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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für das Elbgebirge Oie SächsiUlk GIbzkllxn!, enlkillt die amiucken vekannim->ck»m!,,n des vilegermeiilero 1» vad kckmndau und deo zinanz- amio Sebnitz. gelmotzellung siik vnd Scknnbntt Mil seinen Srloteilen SNrNu und Veslkiwii, und die tandaemelnden Ililenders, Gobbarf m!I »eblmüble. Metnatkbbübel, Isriul'en, ri-llitnlmin, Milieindn's, poe^dorf, pressen, Lntbmnnnotees, Lktnlmrdlader«, SGmttkn, S.bbnn. Oruck und vtela«: SIIGllsGe «ktbzetlunn, dlimn Steke, Inlu Waller gieke, Pad Schandau, ?aukenslrake lda, jernrusSü. pastUttchkonIo: Oreoden 5Z5«7. Sirekenlo: vad Schandau 34ir. volkobank Lad Schandau dS0. GeUMozeM Wochentag» s—ir und 14—ISUbe. Unnalmicschtub siir Anzeigen lo iliir, zamtttenanzetgen ll ilbr norm. Wochenbeilagen: Unterhaltung unü wissen, Vas Unterhaltungsblatt Oie Sächsische iklbzeltung erscheint an scdem Wochentag nackunttlago 4 Mir. Lezugogreto: menaliich sret Sauo 1.SLLM. ieinschs. volcngeld), Ille Selbstabbeter menaliich l.dr LM., durch die Pesl S.- LM, zuzitgl. LeNeltgeld. Slnzelnummcr loL,-f., mil Stlullrlerter 15Lus. Nichlerscheinen clnzelnerUummern u. Vellage» Infolge l,oberer Gewalt, Letrlcbostörung usw. berechtlg« rlkvezleberntchl.zurlNirzung deo Lezugoprelfea oder zum Anspruch aufzeltungolleserung u.Srsllllung uen Anzelgenauflrbgen. Anzeigenpreise: Oer Laum ven I »»» asb» und 4S nun Lreile kostet 7 Lps., im Serllkii > nun piche und yo mm Breite5 Lps. «rmäkigle Grundpreise, Nachlässe und vellagengebllbren ll. Anzeigenpreloliste. Grsilttungoort Lad Schandau. Aum Wochenende, Illustrierte Sonntagsbeilage Vas Leben im Hild Nr. 84 85. Jahrgang Bad Schandau, Mittwoch den 9. April 1941 Englische Matrosen schildern Mittelmeer-Geeschlacht - Vier weitere schwer beschädigt Englische Einheit untergegangen Nom, 9. April. Auö der Seeschlacht im östlichen Mittelmeer nach Gibraltar zurückgckchrtc englische Matrosen berichteten, wie in Tanger auö Gibraltar eingctrossene Flücht linge schilderten, das; bei der Schlacht vier Einheiten der bri tischen Kriegsmarine schwer beschädigt worden seien und eine weitere englische Einheit n n t e r g e g a n g c n sei. Die britischen Seeleute drückten ihre grösste Bewunderung über die Kühnheit der kleinen italienischen Einheiten aus, die, ungeachtet des mörderischen Feuers der weit grösseren britischen Einheiten, ans Gcwchrschns;abftand herangckmnmcn seien, um ihr Ziel sicher zu treffen. Nach den Ereignissen in Nordafrika und auf dem Balkan habe das traditionelle britische Phlegma einer sehr grossen Nervosität Platz gemacht, die die zivilen und militärischen Behörden der Festung Gibraltar ergriffen habe. Die Behörden beunruhige be sonders der Lcbcnsmittclmangel. Die Vorräte seien nahezu er schöpft. Sic könnten nicht mehr anfgcfüllt werden, da fast nichts vom Mutterland cintrcffe. Deshalb sei auch kürzlich der Räu- mungsbcfehl an alle Frauen und die Männer unter 18 und über 45 Jahren gegeben worden. Zu Generaladmiralen befördert Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Eroß- admiral Raeder, den Hauptamtschcs der Martnewasscnämter im Oberkommando der Kriegsmarine, Admiral Witzell, und den Kommandierenden Admiral in Norwegen, Admiral Böhm, zu Generaladmiralen befördert. DeutWaod wird den letzten Engländer vom Ballan oertreiden „England hat Jugoslawien auf seine Seite gebracht, aber was I als Erfolg erscheinen könnte, ist in Wirklichkeit »nr ein nutzloses j Opfer an Menschen" so kennzeichnet der bekannte Schriftsteller und älteste Ivmmalist Japans, Tokntomi, in „Tokio Nitschi Nitschi" die siegenwärtige Balkanlage. Tokutomi ist überzeugt, dass trotz der Tapferkeit der Serben ihre Niederlage sicher sei. da sie ans England gehört hätte». Tcntschland werde jetzt das Bal kanübel mit der Wurzel ausrotten. „Tokio Asahi Schimbun" betont, Japan sei fest überzeugt, das; Deutschland oen letzten Engländer vom Balkan vertreiben werde. Eine Atarmnacht für die englische Westküste Lieber die neuen vergißt die deutsche Lustwaffe nicht ihre alten Ziele Bon Kriegsberichter Karl-August Richter. DNB 9. April. (P.K.) Die Stunde für die Soldaten der Südostarmce hat geschlagen.. Gegen Belgrad imd die englischen Ttützpnnkte in Griechenland fliegen seit 36 Stunden dentiche Kampfflieger und Zerstörer. Toch wenn die Bewohner der bri tischen Insel glauben sollten, das; dadurch die Einsatzbereitschaft der fliegenden Verbände au der Westfront geschwächt sei, so werden sic in dicscr Nacht cincS Besseren belehrt. Unvermindert ist die Kampfstärke der gegen England eingesetzten Geschwader. Ihre Besatzungen wollen zeigen, das; der von den plntokratischen Kriegshetzern angestrebtc Zweifronten krieg GroßdcutschlaudS Wehrkraft nicht beeinträchtigen kann. ES wird eine Alarm nacht siir die englische Westküste geben. Dort, Ivo die schon schwer getroffene englische Schifssbau- iudustrie verzweifelte Versuche macht, den durch die deutschen Unterseeboote und die Kampfflugzeuge täglich wachsenden Tom uagcverlust auszugleichen, wo die durch deutsche Bomben beschä digten Schiffe mstaudgcsetzt werden sollen, wo in Eoventry und B i r m i n g b a m zertrümmerte Rüstungswerke neue Stand orte ;n finden hoffte, dort schliesslich, wo für die amerikanischen Hilfssendungen Umschlagplätzc vorgesehen sind, werden hente nacht Explosionen und Brände beweisen, das; die deutsche Vuftwafse über den neuen die alten Ziele nicht vergisst. Weit ist der Flug hinauf nach Schottland und nach Ul st c r, doch die Staffeln, die dahin starten, kennen den Weg nicht erst seit ihrem kürzlichen verderbenbringenden Besuch in Glas gow. In schneidigen Angriffen haben die gleichen Besatzungen, die jetzt wieder an den Start rollen, im letzten Sommer die Lchiffahrt im Firth of Forth sowie im Firth vs Elhde dennrnhigt und wichtige Ankerplätze unsicher gemacht. Lang ist die Strecke, und der erwartete Alarm bleibt nicht ans. Ucbcrall gieren die Lcnchtfinger der Scheinwerfer gegen die Wol kendecke. Die Flakartillerie kommt nicht zur Ruhe, denn iu rol- lcudcm Einsatz folgt ein Flugzeug dem anderen. Von Portsmoutti und Plymouth über Bristol, Cardiff, Swansea, Liverpool nud die . Isle os Mau bis nach Glasgow hinauf fallen die Bomben. Mag : auch die Wetterlage über der Irischen See ungünstig sei», die Funker in den Bodcnfnnk- und den Flugsichcrungögcstcllen sind auf dem Posten, die Kameraden der Luftnachrichlcntrnppc leisten den Bordfunkern, die aus ihren Reihen hcrvorgegangcn sind, wertvolle Hilfe. Ist das Ziel aus größerer Höhe nicht zweifelsfrei auszu- machen, so drücken die deutschen Flieger die Maschine eben her unter. Nicht nur einer meldet nach der Rückkehr dem Komman deur, das; er die Wolkendecke durchstoßen nnd seine Bomben mit einwandfreier Erdsicht geworfen habe. Hart und verbissen sind unsere Englaudslicger. Neulich hat sic ob des selbst geschaute« Erfolges ciuc wilde Begeisterung er füllt, als sic aberhundert Brände in London hinter sich liehen. In dicscr Nacht zeigen nicht feurige Krater schon von weitem die Richtung an. Alle Mittel müssen zu Hilse genommen werden, den Standort fcstzulegcn, um die Bombenlast dort abzvwcrfcn, wohin sic bestimmt ist. Flugzeugführer, Beobachter »ud Bord funker bilden in diesen Minuten und Stunden eine Einheit, die nicht umsonst in monatclangcr gemeinsamer Ausbildung aufein ander abgcstimmt nnd eingespielt wurde. Die deutsche Luftwaffe kauu es sich leisten, Flugzeugführer wie den Volksdeutschen Leut nant aus dem befreiten Warthcgau erst nach mehr als einem halben tansend Hcimatstarts zum Fciudflug ciuzusctzen. Bestes Menschcumatcrial, hervorragend geschult, meistert die Schwierig keiten eines Einsatzes wie des heutigen. Mehr als acht Stunden sind viele Flugzeuge in der Luft. Das verlangt das Letzte von der Besatzung. Aber sic spüren cs oben: Unten steigern sic die Verwirrung, mehren das Durcheinander. Unentwegt fliegen sic an, die ganze Nacht hindurch, während dic scr langen Alarmnacht für die englische Westküste. „Ratten" als „Schattenseiten -es Krieges" Londons Kriegsgewinnler blohgestellt — Engländer geben ihrer Verärgerung Ausdruck Unter der bezeichnenden Ucbcrschrist „Die Schattensei ten des Krieges" bringt der „Manchester Guardian" die Besprechung eines in London anonym erschienenen Buches, das sich unter dem Titel „Ratten" in scharf kritischer Form mit dem im Plntokratischen Enaland ungeheuer verbreiteten K r i c g sg e w i n n l e r t u m beschäftigt. Riesige Gewinne würden aus der Flugzeugindustrie gezogen, Schieberkonsortien kaufen Kupfer und Zinn auf, um es teuer an die Regierung weitcrzuvcrkaufcn. Ringe würden gebildet, die in MnmtionsloMrakten spekulierten. An Einzelheiten wird dann u. a. ausgeführt, daß die zehn führenden Luftfahrtindustrickon- ,;crne ihre Reineinnahmen in den letzten drei Jahren verdoppelt hätten. Eine Maschinenfabrik hätte Profite gemacht, die dreimal oder sechsmal so groß seien wie einige Jahre vorher. Die Eisen- t'ahnaktionäre erhielten höhere Dividenden, die vom Schatzamt garantiert würden. Auch die Eisen und Stahlwerke machten aus dem Kriege ein gutes Geschäft. Alle diese Dinge müßten, so meint der Verfasser, den Leser „schockieren, verwundern und ärgern". — Aber trotzdem werden sich die britischen Plutokraten nicht davon ab halten lassen, weiter aus dem Blut und den Tränen der Völker fette Geschäfte zu machen, bis ihre verrottete Welt endgültig unter den Schlägen der jungen Völker zusammenbricht. Allgemeiner Kurssturz der Newyorker Börse Newyork, 9. April. Die Newyorker Effektenbörse eröffnete am Dienstag mit niedrigeren Kursen. Die Meldungen von Erfolge» der Achscmnächte ans dem Balkan lösten eine beträchtliche Ab gabeneigung aus. Zahlreiche Papiere waren rückläufig. Die Börse schloß mit den niedrigsten Tageskursen und in ausgespro chen schwacher Tendenz. Triumph deWen SMMms Nach dem Eintritt Jugoslawiens in den Krieg hielt der Untcrstaatssckretär im britischen Außenministerium Butler es für angebracht, den jugoslawischen Gesandten iil London, Solmowitsch, in seiner Eigenschaft als „Ver treter des neuen Bnndcsgcnosscn" zu beglückwünschen. Das ist immerhin eine merkwürdige Handlung, wenn man bedenkt, daß dicscr Glückwunsch einem Ereignis gilt, das eine Katastrophe für Jugoslawien bedeutet k Wenn jetzt au allen Fronten Griechenlands nnd Jugo slawiens die Geschütze dröhnen, wenn die zerklüfteten Berge des europäischen Südostens widerhallcn von dem Tacken der Maschinengewehre, wenn überall, wo die deut schen Kampfgeschwader zum Angriff ansetzcn, grelle Stich flammen in die Höhe schießen, dann müssen die Serben sich dabei sagen, daß sic alles das sehr gut hätten ver niet d e n können. Deutschland wollte den Balkan aus dem Krieg heraushaltcu. Das bestätigen sogar die eng lischen Zeitungen, wenn sie frohlockend davon sprechen, daß bereits seit Monaten starke britische Truppcnvcrbändc — die „Times" gebraucht dabei sogar das Wort „ge waltige" — aus dem Balkan Fuß gefaßt haben. Das be stätigen aber auch die von dem Auswärtigen Amt ver öffentlichten Dokumente über die ncntralitütswidrlge Politik Jugoslawiens und Griechenlands. Schon in de» ersten Wochen des neuen Krieges waren die Westmächte daraus aus, ciuc B a l k a n s r o u t zu schaffen, wie man den Aufzeichnungen des damaligen Oberbefehlshabers der französischen Levantetrnppen, General Weygand, vom 9. Dezember 1939 entnehmen kann, davon ausgehend, daß „bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge in Europa nur der Balkankriegsschauplatz die Möglichkeit günstiger Er eignisse bieten könne, sei es dnrch Zermürbung oder dnrch einen erfolgreichen ilmgehnngsangrtsf aus lebenswichtige Punkte Deutschlands". Serbien selbst hat sich diesen Plänen nur zn bereitwillig anbcgueml, was dadurch be- wiese» wird, daß cs im September 1939 die Durchsahn- genchmiguug für das für Polen bestimmte Kriegsmate rial erteilt hat, während es wenige Tage später die Durch fuhr für Deutschland nnd Ungarn sperrte, nnd schließlich durch die Bitte um eine engere Zusammenarbeit mit dem französischen Gencralstab. Wenn es trotzdem möglich war, bisher Jugoslawien den Frieden zn sichern und durch den Beitritt zum Dr-t- mächtepakl auch die Zukunft des Landes, so Hai das seine Ursache ausschließlich in der Langmut der N e ichü - rcgierung, die uichts unversucht gelassen hat, um neuen Ländern die Kriegsschrcckcn zu ersparen. England jedoch hatte cs anders gewollt, weil cs gehofft hat, durch die Verlagerung des Krieges nach dem Balkan Deutsch land zu einem Zweifrontenkrieg und zu eine'» Kampf iu einem schwierigen Gelände zwingen zu könncu. Mit diesen Hofsnnngcn hängt es zusammen, wenn jetzt die Londoner „Times" davon spricht, daß Deutschland den Kamps unter Bedingungen habe ans- nehmcn müssen, die ungünstiger sind, als man es in Ber lin erwartet habe, wenn der „Daily Herald" die Ans fassung vertritt, die Ausgangsstellung für den Balkan feldzug vou 1941 sei besser als die für den skaudtuavischen Feldzug von 1940. Der militärische Mitarbeiter der „Times" allerdings kann nicht nmhi», den Entschluß Englands, Griechenland nnd Jugoslawien zu helfen, als sehr gewagt zu bezeichnen, nm so vou vornherein jedem Optimismus cntgegenzutrcten. Ohne Zweifel sind die Gelände- und die Natur schwierigkeiten, die die gegen Jugoslawien lind Griechen land eingesetzten deutschen Truppen zn überwinden haben, außergewöhnlich nnd größer als in allen bis herigen Unternehmungen. Die Geschichten der Regimenter, die während des Weltkriegs auf dem serbi schen Kriegsschauplatz gekämpft haben, geben vollen Aus schluß darüber, welche ernste« Hindernisse in Serbien das Geländc nnd das Klima den Truppen entgegenstellten. So Hal das Infanterie-Regiment Nr. 20 bei seine«» Vormarsch eine Luftlinie von 190 Kilometer in 30 Tage» zurückgelegt, also durchschnittlich 6,3 Kilometer pro Tag. Ueber das Gelände in Mittelserbien wird in der Geschichü dieses Regiments erzählt, daß die Berge steil und zer klüftet sind, daß ein Nachfolgen von Wagen ausgeschlossen ivar nnd nur Tragtiere in Frage kamen. Von den Straßen Serbiens sagt die Geschichte des Grenadier- Regiments Nr. 11, daß sie sich in einen, crbärmli ch e n Zustand befunden haben. Daran aber hat sich auch heut« noch nichts geändert, wie überhaupt das Innere Ser biens noch sehr unwegsam ist. Während in Deutschland auf 100 Quadratkilometer 45 Kilometer Landstraßen ent fallen, kann Jugoslawien auf derselben Fläche nur mü 17 Kilometern nnd Griechenland nur mit 9,6 Kilometern aufwarten. Die Gesamtlänge der jugoslawischen Eisen bahnen wird mit 1330 Kilometern angegeben, was eine« Eisenbahndichte von einem Drittel Deutschlands entspricht Roch ungünstiger verhält es sich hier mit Griechenland dessen Eisenbahndichte knapp ein Sechstel beträgt. In übrigen hat Jngvslawien fast ausschließlich Schmalspur bahnen und Griechenland arößtenleils mir cinsvunm