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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Vie T a r t e n b a u w irts ch a ft Nr. S4. LV. 11.1S27 Auch bei dem Gemüse macht sich allmählich eine Vergrüfuruug der Ausfuhr bemerkbar, wenngleich hier die Entwicklung sich noch durchaus in den Anfängen befindet. An Roh- gemüsen wurden 1926 vor allen Dingen Bohnen, Erbsen und Zwiebeln ausgeführt, zu sammen im Werte von 7^ Millionen Dollar. An Kvnscrvengcmüse betrug die Ausfuhr 7 Mil lionen Dollar. Davon entfielen auf Bohnen 1 Million Dollar, aus Spargel 2 Millionen Dollar, aus Extrakte 2 Millionen Dollar. Auch beim Gemüse ist ein Ausstieg des Exports unverkennbar. Der Gesamtaussuhrwert an Ge- müseerzeugnissen belief sich 1923 auf 12 Mil lionen Dollar, 1924 auf 13 Millionen Dollar, 1925 aus 13 Millionen Dollar, 1923 auf 1t Millionen Dollar. Unter der Ausfuhr der Bereinigten Staaten spielen also Aepsel eine besondere Rolle; 10°/» der Produktion werden exportiert. Der Aepselexport hat sich im Laufe der Jahre fortdauernd vergrößert. Man kann die Her kunft der Aepfel aus der Verpackung er kennen, denn der Westen der Union verpackt die Aepsel in Kisten, der Osten in Fässern und eimerfvrmigeu Holzgefäßen, letztere für den Jnlandsmarkt. Für Faßäpfe! ist England der Haupttäufer, das 1923 etwa drei Viertel der gesamten Exportmcnge der Union auf- nahm. Deutschland bezog nur 4°/». Anders verhält es sich bei den Kistenäpseln, von welchen England nur 48«/», Deutschland aber 12»/» bezog. Don der A Pf e l s i n e n ausfnhr, die vorwiegend aus Kalifornien, ferner auch aus Florida stammt und 7«/° der Erzeugung aus- niacht, geht der überwiegende Teil nach Kanada. Der B i r n e n export, der 5»/» der Gesamt erzeugung der Union beträgt, ist in erster Linie nach England gerichtet, ferner auch nach Kanada. Von den Grapefruits — es werden 4°/» der Erzeugung ausgeführt — be ziehen Kanada und England den Hauptteil. Der W e intra u b e n export beläuft sich auf 4°/» der durchschnittlichen Produktion und geht vor allen Dingen nach Kanada. Von Zitro nen gelangen 4«/» zum Export. Haupt abnehmer ist auch hier Kanada. Von den Beeren — es handelt sich hierbei vorwiegend um Erdbeeren und Preiselbeeren — wird der überwiegende Teil nach Kanada verfrachtet. Die Ausfuhr an frischen Pfirsichen, die etwa 1°/» der Erzeugung ausmacht, findet ihren Hauptabsatz ebenfalls in Kanada. Bei den getrockneten Früchten stehen Rosinen an erster Stelle. Beson ders hervorzuheben ist hier das ununterbro chene Aufsteigen der Ausfuhr, während sonst bei anderen Früchten von Jahr zu Jahr Schwankungen sestzustellen sind. Hauptab- nehmer für Rosinen mit 32«/» des Gesamt- cxports ist England, dann schließt sich Kanada mit 26°/», Deutschland mit 11«/» an. Von der Ausfuhr an getrockneten Pflau men werden 26°/» nach England, 18«/» nach Deutschland gebracht. Vom Aprikose n- export (getrocknete Früchte) nimmt Deutschland 25"/o auf. Für getrocknete Aepfel ist Deutschland der Hauptkäufer: 35°/» gehen dort hin, dann folgt Holland mit 32«/». Auch bei getrockneten Pfirsichen spielt Deutsch ¬ land mit der Abnahme von 23»/« ein« große Rolle, wird aber von Kanada als Käufer noch übertroffen. Die Ausfuhr an konserviertenPfir- sichcn geht zu 80°/» nach England, an kon servierten Birnen zu 87«/» ebendort- hin. Auch bei konservierten Apri kosen steht England mit 83«/» an der Spitze. Konservierte Ananas geht zu 33«/» nach England, zu 17«/» nach Deutsch land. Unter den Abnehmern der übrigen Obstkonserven (Aepsel, Pflaumen, Kirschen), spielt England gleichfalls die führende Nolle. Beim konservierten Gemüse findet man wiederum England als Hauptabnehmer. Die Stellung der Vereinigten Staaten im internationalen Handel mit Obst und Gemüse wird durch die Darlegung des Exports aller dings nicht in genügendem Maße gekenn zeichnet. Auch die Einfuhr der Union ist recht erheblich. Gerade daraus kann man viel lernen. Es zeigt sich, daß selbst ein Land mit einer so blühenden gartenbaulichen Er zeugung wie die Vereinigten Staaten in den Jahreszeiten, in denen die inländische Erzeu gung eine Belieferung mit frischer Ware nicht durchzuführen vermag, zum Import greift. Werden doch beispielsweise Kirschen in großen Mengen aus Italien nach Nordamerika gebracht. Die Hauptmenge der Einfuhr ent fällt allerdings aus Bananen. 1926 wurden für 32 Millionen Dollar Bananen einge führt: aus den Jinport von Ananas ent fallen 2 Millionen Dollar, von Zitronen ebenfalls 2 Millionen Dollar. Insgesamt be- trägt die Einfuhr an frischen Früchten 37 Mil lionen Dollar. — Der Import an ge- trockneten Früchten beläuft sich auf 7 Millionen Dollar, der an konservierten Früchten, unter denen Kirschen den Haupt teil haben, auf 3 Millionen Dollar. Der Wert der Einfuhr an Mandeln, Nüssen usw. macht 21 Millionen Dollar aus, näm lich 8 Millionen Dollar geschälte Mandeln, 9 Millionen Dollar Walnüsse, 1 Million Dol lar Kastanien, 3 Millionen Dollar Haselnüsse. Auch die Einfuhr an Früchten ist in letzter Zeit gestiegen: von 1923 mit 56 Millionen Dollar ans '70 Millionen Dollar im Jahre 1926. — An Gemüsen wurden 1926 Men gen im Werte von 24 Millionen Dollar im portiert; davon entfielen auf frisches und rohes Gemüse 14 Millionen Dollar, auf verarbeitetes Gemüse 10 Millionen Dollar Unter dem frischen Gemüse spielen in der Einfuhr To maten und getrocknete B o h n e n die Hauptrolle, daneben Zwiebeln und Champignons, letztere mit je 2 Millionen Dollar. Die Einfuhr an Gemüse betrug 1923 19 Millionen Dollar, ist also bis 1926 eben falls gewachsen. Die Entwicklung des Handels mit Garten- bauerzengnissen in der nordamerikanischen Union ist nicht nur in ziffernmäßiger Hinsicht von Interesse, sondern verdient auch durch die Art der Absatzorganisation besondere Be achtung. Hervorragende Einrichtungen sind hier geschaffen, um die empfindliche Ware schnell den Konsumenten zuführen zu können. Die Beobachtung der Entwicklung in der gartenbaulichen Produktion im Ausland« darf sich daher nicht auf die Größe des Imports und des Exports beschränken, sondern muß auch ihre markttechnischcn Einrichtungen ein beziehen. Darüber soll später an dieser Stell« noch genauer berichtet werden. Prüfung von Kartoffeln aus Mderslands- sähigletl gegen kartoffellrebs durch den deutschen Wanzenschutzdleust. In Nr. 8/1927 des „Nachrichtenblattes für den deutschen Pjlanzcnschutzdienst" verössentlicht die Biologische Reichsanstalt sür Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem die Bedingungen sür die Prüfung von Kartoffeln aus Wider standsfähigkeit gegen Kartosselkrebs. Di« Prü fung selbst zerfällt in eine Vor- und eine Reichsprüsung. Die Kosten, die dem Züchter durch die Prüfung entstehen, sind außerordent lich gering. Die Prüfung bis zur Höchstzahl von 200 Stämmen erfolgt kostenlos. Für jeden weiteren Stamm wird eine Gebühr von 50 Pf. erhoben. Der letzte Termin sür die Anmeldung ist der 1. Dezember. Wertvoll sür unsere Mitglieder, die im großen und ganzen nicht als Züchter, sondern als Anbauer in Frage kommen, ist die Prü fung von Handelsproben. Durch eine Untersuchung aus Krebssestigkeit der an gebotenen Ware seitens der Hauptstellen sür Pflanzenschutz in Lübeck, Mengstr. 4, und Münster, Südstr. 76, kann sich der Käuser gegen Falschlieferung schützen. Die Kosten für eine derartige Untersuchung betragen NM. 5,— je Sorte und stehen in keincin Verhältnis zu dem durch die Falschlieferung dem Anbauer evtl, entstehenden Schaden. Aus diesem Grunde sollte von dieser Einrichtung seitens der Praxis weitgehender Gebrauch gemacht werden. Sienna des WuslrleverhMes sür Pflanzenschutz in Koblenz. Der Jndustrieverband für Pflanzenschutz hielt am 24. Sept. 1927 in Koblenz eine außerordent liche Mitgliederversammlung ab, an der auch Vertreter unseres Reichsverbandes teilnahmen. Der Vorsitzende, Herr Dr. Avenarius, gab einen kurzen Bericht über die Tagung des Ar beitsausschusses des deutschen Pflanzenschutzdienstes am 16. 8. in Naumburg, an der Vertreter des Jndustriever- bandes für Pflanzenschutz erstmalig teilgenommcn hatten. Er hofft, daß durch derartige Zusam menkünfte zwischen Pflanzenschutzmittelindnstrie und Wissenschaft eine engere Zusammenarbeit stattfindet und Mißverständnisse und Schärfen von vornherein vermieden werden. Der Bericht von Dr. Behrends über den Stand der Neuregelung des Verkehrs mit mit giftigen Pflanzenschutzmit teln beschäftigte sich in erster Linie mit der seitens des Jndustrieverbandes für Pflanzenschutz gemachten Eingabe an die dafür zuständigen Reichsbehörden und der am 1. Juli 1927 stattge fundenen Sitzung im Reichsgesundheitsamt in Berlin.. Herr Dr. B. drückte seine Zufriedenheit darüber aus, daß auf Grund der auch noch von anderen Seiten erhobenen Vorstellungen das Reichsgesundheitsamt sich veranlaßt Iah, wesent liche Erleichterungen in Bezug und Vertrieb in Aussicht zu stellen. Ueber die Verwertung von Gut- achten wurde breit verhandelt. Man ist sich darüber einig, daß sehr viel Mißbrauch getrieben wird. Die Vertreter der Praxis standen auf dem Standpunkt, daß überhaupt nur amtliche Gutachten aus Prospekten, Preislisten und dgl. zum Ausdruck kommen sollten. Vertreter der Industrie glaubten, auf andere Zeugnisse nicht immer verzichten zu können, zumal einige Pflan zenschutzmittel wie Obstbaumkarbolineum und Raupenleim amtlich nicht mehr geprüft werden. Die Obstbaumkarbolineum-Frage bzw. die Aufstellung von Normen nahm einen weiten Raum der Verhandlungen ein (über sie wird an anderer Stelle ausführlich berichtet werden.) Als Ort und Zeit für die Früh - iahrstagung 1928 wird Berlin zur Zeit der Ausstellung „Die Ernährung" angenommen. Als Zeitpunkt ist der 28. April vorgesehen. Goe. Vorlragslehrgang sür pralüsche Gemüse bauer und seldgemüsebaulrelbeude Landwirte. Lehrgang veranstaltet von der Lanbwirt- schaftskammer für die Provinz Sachsen, Ver- suchsseld für Gemüsebau in Calbe a. d. Saale, am Montag, den 12. Dezember 1927 im Hotel „Schwarzer Adler" in Calbe a. d. Saale. Vortragsfolge: 9.15 Uhr: Grundsätzliches zur Kali- und Phosphorsäuredüngung. (Lichtbilder.) Herr Professor Krüger- Bernburg. 10.15 Uhr: Die Volks- und weltwirtschaftliche Bedeutung des Gemüsebaues. Herr Abtei lungsvorsteher Vogel-Dessau. 11.30 Uhr: Versuchsergebuisse des Versuchs feldes Calbe a. d. S. (Lichtbilder.) Herr N ico lais en-Calbe a. d. S. Mittagspause. 14.30 Uhr: Kohlcnsäuredüngung. (Lichtbilder.) Herr Dr. Fischer-Berlin. 15.30 Uhr: Ansprüche der Konservenindustrie au den Gemüsebau. Herr Direktor Saul- Stendal. Aenderungen Vorbehalten. Die Teilnehmergebühr beträgt 3M. und ist an der Kasse zu zahlen. Der zweite Bericht ; des Versuchsfeldes für Gemüsebau der Land wirtschaftskammer für die Provinz Sachsen in Calbe an der Saale über dessen Tätigkeit in den Jahren 1925 und 1926 ist soeben er schienen. Er umfaßt 72 Seiten Text mit 44 erläuternden Abbildungen und kostet 1.10 M. je Stück, einschließlich Zustcllungsporto. Der Bericht ist im Selbstverlag erschienen und ist von uns zu beziehen. Versuchsfeld für Gemüsebau der Landwirtschastskammer sür die Provinz Sachsen in Calbe a. d. S. Das mgelreue Liebespaar. Roman von Paul Oskar Höcker. Copyright 1927 by August Scherl G.m. b.H., Berlin. (24. Fortsetzung.) Die Kirchentür wurde geöffnet. Die Mün zen flirrten in den Opserstock. Das Orgelwerk schwieg nicht ganz, einfachste Schlußsequenzen klangen leiser, immer leiser durch das kleine Gotteshaus, als sollten sie nur das Schlürfen und Knarren der Schritte zudecken, und ein unendlich lang gehaltener, leise anschwellender, dann wieder verebbender Schlußakkord folgte den Besuchern als letzter Gruß in die Weih nachtsnacht. Nun standen sie wieder auf der dunflen, nassen Dorfstraße. „Hat's gelohnt?" fragte Christel halblaut. Fe nickte nur. An die nassen Füße dachte sie nicht mehr. Es war ihr eng in der Kehle geworden. Zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie den Zauber der deutschen Weihnacht wirklich erfaßt. Sobald sie im Wägelchen saßen, schloß sie die Augen und sagte: „Jetzt nicht reden, Christel." Er hielt ihre Hand in der seinen, fühlte ihre Nähe und Wärme und war glücklich, daß er mit seinem Ausflugsziel das Rechte getroffen hatte. Aber als das Wägelchen sie wieder über dem holprigen Pflaster von Werder schüttelte, einpfand Fe die Stöße durch ihr seidenes Zeug so schmerzhaft, daß sie lachend gegen die Weiterfahrt in diesem Marterkasten protestierte. Er sollte Vorschläge machen, wie sie am besten nach Hause kam. Den Fahrplan hatte er im Kopf. - Ja, da gab es «inen Zug, der in zehn Minuten Werder verließ, dann war sie gleich nach halb elf Uhr in Berlin. Aber sollten sie denn wirklich den Rest des Abends getrennt verleben — sie in der menschenleeren Wohnung am Olivaer Platz und er in seiner stillen Dachkammer in Paretz? Da gab's doch zum Beispiel noch die Möglichkeit, daß sie in ebner behaglichen Wirtsstube zunächst sich aufwärm ten, ein festliches kleines Mahl zusammen nahmen und den schönen Eindruck ausklingen ließen . . . Er besaß keinerlei Lokalkenntnis, hatte nnr gehört, daß inan im „Einsiedler" in Pots dam eine gute Küche führte. Auf der kurzen Eiseubahnfahrt war sie sich noch nicht ganz schlüssig. Als sie dann dort anlangten und in die Tür zum Restaurant traten, prallte sie erschrocken zurück. Potsdamer Junggesellen feierten hier punschfröhlich ihr Weihnachtsfest. Speisendunst und Zigarrenqualm schlugen ihr entgegen. Nein, hier konnte sie nicht atmen. Auch mußte sie sich erst zurechtmachen, ihre Haare waren ja ganz aufgelöst, ihre Füße patschnaß. Eyck verhandelte mit dem Ober kellner. Ganz einfach: man nahm ein Zimmer im ersten Stock und ließ dort servieren. Fe ging voran. Das Stubenmädchen wurde gerufen. In dem großen Salon, der behaglich durchwärmt war, bemerkte man das Bett im Alkoven kaum. Während die Kellner den Tisch deckten, ließ sich Fe von dem Mädchen die Schuhe und Strümpfe ausziehen, damit sie an der Heizung getrocknet werden konnten, und richtete sich eine Art Unterstand in ihrem als Hülle dienenden Pelz aus dem breiten Fuß kissen ein, daS unter ihren Platz am gedeckten Tisch geschoben wurde. Nun durfte Christel kommen und sich mit zur Tafel setzen. Die Situation hatte für sie etwas belustigend Aben teuerliches, gerade weil ihr Gegenüber keine Ahnung von ihrer unvollkommenen Souper- toilette besaß. Sie wurden ausgezeichnet bedient. Wie Hochzeitsreisende. Weder Fe noch Christel waren Alkohol ge wohnt, als aber der Oberkellner eine Cham pagnermarke als ganz besonders empfehlens wert bezeichnete, waren sie beide sofort damit einverstanden. Und das späte kleine Mahl gewann einen ganz besonderen geheimnisvollen Zauber. Sie aßen beide nur wenig, sie hatten einander viel zu viel zu erzählen. Aus Kinder zeiten. Ach, wie verschieden waren die. Die Kellner, die auf leisen Sohlen kamen und gingen, hoben die Schüsseln, die kaum berührt waren, diskret lächelnd wieder ab und brachten einen neuen Gang. Das reichliche Weihnachts essen des Hauses war berühmt. Aber Fe empfand die Wirkung des Cham pagners ziemlich rasch und wünschte Mokka und Zigaretten. Um sich nach ihrem Täschchen umzusehen, stand sie auf. Dabei kamen ihre nackten Füße zum Vorschein. Deren hatte sie ganz vergessen. Nun gab's ein drolliges Hin und Her. Er wollte ihr behilflich sein, aber nicht allzu rasch, denn der Anblick war doch gar zu lockend, und seine Verwirrung wieder bedeutete einen lustigen kleinen Triumph sür sie. Erschrocken aber war er, als er di« noch klatschnaß über der Heizung hängenden seidenen Strümpfe gewahrte. Es schauderte sie, das Zeug in diesem Zustande anzuziehen, und so kam's, daß sie sich entschloß, gleich die Nacht hier zu bleiben. Frau Vivians Jungfer sollte am anderen Morgen von Chri stian benachrichtigt werden und mit ihrem Köfferchen herüberkommen. Christel war selig. Nun konnte also das Symposion so lange ausgedehnt werden, bis Fe schlaseu ging. Im Hause blieb hier alles bis weit über Mitternacht wach. Man hörte die Gäste mehrstimmig Weihnachtslieder singen, freilich nicht mehr ganz rein im Zusammen klang. Auch eine klepne Kapelle spielte. Und als Christel das Fenster öffnete, klang stockend, im Rhythmus leicht verschoben, das Glockenspiel der Garnisonkirche herein: „Ueb' immer Treu' und Redlichkeit —" „Du mußt dir aber beizeiten einen Wagen bestellen, Christel, jedenfalls bevor die Leute vom Punsch und vom Glühwein die Himmels richtung verloren haben", erinnerte Fe, als sie dann wieder plaudernd am Tisch saßen. „Ich wandere, Fe. Die Wintcrstiefel im Landstraßenmatsch und den Kops in den Winter sternen. Ach, ich hab' dich dann wieder am Arm, im Geist, und erlebe alles Schön« mit dir noch einmal." Sie lachte. „Und im G«ist hol' ich mir dann von neuem nasse Füße — und einen kapitalen Schnupfen. Nein, lieber Christel, während du auf der Landstraße sternenselig durch die Pfützen stapfst, aale ich mich hier prahlerisch in den warmen Daunen." Gewiß schwang der angriffslustige Neck- und Spott-Ton auch in dieser letzten Weihnachts stunde immer wieder mit. Aber es war doch das gut« Vertrauen und Verstehen zwischen ihnen gewachsen. Als er zum letztenmal die Glä,er füllte, nahm er einen Anlauf, um entschlossen die Zukunftsfrage anzuschneiden. In diesen Wochen hatte ihn ihr Wort, das mehr als ein Versprechen war, nicht mehr verlassen. „Ist die Erinnerung stark genug, dann wird sie sich ganz von allein durchsetzen!" hatte sie ihm da draußen in der Sonne und im Schnee gesagt. Wie lange sollte die Prüfung dauern? Sie nahm das Glas auf, nippte daran, stieß mit ihm an, nippte wieder und hielt es empor, während sie sich im Stuhl zurücklehnte und ihn mit ihren blauen Augen nachdenklich ansah. „Uebers Jahr wird's entschieden sein. Vorher kaum." „Uebers Jahr. In wieviel Erdteilen, auf wieviel Golfplätzen, in wieviel Tanzsälcn, auf wieviel Hekatomben von Anbetern hast du bis dahin Vergleiche angestellt, Fe?" „Ich werde gewiß oft schwanken, Christel. Denn du hast gräßlich viel Eigenschaften, di« mir sehr ärgerlich sind. Sehr, sehr, sehr. Aber du kannst um so stolzer sein, wenn ich dann trotzdem zu dir zurückfindc." „Und inzwischen — kann ich gar nichts tun, um der Erinnerung nachzuhelfen?" Sie schüttelte den Kopf. „Schreiben? Das Würde nur zur Last sür uns beide." „Und das Erinnerungsbild ein bissel auf zuhellen — das ist gar nicht möglich?" ,„Hast du Angst, Christel, daß es so rasch nachdnnkelt? Ich hab's hellwach im Kopf. Uns beiden bleibt jetzt nichts anderes als: warten. Und hoffen." Er stellte das Glas hin, stand rasch auf, beugte sich über sie und küßte sie. Sie um schlang seine« Nacken,, Hob sich fast mit der , ganzen Gestalt zu ihm empor, gab seine Küsse wieder und ließ sich dann schwer zurückfallen. „Geh' jetzt, Christel. Ich bin todmüde. Und vergiß nicht die Bestellung morgen früh an Vivians Jungfer. Zwischen zehn und elf Uhr erwart' ich sie. So — gib mir die Hand. Es war schön, Christel. Nein, nein, nicht mehr küssen. Es war das Schönste, was ich erlebt hab'. Fast so schön war's wie der Morgen in deinem immergrünen Garten. Ich werde das Weihnachtsliedchen nicht los, das dein Orgel freund da zuletzt gespielt hat. Ach, wenn ich doch nur schon im Bett läge. Gute Nacht, Christel. So geh' doch, so geh' doch endlich ... Und ruf' mir gleich das Mädchen herein. Ich schlafe schon halb." * Schloß Strahl wimmelte wieder von Gästen, und Frau Theres fühlte sich in ihrem Element. Sie glaubte über die feudalen Eigenschaften einer Großgrundbesitzerin zu verfügen; es fehlte ihr nur noch ein breiterer Hintergrund. Gern sprach sie von der „Leutestube", von den „Leutekartoffeln". Uneingeweihte hätten meinen können, sie zähle zum Landadel. Aber das ganze Anwesen umfaßte ja noch nicht zehn Morgen. Der Logierbesuch von Frau von Glon dehnte sich nun schon über Monate hin, und es war noch immer kein Ende abzusehen. Ein un vorsichtiges Wort von Frau Theres gegenüber ihrer Schwiegermutter hatte diese veranlaßt, di« junge Frau mit den aristokratischen Allüren einmal ins Gebet zu nehmen. In ihrer be kannten drastischen Art. Ein so rüstiges junges Geschöpf müsse sich doch irgendwie in der Welt betätigen, meinte Frau Strahl senior, ob sie denn nicht die Mittel flüssig habe, um sich irgendwie an einem Unternehmen zu beteiligen? Aber Frau Aimee hatte überlegen, gewisser maßen nachsichtig lächelnd, die Antwort erteilt, daß in ihren Kreisen die Frau nur dazu da sei, sich huldigen zu lassen. Und Benno, der sich die kleine Auseinandersetzung hernach in drei einander widersprechenden Darstellungen — von seiner Frau, von Aimee und von seiner Mutter — anhören mußte, geriet in schwere Bedrängnis. Siegerin blieb Frau von Glon. Hatte sie es doch verstanden, Frau Theres auch von den letzten Schatten eines eifer süchtigen Verdachtes zu befreien. Beweis war der fast frostige Verkehr, in dem Aimee zu Benno stand. Ja, cs ging Frau Theres oft fast zu weit, wie ablehnend sich ihre Freundin dem Hausherrn gegenüber verhielt. , (Forts, folgt.) Die bereits erschienenen Fortsetzungen werden von der Gärtnerischen Verlagsgesellschaft m. b. H. LeLen Portoersatz,(15 Pf.) nachgeliesert.
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