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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Vie Gartenbauwirtschaft Nr. 85. 25. 10. 1927 Erziehung der Verbraucherschast ist noch lange nicht auf dem Punkte angelangt, daß sie das Bessere nach seinem wahren Werte heraushebt. Das verleidet schließlich auch dem Gutwilligen und Tüchtigen den Spaß. Besserung aber kann nur kommen, wenn nicht nur einzelne, sondern wenn d i e M'e hr z a h l sich zur Best zücht und Bestlieserung, zur Standar disierung, bekennen. Ich weiß, wie schwer es fällt, etwas Selbstgezogenes durch Fleiß und Mühen uns Liebgewordenes als Ausschuß zurückzustellen. Von fo vielem sagt da das liebende Herz oder der imch Auf füllung lechzende schlappe Geldbeutel: „Es geht noch!", wo der Käufer längst schmäht: „Aber so was geht doch nicht!" Daß heißt mit ande ren Worten: Das Urteil über die Marktiähig- keit der Ware muß in eine Hand gelegt wer den, die weder von Herzenswelien noch von Geldbeutelzittern beeinflußt und nur aus st reng st es Aus Wahl urteil eingestellt ist. Auf anständigen Geflügel- und Hundeaus stellungen sieht der Richter nur die Nummer und das Tier und weiß nicht, wer der Aus steller ist. Nur so kann er vorurteilsfrei die Werte scheiden. Keine Vetterliwirtschaft, nichts um schöner Augen willen, kein Frcundschafts- oder Milleidsdienst, kein „eine Hand wäscht die andere". Sobald wir uns aber diesen nur sachgebundenen Wertprüfer denken, wissen wir, daß der hier gedachte Weg des Bestangebotes nur möglich ist in einem umfassenden Ein richtungsrahmen, nur möglich ist in einer Organijation, die viel weiter greifen muß, als nur auf die Lieserauswahl. Schon weil es zweck ¬ los ist, daß ein einzelner unter den Marktbe lieferern eine solche Ordnung hält, schon weil es unmöglich ist, daß ein einzelner durch gute Ware die Preislage bessert, ohne von den billigen anderen niedergezogen zu werden, schon darum ist es ausgeschlossen, daß ohne eine starke Gemeinsamkeit, ohne einen starken Ein fluß ausschlaggebender Anlieferer eine durch greifende Besserung erreicht wird. Der strenge Sortierer kann also nicht Privatangestellter eines einzelnen Betriebes sein. Er muß die Lieferung für einen ansehnlichen Teil bestimm ter Märkte durch seine Hand gehen sehen. Das schassen nur viele zusammen, schafft nur die Marktgenossenschaft. Es geht nicht ohne Trennung der Anlieferung mit Verbuchung und namenfreier Kennzeichnung der Ware vom Arbeitsplätze des Prüfers, der rein objektiv urteilen muß und die Herkunft der Ware gar nicht wissen soll. Es müssen Schlepphilfen, Packer, Versender, muß eine Ausgangsvcr- buchungsstelle vorhanden sein, die auch die Ver rechnung der Versandwerte bucht und die Er tragsbescheide zurückgibt an die Anlieferstelle zur Feststellung und Auszahlung bzw. Kassen- überweisung. Es müssen Vorschüsse auf ge lieferte Waren, ja es müssen da und dort auch einmal Hilssgelder für jemanden möglich sein, der die Gegenwerte erst nach Wochen und Monaten hereinbringen wird, es wird sich also mindestens der Anschluß an eine feste Kasse erforderlich erweisen. Es mag manchem schwer fallen, den Schreck vor den: Zusammenarbeiten mit anderen zu überwin den, manchem Fleißigen bitter erscheinen, daß er sich an den gleichen Strang mit einein spannen soll, dessen Minderfleiß er kennt, manchem unmöglich erscheinen, daß er mit seinem bisherigen Geschästsseinde, seinem tod feinden Konkurrenten, Unterbieter und Ge schäftsabjager in geschäftlicher Gemeinschaft arbeiten soll. Es wird ein riesiges Ueberwinden kosten, das sicher in manchen Fällen weit schwerer fällt als die unvermeidliche geschäftliche Bindung durch die Marktgenossenschaft — aber es mutz sein, es führt kein anderer Weg zum Ziele. Hier muß sich die Marktgenossenschast rein sach lich schon, und durch das Ansehen ihres Leiters auch rein menschlich als eine Stelle erweisen, di« nicht nur geschäftlich wirkt, fondern die auch Wege zur rein menschlichen Versöhnung der Empfindungen und Interessen zu finden versteht, und ein neues Licht fällt an diesem Punkt« aus das, was ich die „Grüne Soziali sierung" nannte. Llumenhaudel und Publikum. Von Karl Meitner-Heckert in Halle a. d. Saale. Ein Beispiel aus dem Leben: ein Waren haus veranstaltete einen „Sonderverkaus von Palmen". Die Reklametrommel wurde gerührt, Inserat über Inserat losgelasseu, Lockpreise wurden bekanntgegeben — am Tage des Ver kaufes kamen Hunderte und aber Hunderte von Käufern von nah und fern, kauften eine Palmen- Okkasion. Das Geschäft für das Warenhaus war ein glänzendes. Der Fachblumenhaudel hatte das Nachsehen. Es mag gewiß einem Teil der Gelegenheitspalmenkäufer so gegangen sein, wie den laienmäßigen Elektrotechnikern und Radiobastlern, die nach kostenreichen Versuchen reumütig zum Fachmann zurückkehren, denn viele der „billigen" Pglmen ließen die Blätter hängen, ehe sie noch am richtigen Platze standen, — aber das Palmengcschäst war für den Blumenhandel der ganzen Stadt eine lange Weile verdorben. Und wenn es dem Waren haus heute einfallen wollte, einen „Sonderver- knuf" in Hyazinthen oder Grünpflanzen, in Kakteen oder Schnittblumen zu veranstalten, so ist ein Verkaufserfolg kaum fraglich. Worin liegt das Geheimnis dieses Erfolges? Ganz einfach: im wirkungsvollen Anreiz! Das Besondere, das Außergewöhnliche findet beim großen Publikum immer Anklang; darauf beruht der Rekkordeffekt der Reklame. Zeit gemäße Werbemittel wirk»« suggestiv, stellen Kontakt her zwischen Bieter und Käufer. Zwischen dem Blumenhandel und dem Publikum fehlt es an Kontakt. Abgesehen von den großen periodischen Blumenausstellungen in wenigen Städten, sind cs nur die Schau fenster, die dem Blumenhandel zu Gebote stehen, um die Psyche des Publikums durch Vorführung von Blumenarrangements zu be einflussen. Außer dem Schaufenster besitzt und benützt der Blumenhandel keine lebendige Trieb kraft, die Lust und das Interesse zum Blumen kauf vorzuberciten, die Sinne für die Schönheit der Blumen empfänglich zu machen, den Ba zillus der Kauflust für Blumen fortzupflanzen. Gewiß: wirkungsvolle Blumenschaufenster haben ihre Zugkraft, sie können zum Tagesgespräch werden. In der Regel aber muß der Älumcu- händler seine Schaufensterdekoration so ge stalten, daß er „Vieles bringt, um manchem etwas zu bringen" und damit geht meist die erfrischende und anregende Wirkung der Schau fensterwerbung verloren. Ein Schaufenster von ausschlaggebender Werbekraft muß künstlerische Momente aufweisen, muß originell Erdachtes im Arrangement oder etwas in Szene Gesetztes bringen, das imponiert. Blumenschaufenster sollen immer: für die Frau! gestellt sein. Denn die Geschmackskultur der Frau ist ein Macht faktor der Zeit, von dem im Grunde genommen das Wohl und Wehe des Blumenhandels ab hängt. Es ist darum sehr zu bedauern, daß in den Frauen- und Familienzeitschriften so viel über Mode und Kleidung und so wenig über Blumenkultur und Blumcnpflege zu finden ist. Die Frau ist seit altersher die „Priesterin der Schönheit". In den letzten Jahren tritt unter dem Einfluß des ^unstgewerbes ein ganz besonderes Eingreifen und Geben der Frau auf allen Gebieten der Schönheitswerle auf. Im herkömmlichen Fahrwasser segelnd, hat es bis her der Blumenhandel nicht verstanden, sich die Geschmnckskultur der Frau für seinen geschäft lichen Vorteil heranzuholen. Er hätte sonst seine Propaganda nach dieser Seite hin ver legen müßen. Das alte Sprichwort: „Guter Wein braucht keinen Aushängeschild!" hat für den Blumen handel ausgedient; man kann es im Blumen, handel, ohne sich dem Risiko der Lächerlichkeit oder noch schwereren Folgen auszusetzen, auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht mehr anwcndcn. Leider zeigt sich in keinen Berufszweig mehr als in dem des Blumcnhandels beim gemeinsamen Vorgehen bezüglich der Fachpropnaanda ein größeres Meinungschaos über den Wert und die Methode der Propagierung. Mit den Zeiten haben sich die KLuferklaßcn geändert. Es muß mit allem Nachdruck Auf klärungsarbeit geleistet werden über den Wert der Blumen im Zimmer, auf dem Balkon, auf der Veranda und im Garten. Die Blume als Geschenk, die Blume als Schmuck des Heimes und des Tisches, die Blume als Freudenzeichen des Lebens und als Erinnerungsmale nach dem Tode, die Blume als Erzieherin des Kindes und des Erwachsenen, die Blume als Spenderin von Farbe, Duft uud Formcnschönheit, — in unendlichen Kapiteln läßt sich der Werberoman des Blumenhandels schreiben, für den er An nonce und Merkblatt, Vortrag und Film her- auziehen müßte, wenn er aktuell seine Anhänger schaft finden will. Kontakt, mehr Kontakt mit dem Publikum! — das ist die Devise des Blumcnhandels, die „Konjunktur" schafft, die, wenn sie in den Fachverbänden klug verwertet wird, aussichtsreich eine neue Zeit günstigen Geschäftsganges eröffnet. Ohne straffste Orga nisation, ohne anreizende Propaganda können die Zeilforderungcn des Blumenhandels nicht erfüllt werden. Türen und Herzen aus für Be rufsinteressen und geschmeidige Umstellung auf erstrebenswerte Zulunftsziele! In einer Welt, die schreit, muß der Blumenhandel mitschreien, bis beim Publikum über die Netzhaut oder das Trommelfell sich Reflexbewegungen ins Be wußtsein schleichen, bis der Kontakt hergestellt ist zwischen Publikum und Blumenhandel.... Verdorbenes vbsl! Wie hat sich der Empfänger zu verhalten? „Die Konserven-Jndustrie" Nr. 41. Im Obsthandel ist Obst, das in verfaultem Zustande in Berlin eintrifft, sofort — bei leichtverderblicher Ware binnen 6 Stunden, bei Dauerobst binnen 24 Stunden — tele graphisch oder telephonisch dem Absender nach Handelsgcbrauch zur Verfügung zu stellen. Das Obst muß mangels einer Verständigung zwischen den Vertragsparteien sodann durch einen ge richtlich beeidigten oder öffentlich angestellten Sachverständigen begutachtet werden, bevor es der Empfänger zum bestmöglichsten Preise sür Rechnung des Absenders verkauft. Ein Aus sortieren ist in der Regel nicht statthaft, bsi leichtverderblichem Obst schon deshalb nicht, weil ein Aussortieren zu lange Zeit bean spruchen, und dadurch das Obst noch mehr verderben würde; bei Birnen, Aepseln und dergleichen würde eine Sortierung nicht bean standet. (Gutachten der Industrie- und Han delskammer, Berlin C14, 228/27 XII 71 4.) Geschäftliche Der Hauptgeschäftsstelle sind weitere Auskünfte erwünscht über: 691 Balke, H., Erfurter Samenzentrale, Erfurt. 692 Jaumann, W., Großbreitenbach. 693 Elfers, Hermann, Bad Liebenwcrda. 694 Har Precht, Adolf, G. m. b. H., Magdeburg. 695 Kliche, Otto, Reichenbach (Vogtl.). 696 Kootz, Otto, Neukölln, Jlsestr. 25. 697 Nicolai, Fr., Seehausen. 698 Kriegel, Eberhard, Kapfelberg, Post Gundelshausen. 699 Beck, Otto, Meißen. 700 Gratz, Ludwig, Offenbach-Bürgel. 701 Erb, Joh., Zweibrücken. 702 Sornberger, Aug., Karlsrube. 703 Stadahl, Hanau-Kesselstadt. 704 Stroh, Herm., Saarbrücken. 705 Steinbrecher, Okarben. 706 Neurath, Okarben. Mitteilungen. 4 707 Michalska, K., Krakow (Polen). 708 Königkeit, Kurt, Allenstein, Fabrik- straße 3. 709 Künmemeyer, Peter, Oldenburgs Jägerstr. 7. 710 Kurz, Frau Marie, Augsburg. 711 Neurath, Heinrich, Okarben (Hessen). 712 Schütz, Karl, H., Groß-Karben. 713 Lentz, Georg, Böckingen bei Heilbronn. 714 Schneider, Karl, Vö-ingen bei Heil bronn. 715 Wein, Ernst, Stuttgart, Urachstr. 42, 716 Betz, Rohr a. F., auch Stuttgarts Schreiberstr. 717 Mayer, Johan«, Konstanz. 718 Schüle, Wilhelm, Gaildorf. 719 Schmidgall, Karl, Botnang, Alte Stuttgarter Str. 720 Hablitzel, Robert, Stuttgart. 721 Klenk, Albert, Sulzbach a. d. Murr. 722 H u m m e l, Fritz, Meersburg a. Bodensee. 723 Braun, Erich, Großsachsenheim. MMMWWWWWWWMWMUMMtt^ Anfsng UovGmdsr VordvstvIIungsn sekon jvtrl «rvünseM Preis S,- «N. QuskunN üdvr snnskvrncl 1LV0 kirmvn Das mgelreue Liebespaar. Roman von Paul Oskar Höcker. Copyright 1927 by August Scherl G.m. b.H., Berlin. (15. Fortsetzung.) Er wollte weniger über Frau Theres hören als über Fe. Aber Frau Theres war nun einmal in der Stimmung, ihr Herz auszu- fchütten. Ihr Mann war ihr niemals treu gewesen. Früher hatte er's noch versteckt ge trieben. Aber seit Aimee ihr Haus betreten hatte, ließ er auch die letzte Rücksicht fallen. Frau von Glon war eine ganz gefährliche Person. „Sehen Sie," warf er ein, weil ihm ihre vertraulichen Bekenntnisse nur peinlich waren, „und dieser Schlange wollten Sie mich aus Ihrem Chrysanthemen-Fest wehrlos ausliesern!" Endlich gelang es ihm dann, die Rede auf Fe zu bringen. Fe hatte von ihrer Mutter gesprochen, die in Dresden lebe . . . „Ja, diese Frau von Borowsk, auch ein höchst merkwürdiges Kapitel!" Frau Theres kam da in ein noch breiteres Fahrwasser. „Also denken Sie, ihre Mama hat sich nun doch richtig wieder verheiratet. Ihr erster Mann war der Botschaftsrat von Borowski. Frau von Borowsk war an den Höfen vor dem Krieg eine gefeierte Schönheit. Auch jetzt noch, mit ihren vierundvierzig Jahren, soll sie sehr faszinierend sein. Sie lebte immer in den internationalen großen Bädern, überall, wo man Golf spielte. Aber Fs hat «S ja zu solcher Meisterschaft gebracht, daß ihre Mama zuletzt nur noch zusah. Und nun hat ihr doch dieser schwerreiche Günther Hadra aus Dresden, den Fe nicht ausstehen kann, «inen Antrag gemacht, und Frau von Borowski hat angenommen. Mein Gott, ihr Vermögen ist natürlich auch sehr zusammengeschmolzen, verwöhnt war sie immer, und Hadra jongliert mit Millionen. Er soll da mal vor dem Krieg in eine Petroleumpfütze getreten fein. Hat seitdem allerlei Depots auf Auslands banken, hat Besitzungen in Holland und in der Schweiz, eine märchenschön« Villa an der Elbe beim Weißen Hirsch. Aber Fe ist tod- wMMch, sie steht sich sehr schlecht mit ihrem Stiefpapa, fährt nur ab und zu für ein paar Tag« zur Mutter ... Zu mir hat sie ja nie eine Silbe darüber verloren, aber ich sagte mir: einzige Rettung, daß man das arme Ding möglichst bald eine recht gute Partie machen läßt. Rusius würde so ausgezeichnet zu ihr passen. . ." „Finden Sie?" fragte Christel. Er rührte nervös in seiner Meißener Teetasse. „Es fragt sich doch zu allererst: mag sie ihn?" „Ja, lieber Freund, das würde sich doch vielleicht finden. Wir Frauen können ja nur so selten die Wahl selbst bestimmen." Er setzte die Tasse auf den Teetisch nieder. „Ja, ja, allerdings," sagte er verstimmt, fast gereizt, „und dann kommt der Tag, an dem man fühlt, daß man in einem goldenen Gefängnis sitzt. Nicht wahr?" Sie schloß die Augen und legte ihre Hand auf feinen Arm. „Lieber Freund —!" sagte sie, unter einem leidvoll-süßen Seufzer. Christel entsann sich, daß es jetzt hohe Zeit sei, zur Oper aufzubrechen. Was sie ihm noch alles anzuvertrauen hatten das hob sich Frau Theres für später auf. „Es war wundervoll!" meinte sie. Nach dem Theater werde sie hier oben anrichten lassem, das sei ja viel gemütlicher als unten in dem steisfeierlichen Speisesaal. Oh, es wsrde ihm schon gefallen. Sis sah seine abwesende Miene gar nicht, sie war viel zu bewegt von Schmerz und Glück. In der Loge saß er hinter ihr. Er be schäftigte sich in Gedanken nur mit Je und ihrem Schicksal. Aber zuweilen, besonders an den rührenden Stellen, wandte Theres halb dem Kopf nach ihm und nickte ihm ergriffen, voll wunder Seligkeit, zu. Im Zwischenakt wollte Frau Theres den Rundgang im Foyer mitmachen, um ihre schöne Toilette zu zeigen. Sie traf Bekannte, stellte strahlend ihren Freund vor, und Christian lernte dabei den Leiter der Ausstellung kennen, eine führende Persönlichkeit unter den jün geren Gartenarchitekten, für dessen Werk er sich natürlich brennend interessierte. Ihr Fach- gespräch wurde durch das Klingelzeichen unter brochen. Christian verabredete also, sich nach Ler Oper mit ihm in der Ausgangshalle zu treffen, um das Thema zu Ende zu führen. Endlich war Mimi, die kalten Hände in Musettes Muss wärmend, gestorben, das Orche ster feierte sie in einer Art Heldenverklärung. Frau Theres mußte immerzu mit dem Spitzen- tüchlein über ihre Augen wischen. Als der Vorhang siel, preßte sie sür eine Sekund« Christians Hand, stumm, wohl zu ergriffen, um sprechen zu können. Dann, als sie im Ausgang dem neuen Bekannten von Christian begegneten, nickte sie ihm lächelnd, noch mit feuchten Augen, zu. „Ich gehe voran, lieber Freund! — Auf Wiedersehen!" Christian atmete erleichtert auf und be- gleitete den Gartenarchitekten auf feinem Weg zur Stadt. Die beiden jungen Fachgenossen kamen fo tief ins Gespräch, hatten einander so viel Wesentliches zu sagen, daß Christian seiner Ausforderung gern folgte, ihm beim Abend brot in einem Restaurant Gesellschaft zu leisten, wo sie auch noch andere Herren treffen wür den, die an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligt seien. Und in diesem Kreise lernte Christian den großen Rosenzüchter kennen, mit dem Meister Nitsche schon seit Wochen wegen dringender Herbstlieferungen schriftlich verhan delte, ohne daß eine Verständigung hatte er zielt werden können. Nun gab ein Wort das andere, uno Christian sagte zu, in der Frühe des nächsten Morgens zu ihm nach Laubegast zu fahren und seine Anlagen zu besichtigen. . . . Inzwischen wartete Fran Theres in ihrem hübschen Salon an dem gedeckten Tisch und begann an de« Vorgerichten zu naschen . . . Sie rauchte dann in wachsender Unge duld eine Zigarette, noch «ine, auch noch «ine dritte . . . Und als kurz vor zwölf Uhr der Zimmerkellner sehr diskret mehrmals anklopst« und dann meldete, daß nun leider di« warme Küche geschlossen werde und es nur noch kalt« Platten gebe, fuhr sie frö stelnd zusammen und befahl nervös, alles abzutragen, sie nehme überhaupt nichts mehr, und er solle sich beeilen, sie habe rasende Kopfschmerzen, sie müsse sich sofort hinlegen. Aber als sie allein war, ging sie wohl noch eine halbe Stunde lang Zigaretten rauchend von ihrem Salon ins Schlafzimmer, öffnete, schließlich die Balkontür und blickte in die Regennacht hinaus. Durch den nassen Schleier schimmerten die Lichter von Neustadt herüber. Es war kalt und feucht und melancholisch. Am anderen Morgen hörte sie vom Por tier, daß Herr Eyck schon frühzeitig nach Laubegast gefahren sei, ein Auto der be kannten Rosenfirma habe ihn abgeholt. „Sagen Sie meinem Chauffeur, er solle sich bereit halte«, wir fahren in einer halben Stunde nach Berlin zurück." So endete die Dresdner Fahrt mit einem entschiedenen Mißklang. Christel Eyck hatte sich Frau Theres zur erbitterten Feindin gemacht. Aber vorläufig ahnte er noch nichts davon. * Dis Jacht „Marion" hatte tagelang faul vor Ueberlingen geankert. Es war kein Segel wetter. Jetzt zerriß endlich ein föhniger Süd west die dicken, schweren Nebelbänke, und man sah: auf den Schweizer Voralpen lag Neu schnee. Die Sonne kam im ganzen weiten Seegebiet zum Durchbruch. Man fühlte sich lind umschmeichelt wie an der Riviera. „Ein letztes Geschenk des Altweibersommers", meinte der deutsche Schisfsführer. Jeder an Bord hatte sein Amt. Es ging streng nach der Schiffsrolle. Andreas Hall- kofer, der sich endlich einmal von seinen Fabrik geschäften in Sässikon hatte freimachen wnnen, bediente wie immer das Steuer. Marion, seine schön«, zarte, stille junge Frau, stand der Kombüse vor. Sie war Genferin, in einem ernsten Haus sehr streng erzogen und lebte nun bei ihrem fröhliche« und freisinnigen Mann, dem unternehmungslustigen, sportgewandtcu Deutschschweizer, erst ordentlich auf. Die Bord gefellschaft, die aus lauter jungen Sport menschen bestand, ließ Langeweile niemals auf kommen. Man schwamm bei gutem Wetter oder ruderte an Land, wenn ein Golfplatz in der Näh« war, uud trainierte, bei Regen gab es aufregende Tischtennis-Käinpfe, Mensendieck- Gymnastik und Bridge-Partien. Abends wurde natürlich getanzt. (Forts, folgt.) liiimiTmlIiliiliiiiilmmiiiiilmTüllliiiüiiinTmmmilliiTlllöiilllön Die bereits erschienenen Fvrrwtzungen können bei der Hauptgeschäftsstelle nachgejordert werden
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