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«ettase zur GaeyMMen GlvAettun« LL. April 1941 Platzlonzcrt im Fiihrcrhauptauarticr und M U Scrblschc Gcsaugciir besser« ii» Hitttcrtniiv Strasse« aus. ^-BK.-Crier-Weltbild «M>. Britischer Ucvcrfall nuf den Irni. Die Engländer habe« in der irakischen Hasensladl Basra i»i Persischen Golf starke Streitkräfte gelandet, «in die »ein irakische Negierung de» britischen ZunnUnngcn gefügig zü machen und das Land in britische Kriegsdienste zn pressen «Linncr^Wagenborg — M.> Akoltle zin« 5,I>. Todestag. §or dll Jahren, au, 21. April >8»l, starb in Berlin Gcncral- seldiuarschall Gras Hclinulh von Moltke, einer der genialsten Feldherren der preussisch-deutschen Kriegsgeschichte. Weltbild (M. Die Ncichskricgsflnggc auf dem Olymp Liebe« Gebirgsjäger ohne alpine Ausrüstung, aber geübte Bergsteiger, haben, während unten am Bcrgmassiv die Kämpfe noch tobten, nach bielstündigem Aufstieg den Gipfel des knapp MM Meter hohe« Olymp bezwungen und dort im Lchnccsturm die Neichskricgsflagge aufgezogen. (PK. Franke, Atlantic, Bi.) kouptmann ffo!thov50v unä «I« IViäächen 5abiiw K» Lc/>iesuot»-K«»m«, <«« FroFe» 2«it »o» LKtK MLLL L. Forlschung (Nachdruck Verbote») „Was Hal Venn deine Frau, Christof? Sie scheint ja einen sehr lieben Besuch zu erwarten. Sieh mal an — das ist ja unser junger Arzt. Ach — nun kann ich Verschiedenes begreifen —" . Nebenbei, fast als müsse sie Sabine entschuldigen, kom men die Worte und erreichen, daß Christof Holthausen auf merksamer wird, als er es sonst gewesen wäre. Liegt Sa- bine etwas an dem Arzt? Sie tritt ihm doch scheinbar ruhig entgegen. „Martin — so kommst du einmal. Komm herein. Es ! geht Christof, glaube ich. unter Schwester Ulrikes Pflege sehr gut Sie spricht ganz ruhig, nur ihre Hand, die Martin ' Törn umschlossen hat, zittert ein wenig. Dann geht sie neben deyi Freund zu ihrem Mann. „Martin Görn will nach dir sehen. Christof, und Chri- ' slof, du muht auch wissen, daß Martin ein Jugendfreund von mir ist." Christof Holthausen zuckt unbemerkt zusammen. Ist das die Antwort auf seine Vertrautheit mit Ulrike? Kann Sa- bine so semi' m halle ihr das fast nicht zugclraul, aber es ! gefällt ihm beinah. Auch eine Frau muh sich wehren kön nen. Das ist es ja auch, was ihn an Ulrike van Doom so fesselt, das absolute Bestehen auf ihrem Recht als Frau. Doppelt liebenswürdig und doppelt aufmerksam reicht i er Martin Görn die Hand: „Wollen Sie sich mein Bein ansehen, Doktor? Es geht mir längst nicht schnell genug mit der Heilung, aber Schwe- ! ster Ulrike behauptet, sehr zufrieden zu sein." Arzt und Patient gehen zur Untersuchung ins Haus, ! und die beiden Frauen stehen sich einen Augenblick stumm gegenüber. Dann lächelt Schwester Ulrike: „Sie kennen diesen jungen Mann schon lange, Frau ; Holthausen?" „Vermutlich länger, als Sie meinen Mann!" antwortet i Sabine scharf — „er ist nämlich wirklich ein Jugendfreund ' von mir." . „ ! Und dann dreht sie sich um und geht langsam davon. ! Ulrike van Doom beißt sich auf die Lippen. Na warte! denkt sie böse, das darfst du dir nicht noch einmal erlauben. > Und dann fügen sich die Ereignisse erst einmal recht günstig für Ulrike van Doom und ihre Absichten. > Sabine nimmt Pan am Halsband und geht mit ihm j durch die Hintere Gartenpforte in den Wald, sie will nichts . mehr hören und sehen, am wenigsten Martin Görn! Man i joll sie in Ruhe lassen, sie hat es so schon schwer genug. Um sich abzulenken und zu unterhalten, sieht sie sich > ausmerkjam die einzelnen Baume an, unter denen sie geht, ichaut nach Himbeeren aus, und entdeckt endlich ein ganzes Plätzchen mit Pfifferlingen. Fein, das gibt ein Essen für Christos, aber worein soll sie die Pilze nun sammeln? In ihr buntes Kopftuch — das geht. Und nun vertieft sie sich w darin, die Pilze zu suchen und zu ernten, daß sie die Schritte nicht hört, die hinter ihr Herkommen. , Martin Görn hat nach der genauen Untersuchung, die lehr zu seiner und Holthausens Zufriedenheit ausfiel — es ist eine merkliche Besserung zu verzeichnen —, mit einem Gesicht, das nichts verrät, nach Sabine gefragt: „Gestatten Sie, daß ich mit Sabine — mit Ihrer Gat lin, einen kleinen Spaziergang mache? Ich sehne mich nach Wald und Weite —" Christof Holthausen zögert kaum merklich mit der Ant wort. Wenn er vorhin den Ausdruck in Ulrikes Gesicht nicht gesehen hätte, mit dem sie Sabine und Martin Görn be obachtete, hätte er sich bei der Frage nichts gedacht. Aber Vann schüttelte er über sich selber den Kopf: Wie konnte man nur so mißtrauisch sein! „Sabine wird sich freuen. Sie hat ja so wenig Ab wechslung, immer nur Krankenpflege um sich herum." Christof Holthausen muß lächeln, denn er sieht blitzschnell das junge Gesicht seiner Frau vor sich. „Machen Sie ihr ein wenig Freude, Herr Doktor!" Martin Görn verbeugt sich stumm und ein wenig steif. Müßte er diesem Mann nicht sagen, jetzt auf der Stelle, baß er Sabine liebt? Und daß er gekommen ist, um sie zu fragen, wann sie zu ihm kommen kann? Nein — erst muß er wissen, ob es Sabine recht ist. Die Situation ist scheuß lich für ihn. Schwester Ulrike zeigt ihm den Weg. den Sabine ge gangen ist: dort in den Wald hineinl Christof Holthausen wundert sich Was hat denn Sa bine? Weshalb läuft sie weg, wenn ihr Kamerad da ist? Er kann das alles nicht verstehen. Ulrike van Doom rückt ihm sanft einen bequemen Stuhl etwas mehr in den Schatten und sagt dabei lächelnd: „Deine Frau ist auch eine von den unergründlich stil len Wassern. Und dieser Jugendfreund! Na, aber dir kann es ja schließlich egal sein. Sie ist eben jung, du könntest fast ihr Vater sein. Weshalb hast du nur eine so junge Frau genommen, Christof?" Doch Christof Holthausen antwortet nicht. Ulrikes Wort haben tiefer getroffen, als sie es sollten, wenigstens an einer für ihre Absichten falschen Stelle. Christof Holthausen spürt eine brennende Eifersucht auf Martin Görn! Noch ist Sa bine seine Frau. , „Sabine, bist du vor mir vnoougelaufen? Warum denn, Sabine?" Martin Gärns Stimme ist unsicher, nicht nur von dem schnellen Weg. Sabine sieht von den Pilzen aus und streicht sich das Haar aus der Stirn. Ihre Lippen zucken: „Ich - ich wollte dich nicht sehen, Martin. Du hättest das spüren müssen. Wie aebt es Christofs Bein?" „Sabine, willst vu wirklich letzt danach fragen? Gibt cs nichts anderes zwischen dir und mir? Sabine, ich kann nicht mehr leben ohne dich —" An beiden Armen will er das Mädchen an sich ziehen. Sabine wehrt sich nicht. Sie deckt nur beide Hände sanft über seine Augen. Er soll sie nicht arischen bei dem. was sie sagen muß. „Doch, Martin, ich habe dir etwas anderes zu sagen. Und es ist nicht leicht für mich. Du mußt ohne mich leben, Martin Görn." „Sabine! Das ist nicht wahr. Du liebst mich doch, Sabine!" „Ich — ich habe dich jahrelang geliebt, das sollst du wissen. Aber du hast mich allein gelassen und hast nicht ge merkt, wie ich mich nach dir gesehnt habe. Du hast andere Frauen gehabt —" „Sabine — laß das. Was hat das heute mit uns zu tun?" „Heute nichts mehr, Martin. Einmal war es sehr schlimm für mich — damals, als du mir den ersten Kuß ge geben hast. Und nun ist das alles verschwunden, es lebt nicht mehr in mir. Martin, ich muß doch ehrlich sein — ich liebe dich nicht mehr." ! „Du!" ' Martin Görn läßt sie kaum aussprechen, hart schüttelt er sie hin und her: „Sag es, liebst du jetzt deinen Mann? Liebst du Chri stof Holthausen?" „Das weiß ich nicht, Martin." Sabine lächelt schmerzlich und bekommt dann plötzlich brennende Augen. „Doch — ich weiß es. Ich liebe Christof Holthausen — ich war mir nur nicht darüber klar!" „Sabine, aber das ist doch Wahnsinn. Siehst du denn nicht, was Schwester Ulrike deinem Mann bedeutet? Hast du denn keine Augen, Kind? Sie scheint ältere Rechte zu haben, als du? Was weißt du denn überhaupt von diesem Mann?" „Nicht viel — nur, daß ich ihn liebe, Martin. Und daß ich vor dem Gesetz seine Frau bin." „Das hat er vielleicht schon längst bereut!" „Dann muß er es mir sagen." „Sabine — nimmt doch Vernunft an, Kind! Weshalb willst du dir selber das Leben so schwer machen? Komm zu mir, ich werde dich alles vergessen machen. Glücklich sollst du jein bei mir, Sabine!" „Ich habe dir meine Antwort gegeben, Martin, nun mußt du mich gehen lassen. Du wirst schon damit fertig werden. Du hast ein jo arbeitsreiches Leben vor dir, und es gibt andere Frauen, grade für dich. Komm, wir gehen zum Haus zurück." Sabine nimmt jorgsam das Kopftuch mit den gesam- ! melten Pilzen vom Boden auf und geht über den weichen Waldweg zurück. Mit einem Male ist alles schön und leicht ! für sie — trotz Schwester Ulrike! Weil sie nun endlich weiß, daß sie Christof Holthausen liebt! (Fortsetzung folgt.)