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Bad Schandau, Sonnabend/Sonntag, den 5./6. April 1941 Nr. 81 85. Jahrgang Zugoslawien macht sich zum Krieg bereit ll n il tt s. re» Go wir- für die Geretteten gesorgt! «sttir. 1 d r h c n s 1) n Ole Säcbst^e Glbzeitung enthüll öle amtlicken Bekanntmachungen -eo Bü^germelstero ,u Bab Gckianbau und -eo Zlnanz- amto Sebnitz. kfeimatzeitung siir Bab Gcbaubau mit seinen Grtoteilcn Ostrau und Vesteiwih und ble Lanbgemrlnben Allendorf, Gobbers mit Koblmiible. Klelnglebbübel, Kripoen, Licktenknin, Mitlelndorf, Por^dorf, Prossen, )^atbmanuo-ors, Nelnharbtobors, Sckimiika, Schöna. Oruck unb Verlag.- Scichsisciir «kibzeltung, Alma aiekc, Inh. Walter t)ieke, Bad Schandau, Aaukenstrahe 134, Zernrus22. Postscheckkonto: Oreoden 33327. Girokonto: Bad Schandau 3412. volkobank Bad Schandau d20. Ge^hästozelt: wochentags S—12 und 14—18 Zlhr. Annal,me^luk siir Anzeigen 10 Uhr, Zamlllenanzeigen 11 Ukr vorm. 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April in den Zustand anderster Bereitschaft verseht worden. Eine Veröffentlichung dieser Mahnahme war den jugoslawischen Zeitungen bisher von der Negie rung untersagt worden. arbeiter der Stefani schlußfolgert, hervor, daß die englische Re gierung überrascht und stark bennrnhigt ist und die öffentliche Meinung ans das schlimmste vorbereitet. Nentcr geht so weit, anch dem Berlnst größerer Gcbictsstreifeu keine Bedeutung zuzu- schreiben, und mobilisiert, nm die Ocffeutlichkeit zu beschivichtipen, den General „Hiße", der selbstverständlich der Verbündete seiner Majestät Britanunicn ist, genau so wie seinerzeit die famosen Ge nerale „Winter" und „Nebel". Deutsche Verluste mcherordentlich gering Scharfe Verfolgung gab dem Feind keine Zeit, sich zum Wider stand fcstzuschcn Die deutschen Verluste bei den siegreichen Kämpsen im Räume von Agcdabia sind, wie bereits bckannlgcgcbcn wnrw außerordentlich gering. Wenn dein gegenüber das Oberkommando der britischen Nilarmce behauptet, die rng- lischcn Truppen hätten auf ihrem Rückzüge dem Gegner be trächtliche Verluste an Mannschaften und Kampfwagen zu- gefügt, so ist diese Behauptung frei erfunden. Der Rückzug der Engländer über Agcdabia aus Vcugan erfolgte so schnell, daß der Feind nicht die Zeil sand, stch zum Widerstand sestznschcn. Im Gegensatz zu den Ausfälle" der verbündeten Truppen, waren bei der scharfen Ver solgungdie englischen Verluste an Gefallenen, Verwundete und Gefangenen sowie an Material beträchtlich. Erlebnisse einer^Engländerin Die selbstverständliche Fürsorge, die unsere Hilfskreuzer den geretteten Seeleuten nnd Passagieren versenkter Handelsschiffe an- gcdeihen lassen, bestätigt der Brief einer Fran, den die „Times" veröffentlicht. Sie war mit einem Transport von Kindern von London nach Australien gefahren nnd wollte an Bord der „Ran- gitanc" nach England zurückkchren. Wenige Wochen später sollte sie sich unfreiwillig in Australien wicdcrfinden. Die „Rangitane" war versenkt. Sie gehörte zu den vielen hundert Geretteten, die ein deutsches Kriegsichiff auf einer Südsceinscl in Sicherheit ge bracht hatte. In ihrem Brief, der jetzt bei ihren Angehörigen in London eintraf, berichtet sic über ihre Aufnahme an Bord des deutschen Schiffes wörtlich folgendes: „Unser Rettungsboot wurde von dem dentschcn Kriegsschiff längsseits gerufen. Die Deutschen waren sehr anständig und freundlich zn den Verwundeten. Sic halfen allen beim Anbord kommen, anch denen, die nicht verwundet, sondern nur schrecklich verstört waren. Man gab uns eine Tasse starken schwarzen Kaffee, und die deutschen Aerztc bemühte» sich sogleich um die Verwunde ten. Sie waren ausgezeichnete Chirurgen und ihre Patienten hätten keine bessere Behandlung erfahren können. Glücklicher- kLers * Im Juli d. I. wird in der Slowakei ein slowakisch-deutsches wissenschaftliches Lager stattsinden, zu dem der slowakische Mini sterpräsident Professor Dr. Tuka an das Anslandsamt der Do zentenschaft der deutschen Universitäten nnd Hochschulen eine Ein ladung gerichtet hat. * Z„ der bereits gemeldeten Wahl eines Mitglieds der dem-- schcn Gemeinde in Schanghai in die Stadtverwaltung schreibt dir Schanghaier Presse, daß cs gelungen sei, die englische Vorherr schaft in der Verwaltung der internationalen Niederlassung zu brechen nnd in Zusammenarbeit mit Japan deutsche Interessen in Schanghai wieder znr Geltung zu bringen. * Der „Manchester Guardian" stellt die deutsche Sozialgesetz gebung nnd die zur Zeit in Vorbereitung befindlichen Pläne für die Nachkriegszeit als vorbildlich für England hin und gibt zn, daß Großbritannien auf allen Gebieten der sozialen Gesetzgebung weit hinter Deutschland zuriickstcht. * Der nordamcrikanischc Journalist Thompson gibt in dr» illustrierten Zeitschrift „Ahora" einen anschaulichen Bericht über einen deutschen Luftangriff aus London, den er als Angeuzeugc selbst erlebte. * Zwei Flugzeuge der australischen Luftwaffe sind — Rcutcr zufolge — nach einem Zusammenstoß über der amtlichen Resi denz dcö Generalgouvcrncnrs von Australien nbgcstürzt. zu ohne jeden militärischen nnd strategischen Wert war. Der diplomatische Reuter Korrespondent fühlt angesichts der Schwere des Verlustes Benghasis die Notwendigkeit, irgend etwas zu sagen. Er ist sogar darauf bedacht, die ösfentlichc Meinung auf eine mögliche Weiterentwicklung vorznbcreiten. Er erklärt ' tatsächlich, daß man erst ein Urteil über die Lage abacbcn könne, wenn man die Stärke von Mannschaft und Material, mit denen der Vormarsch dnrchgeführt werde, kenne sowie das Ausmaß der britischen Verluste. Reuter erklärt, daß die italienisch-deutschen Streitkräfte ein Wagnis unternehmen, zum anderen stellt er die . Hvpothcsc auf, daß es sich um eine Operation großen Stils Han- dein könne, die geeignet sei, an die Verteidigung Aegvptens zu denke». Ans alle» Sc»d»»ge» geht, wie der diplomatische Mct- „Nicht im entferntesten mit den verheerenden Bombardements englischer Städte zu vergleichen^ Amerikanischer Journalist bestätigt die Geringfügigkeit der Lust- schäden in Deutschland Buenos Aires, !>. April. Auf Grund eigener Erlebnisse schildert der Ncwhorker Direktor der „United Preß", Lyle Wilson, in einem Bericht in der „Brenfa", wie geringfügig die Schäden sind, die die britische Luftwaffe in den deutschen Ge bieten verursacht hat. Er selbst habe zahlreiche Luftangriffe mit- gcmacht nnd scstgcstellt, daß besonders Industrieanlagen nur sehr geringfügig betroffen worden seien. Die Schäden seien nicht Im c » tfc r n teste » zn vergleichen mit den verheerenden Bombardements englischer Städte durch deutsche Flieger. Ucbcrdics sei allcS in Deutschland so gut organisiert, daß schon am Morgen nach dem Luftalarm kaum noch Spuren von Boni benwürfcm zu sehe» seien. Gegenüber Londoner Meldungen über die Auswirkung der Luftangriffe im Ruhrgebiet könne er nur sage», daß er die dortige» WirtschaflSzcntrc» bereist und gesehen habe, daß die Arbeit völlig normal weitergche. Gleichzeitig schildert Wilson die muslerhastc» deutschen Ein richtungen des Luftschutzes uud der Luftabwehr. Jedenfalls sei der Gesamteiudrnck der, daß die deutsche Zivilbevölkerung bisher die Luftangriffe nicht im entferntesten so verspüre wib die Eng länder. Erfolgreicher Angriff italienischer Sturzbomber im Hafen von Korfu Ein Dampfer versenkt — Ein weiterer schwer beschädigt Rom, 5. April. Ein Sonderberichterstatter der Agenzia Sic saui meldet, daß zwei große im H afeu vo n K orfu vor Anker liegende Dampfer, die von italienischen Aufklärungsflugzeuge» ge sichtet Ware», am Frcitagmorgeu von Picchiatellistaffeln ange griffe» worden sind. Trotz heftiger Luftabwehr gelang cü den Picchiatclliü (Sturz- bombcrn), durch Volltreffer einen Dampfer zu versenken nnd den anderen schwer zn beschädigen. Auch die Hascnanlageu erlitten bedeutenden Schaden. Die italienischen Flngzcugc sind alle zu ihrem Stützpunkt zurückgckchrt. „Meerbeherrfchendes Alvion" Wieder zahlreiche Postsendungen verloren gemeldet Der.englische Generalpostmeisler-Reht sich wieder einmal ge zwuugeu, V e r l u st e von P o st s c n o n n g e » zu melden. Nach einer Notiz in der „D aily M a i l" sind Briefe- uud Drucksache» für Australien, die zwischen dem l. uud !>. Januar anfgegeben worden find, ferner Pakete für Australien uud Neuseeland, die zwischen dem 2l. Dezember und !>. Januar abgesandt wurden, nnd Luftpostbriefe für Aden, den Sudau, Zypern, "Aegypten, Griechen land, Palästina und Syrien, die zwischen dem U!. und t7. Fcbrnai aufgegebe» wurde», als verloren anzusehcn. „Sehr schwierig, die Neulichen auszuhalten, wenn sie einmal beim Siegen sind" Ncwyork, 5. April. Der Londoner Vertreter von „Ncwyork Sun" berichtet, daß die Räumung von Beughast unter der bri tischen-Bevölkerung eine ungeheure Bestürzung ausgelöst habe. Mau erkenne uuiy daß Deutschland, während die Auf merksamkeit der Welt aus deu Balkan konzentriert war, eifrig Maßnahme» getroffen habe, um die Lage iu Nordafrika wieder hcrzuslellen. Außerdem beklagt mau iu euglische» Kreisen bitter, daß die britischen Truppen die seinerzeit crrnugencn Vorteile nicht auügcnutzt hätte». Die deutschen Vlitzfcldzügc in Polen, Norwegen, Holland, Bel gien und Frankreich und die „siegreichen" britischen Rückzüge von AndalSnes und Dünkirchen sind anscheinend in der Bevölkerung noch so lebendig, daß man nach dem Bericht der NSA.-Zeitung in London bereits resigniert scststellt, „es sei sehr schwierig, die Deutsche» auszuhalteu, wenn sic einmal beim Siegen seien." Associated Preß zufolge habe» sich sogar die Lcmdcmer Militär- kreise zu dem Gestäuduis durchgeruugcm, daß »igu die Räumuug vou Beughast als eine» „bedauerlichen Rückschlag" be zeichne» müsse, wobei sie allerdings tröstend hinzufügcn, daß der Verlust „nicht tragisch" sei. Ei» Militärsachversläudigcr kommt .zu dein scharfsinnigen Schluß, daß die Deutsche» ^vermutlich auf schisse»" »ach "Nordafrika gelaugt feie». Iu die,cr Feststellung soll offenbar ein leiser Vvrwnrs gegen die „mcerbchcrrschende" britische Flotte zum Ausdruck komme», da Wohl kaum angenom men werden kann daß die deutsche» Pauzer mit eigener Kraft über das Meer geschwommen oder geflogen sind. Rom im Zeichen der Erfolge in Nordafrika Niederschmetternde Wirkung in England hcrvorgchoben Rom, ö. April. „Die Engländer durch de» blitzartige» Vor marsch der italienische» uud deutschen Verbände über Beughast hinaus zurückgeworsen — Die Operationen der italienischen nno dentschcn motorisierten Kolonnen in der Cyrenaika nehmen ihren Fortgang", so lauten die Schlagzeile», mit denen die römische Morgenpresse die Erfolge der Streitkräfte der Achsenmächte in Nordafrika unterstreicht. In ausführlichen Berichten werden die über das neutrale Ausland kommenden Darstellungen der eng lischen Propaganda wicdergegeben, die deutlich genug verraten, daß die Engländer durch das blitzschnelle Vorgehen der dentschen nnd italienischen Kolonnen überrascht wurden nnd daß die "Nach richt von der Räumung Benghasis nicht nur aus die öffentliche Meinung, sondern anch ans die leitenden englischen Srellen nie derschmetternd gewirkt hat. Große Beachtung finden anch die Kommentare der dentschen Presse. In Deutschland betrachte man zwar, wie „Popolv di Roma" erklärt, den »ordafrikanischen und Mittelmeer-Sektor als einen NebenkriegSschanplntz. Trotzdem habe der Zusammenbruch des Planes Wavclls im deutschen Volk große Genngtnuug ansgelöst, das sich über die Waffenbrüderschaft der beiden befreun dete» nnd verbündeten Nationen freue. Die Preisgabe wichtiger Stellungen, deren Bedculnng Churchill noch kürzlich iu über schwänglicher Weise hervorgehoben habe, habe nicht nur eine mili tärische, souderu vor allem auch eine moralische Bedeutung. «U die W imAn WrMe WiWM Die englische Regierung über de» deutsch-italienischen Vormarsch i» der Cyrenaika stark bcunrnhigt — Stefani über die Verlegen heit der englischen Großsprecher Die Weltpresse registriert, Ne dcr diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Stefani erklärt, die große Ueberraschung, die in allen Ländern die Nachricht von dem schnellen italienisch deutschen Bor marsch in der Cyrenaika hervorgerufen hat. Die au: meisten überraschte Hauptstadt ist natürlich London. Renter, der eng lische Rundfunk und die britische Presse sind anfs äußerste iu Verlegenheit, wie man dcr britischen und anch dcr nordamcrika- nischeü Ocffentlichkeit eine Tatsache beibringen soll, die in slag- rantem Widerspruch zu deu englischen Großsprechereien dcr letz ten Woche stehl, vor allem zn der ansposannten Versicherung dcr englischen See- nnd Luftherrschaft im Mittelmeer. Noch bis Mittwochvormittag stellte der euglische Nachrichten dienst die Kämpfe iu der Wüste als Episoden hin, an denen nur kleine italienisch deutsche Abteilungen teilgenommcn hätten. In wenigen Stunden wnchsen sich dann aber die kleinen Abteilungen schon zu starken Panzerabtcilnngen und schließlich sogar zu über mächtigen Kräften ans, vor denen die englisch australischen Streit kräfte hätten znrückweiche» müssen. Beughast sank nach der gro ßen Bedcntnng, die ihm im Augenblick der englischen Besetzung beigemesfen wurde, als Hafen und Nachschnbzcntrum znm Rang eines bcycheidenen Einschnittes in der Küste hinunter, die nahe- B eng hast genommen Berlin, 5. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: B e n gh a s i ift am 4. April von deutschen und italienischen Truppen genommen worden. auf einem deutschen Hilfskreuzer weise waren unter uns sechs Krankenschwestern, die alle nnvcr- wuudct waren und zusammen mit dem deutschen Sanitätsperso nal bei dcr Pflege der Verwundeten halfen. Wir wurden nicht im Laderaum uutcrgebracht, souderu iu vier Jnnendeckräumc», deren Zugang durch den Laocraum führte. Zwei Räume waren für die Männer bestimmt, einer für uns und dcr vicrtc für die ! Verwundeten. Die Ausstattung bestand aus eiufachen Betten oder Kojen. Jeder Raum enthielt einen Tisch und Bänke, Schränke, einen Waschtisch nnd zwei Emaillewaschschüsscln. Die Räume waren sauber, frisch gestrichen und gut beleuchtet. Durch eiucn Schacht bekamen wir frische Luft. Die Betten bekamen die Ver wundeten, wir anderen schliefen in Hängematten. Jeder von »ns bekam ein reines Handtuch uud ciu Stück Seife. Unsere Unter bringung sollte aber noch besser werden. Am dritten Tag mußten wir alle eine Dusche nehmen und unsere Sachen packen. Alle Frane» sollte» zusammen auf ein anderes Schiff gebracht werden. Hier bewohnten wir dann zu viert eine Doppelkabinc und fühlten uns recht behaglich." Der Rest des Briefes schildert die bekannten Einzelheiten von der Landung der Ucberlebenden auf der Südseeinscl Emcrau. Sächsische Elbzeitung Tageblatt für bas Elbgebirge