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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 86. 28. 10. 1927 Die Gartenbauwirtschaft sind die Sortierungen und die Handelsvor- fchriften sehr streng gesüßt. Zur Sicherung des Saatgutbezuges ist in Liegnitz di« Samen anerkennung für Gurken erstmalig in Angriff genommen worden. Anerkannt werden die „langen, grünbleibenden Arnsdorfer Schäl gurken" und die „reichtragenden, gelbwerdenden Liegnitzer Einlegegurken". Die Anerkennung erfolgt -»erst durch Besichtigung der Feldbe stände mit anschließender Massenauslefe. Strenge Jndividualauslese soll später zu Original- fa^en führen. Gute, einwandfreie Stämme sickb bereits anerkannt worden. Das Versuchs- Wesen ist in Liegnitz durch die Gründung von GemüsebauversuchSringen gefördert wor den. Wertvolle Erfolge wurden bereits erzielt. Die besten Erfolge zur weitere« Entwicklung des Gemüsebaues sind aber von einer guten allgemeinen Berufsausbildung zu erwarten, weshalb auf gute Lehrstellen und ausreichend« Fachschulbildung besonderer Wert gelegt werden muß. Zum dritten Dortrag, „A b sa tz v erh S l t- nisse des Feldgemüsebaues unter besonderer Berücksichtigung der Gurken-, Zwiebel- und Kohlge- wächse", wurde Herrn Dir. Junge von der Landwirtschaftlichen Gemüseverwertung Liegnitz das Wort erteilt. Er berichtete, daß ebenso alt wie der Ge müsebau auch der Gemüsehandel sei, der bis zur Schaffung der Eisenbahn auf großen Last wagen weithin das Gemüse verfrachtete. Nach dem Ausbau der Eisenbahn konnte der Handel auch eine bedeutende Erweiterung der Anbau flächen empfehlen, da er für den erforderlichen Absatz sorgen konnte. In Liegnitz werden in einem Zeitraum von zehn bis zwölf Wochen von Anfang Juni bis Mitte September etwa 300 000 Zentner Gurken geerntet, die auch abgesetzt werden. Angebaut werden hier fast neun Zehntel Einlegegurken und ein Zehntel Schälgurken. Etwa die Hälfte der Gesamt- anlieserung wird von dem Gemüsegroßhandel an die Einlegereien in Breslau, ChemnH, Leipzig und Berlin und anderen großen Orten verschickt. Ein weiterer Teil wird zum Frisch verbrauch an Großstädte bzw. an Sensgurken fabriken und Einlegereien zum Versand ge bracht. Etwa 100 000 Zentner finden Auf nahme in den Liegnitzer Einlegereien, unter denen etwa zehn Großbetriebe vorhanden sind. Der Preis der Gurken wird durch die Gesamt ernte der hiesigen und der anderen Anbauge- biete Deutschlands beeinflußt. Das bedeutendste Anbaugebiet nächst Liegnitz ist Calbe ä. d. Saale. Auch in Süddeutschland, Würzburg, Gonsenheim und Thüringen, ferner in Lübbenau und im Rheinland find größere Gurkenanbaugebiete zu finden. Einen großen Einfluß hat auch das Ausland, z. B. Holland, und die Tschechoslowakei ausgeübt. Dieses Jahr war für Liegnitz besonders günstig, weil die Liegnitzer Gurken 1t Tage früher geliefert werden konnten als aus den anderen Gebieten. Zur Zeit der größten Anlieferung, upgMhq Mitte August, schützte eine zufriedenstellende Sortierung vor Preiskatastrophen, wie sie aus anderen Märkten cingetreten sind. Früher war ein Hauptartikel für Liegnitz die Zwiebel, die nach ganz Deutschland, Eng land, Skandinavien und Rußland Absatz sand. Der Anbau der Zwiebeln ist zugunsten günstiger gelegener Gebiete stark zurückgegangen. Augen blicklich reicht der Anbau im Liegnitz nicht mehr in allen Jahren aus, Schlesien mit Zwiebeln voll zu beliefern. Die Liegnitzer Produktion ist auf 50- bis 60 000 Zentner geschätzt wor den, früher waren es Hunderttausenoe von Zentnern. Der Weißkohlanbau ist in Liegnitz bedeutend. Es werden jährlich 150 000 Zentner geerntet. Die Hälfte diefer Menge wird von den Liegnitzer Einlegereien zu Sauerkraut ver arbeitet. Die übrige Menge wird frisch ver laden, um die Städte Schlesiens und andere Städte mit Frischkohl zu versorgen und auch um auswärtige Sauerkrautfabriken zu beliefern. Leider haben die hiesigen Einlegereien be deutende Absatzgebiete im Oberschlesischen Industriegebiet, in Posen und anderen östlichen Ländern verloren. Eine Erweiterung des An baues von Gurken und Kohl kann daher nicht empfohlen werden. Eine Umstellung ist durch den Anbau von Konservengemüse möglich. An fänge dazu sind durch die Schassung der Konservenfabriken Parchwitz, der Landwirtschaft lichen Gemüseverwertung Liegnitz, gemacht worden. Nach Beendigung der Vorträge eröffnete der Vorsitzende die Aussprache, die der vorgerück ten Zeit wegen leider sehr kurz gehalten wer den mußte. Es wurde im Anschluß daran di« nachfolgende Entschließung einstimmig ange nommen und dem Reichsverband zur Weitergabe an die zuständigen Ministerien übergeben: „Mit Rücksicht auf die Ungunst seiner wirt schaftlichen Lage, in erster Linie herbeigeführt durch die für den Gartenbau unbefriedigenden Ergebnisse unserer Handelsvertragspolitik und durch die ganz besonders ungünstige Witterung, erwartet der berufsständische deutsche Gemüse bau die Unterstützung seiner Selbsthilfeleistung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen des Reiches und der Länder und zwar: a) zur Förderung der Produktion durch Ausbau der bestehenden Betrieb« und durch Schassung geeigneter Neuanlagen; d) zur Bessergestaltung des Absatzes mit Hilfe zweckdienlicher Anlagen und Ein richtungen. Der Berufsstand erwartet ferner, daß öffentliche Mittel, die zu vorgesagten Zwecken bereitgestellt werden, unter möglichst günstigen Bedingungen nur Einzelbetrieben Privatwirt schaft! ichen Charakters, unter Berücksichtigung aller Betriebsgrößen sowie auf berufsständi scher Grundlage geschasfenen Genossenfchafts- oder Gesellschastsbetrieben, nicht aber Betrieben der öffentlichen Hand zugeführt werden. Zur Verfügung gestellt« Kredite sind zur Vermeidung einer ihren Zweck in Frage stellen den Zersplitterung so zur Verteilung zu bringen, daß die von der Natur aus sowie auf Grund des Standes ihrer sachtechnischen, wirt schaftlichen und wirtschastsorganisatorischen Leistungen für den Treib- und Gemüsebau in erster Linie berufenen Gebiete bevorzugt be dacht werden. Zu fragwürdigen Versuchs- und Beispielszwecken sollen derartige Mittel keime Verwendung sinken. Seit Monaten ist bekannt, daß das Reichs arbeitsministerium auf Veranlassung des Reichsernährungsministeriums und im Fühlung nahme mit dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. einen Kredit von süns Millionen Reichsmark zur Förderung des Treib gemüsebaues zur Verfügung gestellt hat. Im Hinblick auf die vorgeschrittene Jahreszeit ist die schnellste Durchführung der Kreditaktion auf der Grundlage der im vergangenen Jahre bereits gesammelten Erfahrungen dringend notwendig." Der Vorsitzende dankte den Vortragenden für ihre Ausführungen in der Hoffnung, daß diese Vorträge die Besichtigungen, die sich im weiteren Verlauf der Tagung anschließen sollen, besonders lehrreich gestalten werden. Er begrüßte es, daß im Liegnitzer Spezialanbau gebiet auch die Sortierung des Gemüses be deutende Fortschritte gemacht habe und daß sich die Anbauer den Vorschriften, die die führen den Verbünde geschaffen haben, fügten. Er glaubt jedoch, daß für alle Anbaugebiete Deutschlands dieselben Bedingungen nicht maß gebend fein werden, weil sich z. B. sein Straelener Gemüseanbaugebiet unbedingt nach ^MiWuidplSiMwIpchtitsn der Holländer richten müsse und deshalb niemals zum Verkauf nach Gewicht übergehen tann, sondern beimStück- verkaus bleiben muß. Er wünscht den Be sichtigungssahrten einen guten Verlauf und schließt die össentliche Sitzung um 13 Uhr. Nachmittags versammelten sich die Teil nehmer in der „Gugali" in Liegnitz zur Be sichtigung der Ausstellung. MWWWMM« Achtung! wer bei Geschäfts abschlüssen Fehlschläge vermeiden will benutz! die Liste ( die in wenigen Tage« erschein! Preis S,—Um. Auskunft über annähernd 18S0 Firmen Unseren Lesern lst Gelegenheit gegeben, im „Meinungrauslausch- zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. Ueichsverbanb für Erwerbs und Privalgärlner. Bo« Ernst Qued»au, Schöning««, Post Colbitzow, Bez. Stettin. Bor einiger Zeit befand sich in der „Tar tenbauwirtschaft" ein Aufsatz, in dem ein GutS- gärtner einige Gedanken über das Verhältnis der Guts- und Privatgärtner zum ReichSver- band des deutsche« Gartenbaues äußert«. Ich möchte nun meinerseits versuchen, gleichfalls zu dieser Frage Stellung zu nehmen, und ich hoffe, eine Lösung andeuten zu könne«, die vielen Privatgärtnern angenehm wäre. Wenn jemand einem Verband« beitritt, dann tut er dies, weil er eine Leistung seitens des Verbandes erwartet, die seine eigene Existenz und die Lage der Mitglieder im allgemeinen fördert. Die Belieferung mit Zeitschriften kann nicht als einzig genügend« Leistung gelten. Hinzu kommt in unserem Falle, daß sich das Verbandsorgan wenig mit den Berufsinter essen der Guts- und Privatgärtner besaßt. Der Platz hierfür gebührt anscheinend insbe sondere dem Erwerbsgartsnbau. Ich gebe zu, daß es schwer ist, beiden Teilen gerecht zu werden. Di« Interessen d«s Erwerbsgärtners und des Privatgärtners sind in verschiedener Hinsicht gegeneinander gerichtet. So wird z. B. von feiten des Erwerbsgärtners dem Privatgärtner der Ver kauf von Erzeugnissen an das Publikum zum Vorwurf gemacht, obwohl der Privatgärtner nur diejenigen Erzeugnisse in dieser Weis« absetzt, für die der herrschaftliche Haushalt nicht ausnahmesähig ist. Es wird dabei nicht beachtet, daß es schwierig ist, den genauen Bedarf abzupassen. Man kann von dem Pri vatgärtner nicht verlangen, daß er aus Liebe zu feinem Kollegen Erwerbsgärtner diese Ware verkommen läßt. Wenn nun ein Privatgärtner — wir wollen unterstellen, daß er in keiner Weise dem Er werbsgärtner Konkurrenz macht — den Wunsch verspürt, Mitglied des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues zu werden, weil er seine persönlichen Berufsinteressen vertreten wissen möchte, so kann er sich mit der Stel lung eines „Gartenfreundes" nicht abfinden. Er wird stutzig, wenn er erfährt, daß der Reichsverband des deutschen Gartenbaues und Reichsverband deutscher Privatgärtner zweierlei sind. Welchem soll er sich anvertrauen? Dem reinen Erwerbsgärtner, der also Gar tenbau zu Erwerbszwecken für eigene Rechnung oder in leitender Stellung betreibt, steht der Privatgärtner gegenüber, der in einer Gärt nerei tätig ist, die nicht ihrem ganzen Wesen nach aus Erwerb eingestellt ist, meistens sogar vollkommen davon absieht, Handel mit den ausgezogenen Produkten zu treiben. Zu be tonen ist, daß der Privatgärtner fast aus nahmelos gelernter Gärtner ist. Seine Stel lung bezahlt sich durch die Erzeugung der gärtnerischen Produkte, die Nur dem Besitzer der Gärtnerei dienen sollen. Vollkommen eindeutig ist die Richtung, die der Reichsverband des deutschen Gartenbaues bei der Vertretung der Interessen der handel treibenden Gärtner eingeschlagen hat. Wenn die Privatgärtner, die auch dem Reichsverbande angehören können und angehörcn, von den Erwerbsgärtnern mitunter als Soldaten zweiter Klasse betrachtet werden, so ist das der Be stimmung des Neichsverbandes nach keinessalls richtig. „Beruf" und „Geschäft" dürfen sich nicht gegenüberstehen, meine ich. Der ,Mwus" darf dem „Geschäft" gegenüber nicht zurückge setzt werden. Wenn ein Verband Mitglieder nach ihrer Berufszugehörigkeit aufnimmt, so muß er allen Mitgliedern auch gleichmäßig bienen. Bei der Berusscntwicklung ist zu bedenken, daß viele der Privatgärtner — die meisten sogar — als Gehilsen aus dem Erwerbs gartenbau hervorgegangen find. Nur weil fie nicht die Mittel besaßen, Erwerbsgärtner zu werden, waren sie gezwungen, eine Stellung bei Privatleuten anzunehmen. Ich erinnere mich aber aus meiner Jugendzeit einer Aeußcrung, die die damalige und vielleicht auch noch die heutige Einstellung kennzeichnet. Man sagte, als sich ein Gehilfe, der auf einem Gute tätig gewesen war, um eine Stellung im Erwerbs gartenbau bewarb: „Das auf dem Gute ist, wissen wir!" Das heißt soviel, wie ,^Den kann man doch nicht gebrauchen." Mancher junge Gehilfe hat aber schon zu- gegeb«r, daß er auf dem Gute vieles ge lernt hat, was ihm anderweitig nicht geboten worden ist. Viele Erwerbsgärtner sind za auch der Ansicht, daß der Gutsgärtner vollkommen gleichberechtigt ist. Di« anderen, d« diese Ansicht nicht haben, möchte ich bitten, sich zu ihren Gedanken zu bekennen, damit man ihnen entgegentreteu kann. Großbetriebe sind meistens nicht mit einer solchen Kleinlichkeitskrämerei behastet, die auf die Betonung dieses Unterschiedes Wert legt. Der Großbetrieb weiß sehr wohl, daß der Gutsgärtner mit seiner vielseitigen Produktion seiner eigenen, spezialisierten Betriebsweise ge- genüber nicht konkurrieren kann. Außerdem ist ihm bewußt, daß der Absatz, den ihm der Pri vatgärtner verschafft, recht beachtlich ist, ohne daß der Privatgärtner die Ware noch Weiler verkauft. Diese herausgegriffenen Gedankengänge mögen genügen, um zu zeigen, wie verschieden einerseits die Interessen sind, ohne daß sie sich unbedingt gegenüberständen, und wie eng an dererseits die gleichgerichteten Jdcenkrsise ge zogen sind. Ei« Verband, der sich mit der Vertretung und dem Zusammenschluß beider Teile besaßt, wird seinem Namen keine Schande machen. Wenn beide Gruppen vollzählig in einem Verband« zusammengefaßt würden, so würde beiden Teilen gedient sein. Die schlecht« Lage des Privatgartenbaues schädigt sehr oft das Ansehen des ganzen Beruses, weil dem einzelnen das Rückgrat zur Vertretung und Durchsetzung seiner Wünsche fehlt. Mit einer Belehrung über die Verbesserung der Kulturen allein ist dem Privatgärtner auch nicht gedient. Wenn den Privatgärtnern ein anderer Bund „aus Freundschaft" Tarifs ausarbeitet, so ist das erwähnenswert, aber an sich bedauerlich. Eine Vertretung von fach männischer Seite ist notwendig. Die soziale Lage des Privatgärtners ist genau so beachtens wert, wie die wirtschaftliche Existenz des Er werbsgärtners. Das berufliche Moment steht obenan. Die Wahrnehmung reiner Geschäfts interessen ist vom Standpunkt des Beruses aus immer nur einseitig und unvollkommen. Der Zwiespalt, der heute noch zwischen dem Reichsverband deutscher Privatgärtner und dem Reichsverbande des deutschen Gartenbaues e. V. besteht, müßte sich meines Erachtens über- hrücken lassen. Ich hab« diese Zeilen nicht geschrieben, um persönliche Interessen zu vertreten. Nein, ich vertrete mich an Ort und Stelle selbst! Meine Ausführungen sollen zur Verbesserung der jetzigen Lage der Berufsgruppe der Privat gärtner dienen. Deshalb unternehme ich es, an dieser Stelle, die sich zur Förderung des gesamten Berufes eignen soll, aus Mängel hinzuweisen, die zu beseitigen sind. Vielleicht äußern ftch zu meinen Gedanken auch noch andere Fachgenossen. Ich will mir keines wegs das Recht anmaßen, allein richtige Vor schläge gemacht zu haben. Aus den Aeußerun- gen zusammen müßte sich dann wohl ein Ueberblick gewinnen lassen, tvas zu tun ist. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen züm Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung: K- Fachmann, Berlin. Ver- antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil: K. Fachmann, Berlin; für die Verbands nachrichten: R. Sievert, Berlin; für we Marktrundschau: Dr. Christopeit, Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgejellschast m. b.H., Berlin SW 18. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW 48. : rvsdvn n«u srrekisnen var vmv vom cliriMiiMcmM II. ^UllSSS vcm Otto »Vaneck ln xssekmsekvoNem Sanrksknsnbao ck rum Lrsiss von bl 5,— ru bsrisben ckarob ckle l-ärtavriscbv a». b. U-, ; L«rU- 8 V 48, kri«ckri°k.traü« U ZMiaaunö! klatkerstrsüs 8t. Ick Kade «NeksrürMige abrugebeo, 100 Ltüok 20 Kl. NeMNüi Nenn Oürtnsrei s805 bangmsil, lZa^r.-kksiopkalL krUkdsstleitrten u. Tsdisttsn oiobtkaulsock, krost- unck sobwawmslvbsr, ilsksrt in bsicaooter, erstklassiger ^.uskübrung s113 Zsk. Amm k b. Nürnberg. illerckureb lacke lest alle Kollegen, vruppsn- ObmLoasr, Es wLeksbsu «bau - bad ri Lanien, übsr- kaupt jedermann, wslebsr vorbat, EswLobsbLussr neu vcksr nmrubauso, ein, sieb meins vlsr nsusn EscvLebsbäussr anrusskso unck «lob ru über- reugen. ckaö Mess Bauweise ckls dssts, billigste, clauerbaktssts unck praktisebsts ist, ckis bis jstrt silstisrt. vis Ulkussr stock »uöe« liisso unck ionsn llolr, «slobss cken Mscksrsoblag vsrbinckert, unck ist mir ckiess tlsusruog ckurob blustersokutr Ilr. 982 864 uock dir. 98510 i gssebüt^t. >1222 AriFlslek kann sieb Zscksr vssuoksr von cksr 6üts mstosr wsleke io cksn nsusrbautsn lltussru sieben, üderrsugen ttslnrlek ^VNsr Mmcnae MMe >1421 stock mit ?rstsllsts auk ^ulrax«. Oskar Otto, Oartendsudetried. LEMMMo «jSchutzzoUtopfU
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