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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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MMEMaEMMI Unseren Lesern ist Gelegenheit gegeben, im „Meinungsaustausch" zu wichtigen Fragen des Beruses und der Wirtschaft Stellung zu nehmen. — Wir bitten um Wortmeldungen. „Sachliche Kritik" und Herr Tessenem. Aus Grnud des Artikels des Herrn Tessenow, Retschow, den wir unter „Meinungsaustausch" im Nr. 80 der „Gar- tcnbauwirtschaft" veröffentlicht haben, sind uns bis zum Redaktionsschluß eine Reihe von Aeußcrungen zugegangen, die wir insgesamt unverändert zum Ab druck bringen. Weener (Ostfriesland), den 9. 10. 1927. Sehr geehrte Schriftlcitung! Seit vielen Jahren ist es meine Gewohn heit, am Sonntag nicht in das Alltagslebens- Treiben einzugreifen. Die „Sachliche Kritik" unter „Meinungsaustausch" des Herrn Tesse - no w-Retschow, drängt mich, Ihnen einen Sonntagsgruß, verbunden mit einer ernsten Mahnung, zu senden. Daß Sie Ihren Lesern im „Meinungs austausch" Gelegenheit geben, zu wichtigen Fragen des Berufes und der Wirtschaft Stel lung zu nehmen, kann man nur mit Freuden anerkennen. Aber bei solchen Kundgebungen soll in allen Fällen der Anstand gewahrt bleiben. Eine Kritik ist heilsam und darf auch scharf, unter Umständen sogar recht scharf ausfallen; aber sie soll sachlich bleiben und darf nicht in ein persönliches Schimpfen und Geyäisigwcrden ausarten. Wenn die „Garcenbauwirtschäft" öfter derartige Kritiken brächte, wie die des Herrn Tessenow, dann würden viele Leser die Zeitschrift unge lesen zur Seite werfen und sich mit Ekel davon abwenden. Derartige Kritiken können weder zur Hebung .md Förderung des Be ruses noch zu der des Berufsstandes beitragen. Mit freundlichem Gruß I. Hayunga. F. Heydemann, Kiel: Atan kann es Herrn Dr. Ebert nicht ver denken, wenn er nur mit einem gewissen Widerwillen an eine Entgegnung ans die An griffe des Herrn. Tessenow in Nr. 80 der „Gartenbanwirtschaft" herangegangen ist. Diese seine wirklich „sachliche" Erwiderung wird manchen Berufsangehörigen nicht scharf genug erschienen sein. Andererseits geht sie nicht aus alles ein, was von Herrn Tessenow in „sach licher Kritik" (dis Begriffe über diese sind merkwürdig verschieden!) »orgebracht wurde. Deshalb sei es gestattet, die Entgegnung noch etwas zu vervollständigen. Ich glaube kaum, daß gärtnerische Berufs angehorige, die sich kraft ihrer Wirksamkeit eures genauen Einblickes in die BqyhüMM bei Behörden, Landwictschaftskammern, Berufs- Verbänden erfreuen, wo gärtnerische Beamte oder Angestellte tätig sind, mit Herrn Tessenow übereinftimmen, daß heute Einstellungen nur nach Examina und erworbenen Bezeichnungen erfolgen. Es hieße den Einfluß der eigenen Berujsaugehörigen aus Prattischen Wirtschajts- kreisen auf jene Stellen unterschätzen, wenn Lei der Auswahl nicht in erster Linie auf Kenntnisse und Fähigkeiten gesehen würde. Auch die heute ganz allgemein unter schärfster Kritik stehenden Behörden werden daher im eigenen Jnterejje dauernd nur Fachüeamte beschäftigen, die etwas können und leisten. Eine Frage bleibt es, ob eine ausgeschriebene Beamtenftelle nicht meist, gemäß den zu bewältigenden Ausgaben, weniger einen langjährig, durch und durch er fahrenen Nur-Praktiker als vielmehr einen auch theoretisch voll durchgebildeten Fachmann ver langt, der zugleich die neuen und neuesten Ergebnisse und Forderungen der Wissenschast wie der Wirtschaft zum Besten der Praxis zu verwerten und zu verarbeiten weiß. Die Folgerungen aber, die Herr Tessenow aus deni Sinn, den e r den Worten Dr. Eberts gibt, zieht, entspringen keineswegs dem Bestreben nach einer „sachlichen Kritik', sondern (und ich glaube diese Empfindung mit vielen praktischen Gärtnern, die diese Zeilen lesen, zu teilen) einer Einstellung gegenüber den mit der Durchführung der verschiedenen gärtneri schen Prüsungen, Anerkennung von Lehrwirt schaften usw. betrauten Fachleuten, besonders gegenüber den gärtnerischen Beamten, die nicht scharf genug zurückgewiesen werden kann. Aber ich könnte Herrn Dr. Ebert voll verstehen, wenn gegenüber solchen, nun, sagen wir einmal gehässigen und hämischen, persönlichen Unter stellungen auch ihm die Feder zu einer sach lichen Zurückweisung — — — zu schade ist. Jedenfalls können derartige Aeußcrungen eines fonst als tüchtig und erfahrenen betannten Fachmannes dem Beruf als solchen nur schaden. Sold etwa das „mit Dreck bewerfen" einer dem Werfer unsympathischen Persönlichkeit tatsächlich heute zu einer parlanrentarijchen Umgaugsform werden? Im politischen Leben ist's schon so, und man kann nur wünschen, daß unserem Beruse dies serngehalten werden möge, wie es die Schriftleitung dankenswerterweise schon zu sagte. Wenn ich Herrn Tessenow auch gern zngestehen will, daß er auf einen nach seiner Meinung vorhandenen Mangel zur Förderung des Besseren Hinweisen wollte, sich aber in der Form vergriffen hat, so möchte ich gerade diesetwegen ihm jene Worte entgegenhalten, die Freiherr von Kerkering zur Borg auf hem deutschen Bauerntag 1027 zu München den deutschen Bauern zuries: „Eines lehnen wir all« ab: Den Klassenkanipf innerhalb des eigenen Berufsstandes samt denjenigen, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, ihn hervor- zurufcn oder zu schüren. Durch Neid und Zwietracht kamen schon die größten Reiche zu Fall!" Mög« es dem Ernst der wirtschaftlichen Lage gegenüber auch im Gartenbau heißen: ^Einer für alle! Alte für einen!" , > Pank Lindner, Pirna-Copitz: Als ich vor Wochen das erstemal die neue Rubrik „Meinungsaustausch" vorfand, hatte ich so meine Gedanken; es soll davon hier nicht die Rede sein. Aber ich muß doch sagen, frei seine Meinung auch im Berbandsorgan äußern zu dürfen, erschien mir als eine gute, längst notwendige Sache, und ich meins, um derer selbst willen sollte man das Gutgewollte nicht sogleich in sonderlicher Taktik wieder al schwächen, wie dieses anläßlich der Kritik des Herrn Kollegen Tessenow seitens der Schriftleitung geschieht. Diese schreibt wörtlich: Wenn wir uns trotzdem zum Abdruck entschlossen haben, so ist es in der Absicht erfolgt, den „Meinungs austausch" in Zukunft von derartigen Bei trügen zu befreien. Meine Herren! Einen Meinungsaustausch verbessern — geht nicht; das würde die Sache selbst doch illusorisch machen. Viele, sehr viele Kollegen werden diese neueste Errungenschaft doch wohl nun kaum mehr missen wollen. Wer von uns sagt nicht gern auch einmal ehrlich, wie er es meint, und welcher Führer sollte ein« sachliche ehrliche Kritik nicht doch auch wünschen. Nun allerdings, unser Herr Kollege Tessenow hackt etwas grobe Scheite, ob er im Sinn unrecht hat, wäre zu bezweifeln. Wenn aber Herr Dr. Ebert meint, über das, was der Kollege sagt, lachen zu müssen? (Der Herr Doktor schreibt: Hier habe ich ge lacht, und ich gedenke bei diesen Aussührungen auch nichts weiter zu tun.) Ich meine, wenn Dr. Ebert in seiner Verlegenheit nichts Besseres tun kann, als Kollegen und Verbandsmitglieder verächtlich herabzuwürdigen, sollte er besser still sein. Wenn er schon im Hauptvorstand sitzt, von Gottes Gnaden ist er deswegen doch nicht. Ich hatte einmal Gelegenheit, mit einem Herrn Doktor vom Reichsverbaud gelegentlich einer Sitzung mich auSzusprechcn, ich weiß nicht, war dieser Herr Doktor direkt aus dem Bau? Aber er hat mir sehr imponiert, nicht sein gewandtes Auftreten, nein, die Einfachheit, mit der er sich gab, und weiter jein außerordentliches Wissen waren es, die mich sür diesen Ver treter unseres Beruses sogleich einnahmen, doch das nur nebenbei. Es ist nicht meine Absicht, dem Herrn Kollegen T. irgendwie zu sekun dieren, immerhin, seine Ausführungen weiden in mancher stillen Ecke Beachtung finden. Der bessere Vorteil aber an der ganzen Sache ist: Unsere Verbandsleitung erfährt, was dieser oder jener einzelne so bei sich denkt, am grünen Tisch ist so etwas doch sicher nicht zu erfahren. Allen kann man nicht recht tun, das ist eine alte Wahrheit, und daß unter hundert Kollegen sehr oft auch ebensoviel verschiedene Ansichten sich breitmachen, soll auch Vor kommen; doch wenn schon, die Führung hat nun einmal die Pflicht und Schuldigkeit, eine gute Verbindung aufrechtzuerhalten bis auf den letzten Mann. Man wird mir entgegnen: Haben wir ja alles, Tagungen, Ausschüsse, Landesverbände, Bezirksgruppen usw. Schon recht, nur fragt es sich, was ist den führenden Männern von der wirklichen Not der großen MH!'ÜnsKbrnRzeiNbetviebe bekannt? Jedenfalls wenig — sehr wenig. Herr Kollege T. sagt: Die Hälfte der deutschen Erwerbsgürtner habe nicht so viel Umsatz, wie der Herr Dr. Ebert Gehalt bekommt. Das kann zutreffen, die Not, Kollegen, ist unten, um sie kenncnzulernen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder unten sich selbst insormiereu oder di« Unteren veran lassen, sich mit an den Beratungstisch zu setzen. Einfacher wäre noch immer das letztere Ver fahren, und es ist eigentlich verwunderlich, daß im Hauptvorstand des Neichsverbandes nicht die Kleinen prozentual, nach Mitgliederzahl, ver treten sind. Wenn, wie man jagt, im Reichs verband die Kleinbetriebe 8M/o ausmachen, so ist die Forderung gewiß nicht unbillig, einer Zu sammensetzung der Ausschüsse, des Vorstandes usw. in der Weise zuzustreben, die dem Zahlen verhältnis im obigen Sinne Rechnung trägt. Mit anderen Worten, Titz und Stimme in Berlin sollten auch Kleine und Kleinere haben. Außerdem könnten Sitz und Stimme dort noch bekommen Kollegen, die sür allgemein mit diesem, jenem und mit anderem nicht zufrieden sind, also die Kritiker. Dieser Menschenschlag würde doch sicher einiges Leben in das Bildchen „Reichsverband" bringen. Voraussichtlich würde man sich doch nicht lediglich ans die Kritik beschränken, man würde doch gewiß auch W«ge zeigen, die in besseres Land führen. Oder die Kritik müßte doch verstummen! Nun allerdings, es gibt auch in dieser Beziehung so allerhand Möglichkeiten. Von diesen würden wir sehr bald einer begegnen, und zwar der: Der an sich sehr gute Sach kritiker wird doch versagen, wenn er erst etwas zu melden hat. Zunächst wird er sich als am rechten Platz ja Wohlbefinden, vielleicht daß er auch fürs erste einige Anläufe nimmt, dann wird er so einiges zulerncn, z. B. wie man mit Vorteil um die Ecken kommt, ohne anzurempeln, und dann? Ja, dann wird er endlich fragen: Ja, Kollegen, was wollt ihr dem eigentlich? — So kann es kommen, wenn schon, daß es nicht so kommen muß. Natürlich gibt es der Möglichkeiten auch andere, so oder so; sachliche Kritik soll der Sache dienen, dagegen sich stemmen, wäre un klug. Besser eine osfene ehrliche Rüge, als ein heimliches, hinterhältiges Näsonnieren nnd Knurren. Der Fehler, der freigelegt wird, geht zu verbessern. Fehler der anderen, di« wir so unter uns bekritteln, ich meine diese Art der Kritik, sei der Sache weit gefährlicher. Diese Art der Kritik unterminiert und frißt sich sehr bald auch in gesundes Holz hinein, wenn eine Bekämpfung, in diesem Falle eine Verbesserung, sachlich nicht so bald möglich ist. Nun allerdings wäre zu sagen, Kritik üben und sich hierbei gegenseitig abtosfeln, wie im Falle Dr. Ebert — Kollege Tessenow. Ich wiederhole: sachliche Kritik ist noch immer das bessere Uebel, es ist zu begrüßen, daß unser Reichsvcrband hierfür in der Verbands presse einige Spalten freigcgeben hat; wir sollten es nützen, Kollegen, und offen und ohne Scheu hier unsere Meinung jagen, auch einmal zu tadeln sollten wir uns nicht fürchten. Der Reichsverband sind doch lediglich wir, es soll damit nicht gesagt sein, das Recht, zu tadeln, haben kiaft unseres Beitrages allein wir, nein, wir dürfen auch unserer Besriedigung Ausdruck geben im gegebenen Falle. In jedem Falle aber meine ich, sollten wir zusammenstehen, im eigenen Hause sollte Mißstimmung, wenn diese doch einmal aus kommt, baldmöglichst wieder schwinden, denn unter uns brauchen wir nichts mehr als Einig keit und Solidarität. Nichts ist schlimmer und gesährlicher als der Wurm, der so für sich im stillen nagt; seine Arbeit beginnt er am einzelnen oder, richtiger gesagt, bei Debatten einzelner. In den Bezirksgruppen frißt der Wurm weiter, langsam, aber sicher. Die Fälle sind nicht selten, wo man mit dieser oder jener Maßnahme des Reichsverbandes nickst zufrieden ist oder einen anderen Vorschlag hätte. Was geschieht? Einer oder der andere der Kollegen räsonniert zu seinem Nachbar über irgendetwas, der andere Kollege nickt beifällig, der Obmann aber erfährt nichts von dem Uebelstand, der Reichsverband erfährt schon gar nichts. Wie soll er da Fehler verbessern, Mängel be seitigen? Ich meine, Farbe bekennen, sachlich kritisieren sei eben doch notwendig, denn weit gefährlicher ist doch das Knurren und Murren, was da so im Verborgenen blüht. Von dem, der seine Meinung sagt, weiß man, was er will. Von dem, der nichts sagt, wissen wir nichts, auch das nicht, was man nicht will. P. Bohnhoff, Bad Sülze: Wie ich schon in meinem früheren Artikel betonte, ist loahre sachliche Kritik immer an erkennenswert und kann nur fördernd für die Gesamtheit sein. Sobald sie aber zu derartigen Ergüssen ausartet wie die „Sachliche Kritik des Herrn Tessenow", dann möchte uns der Himmel vor Zeitungen bewahren. Ich glaube, es sind wenig, sehr wenig Kollegen, die den Artikel von Herrn Dr. Ebert so aufgefaßt haben wie Herr T. Die meisten Kollegen — ich sag« mit Absicht Kollegen — haben aus dem Artikel des Herrn Dr. Ebert mehr Nutzan wendung ziehen können, wie aus der Kritik des Herrn T. Letzterer hat sich übrigens ganz trefflich wiedersprochen, indem er schreibt: „Nie vorher hat die Verbandsleitung eine so opfer- sreudige Gcsolgschast gehabt wi« heute". Ich denke, dies genügt. Im übrigen muß betont werden, daß tat sächlich der ungelernte Leiter eines Garten baubetriebes viel mehr Kollege sein kann, als mancher gelernte Gärtner es ist. Gerade wir haben hier am Orte Sachen erlebt, die haarsträubend sind, und jeder recht und gerecht denkende Gärtner kann nur mit dem Kopfe schütteln zu solcher Kollegialität. Nicht der Name Genosse oder Kollegemacht es, sondern das Denken und das Handeln zeigt mir den Wert des Mannes. Und nun handelt einmal ernstlich; einig und sachlich ausbauen, das ist unser aller Pflicht. Alb. Schlue, Kiel: Veranlaßt durch seine „Sachliche Kritik", die aber keine ist, möchte ich an die Adresse des Herrn Tessenow in Retschow, trotzdem ich in letzter Zeit des Schreibens etwas un kundig und müde geworden bin, doch einige Worte richten, obwohl ich mir keineswegs ein bilde, daß ich ihn von seiner jahrelangen Krank heit, der Nörgelsncht befreien werde; denn ein altes Holsteiner Sprichwort sagt: „Wat dorin begrist, dat begrast ok dorin"; den Sinn wird Herr Tessenow wohl verstehen. Lassen Sie, Herr Tessenow, mich anschließen an die Schluß worte Ihres Artikels, wo Sie einen Mann angreisen, der sich durch Wort und Schrift um unseren Reichsvcrband und Berufsgartenbau unbedingt verdient gemacht hat, ohne daß er auf Dank von Ihnen und Ihren Gleich gesinnten rechnet, lassen Sie sich hierauf sagen, daß Sie mindestens in einem Recht behalten werden, nämlich daß die Krise im Reichs verband kommen wird, vielleicht noch früher, als Sie prophezeien, wenn Sie, wie Sie es nun schon seit Jahren betrieben, eins Kritik am Reichsverband üben, die das Uebel- wollen — ich brücke mich hier absichtlich gelinde aus — an der Stirne trägt. Selten habe ich, sooft ich Ihre Abhandlungen, die sich seit mehreren Jahren mit der Verfassung des Neichsverbandes, seiner Tätigkeit und seinen Erfolgen, um nicht „Mißerfolge" zu sagen, be schäftigen, anderes gelesen, denn Kritik hämi scher Art. Was Sie sich jetzt geleistet haben, geht denn aber doch über alles bisherige weit hinaus und wird bestimmt in den Kreisen, die Ihnen nahestehen, ungeheure Freude erwecken. Ich gehöre nicht zu denen, die alles kritiklos hinnchmeu, auch nicht zu denen, die da glauben, unser Reichsverband sei nicht verbesserungs bedürftig. Aber ich müßte mich schämen, wenn ich mich zu denen rechnen würde, die das Ge bäude des Reichsverbandes — bitte, bildlich zu verstehen — zu unterminieren suchen, nur aus purer Nörgclsucht und vielleicht verletzter Eitelkeit. Glauben Sie denn, Herr Tessenow, daß die Arbeitsfreudigkeit der Beamten und führenden Männer, welch letztere teilweise ehren amtlich tätig sind, durch eine solche Handlungs weise wie die Ihrige und anderer Ehrenmänner . gefördert wird? Niemals! Wollen Sie nicht einmal Ihr Licht auf den Scheffel stellen und am KroNprinzcnnser feierlichen Einzug halten? Den nötigen Hofstaat würden Sie schon aus den Reihen der „Ehrgekränlten", „Verkannten" und „Verbannten" bclommcn! Es fragt sich nut, ob die Mehrzahl der deutschen Gärtner Ihnen und Ihresgleichen Gefolgschaft leistet, denn glauben Sie doch nicht, daß Sie unter den Mitgliedern, obwohl diese sich aus schweigen und meistens wegen Ueberbürdung im Beruf nicht gerne zur Feder greifen, viele Folgsame finden werden. In einem stimme ich Ihnen zu, nämlich, daß es erwünscht nnd gut wäre, wenn ein gelernter Gärtner sich mit unter der Beamtenschaft befände. (Es sind drei darunter! Die Schriftltg.) Doch das schließt nicht in sich, daß ein solcher., wenn er sich nicht eignet, unbedingt gehalten werden muß. Haben Sie zu Ihren Kollegen, die im Hauptvorstande sitzen, und. zu den Aus schußmitgliedern, welche zweimal im Jahre zn- sammentreten, so wenig Vertrauen, daß sie sich, — um einen allgemein angewandten Ausdruck zu gebrauchen — von der Beamtenschaft des Reichsverbandes einwickeln lassen? Haben Sie vielleicht noch nie einer Ansschußsitzung bci- gewohnt? Um eines beneide ich Sie, werter Herr Tessenow, nämlich um Ihre gute Ersahrung, di« Sie gelegentlich der Selbsteinschätzung der Mitglieder gemacht haben. Bei mir und anderen Bezirksgruppen sind hierbei z. T. recht große „Irrtümer" seitens mancher Mitglieder vorgekoimnen, so daß ich in punkto Opfer freudigkeit Ihnen nicht so sehr zustimmen kann. Erst kürzlich kam mir ein Schreiben eines Mitgliedes zu Gesicht, das sein« Beitragsstassel als zu hoch geschätzt beanstandete, und siehe da, er befand sich schon in der untersten Stufe. Daß sich der von Ihnen so sehr geschmähte Herr Dr. E. in der glücklichen Lage befindet, mehr Gehalt zu beziehen, als mancher kleine Kollege Umsatz hat, läßt daraus schließen, daß er doch recht Tüchtiges leisten muß, sonst wäre er wohl schon in dem heutigen Ordnungsstaat, wo alles, was nach agrarisch riecht, besonders beäugt wird, ge—, nun, sagen wir, geflogen. Es ist aber nicht fein von Ihnen und verdient be leuchtet zu werden, daß Sie diese beiden Umstände, wie Gehalt eines höheren Garten baubeamten mit entsprechend hohem Dienst- alter, in einem Atemzuge in Verbindung zu bringen wissen mit den Umsatzzisfern eines Kleingärtners. Den Kraftausdruck, den ich hier setzen möchte, will ich fehlen lassen, denn ich fürchte, die Schristleitung würde ihn, obwohl diese Ihnen schon ziemliche Freiheit gestattet hat, unterdrücken. Was Sie als Gärtner — die Bezeichnung Volkswirt ist Ihnen ja bis heute noch verpönt — züchten, weiß ich nicht, aber als Schriftsteller züchten Sie ein bitter böses Unkraut, nämlich den Neid! Die Art und Weise, wie Sie die vom Reichsverband und von den Landwirtschaftskammern geleiteten Obergärtnerprüfungen abtun und glossieren, vielleicht unter Heranziehung eines Einzelsalles (oder wollten Sie gar nur die Möglichkeit eines solchen feststellen?), ist der Sache un würdig. Sie sollten Ihrem großen Lands- manne Fritz Reuter bei dieser Gelegenheit seine Grabesruhe lassen und nicht zitieren. Wollen Sie es aber dennoch tun, so zitieren Sie eine andere Stelle, die da lautet: „Wenn de Miusch bauen deiht, wat hei kann, dann kann hei nich mehr daun as hei deiht." Di« Bezirksgruppen Mittelholsteirr und Schleswig-Holstein 1: „Die heute in Neumünster tagende Ver sammlung der Bez.-Gr. Mittelholstein und Schleswig-Holstein 1, die einen starken Besuch aus dem ganzen Landesverbände aufweist, nimmt mit Bedauern Kenntnis von dem in Nr. 80 der „Gartcnbauwirt- schaft" unter „Sachliche Kritik" veröfsent- lichten Artikel des Herrn Tessenow - Retschow. Sie kann den Inhalt nicht als „Sachliche Kritik" bezeichnen und ver wirft ganz entschieden die persönlich ver letzenden Angriffe gegen di« verdienstvoll sten Männer unseres Berufes und bewähr testen Leiter unserer Organisation. Sie bittet daher die Schristleitung, Artikel der artigen Inhaltes im Interesse unseres Verbandes von der Verössentlichung in Zukunft auszuschalten. I. A.: H. Lindemann, Schriftführer. M. Tessenow, Retschow, äußert sich selbst noch mals : Die Schristleitung und Herr Dr. Ebert haben zu meinen Ausführungen in einer Weise Stellung genommen, die mich zwingen, kurzen antworten. Herr Dr. Ebert weiß nicht, woher ich meine Kenntnisse über das Wesen der Volkswirtschaft habe; ich will es ihm verraten: 10 Semester gehörte ich dem staatswissenschastlichen Semirar einer deutschen Hochschule an, nämlich der damals König!. Akademie zu Posen. Zu einer Zeit betätigte ich mich schon volkswirtschaftlich, wo die heutigen Volkswirte in der Mehrzahl noch gar nicht an Volkswirtschaft dachten. Die kurze Erklärung über das Wesen der Volkswirtschaft ist nicht von mir, sondern von dem früheren Herausgeber der staiistsichcn Jahr bücher, einem der bedeutendsten Nativnalökono- mcu, Prof. I. Conrad, Jena. Wenn Herr Dr. Ebert glaubt, hierüber lachen zu müssen, so in das sür seinen Geisteszustand bezeichnend; c- rechtfertigt meine Ausführungen. Die Schristleitung gab kürzlich bekannt, daß sie nnr dann auf Kritiken antwortet, wenn der Kritiker sich im Ton vergrijsen hatte. Ich nehme an, daß die Schristleitung m ft ihren Ausdrücken wie: „Gesinnungslumperei", „Schwindel", „Niedriger hängen" usw., den „richtigen Ton" zeigen will. Wir dürfen mit Befriedigung fcststellen, daß die vorstehend zu Worte gekommenen Einsender nahezu ausnahmslos den Wunsch haben, daß die „Gartenbauwirtschast" von Artikeln srei bleibt, die lediglich unter der falschen Flagge sachlicher Kritik zersetzend und zerstörend wirken, Wir kwben unsere Meinung — die wir nun mehr als bestätigt ausehon dürfen — bereits in unserer Vorbemerkung zu den Ausführun gen des Herrn Tessenow in Nr. 80 zum Ausdruck gebracht. Wir wiederholen, daß in unserem „Mc nuugsausiausch" volle Freiheit zn jeder Meinungsäußerung bleibt; wir bitten ledigD. diejenigen Einsender, denen cs weniger o sachliche Kritik als auf Nebenwirlungen o kommt, die wir nach den oben wwdergcgeb, . Aeußcrungen unserer Leser nicht näher zu zeichnen brauchen, ihren „Mcinungsauöl an solchen Stellen zu Pflegen, wo mau solche „Fachschriststellerei" ein lebhafteres dürfnis als in den Kreisen unserer Mitg n. . empfindet.' Die SLrülleilnu».
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