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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Hinweisen, will die Abnehmer für unser gutes deutsches Obst gewinnen und will die Obstzüchter zur Produktion bester geeigneter Obstsorten, auch dem Geschmacks des Publikums folgend und zu tadelloser Sortierung und Verpackung und feinfühliger Aufmachung anregen. Wie das erreicht wird, ob nur durch reine Aus stellung des Obstes in besten Oualitütsfrüchten oder in einwandfreier Verpackung 1. und 2. Güte und Aufmachung oder in Verbindung mit künstlerisch wertvoller Blumenumrahmung dürfte sich nach der Höhe des Obstbaues der Gegend und den Ansprüchen des Publikums richten. Eine gute Verbindung, wenn nicht einen erheblichen Anziehungspunkt der Obstaus stellung, bietet die gleichzeitige Ausstellung von Frischgemüse und Gemüseproduktcn. Alle Sorg falt für Qualität und Aufmachung ist den Ge müsearten und -sorten ebenso zuzuwenden. Besondere Beachtung verdient die scharfe Tren nung von Obst und Gemüse. Es darf niemals der Fehler begangen werden, daß beides ge meinsam, wenn auch von demselben Züchter stammend, ausgestellt wird. Durch Gestalt, Farbe und Geruch ist das Gemüse vom Obst wesentlich unterschieden, und diese Punkte müssen für uns allein schon gerade bei Ausstellungen ausschlaggebend sein zur einwandfreien, besten Schaustellung. Mit feinster Aufmerksamkeit sind hierbei rein praktische Absichten getrennt von künstlerischen Darbietungen der Form, der Farbe und des Geruches von Obst und Gemüse durchzuführen. Hier ist der Platz, an welchem sich staatliche Hilfsmittel vorzüglich anwenden lasten und so fort greifbare Erfolge bringen. Die Obstzüchter allein werden die jahrelange gedankenlose Be vorzugung von ausländischer Ware, die ein seitige Befriedigung eines verhältnismäßig für das Volksvermbgen bedeutungslosen Pro duktionszweiges und die stark vertretene Partei- und Eigenbrödclei nicht aus dem Felde schlagen. Klarer, weitsehender Menschenverstand und kaufmännische Uebersicht, verbunden mit persön licher Einfühlung in die Ansprüche der Ab nehmer, werden unter allen Umständen, seien sie noch so verwickelt, den Ausschlag für den reibungslosen und regelmäßigen Absatz geben. »Eßl deutsches SW". Wie läßt sich die Reklame noch weiter ausgestalten? Von H. Schablowski in Slade, Geschäftsführer des Niederelbischen Landesobstbau-Verbandes. Die Bildreklame mit obigem Motto hat ohne Zweifel schon manchen guten deutschen Staatsbürger ein wenig aufgerüttelt, wenn er hier oder da in Wirtschaften, Behördenhäuscrn usw. an auffälliger Stelle das Plakat sah. Leider ist das Plakat noch immer nicht weit genug verbreitet. Es wird auch schwerlich möglich sein, es immer so anzubringen, daß »S auch von allen gesehen wird. Die Unmöglich keit, es an einigen so ganz besonders geeigneten Stellen anzubringen, ergibt sich aus folgendem: Auf den offenen Frucht- und Gemüsemärkten der Mittel- und Kleinstädte geht es nicht. Es ist kein geeigneter Platz zur Anbringung da. Ich habe es auf dem hiesigen Markt versucht. Gewiß, die Verkäufer waren gerne bereit, be festigten es auch an ihren Wagen. Leider dauerte die Freude nicht lange. Durch die Witterung, noch mehr aber durch die Unacht samkeit der Marktbesucher waren die Plakate bald so verdorben, daß ich den Versuch nicht zum zweiten Male wiederholen möchte. Schade! Gerade unsere Hausfrauen, die ja die Hauptmasse der Käufer darstellen, müßten es immer und immer wieder lesen. Da brachte mich unlängst der Besuch eines Kinos auf einen Gedanken, den ich hiermit den Mitgliedern des Reichsverbandcs unterbreite. Ich sah in einem gutbesuchten Kino die Geschäftsreklanu vor der eigentlichen Vorführung. Ich habe absichtlich meinen Besuch, obwohl ich kein be ¬ sonderes Verlangen nach Kinovorführungen habe, noch zweimal wiederholt. Jedesmal sah ich dieselben Neklameschilder im Lichtbild zu Anfang und in der Pause vorgeführt. Kommt der Geschäftsmann bei dieser Licht- bilderreklame auf seine Kosten? Ich möchte die Frage unbedingt bejahen. Denn die Kinobesucher kehren fast regelmäßig wieder. Ich kenne viele, die allemal/ wenn ein neuer Film kommt, ins Kino gehen. Sie sehen, ob sie wollen oder nicht, immer dieselben Reklamelichtbilder. End lich bleibts im Gedächtnis hängen und reizt zum Nachdenken, zum Kaufen. Wenn die Re klame geschickt in Bild und Wort gemacht ist — sie darf sogar recht humoristisch sein —, dann wirkt sie auch! Was für den Geschäftsmann günstig wirkt, warum sollte das nicht auch für den Obst- und Gemüsebauer, den Blumen züchter ebenso günstig sich auswirken? Es ist doch eine längst bekannte Tatsache, daß das große kaufende Publikum oft nicht einmal die Namen der Blumen weiß, daß es den Wert der einzel nen Obst- und Gemüsearten kaum kennt, daß es einen Unterschied zwischen Auslands- und heimi scher Ware erst recht nicht versteht oder ersaßt. Gewiß, wir haben in der Presse ein vorzüg liches Mittel, oft und ost in Artikeln unsere Wünsche usw. zu vertreten. Aber leider wird sich kaum ein Blatt der Tagespresse finden, das bereit ist, regelmäßig allwöchentlich Artikel geeigneten Inhalts zu bringen. Ja, viele, be sonders größere Tagesblätter, nehmen nur Originalartikel auf, lehnen aber Zweitdrucke ab. Wer aber wäre in der Lage, auch nur für eine einzige Großstadt, sagen wir einmal mit zehn bis zwölf Tageszeitungen, über einen und denselben Gegenstand in einer Woche eben so viele Originalartikel zu schreiben? Gar bald würde hier und da eine Ablehnung erfolgen müssen, denn die Schriftleiter verfolgen ja auch die Artikel anderer am Ort erscheinender Zeitungen. Aber selbst dann, wenn es auch möglich wäre, die Artikel unterzubringen: Wo wäre der Schriftsteller zu finden, der diese Riesenarbeit sachlich und fachlich zu leisten imstande ist? Außerdem wird doch selten ein Blatt mehr als einmal gelesen und dann legt man es beiseite. Ueberdies ist bekannt, daß viele Zeitungsleser alles andere eher lesen, als aus gerechnet Artikel unseres Faches. Da heißt es dann sehr oft: „Ach, schon wieder diese Ge schichten; — na, die Schriftleitung könnte auch endlich mal was anderes bringen!" Oder es hagelt in die Schriftleitung Befchwerdcbriefe des Inhalts: „Wenn Sie nichts anderes zu bringen wissen, dann sehe ich mich genötigt, Ihr Blatt abzubestellen usw. usw." Wird es mit der Lichtbildreklame auch so sein? Ich glaube nicht. Zunächst wirkt schon ein Bild an sich, zumal wenn es farbig ist, erfrischend und findet Beachtung. Dann kommt der kurze Schriftsatz. Er wirkt, geschickt ab- gefaßt, nie langweilig und ermüdend. In einigen Minuten ist es vorübergerogen. Aber gerade dadurch, daß Abend für Abend immer wieder derselbe Eindruck in Bild und Schrift hervorgerufen wird, muß zuletzt der ge wünschte Erfolg eintrcten. Wenn es dann möglich ist, an den Ver- kaufsständen, in den Läden durch die Plakate, durch eine geschickte Ausmachung der Ware, dem Käufer gleichsam einen Fingerzeig zu geben, dann müßte m. E. der Erfolg kom men. Es ist nur zu bedauern, daß die deut schen Erzeuger so schwer zu dem Entschluß kommen können, von dem Auslände zu lernen, wie man eine Ware gut an den Mann bringt. Wir haben, um es zum Schluß kurz anzu deuten, keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müssen, und wenn es noch so schwer fällt, die Einheitspackung, Sortierung, Reklame energisch durchsühren, sonst ist es nicht möglich, mit dem Auslande zu konkurrieren. Bislang haben wir bewußt oder ^icht auf dem Standpunkt ver harrt, daß wir uns auch so durchsetzen würden. Heute Nüssen wir, daß es nicht der Fall ist. Noch ist es Zeit! Also frisch aus Werk. Es gilt, Versäumtes nachzuholen. Ueber das Das MrSmch einst und jetzt. Von Werner Leppin in Berlin. (2. Fortsetzung.) Das war nicht ein Einzelfall. Als die Schöneberger Bauern jammerten, daß er das Hopfenbruch, in dem sie ihre Hütung hatten, entwässern wolle, und „futzfälligst baten, die Rahdung des Hopfenbruches abzustellen oder doch Beisteuer dazu zu geben , beschced er: „Die Melioration wird ausgeführt" und bezahlte den Kostenanschlag mit 6088 Taler, 4 Groschen. Sandschellen und Brüche waren ihm ein Greuel. Wo er sie auf Reisen antraf — und er reiste viel und keineswegs bequem —, da griff er ein. Kennzeichnend dafür ist ein Brief an Voltaire vom 10. Januar 1776: „Ich gestehe zu, daß, Lybien ausgenommen, wenige Staaten sich rühmen können, es uns an Sand gleich zu thun, indessen machen wir doch in diesem Jahre 77000 Morgen zu Wiesen. Diese werden 7000 Kühen Futter geben; der Dünger von ihnen wird unsern Sandboden fetter machen, und die Ernten werden noch ausgiebiger aus fallen. Ich weiß wohl, daß die Menschen nicht im Stande sind, die Natur umzuändern; aber mich dünkt, durch vielen Fleiß und viele Arbeit bringt man es noch dazu, daß ein dürrer Boden besser und wenigstens mittelmäßig werde. Damit müssen wir uns dann begnügen." Erst wenn wir uns vor Augen halten, daß der König nach dem Siebenjährigen Kriege noch 40 Millionen Taler für Landesmelorationen ausgegeben hat, wie sein Minister von Herzberg mitteilt, und dabei bedenken, wie gering Preu ßens Einwohnerzahl damals noch war, be kommen wir ein richtiges Bild von der Größe des Friedrichfchen Werkes. Und immer stößt er auf Unverständnis. Wie das Oderbruch sich unnütz gesorgt hatte, so sorgte sich Westpreußcn, und hart schreibt Friedrich: „Wird das Volk nicht in eine andere Schleuder gebracht, kann die Provinz nie in einen bessern Wohlstand kommen." Und ein andermal, pls er sich über „zu viel Eigensinn und Widerwillen gegen neue Einrichtungen bei dem Landmanne in der Mark" beklagte: „Sie glauben nicht, m. H., was mir alles daran gelegen ist, die Leute klug und glücklich zu machen, aber Sie werden es ebenso als ich erfahren haben, wieviel Widerspruch man findet, wenn man auch die beste Absicht hat." Die beste Absicht hat Friedrich immer ge habt. Nicht jede Maßnahme indes war glück lich, aber was er auf landwirtschaftlichem Ge biet angeregt hat, ist fast ausnahmslos von großem Segen gewesen. Dabei erstreckte sich seine Fürsorge auf weit mehr, als bloße Ver besserung des Bodens, auf Anbauversuche mit bis dahin unbekannten oder wenig bekannten Pflanzen, Tierzüchtungsversuche usw. Lupine — bis dahin nur Gartenzierpflanze—, Hopfen, Flachs, Tabak, Kartoffel, Rübsen, Kümmel, Anis, Safran, Saflor und Wau — sie alle suchte der König zu kultivieren. Nie handelte es sich um augenblickliche Einfälle, sondern um wohldnrch- dachte Ideen. Und wenn ich zum Schluß noch eins erwähnen darf, ist es die Einrichtung der Kreisgärtnereien, von denen die Kurmark allein 40 auf feine Kosten bekam. Sie sollten die Alleen an den Wegen des Kreises überwachen, sie mit Zuziehung der Ortsobrigkeit und der Untertanen ausbessern usw. Und weshalb das alles? Und wie konnte er es? Hören wir ihn selbst in einem Aus spruch nach dem Siebenjährigen Kriege: „Alle diese Augaben waren notwendig; man mußte eilen, Geld in die Provinzen zu verbreiten, um ihnen desto schneller wieder aufzuhelfen. Wenn man unter diesen Umständen eine strenge Haus haltung hätte anwenden wollen, so wäre viel leicht ein Jahrhundert verflossen, ehe das Land wieder blühend geworden wäre... So gewann das Volk wieder hinlänglichen Mut, um nicht an seiner Lage zu verzweifeln, um zu arbeiten und durch Tätigkeit und Fleiß die Unglücksfälle, welche der Staat erlitten hatte, wieder gutzu machen." Dieses Wort war — unausgesprochen — der Leitstern Friedrichs auch bei der Ent- „Wie" kann man verschiedener Meinung sein. Es sollte mich freuen, wenn meine Aus führungen zu einem lebhaften Gedankenaus- tausch führen würden. Dann wird es Zeit fein, über die zu ergreifenden Maßnahmen durch greifende Beschlüsse zu fassen, und ich glaube ganz sicher, daß auch das Lichtbild nicht an letzter Stelle genannt werden wird. Sie Herabsetzung dec Mf- weclungsschulü bei Verluste» und schlechte» Vermögeus- vechällnisien. Von Dr. Bronner in Berlin. Ueber die Anwendung der Härteklausel bei der Auswertung (88 8, 15 des Aufwertungs gesetzes) liegen nunmehr verschiedene Entschei dungen der höheren Gerichte vor, die sich ins besondere mit der Berücksichtigung einer Ver schuldung deS Hhpothekenschuldners be- sassen. Wie das Kammergericht bereits früher (0 151/26) ausgesprochen hat, kann eine große Schuldenlast bei der Entscheidung über die Höhe der Aufwertung von erheblichem Einfluß sein. Sie. darf nach Auffassung des Kam mergerichts bei der Herabsetzung der Aufwertung auf Grund der Härteklausel nicht grundsätzlich des halb ausgeschaltet werden, weil es sich nur um neue Schulden handele, die der Schuldner in Kenntnis seiner Aufwertungsverbindlichkeiten einaegangen sei. Dies würde, wie das Kammer- gericht in der Entscheidung vom 4. Novem ber 1926 (9 ^.vv. III 523/26 X) aussührt, nur richtig sein, wenn sie aus unverhältnismäßigen Aufwand, Spiel, Leichtsinn oder ähnlichem Grunde beruht. Hat aber der Schuldner durch die Geldentwertung sein Betriebskapital eingebüßt und infolgedessen nach der Wie derherstellung der Währung sich nur durch fort gesetzte Aufnahme neuer Kredite vor dem Zusammenbruch retten können, so mutz eine große Schuldenlast als ein erheblicher Umstand erachtet werden, über den bei der Auswertung nicht hinweggegangen werden darf. Die Ursache der Bedrängnis des Schuldners, seine Wirtschafts führung sowie die Verwendung der aufgenom menen Geldbeträge sind zp beachten. Zu prüfen ist auch, ob sich die Lage des Schuldners nach der Schuldaufnahme etwa durch ihm zugeslossene neue Geldmittel verbessert hat. In einem anderen Falle, der dem Ober landesgericht Karlsruhe (Urteil von 6. 12. 1926; 2 I ^.n'. 49/26 X) zur Entscheidung vorlag, hatten die Schuldner sich ebenfalls mit Rücksicht auf schlechte V e r m ög e n s v er hält nisse auf die Härteklausel des 8 15 des Aufwertungsgesetzes berufen. Die Gläubiger hatten geltend gemacht, daß die schlechte Ver mögenslage durch verfehlte Spekulationen und falsche G^chäftSanlage des Vermögens verschul det sei; der größte Teil- des verschuldeten Ver mögensverlustes könne niemals eme Aufwer tung kraft Rückwirkung vollständig ausschließen. Das Oberlandesgericht ist der An sicht, daß es allerdings nicht gleichgültig sein kann, wodurch sich die Vermögensverhältnisse des Schuldners verschlechtert hätten. Ein Schuldner, der unverschuldet in schwierige wirtschaft liche Verhältnisse kam, sei günstiger zu behandeln als ein Schuldner, der seine bedrängte wirtschaft liche Lage verschuldet habe. Auch ver schuldete Verluste seien aber be achtlich. Auf Währungsverluste sei in 8 15 nur beispielsweise hingewiesen. Ein Verschulden sei im übrigen nicht bereits damit festgestellt, daß der Schuldner bei Ver käufen von Aktien ungünstig abgeschnitten und durch Anlegung seines Kapitals in eine später zusammenge brochene Unternehmung erheb liche Geldverluste erlitten habe. Es stelle zunächst kein Verschulden dar, wenn jemand — insbesondere ein Kaufmann — in der Zeit des Währungsverfalls sein Geld in Aktien an legte. Diese Anlegungsarl wäre ganz allgemein als eine der wenigsten Möglichkeiten erachtet, wie angesichts des rasenden Währungsverfalls der Jahre 1922 und 1923 Geld der vollen Ent- Wertung entzogen werden könnte. Damals hätte eher die Anlage in sogenannten mündelsicheren Werten als in Aktien als schuldhaft gelten können. Wenn der Schuldner später die Aktien nur mit Verlust wieder hätte verknusen können, als er Geld brauchte und zur Veräußerung ver anlaßt war, so sei auch hiermit keinerlei An haltspunkt für ein Verschulden gegeben. Noch weniger könne ein Vorwurf der Schuld deshalh gemacht werden, weil der Schuldner Geld in ein, wie er glaubte, erfolgversprechendes Geschäft hin einsteckte und hier einbüßte. Es wäre eine Fahr- lässigkeit dann gegeben, wenn das Geschäft, an dem die Beteiligung stattfand, unsolide war und wenn es finanziell auf schlechtem Grunde stand oder wenn sonstige Bedenken vorlagen. Eöenso könne der Anlauf von Aktien schuldhaft sein, wenn es sich dabei um zweifelhafte Papiere handele. Das Oberlandesgericht Karlsruhe stellt schließ lich fest, daß die Äufwertungsstelle nicht be fugt ist, auf Grund der Härteklausel (8 15) die gesetzlichen Zinssätze des Aufwertungs betrages zu ermäßigen. Der Schuldner muß übrigens in jedem Falle die Härteklausel selbst geltend machen, da, wie sich aus einer Entscheidung des Kammergerichts vom 3. Juni 1926 (9 ^.rv. III 258/26 X) ergibt, eine Berücksichtigung von Amts wegen nicht statt findet. Nschmals Garlenbau und preußische HuuZzinssleuer. Von Dr. Kurt Schlichting. Der Steuer unterliegen nicht diejenigen be bauten Grundstücke, die dauernd landwirt schaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtne rischen Zwecken zu dienen bestimmt sind. — Hier unter fallen nicht die dem eigentlichen Betrieb gewidmeten Gebäude (Ställe, Scheunen usw.), fondern vor allem auch alle Wohnungen der jenigen Personen, die in der Landwirtschaft usw. beschäftigt sind (Bauern, Gutsbesitzer, Inspek toren), und zwar ohne Rücksicht auf ihre Größe. Ein Herrenhaus, das nach Aufteilung eines Rittergutes übrig geblieben ist, dient nicht mehr dem landwirtschaftlichen Zweck, sondern ist wie eine Stadtvilla mit Garten aufzufassen. Umge kehrt kann mitten in der Stadt eine Gärtnerei liegen, deren Besitzer sich nur von diesem Er werbe ernährt, und dessen Grundstück daher, auch mit dem darauf stehenden Wohnhaus, steuerfrei ist. Außerdem gibt es Mischfälle, wo das Ge bäude nur zuin Teil landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Zwecken dient. In den kleinen Landstädten hat auch der Handwerker noch etwas Land neben oder entfernt von seinem Hause» das von ihm landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt wird. In einer kleinen Stadt kann ein pensionierter Offizier in der Hauptsache von seiner Pension, zum anderen Teil aher von dem Ertrage des gärtnerisch genutzten großen Gar tens leben. Hier muß der landwirtschaftliche oder gärtnerische Ertrag ergeben, wieviel auf die Wohnung desjenigen gerechnet werden kann, der nur von diesem Ertrag leben könnte, und dann muß ein entsprechender Teil des wirklich grö ßeren Hauses wegen des Privilegiums der Land wirtschaft als steuerfreier Teil abgezogen werden. Natürlich muß aber auch die nebenbei betriebene Landwirtschaft oder Gärtnerei den Charakter eines Gewerbes tragen, so daß die Erzeugung in dem üblichen Hausgarten usw. nur für den eigenen Gebrauch keine Steuerbefreiung recht fertigt. Nachschrift der Schriftlei- tung: Die obigen Ausführungen sind einem kleinen Büchlein des Verfassers: „Wie spart man Hauszinssteuer?", Erläute rungen für den Hausbesitzer in Preußen, Verlag Carl Heymann, Berlin, entnommen. Das Büchlein verdient infolge seiner knap pen, aber allgemein verständlichen Dar ¬ wässerung des Oderbruchs. Es kann auch unser Leitspruch sein, nach den „Unglücksfällen, welche das Reich erlitten hat." Wer aber aus dem Worte von der „Haus haltung" auf einen empfohlenen Schlendrian schließen sollte, ist völlig auf dem Holzwege. Schreibt er doch einmal an den Minister Michaelis: „Was dagegen die von Euch vorgeschlagenen Posten betrifft, welche nach Eurer Meinung zum Retablissement dieser Wasserschäden (Oderbruch) mit zu Hilfe ge nommen werden könnten, so muß ich Euch nur zu erkennen geben, daß es nicht angeht und konfuses Zeug ist; ein jedes mutz zu den Fonds bleiben, wozu er bestimmt ist, sonsten bringe ich alle meine Kassen in Unordnung..." Das ist also das Oderbruch einst und jetzt, das ist Friedrich, wie ihn nicht jeder kennen lernt, Und das sind die Oderbrücher, die „rauhen Gesellen," auf die Preußen stolz sein kann. Was aber das Oderbruch heute leistet, ist an dieser Stelle wiederholt geschildert worden. Und das Wort: „Wenn de Brüker to Markt kümmt, früht sick de Koplühd" sollten sich auch heute diejenigen vor Augen halten, die Deutschland wieder auf die Beine helfen wollen. Am Urgrund muß man anfangen mit dec Besserung. Aus dem Boden kommt alles, was ist. „Der Ackerbau ist die erste Kunst von allen." „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt." Ackerbau und Bauer hier im weitesten Sinne gebraucht. Es mag nun noch ein kurzer Blick auf die Größe der gemüsebauendcn Betriebe geworfen werden; sie schwankt zwischen IO und 50 Mor gen. Die kleinen Betriebe bauen Getreide und Kartoffeln nur für den eigenen Bedarf, Gemüse dagegen als Hauptfrucht an; in den größeren Betrieben nimmt der Gemüsebau gegenüber den anderen Fruchtarten an Umfang mehr und mehr ab und beträgt dort einhalb oder nur ein Drittel der gesamten Wirtschaftsfläche. In Wirtschaften über 50 Morgen ist er nur selten anzutreffen. Neben diesen bäuerlichen Betrieben haben wir auch solche, die zum Teil oder voll ständig gärtnerisch aufgezogen sind, wie dies hesonders in Gorgast und Umgegend der Fall ist. Von großer Bedeutung für alle Gemüjebau- betriebe ist die Dungfrage. Gerade in dem südlichen Teil des Odcrbruchs, in dem der Gemüsebau vornehmlich zu Hause ist, fehlen die Wiesen nahezu gänzlich, so daß in diesen Orten Viehzucht nur in geringem Maße betrie ben wird. In Orten, die nahe den Küstriner Warthewiesen liegen, Pflegen die Besitzer daher Wiesen zu pachten. Entsprechend der großen Nachfrage sind die Pachtpreise recht hoch; sie be tragen 50 bis 60 M. für den Morgen. Die Mehrzahl der Gemüsebauer sucht sich daher den Dung auf andere Weise und zwar durch Gänse mast zu verschaffen. So finden wir denn in Neu-Trebbin, Alt- und Neu-Langsow, Gusow, Werbig und zahlreichen anderen Orten aus gedehnte Gänsemästereien. So stellten einzelne Besitzer vor dem Kriege alljährlich 50—100 000 Gänse zur Mast. Andere Betriebe wieder, die sich nicht der Gänsezucht widmen können oder wollen, sehen sich genötigt, ihren Dünger von außerhalb zu beziehen und zwar vornehmlich aus Berlin. Der Absatz des Gemüses erfolgte in den letzten Jahren zum großen Teil durch Versteige rung von feiten der Obst- und Gemüse-Ver- kaufs-Genossenschast m. b. H. zu Werbig, die im Jahre 1922 gegründet wurde. Es wird dort in erster Linie der Spargel versteigert, daneben aber auch alle anderen Gemüscarten; anfangs wurde nach holländischem Muster von oben nach unten geboten, später von unten nach oben. Neuerdings bringt die Versteigerung nicht mehr die gewünschten Erfolge, so daß ein großer Teil der Besitzer zum Verkauf an Ber liner Kommissionäre und zum Abschluß mit Konservenfabriken übergegangen ist. Im kom menden Jahre wird die Versteigerung vermutlich nicht wieder ausgenommen werden, zumal die Oderbrücher große Hoffnung auf die Inbetrieb nahme der neugegründeten Konservenfabrik in Frankfurt an der Oder setzen. (Schluß folgt.)
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