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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 11. 8. 2. 1927 Die Gartenbauwirtschaft Wir bitte», «n» von den in den Tageszeitungen erschienenen 6P0-Artikcln stets ein Beleg exemplar einscndcn zu wollen. Die heilsame Wirkung des Mes. Bericht über die 4. Sl ung der Mei ung für Verdung und Nachrichtendienst. (Schluß.)-! Das deutsche Obst ist nicht nur ein wohl schmeckendes Nahrungsmittel, sondern es wohnen ihm auch, wie jedermann weiß, gewisse heilsame Wirkungen inne, die aber des näheren den meisten Menschen nicht bekannt sind oder von denen sie sich mindestens kein klares Bild zu machen vermögen, was wohl daher kommt, baß die meisten Menschen sich für gewöhnlich um die chemische Zusammensetzung des Obstes nicht kümmern. Man nimmt es eben hin als eine Gabe Gottes. Für den gesundheitlichen Wert eine? Obstes ist vor allem der Gehalt an mineralischen Stoffen von ausschlaggebender Be deutuna. Was nun diese Stoffe anbelangt, so sind tue verschiedenen Beerenartcn damit am besten ausgerüstet. Tie Heidelbeere hat den höchsten Prozentgehalt an mineralischen Stoffen, die Himbeere den geringsten. Von den anderen Obstarten haben Zwetschen und Aprikosen einen hohen Gehalt an mineralischen Substanzen, die Birne einen sehr geringen. Der Apfel mit 0,45 Prozent hält die Mitte. Diese mineralischen Stosse in den Früchten sind Kali, Natron, Phosphor, Eisen, Kieselsäure und Kalk. Die Alkalien (Natron und Kalk) wirken dadurch medizinisch, bah sie die im Blute vorhandenen Säuren, wie etwa Harnsäure, Essigsäure usw., binden und dadurch unschädlich machen, denn auf diesem Wege entstehen neue chemische Ver bindungen, die der Stoffwechsel aus dem Körper dann entfernt. Besonders günstig wirken die Alkalien auf jene Zsrfallprodukte im Körper, die man Antoxine nennt. Es sind das Selbst gifte, die der Körper innerhalb seiner Gefäße erzeugt und die zur Ursache vieler Krankheiten werden. Die Kenntnis der mineralischen Stoffe im Obst ist alt und lange bekannt. Man denke nur an die Erdbeerkuren, Apfclkuren, Traubenkuren usw., mit denen früher die Gicht und andere Krankheiten erfolgreich bekämpft wurden und zum Teil noch bekämpft werden. Die Zweckmäßigkeit aller dieser Kuren beruht auf dem reichlichen und ständigen Gewiß von Obst, der dem Körper dauernd gewiße Mengen mineralischer Stoffe zuführt, die dem Stoffwechsel besonders günstige Bedingungen schaffen. Es werden die cm Blute vorhandenen Säuren neutralisiert und die krankhciterregsn- den schädlichen Stoffe entfernt. Alkalisches Blut verringert die Gefahren einer Blasen- und Nierensteinerkrankung, weshalb Personen, die zu diesen Krankheiten inklinieren, mmeralstoff- reiche Obstsorten dauernd essen sollten. X. O. Wir bitten, dl« mit gezeichneten Artikel dnrch di« Presscwarte den Tageszeitungen znzustellcn. Jeder einzelne mutz seinen Kollegen von diesem Gedankenganae zu überzeugen "suchen und un bedingte Einhaltung der zum Gesamtwohl not wendigen Richtlinien fordern. Im einzelnen hat die Abteilung dann noch Pläne erwogen, deren Durchführung teils seitens des Reichsverbandes, teils seitens der IlNter- organisationen erforderlich erscheint. ES wurde vorgeschlagen, bestimmte große Eisenbahnstrecken systematisch mit Blumen auszuschmücken und zwar in der Art, daß man an Bahnwärter häuschen kostenlos je eine bestimmte Anzahl Blumen der gleichen Art ausstellt und Pflegen läßt. Zur Forderung des Interesses an dem Gedeihen der Blumen wird eine Prämienfest, setzuna für das beste Pflegeergebnis dienen. Das Ausschmücken der Bahnhofe würde vielseitigen Wünschen begegnen, denn der Bahnhof ist ja gewissermaßen die Visitenkarte, die die Ortschaft an den Neuankömmling abgibt. ES dürfte wohl keinem Zweifel begegnen, daß kaum einer unserer deutschen Bahnhöfe nicht eine solche Verschöne rung vertragen könnte, mag er auch architekto nisch noch so geschloßen lein. Ebenso läßt sich an Hand vorliegender Beispiele eine Werbe wirkung durch Ausschmückung öffentlicher Ge bäude nicht leugnen. Eine neue Auflage der Broschüre „Blumen im Heim" begegnet vielseitigen Wünschen. Die Tomatenbroschüre wird auf hunderttausend Stück ergänzt werden und bezüglich einer Erd beerbroschüre wird eine Umfrage veranstaltet werden. Ferner wurde beschloßen, noch zwei Lichtbilderserien zu Vorträgen anzukaufcn, die in Bszirksgruppen usw. zur Benutzung abge geben werden sollen. Außerdem wird man dem nächst mit der Anfertigung des Gartenbaufilmes beginnen, zu dem die Mitarbeit recht vieler Sachverständiger erwünscht ist. Der Retchsverband hat eine Briefstegelmarke cmgekauft, die in kurzer Zeit zu haben sein wird und deren eifrige Benutzung dazu dienen soll, die gemeinsame Organisation und das Wollen zu gemeinsamem Handeln den Kollegen und Außenstehenden gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Den Bezirksgrupven wird in gewissen Zeit räumen ein Rundschreiben übermittelt werden, damit sie jederzeit mit dem Reichsvcrband Fühlung haben. Es ist nicht der Platz im Augenblick, noch mehr ins Einzelne zu gehen, obwohl sich ungemein viel über diese Fragen schreiben ließe. Das Gebiet sollte nur wieder mal andeutungsweise in seiner ganzen Größe vorgefkyrt werden. Den Bezirksgruppen werden schon in allernächster Zeit Richtlinien für einen planmäßigen Ausbau der Absatzwerbung zu gehen, so daß Gelegenheit gegeben ist, in den Bezirksgruppen Versammlungen an Hand dieser Richtlinien, bei deren Bearbeitung aus die Be ratung durch Werbcfachleute nicht verzichtet wird, die Maßnahmen für 1927 zu beschließen. Hauptaufgabe ist und bleibt zunächst, daß jeder zu den erstrebten Erfolgen in dem Mm zur Ver- fügung stehenden Maße beiträgt und die An regungen ausführt, die seitens der Berufsver tretung an ihn ergehen. MrlschasMch bedingte Erscheinungsformen -er -enlscheu Sbstbanes. Von E. Döring in Berlin. (Schluß.) 1925 lagen die Preisnotierungen für Schattenmorellen auf dem Berliner Großmarkr jür SO Kilogramm zwischen M. SO,— und 75,—, trotzdem im allgemeinen zufriedenstellende Ernteergebnisse erzielt wurden. Eine Sauer kirsche mst intensiv färbendem Saft, wie ihn di« Industrie verlangt, und wie sie einst in den primitiveren Formen vorhanden war, fehlt heute trotz großer Nachfrage fast vollständig. Früher wurde der Preis für die Saftkirsche als „Presse" von seiten der Industrie immer mit viel Geschick gedrückt, und heute hat sie es so weit gebracht, daß ihrer Nachfrage nicht mehr Rechnung getragen werden kann, weil für die eingegangenen Bäume infolge der ein getretenen Unrentabilität dieser Obstkultur kein Ersatz geschaffen worden war. Wenn auch die Verhandlungen mit der Industrie noch zu keinem greifbaren Ergebnis geführt haben, so liegt heute doch die Sachlage ganz anders. ES müßte der Pflanzenzüchtung obliegen, hier einzugreifen und eine brauchbare Sauerkirschen sorte zu schaffen, mit der die Marktbedürfnisse befriedigt werden könnten. Bei dieser Arbeit wäre ein ganz besonderes Gewicht auf eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen di« Monilia- erkrankung zu legen, die heute dem Großsau«- kirschanbau enge Grenzen zieht. Wenden wir uns nun dem Apfel zu, so sehen wir gleich, daß hier die herrschenden Ver hältnisse ganz andere sind. Der Apfel ist unser eigentliches deutsches Obst, und in ihm ruht die Stärke des deutsches Obstbaues. Selbst verständlich dürfen wir auch auf diesem Gebiet die recht rege ausländische Konkurrenz nicht aus dem Auge verlieren. Am gefährlichsten ist für uns das böhmische Massenobst, das mittels der guten Verbindung aus dem Wasserwege billig ins Reich gelangt. Die kanadische und australische Apseleinfuhr besteht mehr aus Qualitätsware mit verhältnismäßig hohen Preislagen, die uns in unserer BewegungS- freiheit weniger hindern. DaS australische Obst tritt dazu noch in einer Zeit auf, in der wir unsere Bestände in der Reg«l geräumt haben. So ermöglichen die australischen Lieferungen im April, Mai und Juni eine gleichmäßige Be» lieferung der Märkte mit Aepfeln fast während des ganzen Jahres; ein anschauliches Beispiel, das uns die geopolitisch« Entwicklungstendenz im Wirtschaftsleben der Völker in klarer Zeich nung vor die Augen bringt. Stellen wir uns bewußt auf diese Tatsache ein und prüfen wir unter diesem Gesichtswinkel unsere Konkur renzfähigkeit, so ergibt sich zunächst unsere weit bessere Lag« zum Markt, da wir mit unseren Erzeugnissen im Laittie bleiben können, was uns gegenüber dem ausländischen Wett bewerb immer begünstigen wird. Dann-.steht,., der Auslandsapfel geschmacklich meistens hinter dem einheimischen Apfel zurück, und eS sind jä geMde unter anderm die anregenden Aroma stoffe, die den Wert des Obstes bedingen. Nach dieser ausschlaggebenden Richtung genügt be sonders der Apfel der norddeutschen Tiefebene auch den verwöhntesten Ansprüchen, und mit diesen natürlichen Vorzügen müssen wir arbei ten. Was die Wahl der Obstart anbetrifft, so wäre der Birne gegenüber für den Apfel manches anzuführcn, was ja allgemein bekannt ist. Die Fruchtbarkeit ist regelmäßiger, die Lagerfähigkeit eine weit ausgeprägtere, und die industriellen Verwendungsmöglichkeiten nehmen einen viel weiteren Raum ein. Apsrlmark ist bei der Marmeladenherstellung von der Zwei- bis zur Vier- und Vielfruchtmarmelade wegen seiner Billigkeit und Geleefähigkeit ein in Massen verarbeitetes Halbfabrikat; mit Zucker versetzt, tritt es unter der Bezeichnung Apfel mus in Konservenbüchsen als eine bekannte Massenkonsumware aus. Unser Hauptaugen merk muß jedoch in erster Linie auf die Be schickung des Frischmarktes gerichtet sein, der. für die 1. und 2. Klasse, das Tafel- und Eß obst, immer die besten Verwendungsmöglich keiten bieten wird. Eine Orientierung auf dem Berliner Markt zeigt unS, daß die Tafel äpfel hinsichtlich der Preisnotierungen in den letzten Jahren großen Schwankungen unter worfen waren. Während für die 1. Qualität in der Saison 1924—25 für 50 kx auf dem Großmarkt 11 M. bis 33 M. erzielt wurden, brachte dieselbe Qualität 1925—28 32 M. bis 43 M. für SO kx- Diese groß« Schwankungen wurden durch das stark wechselnde Kernobstan gebot im allgemeinen bedingt, und dann setzt sich der Gedanke der Etnheittpackung langsam durch, so daß sich diese auffallende Preissteigerung in ihren Hauptgrundzügen erklären läßt. So richtig die Verwendung der Qualitätsware auf dem Frischmarkt ist, wie wir sehen, ebenso verkehrt wäre «S, wenn wir auch die min deren Sorten oder Sortierungen hierher bringen würden. Das Koch- und Fabrikobst muß unter allen Umständen vom Frischmarkt ferngehalten werden, da «S stets di« Tendenz aufweist, die gesamte Preishöhe zu drücken. Nach dieser Richtung wird besonders von seiten der bäuerlichen Obstbaues mit einer unge ahnten Ahnungslosigkeit gesündigt. Bei der steigenden Nachfrage lassen sich jedoch auch dies« Qualitäten wirtschaftlich gut verwenden. Außer der Möglichkeit der schon angedeuteten Markt- Herstellung usw., treten neuerdings immer wieder Stimmen dafür ein, di« «ine Konservierung auf kaltem Wege durch einseitiger» Wasser entzug fordern, um dce ErgänzungS- und Aromastoffe besser zu erhalten, als es noch d«m bisher üblichen Verfahren unter Anwen dung hoher Temperaturen möglich war. Im weiteren Verlauf wird eine schneidbare, pasten artige Verwendung vorgeschiagen, die in Form von Tafeln und Stangen in den Handel kommen soll. Jedoch finden sich auch für noch geringere Qualitäten, für das sogenannte Fabrikobst, die verschiedensten sehr beachtens werten Verwendungsmöglichkeiten, so daß dem weiteren einseitigen Ausbau der Apfelbaum kultur, wie er zu Anfang dieses Jahrhunderts einsetzte, wohl das Wort gesprochen werden kann ohne eine Ueberproduktion befürchten zu müssen. Das Frankfurter Presseobst und der süddeutsche Apfelmost sind zu bekannt, als daß hier näher auf den bedeutenden Umschlag der sonst kaum verwertbaren Massen eingegangen zu werden braucht. Auch von seiten der Antialkoholbewegung entsteht für unsere Fertig, fabrikat« ein neuer Konsumkreis, der bei unseren Entwicklungsbetrachtungen der zukünftigen Marktverhältnisse für das deutsche Obst nicht übergangen werden darf; denn erst in neuerer Zeit ist eS gelungen, auf technisch und wirt schaftlich einwandfreiem Wege ein Getränk her zustellen, das schon lang gehegten Wünschen weiter Kreise der deutschen Volkes ectsprach. Im letzten Jahr wurde über die Süßmo-stberei- tung aus kaltem und warmem Wege in den Fachzeitschriften zu wiederholten Malen ein gehend berichtet. Ich erinnere an die Aus führung von Karmann, Karlsruhe, in Nr. 101 der „Gartenbauwirtschaft", wo unter „Ziele und Wege des deutschen Bodenseeobst- baues" neu« VerwertungSmöglichksiten ange- geben wurden. Im Mittelpunkt der Betrach, tungen steht der Seitzsche Entkeimungsfilter (Eka-Filter), mit dessen Hilse sich besonders aus sauren Sästen schmackhafte und bekömm. lich« Getränke Herstellen lassen. Noch einer wetteren Errungenschaft, die uns den Weg auf diesem Gebiet der alkoholfreien Süßmoft- herstellung bahnt, muß hier gedacht werden. Es sind die neue» Konstruktionen der Flächen, erhitzer, Modell Sonnenborn, die ein Pasteu- risieren der Säfte ermöglichen, ohne den Koch geschmack im Gefolge zu haben, der bislang eine wettere Verbreitung der Süßmoste un- möglich machte, da derselbe die sonst guten Getränke geschmacklich sehr herabsetzte. Dieser sogenannte Kochgeschmack war auf ein« Karamel, bildung zurückzusühren, die an der Innen. leite der erhitzten Gefäßwand entstand. In dem neuen Baumannschen Flächenerhitzer wird der Saft unter andauernder Bewegung auf 65 bis 70 Grad erwärmt und so eine ein seitig lokal begrenzte ErhitzungSfläche der äußersten Saftschichten und damit die Karamel« bildung aus dem Fruchtzucker unmöglich ge- macht. Alle diese Fragen der Süßmostbereitung wurden entsprechend ihrer Wichtigkeit für die zukünftige Rentabilität des deutschen Obstbaues in dem diesjährigen 24. Lehrgang für Obst- und Gartenbau der Landwivtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin ein gehend behandelt. Nach den Ausführungen von Direktor Meng « r, Nürnberg, wurde für Süß most gegenüber dem Apfelwein ein bedeutend höherer Preis erzielt. Auf dem Gebiet der Getränkeherstellung hat Deutschland schon von jeher Außerordent liches geleistet; warum sollten eS dieses Mal nicht alkoholfreie Erzeugnisse sein, die zu einem Welthandelsartikel werden könnten? Was sich beim Bier erreichen ließ, müßte auch für Fruchtsäste möglich sein, die in unserer Zeit der großen Sportströmungen oft dem Bier bevorzugt werden würden, wenn sie nur nach Güte, Menge, Preiswürdigkeit und Auf machung den Ansprüchen gerecht würden und überall zu haben wären. Das Brauereigewerbe gtzbt uns hier ja glänzende Vorbilder an die Hand, und eS ist äußerst beachtenswert, daß die Gesamtproduktion von ober- und untergäri gem Bier im Jahre 1925 im Steuergebiet des Deutschen Reiches 47 419 OM Hektoliter be tragen hat. So sprechen für den vermehrten einseitigen Anbau von Apfelbäumen eine ganze Anzahl von Gründen, die wir nicht unbeachtet lassen sollten. Ebenso kann der Reinertrag der be stehenden Pflanzungen mit geringen Mitteln noch wesentlich gesteigert werden, was eine relativ große Erhöhung des Neinverdienstes bedeuten würde. In dem eingangs erwähnten Artikel habe ich den großen Rahmen angegeben, in dem ich mcr die Zukunftsarbeiten für den deutschen Obstbau denke. Der vermehrte Anbau nach neuen Gesichtspunkten ist eine unbedingte Voraussetzung für alle unsere marktpolitischen Maßnahmen, da wir doch nur mit dem besseren Angebot in den erforderlichen Mengen die ausländische Ware zurückdrän gen und unseren Markt erobern können. Der verhältnismäßig einseitige Anbau ist bewußt be tont, da trotzdem von einer Einseitigkeit der Marktbelieserung in der Zukunft nicht die Red« sein kann. Im Gegenteil wird sich dar An gebot d«m Konsumenten gegenüber trotz der lokalen Beschränkung auf wenige Arten und Sorten noch bedeutend vielseitiger gestalten; denn zur Versorgung unserer Märkte wird einst ein noch bedeutend erweitertes Gebiet bei tragen. DaS Gesetz der wachsenden Räume tritt un» mit sicherer Folgerichtigkeit klarer denn je entgegen und fordert von un» weit gehendster Verständnis. Zur Zeit sind die Verhältnisse stärker al» wir, und so werden wir gezwungen werden, immer schärfer zu kalkulie ren, un» auf da» jeweils Beste zu beschränken. Wir dürfen unsere Arbeitskraft nur noch solchen Pflanzen zuwenden, die unter den ge- gebenen natürlichen Voraussetzungen den höchst möglichsten Nutzeffekt versprechen. erbt Mitglieder! Aos der Zach-un- Tagesp refse ,^berliner Tageblatt" vom 28. Jam»« 1M7, ^rüne Woche." Selbsthilfe der Laudwirtschaft und Anpassung der Betriebe an die veränderte« Verhältnisse sind besser «ad sicherer als Staatshllse und Zollschutz. Bo» Rittergutsbesitzer Freiherr» v, König iu Jablonken. Die „Grüne Woche" gibt mm Anlaß, eine Frage von großer volkswirtschaftlicher Bedeu tung zu erörtern, deren Tragweite und Be deutung von der Landwirtschaft endlich er kannt werden mußte. Deren wirtschaftliche Lage ist unverändert schwierig. Der Bericht im Preußischen Landtage üb«r die Verschuldung der einzelnen Betriebe bestätigt diese Auffassung. Die großzügigen Maßnahmen der Regierung konnten naturgemäß nicht mehr sein als eine Hilfsaktion. Der Abbau der öffentlichen Lasten und Steuern wird von allen Erwerbsständen gefordert. Solange landwirtschaftliche Betrieb« mit Unterbilanz arbeiten oder von ihrer Sub stanz leben, bleibt die AgrarkrisiS. Aber staat liche Hilfe allein kann keine Aenderung deS Zustandes herbeisühren. Auch der Ruf nach immer höheren Zöllen ist falsch. Man mache sich doch einmal klar, daß ein Zoll nur dann einen Sinn hat, wenn das betreffende Erzeug nis vom Auslande billiger als von der Land wirtschaft hergcstellt werden kann. Sind aber Produktionskosten drüben wie hier gleich, wozu brauchen wir dann einen Zoll„schutz"? Er verteuert nur dem Konsumenten die Ware. Es ist vielmehr die Pflicht und die Auf gabe der deutschen Landwirtschaft, durch bessere Qualität der ausländischen Konkurrenz ein Paroli zu bieten. Zur Erläuterung ein paar Beispiele. Man wird ohne weiteres zugeben, daß die jetzige große Einfuhr von Butter nicht nötig ist, da wir den Bedarf selber decken können. Die Herstellungskosten der dänischen Butter gegenüber der deutschen sind zum minde sten gleich. Wir kommen nur deshalb gegen die Einfuhr nicht auf, weil die Qualität der dänischen Butter besser ist. In jahrelanger zäher Arbeit haben die dänischen Landwirte den Weltruf der dänischen Butter geschaffen, indem sie selber die höchsten Ansprüche an Qualität und Aussehen stellten. In deutschen landwirt schaftlichen Kreisen klagt man ferner über die große Einfuhr ausländischen Obstes. Sicher ist unser deutsches Obst in den meisten Fällen dem ausländischen ebenbürtig. Woher kommt nun trotzdem die große Einfuhr? Nun, man ver gleiche nur einmal das Aussehen und die Verpackung der ausländischen Ware. Dar Aus land verpackt beinahe jeden Apfel in Seiden papier und der Versand geschieht in geeigneten Kisten nach einem bestimmten Typ, der den Berkaus dem Händler erleichtert. Welcher Wirr warr von Sorten, Verpackungen bei uns, und wie wenig Sorgfalt verwenden die deutschen Er- auf den Versand. ES genügt eben heute nicht mehr, nur Ware zu liefern. Die Qualität ist ausschlaggebend. Der Handel stellt seine Forderungen gemäß dem Geschmack seiner Ab nehmer. Der Konsument kaust aber lieber Obst und Butter, die unter ihrem Musterschutz die Garantie allererster Qualität geben. Die höheren Preise bewilligt er dann wesentlich leichter. So kommt man immer wieder zu dem Schluß, daß Selbsthilfe der Landwirtschaft und Anpassung der Betriebe an die veränderten Ver hältnisse besser und sicherer sind als Staatshilfe und Zollschutz. Gegen den Strom der Zeit kann niemand auf die Dauer schwimmen, oder er geht unter. Das Rad der Geschichte läßt sich nicht rückwärts drehen, und es wäre wünschens wert, wenn recht viele Deutsche das auch in politischer Hinsicht einsehen lernen. Die däni sche Landwirtschaft hat in den letzten 60 Jahren ebenfalls schwere Zetten durchgemacht. Auch dort hat schließlich die unaufhaltsame Ent wicklung die große Umstellung der Landwirt schaft bewirkt. In Holland war es ähnlich. Heute sind beide Länder vorbildlich geworden, ihre Produkte haben Weltruf. Ein paar Zahlen sollen das Bild veranschaulichen. Auf beide Länder zusammen entfielen von dem gesamten Aussuhrüberschuß der Welt bet: 1923 1924 Butter . - , , , . 46,0«/« 47,2«/» Käse 27,5°/» 29,6°/° Kondensmilch ...... 47,5°/° 48,2°/» Schweine und Schweinefleisch . 29,6°/« 35,7°/» Eier 28,2«/» 24,2 °/a Worin liegt nun baS große Geheimnis dieses Erfolges? In dem festen Zusammen schluß der Erzeuger in den Genossenschaften und in der Lieferung von bester Qualitätsware. Die Zeiten sind endgültig vorbei, wo sich der Pro duzent nicht um den Absatz zu iümmern brauchte. Nun noch ein paar Zahlen aus der amt lichen deutschen Statistik von 1925 über den Importüberschuß landwirtschaftlicher Produkte in Millionen Mark. Einfuhrüberschuß cm Butter . , 347 Mill. M. » „ Käse > . 148 „ „ „ „ Milch . . 60 „ „ „ „ Eiern . . 274 „ „ „ „ getrocknetem Obst . . SO „ „ Der Importüberschuß von solcher Art Er zeugnissen des Auslandes (ohne Getreide und Vieh) betrug über eine Milliarde Mark und, wohlgemerkt, von Produkten, die sämtlich hier im Land« erzeugt werden könnten! (Schluß solgt.) Schristle.tung: K. Fachmann, Bertin. Ver antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil: K Fachmann, Berlin; für die Verbands- nachrichten: R Sievert, Berlin; sür die Marktrundschau: T. G. Schmidt, Berlin. Verlag. Gärtnerische Verlaasge.eINcyafl m. d H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetztt, Berlin SW 48.
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