde Brcslan. Ein Tchlosscrlchrliug besuchte sciucu im selben wohnenden Freund, einen Tapczicrcrlehrling. Außer dcn bcN jungen Leisten war in der Wohnung iu einem anderen Zinws mir noch eine Untermieterin anwesend. Plötzlich hörte dl einen Schnß fallen. Sic lief ins Nebenzimmer uud sah dort sl Schlosserlehrling regungslos auf dem Fußboden liegen, wälm der Freund den Eindruck absoluter Ratlosigkeit machte. Dari lies dic Untermieterin zu deu zwei Stockwerke tiefer wohnhaU Eltern des Schlosserlehrlings. In diesem Augenblick hörte einen zweiten Schnß fallen. Als man dic Wohnung wieder j trat, lag auch der andere schwer verletzt am Boden. Dcr hin, gernfeuc Arzt konnte bei dem Schlosscrlehrling, dcr cincn Süs in dic linke Brust erhalte» hatte, mir noch dcu Tod fcststch während sein Freund mit einem Schnß in dic rechte Schläfe p. lebend ins Krankcuhans eingcliefcrl wurde, dort aber bald aus verstarb. Die Ermitstuugen dcr .Kriminalpolizei haben geben, daß der Tapeziercrlehrling offenbar beim Spielen mit rj? Pistole durch Unvorsichtigkeit seinen Frenud erschoß. Als er f was er angerichtct hatte, richtete er die Waffe gegen sich fch Doppclmord ,N«^oi lttK I „Ul! -Bo, omb Prag. In dcn Morgcnstundc» des 2. Mai wnrdc diorEhch Jana Smvlik und ihr 12jährigcr Soh» i» ihrcr Wohnung Stciu Ucbcrfuhr bci Eule crmordcl anfgcsnndcu. Das achtjähe Töchtcrchcu Gcorgiuc wurdc iu schwcrvcrlctztcm Zustande j Krankenhaus übcrgeführt. Als der Gatte der Toten, dcr ll macher Karl Smolik, der in Prag beschäftigt ist, kurz nach Uhr von der Arbeit nach Hanse znrückkchrte, wurde er cbenß überfallen und mit einem Flcischerschlägel verletzt. Smolik kein sich jedoch des Angreifers erwehren. Durch seine Hilferufe Ivi dcu Ortsbewohner hcrbcigcrnfen, die dcn Mördcr vcrfolgtcu v scsthaltcn konnlcn. Bci dcm Täter handelt cs sich nm dcn y icgcuhcitsarbcUcr B. Iaroli in, dcr auf Anraten seiner Fraj bin Maric Englcr dic Mordtat in viehischer Weise diu, führte. Anlaß zu dcr Tat Ivar dcr Umstand, daß Smolik h Iarolim die Wohnung gekündigt Halle. Die Avurtcilnug j Mörders und seiner Freundin wird durch das Soudcrgcricht bij Deutschen Landgericht in Prag in Kürze erfolgen. Dreimal getränt vollzog. Jin Belt erstickt ampf iblcl . un crl nl: in Si ic L chc i ervcr chnri >dc h gcgc, Plh Nixdorf. Die UUK geborene Berta Richter wnrdc im - tol ansgcfnndcn. Dic Bedanernswcrlc war Epilcptikerin uud bci einem Anfall, als Hilfe nicht znr Stelle war, erstickt. Prag. In dcr Dobrowitzcr Pfarrkirche fand dieser Tage Trauung des Ingenieurs I. Sladecck mit Ludmilla Sla bolicv statt. Es war dies dic dritte Hochzeit des jungen E Paares. Lie beiden ließen sicb nämlich vor einigen Tagen Prager Rathanse tränen. Da die Brant Bulgarin ist, fuhr n tl B! vom Rathaus direkt zur Orthodoxen .Kirche, wo die zweite Tu nngszcrcmonie stattfand. Um dcn Ehcbnnd wirllich ganz scsi begrnndcn, fand schlicßlich »och in dem Heimatort des Au tigams in Inngbnnzlan die Trannug nach katholischem M statt, die der Onkel des Bräutigams, der hier Ortspfarrcr Oer letzte Appell Skizze von Oskar Bischoff. „Dessauer!" 'ci I neu usle , crnkc Hasen batte? hi N ftc bc neugt Oste ung z „Majestät?" „Heute ist dcr... dcr... Welchen Tag haben wir hcutck „Den nellnttttdzwanzigslcn Mai, Majestät", crwidc Fürst Leopold von Dessau, dcr Freund des Prcußenlömj Friedrich Wilhelm l. „Nichtig: den ncunundzwanzigsten Mai", ci König. Dann versucht er, die wasser-geschwollenen Beine a> dcu niedcren Schcmcl zu heben. Vergeblich. Der General hi! vorsichtig nach. „Helfe Er mir auch in dcn blauen Nock! - tlus d wiederholt d ü^im mspoi dcu t bmg T-r vbcu mcn ! oder Aust M Fl mc b, I u IN c rbcn k errscu tcr Ei Dic -icnl ß'cr r l l> in c n an. d Spc Bosto sich chm C g Werf »tcr cn lrd ficl si Alst brcnend loilanla dnmpro si>T. hi somüüo sichcmt scheu A vbeileri fr Wer ks Schi kreuze, indigm efördcrt »cerikai iejes K fii aber Der »strick» ru Bcr ieseur Ä fhiedeuß mtwort! iche Ve Ich danke Ihm... Eine Plag, so eine Wassersucht, Dessauer Dcr nickt. Er weiß, wie cs um seinen .König steht, u dic Königin vor vier Tagen eine Stafette nach Neuruppin a den Kronprinzen abgcsandt hat mit der Weisung: daß er f« beeilen möge, wenn er den Vater noch am Leben antrcßi wolle. In derselben Nacht schon ist Kronprinz Friedrich ui , einem Eilwagen in Potsdam angckommen. Bald, vielleicht i h ab. Tagen schon, wird dic Zeit sich erfüllt haben. . Schweigen. Nur dcr schwere Atem des Kranken im g räumigcu Saal. Nnd der rasche, schuarrkudc Gang cim Wanduhr. Dann dcr König in dic wortlose Stille: „Dessauer, f sollen noch einmal defilieren!" Ein Befehl ist das ans dc Herrschers Mund. Lant und hart. Wie einst. „Es wird d letzte Appell sein, Leopold... der allerletzte!" Der Alte Dessauer läßt dcn Leutnant von Wiistersc! rufen. „Alle verfügbaren Regimenter zum Parademarsch er treten lassen!" „Nücke Er mir den Sessel nahe ans Fenster — ganz nah! — So!" Kammerdiener Abt gehorcht. „Knöpfe Er mir du Nock zu! So ist's recht! Und nun die Fenster auf! Wci auf... Ganz weit!" Ferne Trommelwirbel und Hornrufe. Nahes glockcnspic! artiges Schlagen einer Tnrmnhr. „Wie spat?" „Nenn Uhr, Majestät." „Gut, gut. Sie werden nicht auf sich warten lassen. Meinen Stock!" Des Königs Angen werden groß, wie E cs seit langem nichl mchr gesehen hatte. Wie starker Regen branst in dic Marschmusik das GcrcE der anmarschiereudeu Truppen. Deutlicher wird der Gleichl schritt im Nähcrkommeu. „Sein Werk, Dessauer!" lobt dcr König. Bataillon nach Bataillon, Eskadron nach Eskadron defil licrt in ehernem Akkord und mit rauschender Fcldmnsik dcm sterbcnden König vorbei. Im frischen Maimorgcn glühe« dic Gesichter dcr Soldaten. „Majestät, die Großen kommen", berichtet dcr Gcner«>I Weit beugt sich der König vor, nm besser sehen zu könne»! Das „Ricscn"-Ncgimeut marschiert vorüber. Kerle, gewachsu! wie Bäume. „Das Bataillon aus Neuruppin, das Regiment Kronprn'i! Friedrich", meldet Leopold von Dessau. „Regiment Kronprinz Friedrich", sagt nach einer We^ der König leise. Dann lauter: „Dessauer, ich sterbe zufrieden! weil ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinlcrlAl Aus dcm Querpfeifcr und Poet ist ein Soldat geworden, dnl den Degen nun besser meistert als die Flöte." Lange, sehr lange schaut dcr König hinunter aus die vorbei! ziehenden Truppen. Dann läßt er dic Fenster schließen. E geschlossenen Angen lehnt er sich zurück in die Kissen. Zwei Tage später — am 31. Mai 1740 — hat dcr K»M ausgclitten. Er geht zur Großem Armee... 25 pl
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