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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
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- Gartenbauwirtschaft
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MM»»MIkM»»««»MMII»»»!»M»M»SMMI^»»M»»»»»M»»»»»MM»»»»«»»M«>M«M»«»»M«I>»«z»II»«i«I«»»^M»«MM»>»»»»^»»NMIMI «!»MWMMMMM»»t>M» Berlin, Dienstag, den 1. November 1927 Erscheint Diensi-gs n. Fr°ü°gs Zahrg. 1927 ^^_^___^_____^^___^___^__^E^^^MWWWWWMWWWW^WWMzWWiiMMWWWzW^WWWWWMz Aus dem Znhait: Die Blätter fallen. — Wirtschastsvcrhandlungen mit Polen. — Holland und die Frankfurter A:"" ":mg „Blumen und Früchte". — Lebensfragen des benschen baues. — Der Gemüsebau in Schlesien. — Meinungsaustausch. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Gar teil- Re SMer fallen. Von Paul Lindner in Pirna-Copitz. Herbst ist es geworden, sozusagen Feierabend will es werden in Gottes freier Natur. Es färben sich die Blätter und langsam fällt eins nach dem anderen. Wunderbar ist dies Sterben — wir sollten hinausgchen und ein wenig Um schau halten im Herbst. Auch wir, die wir das Natürliche hegen und pflegen in einem engen Wirkungskreis, wir vom Gartenbau dürfen ab und zu einmal unserem ersten Lehr meister einen Besuch machen. Es gibt doch so allerhand zu schauen; betrachten wir nur einmal die Blattsärbung unserer laubabwersen- den Bäume und Sträucher. Die Blätter des Ahorn färben sich schwefelgelb, di« Buche zuerst gelb, dann braunrot, dann hellbraun, die Steineiche macht's ihr nach, ohne aber ihre Blätter ganz zu verlieren, bevor nicht der neue Frühling kommt. Erle und Platane lassen die Blätter noch grün absallen, die Espe wird zin noberrot, die Weide rändert ihre Blätter braun, Vogelkirsche, Weinlaub und Schneeball leuchten karmesinrot. Ein Farbenzauber sonder Art, der je nach der Witterung wochenlang das Auge erfreut. Und inmitten der Pracht das ewige Grün der Nadelhölzer. Auch die Nadel hölzer stoßen ihre Blätter ab, allerdings nicht alle zugleich. Kiefer oder Föhre sind nur alle drei bis vier Jahre neu bekleidet, und die genügsame Fichte muß sogar acht bis zehn Jahre mit dem neuen Gewand sürlieb nehmen. Die Laubbäume und hunderterlei Sträucher gehen schlafen, die Sastzirkulation hört auf, die Zellen der Blätter schrumpfen ein, das Chlorophyl verändert sich. Aber noch ein mal triumphiert die Natur, sie will das Sterben sonnig gestalten. „Goldenes Entfärben schleicht sich durch den Hain, auch Vergehen und Sterben deucht mir süß zu sein", so singt der Dichter Karl Gerok. Doch wenn wir recht Hinschauen, hinter dem fallenden Blatt schwillt doch schon bald die Knospe an. Der ewige Kreislauf der Natur hält nicht inne mit seinem Schaffen, ein Ver gehen kennt das Göttliche nicht. Wohl werden bald des Winters Stürme schneidende Kält: bringen, Baum und Strauch vom Frost er- starren, aber sterben nicht. In der Erstarrung bereits werden sich die Kräfte entwickeln, die notwendig sind für das kommende Schassen. Denken wir nach: Jahr um Jahr ist vergangen, des Lebens Stürme brausten, — wir haben es überstanden bis auf diesen Lag. Ost wohl meinten wir, zu sehr würden wir geschüttelt oder gar darniedergebeugt, aber den noch hielten wir uns immer wieder aufrecht. Herbst ist es geworden, ein neuer Winter, wirtschaftlich vielleicht ein sehr harter Winter, steht vor der Tür. Was kommt und kommen kann, wissen wir nicht, doch was es auch sei, nach einem Winter kommt ein Frühling in jedem Jahr. Die Knospe schwillt, wenn auch die Blätter fallen. Mttschaslsverhandluugen mll Polen. Von unserem handelspolitischen —sI-Mitarbciter. Der deutsche Gartenbau ist an tzen Wirt- schastsverhandlungen mit Polen in viel stär kerem Maße beteiligt, als es vielfach ange nommen wird. Wir meinen hier nicht nur die unmittelbaren Beziehungen im Versand und Empfang der Gartenbauerzcugnisse von hüben und drüben, meinen auch nicht die Grcnzbeziehungen schlesischer Gartenbaubetriebe zu Abnehmern in Polen und umgekehrt, wir halten vielinehr die grundsätzliche Er. örterung der ganzen Vorgänge, die zu einer Wiederaufnahme der Wirtschastsverhandlun gen mitPo. len führen können, für fo wichtig, daß wir in diesem Rahmen die polnische Frage darstellen müssen. Der Wirtschaftsverkehr Deutschlands zu Polen ist bedeutend und wenn in einem Jahre, in dein auf beiden Seiten Handelskrieg, unter- stützt durch Kampfzölle und Einfuhrverbote, herrschte, gleichwohl der Bezug aus Polen mit 283 Millionen Mark und die Lieferung dort hin mit 192 Millionen Mark ausgewiesen war, sw zeigen schon diese Zahlen, welche Summen erst bet normalen Wirtschaftsverhältnissen er reicht werden können. Der wiederholte Ab bruch der Verhandlungen mit Polen, der Wie derzusammentritt der Delegationen, das tem peramentvolle Vorbringen polnischer Wünsche, insbesondere ans dem Gebiete der Land wirtschaft, bilden von Halbjahr zu Halb lahr interessante Kapitel unserer deutschen Wirtschaftspresse und wenn nicht Einzel- heilen aus polnischen Fachblät tern bekannt wären, so wüßte die deutsche Öffentlichkeit nicht, um welche Positionen es ginge und welche Angebote deutscherseits be reits gestellt worden wären. Polen wünscht vornehmlich ermäßigte Sätze auf dem Ge biete der landwirtschaftlichen Zölle. Dieses polnische Begehren, das sich u. a. auf Kartoffeln, Fleisch und Vieh sowie auf Schnittholz erstreckt, ist für die ganz großen Positionen der deutschen landwirtschaftlichen Außenhandelsbilanz von umso größerer Trag weite, als gleichzeitig die Tschechoslo wakei die ergänzenden Tarifnnmmern des deutschen Zolltarifs in den Nahmen ihrer Wunschliste gestellt hat und für Gerste, Hopfen und Malz und frische Gemüse weitere Ermäßi gungen fordert! Kommt es hier in Polen und der Tschechoslowakei zu Ermäßigungen des deutschen Zolltarifs, so ist dies ein Pro gramm für die Gesamt st ellung für die Gestaltung des deutschen Zolltarifs über haupt! Das sollte der deutsche Gar tenbau klar erkennen und aus diesem Grunde dem Gange der Verhandlungen mit Polen, auch wenn hier Gaotenüauerzeugnisse keine nennenswerte Rolle spielen, mit Auf merksamkeit folgen. Ein Herabdrücken der teilweife schon stark ermäßigten landwirtschaft lichen Zölle Deutschlands führt bei weiteren Wirtschaftsverhandlungen zu Ermäßigungen auch anderer Positionen. Der Gar tenbau weiß, was es heißt, wenn in hartem Kampf mit den Konkurrenzstaaten die deutsche Landwirtschaft Opfer zu bringen hat. Wenn yver die Grundlagen des deutschen Zolltarifs, das sind di« Zollsätze für Korir und Horn, erschüttert werden, dann wirkt sich das auf den gesamten Zolltarif aus und endet bei den Erzeugnissen der Gärtnereien! Wir müssen uns völlig klar darüber sein, daß es sich hier um äußerst bedeutsame Entschließungen handelt. Aus diesem Grunde verdienen auch im Rahmen einer Gartenüauzeitschrist die Ver- Handlungen mit Polen mehr als kurze Er wähnung. Hieß es noch vor nicht langer Zeit, daß deutsche und polnische Wirtschasts- interessenten demnächst zusammentreten würben, um eine Grundlage zu schaffen, auf der eine Wiederaufnahme deutsch-polnischer Verhandlun gen stattfinden könnte, so ist jetzt eine Aeuße- rung desReichsverbandss der deut schen Industrie bekannt geworden, die eine wesentlich ruhigere Betrachtung der Dinge zeigt. Während es noch vor einigen Monaten aus dem Blätterwalde schallte, die deutsche Landwirtschaft müßte vorlci - st e n, um ein Einlenken in die Bahn der Verhandlungen zu ermöglichen, so klingt cs letzt ganz anders; jetzt hat die Indu strie erkannt, daß Vorleistungen der Landwirt- schast zu nichts anderein führen, als dem Vcr- handlungsgegner vorzeitig die Taschen zu füllen, ohne daß er fich veranlaßt sieht, ieiner- feits etwas herauszugcben! Dementsprechend geht nunmehr die Auffassung der Industrie dahin, daß eine Wiederaufnahme der deutsch polnischen Wirtschaftsverhandlungen nur dann in Frage kommt, wenn wichtige deutsche Inter essen, so in der Niederlassungsfrage, für den Schutz deutschen Eigentums in Polen, auch praktisch sichergestellt werden. Fernerhin fordert der Neichsverband der deutschen Indu strie, daß mit den polnischen Maximalzöllen endlich Schluß gemacht wird, und daß uns die sreundlichst angekündigte Fortsetzung dieser Zollmaßnahmen nicht weiter serviert wird. Im Bezüge aus Polen spielen landwirt schaftliche Erzeugnisse die erste Rolle. Der be stehende Zollkrieg und in Verbindung damit Verbote und Kampfzölle haben es verhindert, daß sich ein normaler Warenaustausch ent wickeln konnte. Gleichwohl haben wir aus Polen an Hülsenfrüchtcn 240 000 ckx im Werte von 7,1 Millionen Mark bezogen, weiter hin ist unser Bezug an Gemüse aller Art gerade aus Polen mit 37000 cir im Werte von 1,8 Millionen Mark verzeichnet. Was Obst angeht, so haben wir von Polen 14 000 cir im Werte von rund 600 0000 Mark erhalten. Unsere Lieferung an Küchengewäch sen aller Art ist im Werte von 3L000 ckr zu rund 350 000 Mark erfolgt. Auch konnten wir zu Polen Obst im Werte von 69 000 Mark in einer Menge von 5265 ck? liefern. Wann es zu Verhandlungen mit Polen kommt, ist offen. Nach Lage der Ding« er- warten wir bestimmt, daß der berechtigte Schutz deutscher landwirtschaftlicher Erzeugnisse, an dem auch der Gartenbau lebhaft inter- essiert ist, von unserer Regierung weiterhin vertret«: werden wird. Holland und die Aanlfiirler Ausstellung „Blumen nud Früchle". Von Wilh. Grobben in Loosduinen. Die holländischen Gärtner sind von der Frankfurter Ausstellung zurückgekehrt mit der Ueberzeugung, einen vollen Erfolg errungen zu haben in zweierlei Hinsicht. Einmal: die Ehre, daß ihre Schau die allgemeine Auf merksamkeit auf fich lenkte und daß ihre erst klassigen Erzeugnisse den guten Namen des holländischen Gartenbaues nicht nur hochhielten, sondern noch vergrößerten. Und zweitens: West- und Norddeutschland sind die alten Verbrauchs- länder von holländischem Obst und Gemüse. Dorthin gingen und gehen in der Hauptsache Hollands Erzeugnisse. Süddeutschland hingegen war bisher vernachlässigt. Nach ihrem Besuch in Frankfurt haben die Holländer den Eindruck bekommen, daß auch dort für sie noch etwas zu machen sei. Ein dicht bevölkertes Land, wo der einheimische Gartenbau sich noch wenig aus breitet, das wäre ein gutes Absatzgebiet, so denkt man hier. Man glaubt, daß die paar Millionen Mark, die das Deutsche Reich dem Gartenbau zur Verfügung stellt, in keinem Verhältnis stehen zu dem Kapital, das nötig ist, um Deutschlands Gartenbau so auszubreiten, daß keine Einfuhr ausländischer Erzeugnisse mehr nötig ist. Das Urteil der Holländer über die Aus stellung der deutschen Gärtner ist, gelinde ge fügt, vernichtend. Ich lasse hier ein paar Zeilen folgen, wörtlich überfetzt aus der „Tuinderij" vom 7. Oktober. Dort heißt es: „Die Ausstellung der deutschen Gemüse stand auf einer bedeutend tieferen Stufe. Die Quali tät war mäßig bis schlecht. Die grünen Gurken hatten Samen und waren gelblich, der Blumen kohl war klein und nicht ganz fehlerfrei, die 'Tomaten, wahrscheinlich Frcilandtomaten, waren teilweise gefleckt." Das ist wenig anerkennend über die Leistungen unserer deutschen Gemüse züchter gesprochen. Ganz anders hingegen hat man den deut schen Obstbau in Frankfurt kennengelernt. Die Holländer waren verblüfft über die imposante Ausstellung der deutschen Aepfel und Birnen. Sie geben unumwunden zu, daß sie da nicht mehr mitkönnen, und fürchten, daß schon in wenigen Jahren der deutsche Markt für ihre Aepfel und Birnen verloren sein wird, wenn sie so wie bisher mit ihrem Obstexport bleiben. Und zwar nicht nur durch die amerikanische und italienische Konkurrenz, sondern dadurch, daß die Deutschen selbst ein vorzüglich sortiertes und verpacktes Produkt auf den Markt bringen. Das deutsche Obst, das aus der Ausstellung war, ließ nicht das geringste zu wünschen übrig, weder in Qualität noch in Sortierung und Verpackung. Natürlich werden die Holländer mit aller Kraft darangehen und einheitliche Ver packung und Sortierung ihres Obstes durch fetzen, aber der Vorsprung Deutschlands ist nun einmal da, und ein Vorsprung ist immer sehr schwer wieder einzuholen. So war die Frankfurter Ausstellung für die Holländer ein großes Ereignis; sie haben, ebenso wie alle anderen, eine Menge dort ge sehen und gelernt, was ja auch der Zweck einer Ausstellung ist. Die GlasverMgungsMon des Reichsverdandes. Die Glasverbilligung bei Bezug durch die vom Reichsverband dafür genannten Finnen hat mittelbar noch erfreulicher gewirkt als unmittelbar. Das wird bestätigt durch die Tatsache, daß Gärtner in weit verschiedenen Teilen Deutschlands ihren Glasbedars aus an deren Bezugsquellen noch billiger gedeckt haben. Diese Gärtner tun aber unrecht, wenn sie aus genannter Tatsache auf Unvollkommen heiten der Verbilligungsbestrebungen des Reichs- Verbandes schließen. Die Sache liegt vielmehr offensichtlich so, daß jetzt die außerhalb der Vereinbarung stehenden Firmen oder ein Teil derselben aus Kvnkurrenzgründen die Verein barungssätze unterbieten. Der Angelpunkt ist also doch nach wie vor die Reichsverbands vereinbarung, ohne deren Abschluß es nie manden einfallen würde, Glas zu den neuen, herabgesetzten Preisen anzubieten. Es besteht also keineswegs eine Sachlage, die das An sehen oder die praktische Bedeutung des Reichs- Verbandes beeinträchtigen könnte, die Lage ist vielmehr umgekehrt die, daß durch die Ver einbarung der vorher zu hoch gewesene Preis stand angebrochen und zu allgemeiner Sen- , kung gebracht worden ist. Dr. Cron. Lebensfragen des deutschen GarlenbM^. Von Dr. Cron in Heidelberg. IV. Kollegen. Das ist eines der leersten Fremdwort«, die wir besitzen. Sieht man es eine Viertelminute ruhig an, so wird einem unheimlich dabei zumute, und das Sprichwort aus der Zeit der alten Orthographie wird wohl gewußt haben, warum es sagte: „Hütet Euch vor dem 7180: Advokaten, Beamten und Collegen!" Das Wort an sich sagt so gut wie nichts, weil die unter ihm Zusammengedachten weder inner lich noch äußerlich ein befriedigend einheitliches Bild darstellen. Die Ungleichheit der Be triebe und ihrer Interessen, die Verschiedenheit und teilweise Unzulänglichkeit der Bildung und der schwer ausrottbare Hintergedanke, daß von heute aus morgen der Kollege zum Konkurren ten ausarten könne — wenn er es nicht schon ist —, zum Konkurrenten in Geschäften oder in der Stellung im Vereine, alle diese Besonder heiten hindern die Gärtnerschaft, zu einem ge sunden Genuss« wahrer Kollegialität zu kommen. Auf dem bisherigen Boden ist jo in der Gärtnerschaft ungetrübter Bru dersinn überhaupt nicht denkbar. Wenn ich jemanden ausrichtig Kollege nennen soll, so muß ich vor allen Dingen mit seinem Wesen, Tun und Lassen zusrieden sein. Das verbindet sicher auch jetzt schon nicht wenige unsrer Gärtner, die gegenseitig ihren Charakter, ihr Berussverständnis, ihren Fleiß und ihre geschäftlich« Anständigkeilt und Zuverlässigkeit schätzen. Aber diese Schätzung besteht eben nur unter einzelnen, nicht für alle und nicht sür's Ganze. Sie kann auch nur aufkommen und standhalten, wenn einmal ein besseres und tieferes gegenseitiges Verstehen unter den Gärtnern Gegenstand und Leben gewinnt. Dazu gehört eine gute persön liche Erziehung in Haus und Lehr«, große Gemeinsamkeit in der fachlichen Schulung und wirtschaftlichen Einsicht und sichere Selbstzucht, also Charakter. In mancher dieser Angelegen heiten ist ein Teil unsrer Gärtner bisher zu stürz gekommen. Nur verhältnismäßig weni gen haben Staat, Schicksal und Selbstüber windung mehr als das Volksschulmaß an Bil dung zuteil werden lassen, das ein Durch- jchnittsmaß und nicht ausreichend ist für ein.u gehobener: Beruf, wie wir ihn anstreben. Nur Vereinzelte unter den berufspraktisch Tätigen haben es möglich machen können, eine Fach schule zu besuchen, und manche haben es nur getan, um nicht mehr „Gärtner" sein und heißen zu müssen, sondern etwas weniger Müh. sames und mehr Klangvolles. Die wirtschaft liche Einsicht gehl bei vielen nur aus den: Selbsterlcbten hervor, geht also nicht über den Kreis der unmittelbaren Erfahrung und selbstverständlich auch nicht über den eigenen geistigen ungepflegten Horizont hinaus; in- folgedessen ist Verständnis und zugcneigter Sinn für die umfasseiüieren Fragen des Be zuges und Absatzes, der Vertiefung der Kultur technik, des Großmarktes und gärtnerischen Zu sammenwirkens und manches andere Hierher gehörige bei vielen schlecht entwickelt. Ohne diese Hebung im ganzen stehen aber auch die Charaktere vereinzelt und ohne gegenseitige Stützung. Ich brauche für alle diese Dinge keine einzelnen Beispiele als Beweise auzu- führen, ich brauche sie nicht einmal aus meinem eigenen Denken herauszuschälen; ich schreibe nur nieder, was verständige und wohlgesinnte Gärtner immer wieder betonen und aus schmerzvollen Erfahrungen immer wieder zu fagen Ursache haben. Es ist eben unter dcn Verhältnissen, die heute immer noch die Regel sind, glattweg unmöglich, den guten Sinn des Wortes Kollege durchgreifend ins Leben zu stellen. Dieser Mangel aber frißt ein Riesen kapital an Beruss - freude und Arbeitserfolg, an menschlicher und beruflicherWo hl- fahrt. Die Unkollegialität unter den Kolle gen ist eben nicht nur ein Uebel, sondern eine unabsehbare und dauernde Schä digung in jeder Hinsicht, geschäftlich und menschlich, im Erfolge und im AnselM. Dagegen ist allezeit gepredigt worden, aber alle diese Predigten wenden sich an'den guten Lin? ks»is Vsi»gl»»ung nur bei Vern-suckuox msinsr vsrrknkt. 81IU- llllllS. klouo vsrdess. ^usküdruoxl 11rises. 2000 8t.) 2,30 gpM kür kstvdbsstksnstsr 100 8t. mit so 2 Splinten 10 L Usrstsllsr: X. rslrisl, ^siprlz? 0, ^etrU LrückvivtrvB«
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