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Sächsische Elbzeitung : 11.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194102111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19410211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19410211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-11
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.02.1941
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BetriMWes Auiiehen in aller Welt Schon 2000 Kilomcicr vor dem Heimathafen nicht mehr sicher »ö Schisse mit einer halben BiiNion Vruttorcchstcrtonnen von einer deutschen Kampsslicgergriippc vernichtet Stach dem »rohen Ersolg deutscher Fcrnkanipibombcr gcgen eine« cnylischcn Geleit,zu» westlich der portugiesischen Miste hat eine einzige deutsche Kampssliegergruppc vom l. August 19Z0 an dem Gegner Gcsamtvcrlustc in Höhe von lG Schissen mit ins gesamt 55!>t>7!> BNT zugcsilat. Hiervon wurden RUlöOO BNT. versenkt und 192 lti.1 BRT. teils in Brand gcmorscn, teils ander- > wcitig schwer beschädigt. In der ganzen Welt hat die Zersprengung und teilweise ! Vernichtung eines großen britischen Geleiizugcs -900 Kilometer westlich von Portugal beträchtliches Aufsehen erregt. Die Be- ! dcutung dieses crsolgreichcn Vorstoßes liegt vor allein in der I Tatsache, daß nicht nur im Nordatlantik die lebenswichtigen eng- > lischen Zusalirlstrnßcii westlich von Irland unter der Kontrolle i der deutschen Luftwaffe stehen, sondern auch des öfteren britische I Gelcitziige schon weil außerhalb der um England errichteten j Sperrzone in den mittelntlantischcn Gewässern von deutschen > ^ernkampsflugzcugen zum Kampfe gestellt und ausgerieben werden. In Lissaboner Lchissnhrtolrcisen wird vor allem betont das, - durch die schweren Verluste des Gclcilzngcs die starke Bedrohung > der miticlatlantischcn Gewässer durch die deutsche Lnsiwassc er- , wiesen sei und britische Gelcitziige schon 2000 Kilometer von ' ihren heimischen Häsen cntscrni nicht nur die Gefahrenzone beut- scher N Boote, sondern auch deutscher BombcusUcger zu durch- lausen hätten. rind hier die Auswirkungen Der infolge der hermetischen Abschlichung der britischen Inseln von der Ausrenwcli durch die deutschen U-Boote und die deutsche cingctrclcnc Mangel an Rohbaumwolle und Wolle und ! die durch den Krieg erzwungene Notwendigkeit, alle verfügbaren Arbeitskräfte in der Kriegsindustrie cinzuschen, zwingen, wie s aus einem Londoner Eigenbericht von „Svcnska Dagbladet" hcrvorgcbl, England zu den drastischsten Einschränkungen der bekannten Textilindustrie von Lancashire. Eine grohc Zahl der Baumwollsnbrikcn von Lancashire und der Strumpssabrikcn von Leicester wird daher, wie „Svcnska Dagbladct" in einem Eigcnberichi meldet, in Kürze ihre Pro duktion bis zum Kriegsende völlig cmstcllcn müssen. Nach einem Plan des Inspekteurs der britischen BaumwoU- induslric, Sir Pcrccp Asklcn. sollen 200 der l'M Bauwollipinne- rcicn von Lancashire, ein grober Teil der dortigen MO Wcbc- rcicn und -100 weitere Favrilcn der Baumwoll- und Tcxtil- brauche geschlossen werden Nach Berechnungen eines and.-cn britischen Blattes, der „Dailn Mail", hosst man auf diese Weise 00 000 der 200 000 weiblichen und -10 000 der 1bl> llll» männlichen Arbeiter dieser In dustrie in der Rüstungsindustrie untcrbringcn zu können. Zur Beschaffung der zum Einkauf non ausländischen, ame rikanischen Kriegsmaterialien crsordcrlichcn Devisen werden jedoch auch weiicrhin Exportwaren kür die Vereinigten Staaten und Südamerika hergcstellt werden. In der Wollindustrie von Worcester und Leicester wird man. wie „Svcnska Dagbladet" weiter aus London meldet. 1b bi' 20 v. H. der 20 000 in der Scrumpsindustne beschäftigen Frauen ! entlassen müssen. Auch diesen sollen neue Arbeitsplätze in der Kriegsindustrie angewiesen werden. Ter „Manchester Guardian" bezeichnet in diesem Zusam menhang vie in Dcntschlanv zn Beginn des Krieges zur An- ! Wendung gebrachten Anpassungsmciboden sür die Industrie als erheblich wirksamer als die „Cchlumpmasinahmen" Mr. Bevins. , 20 Luswngrilfe in vier Tagen aus Malta Amtlich wird cincrNcutcrmcldnng zufolge bekanutgcgcbc» § dass Malin bis jrtii zwanzig Lnsinngrissc in vier Tagen haue. I Der Angriff in der Nacht zum Sonntag habe am längsten von s allen Angriffen gedauert, die Malta gehabt habe. „Die Siegerin" Noman von Hanny Seppeler-Berker UrhcbcrrechtSschnb durch Deutscher Romanverlag, Bad Sachsa 1t. Fortsetzung (Nachdruck verboten) Die Falte verschwand aus Ilonkas Stirn, und ein spötti sches Lächeln bog ihre Mundwinkel. Sie durchschaute ihren Vetter, er wollte sie zum Reden bringen. Gut, sie wollte ihm den Gefallen tun. da sie wußte, welchen Anteil er gerade an Randolf nahm. „Du glaubst das selbst nicht, was du da redest, Peter, du kennst mich besser und weißt, daß ich mich nie vor einer Ver antwortung drücke — hier aber liegt die Sache anders. Ich kann mich nicht binden, kann Axel nicht heiraten, kann nicht die brave Hausfrau spielen, ich kann es nicht — wenn du mich nicht verstehst, dann weiß ich nicht, wer mich verstehen soll. Ich würde Axel unglücklich machen, würde in einer engen Gemeinschaft mit ihm meine Kunst vernachlässigen." Sie sprang erregt auf: „Das ist mein Mann, das da ist mein Kind, das ist meine Zukunft, nicht die Ehe —, warum soll ich denn gegen meine Überzeugung handeln und leben? Kannst du mir ehrlich dazu raten. Peter?" Betroffen hatte Peter sie angehört. Es stimmte, man tonnte Ilonka nicht einspannen, man mußte sie ihren eigenen Weg gehen lassen, wohin er auch führen mochte. Sie war der Kunst verfallen — und ihr würde sie dienen, ihr würde sie sich unterordnen, sonst niemand. Aber war dann das ganze Erlebnis mit Axel nicht sinnlos? Hatte Renate ihr Opfer umsonst gebracht? Renate —. Er seufzte unwillkür lich auf. „Nun — Peter?" Er schrak zusammen. „Gewiß, Ilonka — du bist eine Künstlerin!" Er wies auf das Bild. „Das da ist überzeugender Beweis —. du gehörst der Kunst, — aber, ein großes .Aber' steht dahinter. Du bist auch ein Weib, ein blutvolles Weib, und da lauert eine Ge fahr für dich. Wir wollen ehrlich die Dinge beim Namen nennen. Du geizest nicht, wenn du einen Mann liebst — und — du bist nicht beständig in deiner Liebe, suchst immer neue Erlebnisse, neue Spannungen, die bestimmt deiner ^kunst zugute kommen.— dich aber, das Weib in dir. am . Ende einsam machen werden. Du bist jetzt Mutter, hast eine junge Mcnschenseele, die du formen und bilden könntest, und die später einmal Spiegel und Widerhall deines Lebens sein kann — ist das . nichts? Vielleicht suchst du später, einmal eine Seele, die dir gehört! Das alles mußt du dir über- legen. Ilonka. und entscheiden, wohin du gehörst —" Mit leuchtenden Augen sah Ilonka dem Mann ins Ge sicht: „Mich schreckt nichts — ich suche das Leben, ich will es festhalten in meiner Arbeit — wenn ich mich verschenke, ozem ich mich schenke, wen geht es was an?! Glaub nur, Peter: Ilonka Fabrizius wirft sich niemals weg. Hab keine Anast um mich!" jn die Krlegszone nur au! eigene Geiahr Eine Anordnung für die Schiffahrt Panamas. Wic ans Panama gcmcldcc wird, »crösjcnilichi das Rczp«. mngsorga» „Tribnna" eine aniilichc Verlambarung, nach de? lanaincrilanijchc Schisse, Vic sich in die Kricaszonc bcgcbcn, KcS ausschlicsstich auf eigene Gefahr mn. wobei die Negierung wn Panama jcvc Berannvonnng sür Vic Folgen und Gefahren wn vornherein ablchni. Nervöse bringe Hetzkampagne Angelsächsische Lügen von Enlais bis Thailand. * Ter Slcllvcrircirr vcs Führern Hal in seiner Ansprache bei der Eiuführnng der neuen schlesischen Gnnlciicr darauf hiugcwicseu, vnp dir Mchrhcii der Engländer den Zustand der „Panse" nlS eine recht zweiselhastc Panse empfinden, und das, den BrrnntworUichcu drüben der Gcdnulc, was wohl nach der Panse lvmmc, den Schlaf raube. Diese Feststellungen haben in der Rede EhnrchillS cinc schnelle Bestätigung ge funden. Der britische Kriegsverbrecher sprach tm Gcgcnsnü zum afrikanischen Kriegsschauplatz von den ernsteren, düsteren und gefährlicheren Aspekten cincö kommenden Kriegsschau platzes und erklärte sich außerstande, zu sagen, wic sich diese Tinge entwickeln würden. Die gleichen unbehaglichen Gefühle, ! mit denen Ehnrchill dem Ende der „Panse" cntgcgcnpchi, § kommen auch in der Nervosität der Londoner Presse zum > Auödrnck. Genau wir vor einem Jahr mn diese Zeit erleben i wir wieder ein grusicS Rätselraten nm daS, was Deutschland tun wird. Offenbar ans ein Stichwort Churchills hin ist in der angcl- sächsischeu OesscMlichkcii ein neuer Lügenscldzug cingclcilct worden, der vor allem den Zweck Hal. tm utchtkricgsührcudcu i und noch nculralcn Ausland Verwirrung zu schassen. Die wllslc Lüge Ivar die Bchauvln'ng, in verschiedenen Slädlcn Italiens seien Unruhen gegen das faschistische Regime aus- gebrochen. Die Bevölkerung dieser Städte hat in entrüsteten Prolestknudgcbungcn diese freche Verleumdung znrückgcwicscn und erneut feierliche Bekenntnisse zmn Dnce abgelegt. Eine andere britische Lügcumcldnng wollte wissen, daß für ! den Fast einer deutschen Aktion aus dem Balkan ein türkisch- > sowictrnssischcr Vertrag sür Wassculiescrungcn aus Moskau nach Ankara abgeschlossen worden sei. Die sowjctamtliche Taß-Agemnr ist dieser srcchcn Lüge sofort aus das schärfste ! eMgcgcngctretcu i Ebenso grotesk wie böswillig war cinc andere Behauptung des britischen Lügenapparats, die in den Ber einigten Slnaicn verbreitet wurde und besagte, daß „Ruhland ' demnächst Alaska bejcbcu wolle" Diese unsinnige Meldung ist, wic dic rnssischc Presse mii beihendcr Ironie scststelltc. wohl nach reichlichem Rumgenuh in den Hafenkneipen von Vera Cruz cnlstandcu. In die gleiche Linie gehören auch dic Ernndim- gcn Englands nbcr den bruiscbcn „Lnslsicg vor Calais" und über dic angeblichcn Ersolgc gcgen dcutschc Stukas im Minct- ' mccr. -Auch in zahlreichen anderen Hevmcldnugcn — vom General Weuganv bis z» Thailand von den besetzten Gebieten in Westeuropa bis zn Falschmeldungen aus Arabien — kommt dic britische Verwirrnngsagnaiion deutlich zum Ausdruck. Dic letzte der groieslen EriolgsIügeu Englands ist Churchills Behauptung, bei den Lnsiangrifscn im mittleren - Mittelmeer seien von l.'>» SinlaS nicht weniger als 90 ab geschossen worden Es ist erstaunstch. dah sich das Kommando der RAF. dic Bekanntgabe dieses riesige» britischen Ersolgcs bisher versagt liai, obwohl cs doch wahrlich sonst derart be scheidene Zurückhalinng nicht kennt Wir können den grüß- mänligcn Anssthneidercicn des LügculordS mir wieder dic vcinlich gcnaucn Angabcn dcS OKW.-Berichlcs cmgcgcnhalicn. ..Sechs eigene Flugzeuge kehrten vom Fcindslng nicht zurück", stich cs da am 11. Januar Ein Verlust, der angesichts des wuchtigen Schlages gegen Britanniens Miuelmccrgcschwader wahrlich als äuhcrsl gering zn bezeichnen ist Es ist. wie gesagt, die gleiche nervöse Hetzkampagne, die ,„i, „ „ , - t „ x ui I o d r erleb! staben Ans ihren blöd ¬ sinnigen Hirngespinsten sind England und Frankreich im Frith- iahr 1910 durch eine« tödlichen Schrecken ausgcwccki worden, als dic vesnichicndcn Schlägc der demschcn Wehrmacht ans die Wcstmächic nicdersanstcn nnd wie ein reinigendes Gewitter das ganze britische Lügengcwölk zerstieben liehen England wcih, was ihm bcvorstcht Dic absolute Sieges zuversicht vcs deutschen Volkes und dessen Vertrauen in den Führer, der immer den richtigen Zeitpunkt trifft, haben dic Londoner Kricgsucrbrcrhcr stärker beeindruckt, als sic zugcbcii niöchtrn Dic vcrzwelscltcu Propngnndamätzchcn lasten ihre völlige Hilflosigkeit erkennen. Es ist cinc äußerste Ner^cn- vrvbr, dicsc gcgcnwärtigc „Pnnsc", denn sic arbeitet für Deutschland! Ein Strich durch die Rechnung „Tokio Nilschi Nilschi": „Englisch amerikanische Pläne schwer gclrosscn" Der diplomatische Erfolg Japans in ver VcrnuiHmiasiragc zwischen Französisch Indochina und Thailano unv die Fnc- vcnskonscrcnz in Tokio haben Vic englisch amerikanischen Pläne schwer gclrojjcn, so schreibt „Tokio Niischi Nilschi" auf Grund zahlreiche» Informatioilsmaterials ans China mid aus ver Südsec. Deshalb beabsichtigten die Vereinigten Slaa- len, deren viplomanschc Vertreter im Fernen Osten sicbcrhas» läng seien, cinc Einlrcisungssroni gegen Japan vorzubcrciien, i» dic England. Tschungking unv Nievcrlänvisch-Invicn ein- gezogcn wcrvcn sollten, um Japans Vordringen auszuhalicn. Dic Btrcimgicn Siaaicn bcirachieicn es als vorvrmglichste Ausgabe. Tschungking wcugchcnv zu unterstützen. Ter bisherige lISA.-Boischasier in Tschungking, Johnson, habe nach langen Berhanvlnnacn nm Tschiangkaischek einen Akiionsplan nach Washington gelciiei, mit ocsscn Durchsührnng ver neue Boi- schasier Clarence Gauh, ver bisher in Australien tätig war, beansiragi weroen solle. Tas Blau schlich« ans Viesen gröst- temcils bestätiaicn Fnioimalioncn. vast Japan wach mid ac- riislet sei» müsse. Tausendjährige Erenzlandtreue belohnt Feierliche Ucbcrnahmc der Landcsgruppc Luxemburg ver Auslandsorganisation in dic NSDAP, vcs Gaues MoieNand Ans Anlaß der scirrlichcn ttcbcrmihmc der Austznivsorga- nisation Liiremourg in dic NSDAP, des Gaues Moicllaud vcr- austalictc dir Partei cmc Grohkmidgcbmig, iu der die Gaulcitrr Bohle mid Simon in bedeutsamen Ausiprachen den Dcuisch- Lnrcmbnrgcrn den Weg in dic Zntmist nuszcigten. Der Cstei ver Auslnnvsorganii.ilioii. Gauleiter Bohle, hob den deümellosen Kampsgcist der reichsvcutschcn Arbeiter in ver Eisen- unv SiahUnvustric hervor. Sie hätte» ven Gru»dstock für dic Schlimm« eincr wahrhast nauo»alsozialistischc» Volks- aemeunchasl aebildei. Der Gau Moselland, so schloß Gauleiter Boltze umer lebhailem Beifall. besitze an den altbewährten Par teigenossen der Landcsgruppc einen Milarbeilerstab. der alle Borausiehungen sür die vollkommene Eingliederung Luxemburgs in das Reich mitdringe. Gauleiter Gustav Simon wies in seiner Ansprache aus-Vie duräi tauscnv Jahre schwankenden Grcnzverhälmisse hin, die jetzt vurch cinc Zeit tausendjähriger Erenzlandtreue beseitigt würden. So genug es sei, Vag der Gau Mosclland ein starkes Bollwerk ver Krenzlandtrcne darstellcn wolle, so gewiß sei cs, vaß vas Grogveutschc Reich seine Grenzen niemals schutzlos lasten werve. Der Gauleiter gab daun unter stürmischem Beifall bekannt, dah der Führer dic Errichtung cincs luxcmburgijchcn Stadi- ihcalcrS mit 1-lOO Plätzen angcorvnct habe, das vcr tnlinrclle Mittelpunkt für dic deutsche Bevölkerung sein werde. Neben der wirtschastlichen, so betonte Gauleiter Simon, ab- schUchcnd, wird die verkchrsmäßige Erschlichnng dieses Gebietes zeigen, daß der Gau Mosellaud ei» Ganzes ist nnd Luxemburg sich darin einsügt, .. .. In einer Feierstunde erfolgte dic llcbccgabc der aiwtNttvs- dculschcn Jugend in Luxemburg in dic Rcicho-Hiilcr-Iugcnd. Peter stand auf, gab Ilonka Vie Hanv: „Du allein mußt wissen, was das Nichtige für dich ist. Keiner kann dem anderen den einzig richtigen Weg weisen —" Ilonka hielt einen Augenblick die Hand des Belters fest, i „Hast du nichts wieder von Renate gehört — weißt du nicht, wo sie steckt?" , „Nein!" stieß Peker schroff hervor und ging. Ilonka sah ihm sinnend nach. „So liebt er sie?" Während sie langsam im Atelier hin und her ging und ein wenig Ordnung machte, kamen ihre Gedanken nicht los von Peter und Renate. Konnte man da nichts tun, konnte man nicht diele beiden Menschen irgendwie zusammen- ! bringen? Wenn in Renate die Wunde um Axel verheilt war. bestände vielleicht die Möglichkeit, daß Peter ihre Zu neigung gewinnen würde. Wenn man nur wüßte, wo sie sich aufhielt! Fatz drei Jahre waren feit ihrer Trennung von Axel vcracmo"' Mas konnte da alles geschehen sein! Sie konnte längst wieder verheiratet sein, ja, tonnte tot und begraben sein. Ilonka spürte plötzlich ein leises Zittern in den Knien. Tot und begraben —. Worte, die auch für sie selbst einmal Gültigkeit haben würden, früher oder fpäter — wer weiß es? Darum ja keine Minute des köstlichen Lebens versäumen und verträumen, das Leben an sich reißen, es auspressen, bis es nichts mehr herzugeben vermag und dann — ja, dann sterben, ganz schnell und ohne Übergang. So wünschte Ilonka es sich, so mußte es kommen —. Erleichtert stieß sie den Atem aus. als habe sie die Bürgschaft für die Erfüllung ihres Verlangens in der Hand. Sie trat noch einmal vor das Bild auf der Staffelei»—, dann zog sie den Mantel an. setzte den Hut auf und verließ das Atelier. Es war beinahe Abend, als sie endlich ihre Wohnung wieder betrat. Mil erregtem Gesicht und rotgeweinten Augen kam Gusti in die Diele gelaufen, als sie den Schlüssel in der Tür hörte. „Gott iei Dank — die gnä' Frau! Hab ich mich gesorgt um die gnädige Frau —!" „Na — na —" kätsche^ stonka dem anhänglichen Mäd chen, das ihr slink aus dem Mantel half, die Wange. „Gibt's was Gutes zu essen, Gusti — ich hab einen , ! schrecklichen Hunger, seit heute morgen noch ^ich^ .^e, f j gessen —" . ' „Ach du lieber Gotl — seit heut' morgen, nichts — ich mach schnell ein Schnitzel und Gurkensalat, ja?" „Fein, Gusti — ich leg mich derweil ein bissel hin — " Gusti ging mit in Ilonkas Zimmer und rückle ihr noch - schnell die Kissen auf dem Ruhejofa zurecht. In einem An- ! fall von Mattigkeit und Erschöpfung ließ sich Ilonka diese ' Fürsorge gem gefallen, über die sie sonst gelacht hätte. Aber § sie hatte sich doch wohl heute zuviel zugemuten Sie schloß , die Augen und schlief in wenigen Minuten ein. Zögernd stand Gusti vor der schlafenden Herrin. Es «a, ihr leid, sie zu wecken, aber sie hatte doch Hunger, und das ichöne Schnitzel -.'Leise rief sie Ilonka. die sich schlaftrunken dchnte wie eine Katze. Dann richtete sie sich aus. erfrischte sich schnell im Badezimmer und saß in wenigen Minuten munter und ausgeruht am Tisch. Wöhrend sie speiste, dachte sie noch einmal an das mit Peter geführte Gespräch. Er meinte cs ohne Zweifel gut mit ihr, darum möchte sie auch ihm gerne etwas Liebes antun. Ob feine heimlichen Wünfche nicht zu Renate gingen, die doch nun frei war? Es siel ihr jetzt eigentlich erst auf. wie lehr Peter sich geändert Halle. Wohl trug sein Gesicht noch den Ausdruck unbeugsamen Willens und einer gewissen Unnahbarkeit, aber den Zug. spöttischer Überlegenheit hatte cs verloren. Ja, jetzt, wo sie über ihn nachdachte, siel ihr alles auf. Mechanisch legte sie das Mundtuch zusammen,' dann stützte sie den Kopf in die Hände. Was konnte sic tun? Hatte sie das Recht, Schicksal zu spielen? Nie war sie sonst dafür zu haben gewesen, aber es war wie verhext, sie kam von den Gedanken an Peter und Renate heute nicht mehr los. Sie klingelte dem Mädchen, ließ abdecken und ging in ihr Wohnzimmer hinüber. Gegen ihre Gewohnheit rauchte sie an diesem Abend sehr stark. Plötzlich griff sie nach dem Telefon und führte ein längeres Gespräch. Befriedigt legte sie dann den Hörer auf. So! Die Adresse von Renate Ran dolf, geborene Müller, würde sie bald haben. Gesprächsweife hatte sie feinerzeit von Axel erfahren, daß Penatc Verwandte in Westdeutschland habe, und er glaube, daß sie sich dort befinde. — - -m ! Vierzehn Tage waren vergangen, und Ilonka trat heute ihre Reise nach Budapest an. Sie hatte alles geregelt und vie kleine Constanze an Axel abgetreten. Eine böse Stunde mit Axel lag hinter ihr. Er war wie von Sinnen, als er nun wirklich vor der Tatsache ihrer Abreise stand/dq er heimlich gehofft hatte, sie würde sich noch besinnen, würde nicht fortgehen können von ihm und dieser Stadt, in der sie chrer leidenschaftlichen Liebe gelebt hatten. Er konnte sich ein Weiterleben ohne Ilonkas Nähe, ohne ihren Einfluß auf sein Denken und Fühlen einfach nicht »orstellen. „Versprich mir, daß du zu mir zurückkommst, Ilonka," HMe,^ ge stammelt und auf den Knien vor ihr gelegen. - - „Das kann ich nicht versprechen, Axel," hatte sie er widert. „Zeig', daß du ein Mann bist, ein Kerl, der sich nicht von einer Frau zerstören läßt, arbeite, schaffe, so wie zchl Nur dann bist du meiner Freundschaft sicher — und rwn geh, ieb wohl!" Erschreckende Blässe lag auf seinem Gesicht,'als er sich erhob und davonging, so daß Ilonka plötzlich Angst ver spürte, er könne sich etwas antun. Vorsichtig char D ihm nachgegangen und atmete auf, als er fein Atelier aufsuchte. Nun wußte sie. daß leine Arbeit ikim Kelten würde. (Fortsetzung folM^
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