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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Folgen wir mm einmal einem Posten To maten auf ihrem Wege, den sie von der Pflanz« zum Konsumenten nehmen. Morgens um ca. 5 Uhr werden sie gepflückt. Bis 8 Uhr müssen sie sortiert und verpackt sein, um verladen und pünktlich zur Veiling gebracht zu werden. Ge mäß der von der Genossenschaft festgesetzten Reihenfolge fügt sich das Fahrzeug in die Reihe der Warenführer ein. Der Weg wird nun langsam, aber fast ohne Unterbrechung fort- gesetzt. Auch dann, wenn das Fahrzeug in die Veilinghalle eingefahren ist, bleibt es nicht stehen. Während es langsam vorrückt, wird auf Grund des „Veilingbriefes", in dem Menge, Gewicht und Qualität des Postens angegeben ist, vom Marktmeister durch Ausruf oder durch Auszeichnung auf einer Tafel der zu ver- veilend« Posten den Händlern bekanntgegeben. Ein eigens dazu bestellter Mann reicht bei den Kaufleuten einige Proben herum, die er vor den Augen der Kaufleute aus verschiedenen Teilen der Ladung entnimmt. Tomaten Sorte kosteten Ende Mai ungefähr 70 bis 80 Zents Pro Kilogramm. Der Markt meister setzt also die Veilinguhr von vielleicht 90 ab in Bewegung. Bec 74 will ein Händler kaufen und durch Drücken auf seinen Knopf den Kauf abschließen. Das wird ihm gelingen, wenn nicht sein Konkurrent mit dem dringende ren Bedarf schon vor ihm bei 74V, den Zeiger angehalten und den Posten erworben hat. Nach Abschluß des Verkaufes erhält der Waren führer seinen Veilingbrief in einer Ausferti gung zurück mit dem Vermerk, an wen er zu liefern hat. Er fährt also von dar Veiling halle zum Ladeplatz des Käufers, liefert seine Tomaten ab und fährt nach Haus. Nehmen wir nun an, die Tomaten seien für den Dort munder Markt gekauft, so wird der Händler seine Tomaten alsbald in einen Waggon laden, der noch vor Mittag abgeht. In kürzester Zeit rollen die Tomaten dem Dortmunder Markt zu, von wo fie den Weg zum Konsumenten finden. Der Gemüse-, Obst- und Mmeutrsnsporl in die Markthallen. Heute erfolgt der Transport von Gemüse, Obst und Blumen in die Markthallen jeitens der Erzeuger so gut wie ausschließlich durch Pferdegespanne, soweit nicht noch die kleineren Erzeuger frühmorgens mit dem ersten Zug hochbepackte Kiepen und Körbe auf dem Rücken zur Markthalle schleppen. Häufig ist es die Frau des Gärtners, die trotz ihres sonstigen anstrengenden Tagewerkes mitten in der Nacht ausstehen und den Transport zur Markthalle auf die eine oder ander« der eben geschilderten Arten übernehmen muß. Die an sich nahe liegende Verwendung der immer billiger wer denden Kraftfahrzeuge für solche Transporte scheitert an dem Widerstande der Markthallen- verwaltungen, die das Hereinfahren von Kraft fahrzeugen in die Markthallen verbieten, weil die Auspuffgase die Luft in der Markthalle und damit die Lebensmittel verschlechtern „könn ten. Nachdem heute die Benutzung des Motor rades und auch des kleinen Kraftwagens immer mehr allgemein üblich wird, wäre es an sich sehr wohl denkbar, dieses schnelle und bequeme Transportmittel auch für die gärtnerischen Er zeugnisse zu verwenden, wenn den Bedenken der Markthallen-Verwaltungen entsprechend Rechnung getragen werden könnte. Damit würde sowohl eine wesentliche Ersparnis an Zeit als auch eine Verlängerung der Nachtruhe für die mit dem Transport beauftragten Ar beitskräfte zu erreichen sein. Das ist nicht zu letzt auch wichtig mit Rücksicht auf die Gesund heit und den Schlaf unserer Gärtnerfrauen. 15 Lia Entfernung bedeuten für das Ein- spännerfuhrwerk des Gärtners 4—5 Stunden Fahrzeit hin und zurück, während das Motor rad mit Beiwagen oder der klein« Motorwagen diese Strecke bequem in einer Stunde leisten können. Da für die Technik die Möglichkeit besteht, Motorfahrzeuge mit Vorrichtungen zu vcr- fehen, die den Grund für den Widerstand der Markthallenverwaltungen beseitigen, so kann man der weiteren Behandlung der Frage nähertreten. Der kleinere Betrieb könnte ein Motorrad mit Beiwagen oder Anhänger verwenden, während für mittlere und größere Betriebe der vierrädrig« Kraftwagen geeignet wäre. Bevor man sich mit der endgültigen technischen Lösung beschäftigt, ist wichtig, die Wünsche der Gärtner, selbst über die Ausbil dung des Packraumes und die Tragfähigkeit zu erfahren. Wie bei allen technischen Lösun gen, die einen wirtschaftlichen Zweck haben sollen, geht es dabei ohne Kompromiß nicht ab. Es wäre aber wohl möglich, den Ver- packungsraum, der von einem mittleren Motor rad bewegt wird, bis zu 1,5 cdm und 8—10 Zentnern Tragfähigkeit auSzubilden, während der billigere Motorwagen etwa das Doppelte er reichen kann. Die zu erwartenden Preise be wegen sich für ein Motorrad mit entsprechendem Beiwagen betriebsfertig einschließlich des ge samten Verpackungsraumes in der Gegend von 1800—2000 M und für einen Motorwagen in der Gegend von etwa 4000—5000 All. Wir bitten um Zuschriften aus den Kreisen der am Markthallenabsatz interessierten Gärtner, ob derartige Fahrzeuge erwünscht sind und ob die oben angegebenen Laderäume und Trag fähigkeiten ungesähr den Wünschen entsprechen. Sollte sich für noch kleinere Transporte ebenfalls Bedürfnis zeigen, so wäre es möglich, noch eine kleine Motorradtype zu entwickeln mit etwa 100 Lg Tragfähigkeit und 0,7edra Fassungsraum. Die Aeußerungen aus Gärtnerkreisen er bitten wir möglichst umgehend, da die tech nische Bearbeitung noch im Lause dieses Som mers beabsichtigt ist. Abteilung für technisch« Betriebsmittel im Rcichsverband des deutsche« Gartenbaues e.V. »7 Die Tagung Der Ruf unseres Ncichsverbandes an Deutschlands Obstzüchter, zur Beratung obst- baulicher Fragen in die Pfalz — nach Bad Dürkheim — zu kommen, sand erfreulicherweise im ganzen Reiche Widerhall. Nord und Süd, West und Ost hatten namhafte Fachleute zur Tagung entsandt. Neben Vertretern der Land- wirtschaftskammcrn, der Landesobstbauver- bäude und unserer Landesverbände, waren vor allem aus den nähergelegenen Bezirken auch eine Reihe bekannter Obstzüchter ge kommen. Aber nicht nur in Fachkreisen fand die Auf forderung zur Teilnahme an unserer Veranstal tung Widerhall. — So hatte z. B. zur öffentlichen Versammlung das Bayerische Staatsministerium für Landwirt schaft Herrn Regierungsrat Resch und Herrn Landwirtschaftsrat Trenk« entsandt, die Kreisregierung der Pfalz Herrn Ober- Regierungsrat Heintz und die Bezirksregie rung Herrn Ober-Regierungsrat Schlosser und Herrn Landwirtschaftsrat Stutzmann. Die Stadt Bad Dürkheim war durch ihren Bürgermeister Dr. Dahlem vertreten und gab außerdem den Tagungsteilnehmern zu Ehren am Dienstag einen Begrüßungsabend in Gestalt einer Weinprobe, bei der Bürger meister Dr. Dahlem in herzlicher Art die Gäste begrüßte. Der Heimatdichter Karl Rü - der verschönte diesen Abend durch einige recht originelle Gedichte in pfälzischer Mundart. Die Pfälzer Tagespresse, insonderheit das „Dürkheimer Tageblatt" gaben aus Anlaß un serer Tagung Sonderbcilagen heraus, in denen neben fortlaufender Berichterstattung über unsere Veranstaltungen, Arbeiten über den ge sundheitlichen Wert des Obstes, den Obstbau im Bezirk Bad Dürkheim und in der Pfalz, die Eröffnung der ersten Pflälzischen Obstbau auktion in Bad Dürkheim u. a. m. zur Ver öffentlichung gelangten. Der öffentlichen Versammlung am Mittwoch gingen die Sitzungen des Fachausschusses und seiner Sonderausschüsse voraus, in denen so wohl technische als auch wirtschaftliche Fragen des Obstbaues beraten wurden. Ueber Einzel heiten, vor allem über die Beschlüsse dieser Sitzungen, wird ebenso wie über die am Don nerstag stattgefundene Besichtigungsfahrt des Pfälzischen Obstbaugebietes noch berichtet werden. Die öffentliche Versammlung. Nachdem der Vorsitzende des Fachausschusses für Obstbau, Obstzüchter Somfleth, Mitteln kirchen b. Hamburg, die Vertreter der Be hörden sowie die Vertreter der Landwtrtschafts« kammern und der Tagespresse sowie die aus allen Teilen des Reiches erschienenen Obstzüch ter im Namen des Fachausschusses für Obstbau begrüßt hatte, übermittelte Gartenbaudirektor Grobben die Grüße des Verwaltungsrates unseres Reichsverbandes. Er betonte die Wich tigkeit des Obst- und Gemüsebaues für die Er nährungswirtschaft und die Notwendigkeit, uns Vom ausländischen Gartenbau freizumachen. Oberregierungsrat Resch betonte namens des Bayerischen Staatsministerium für Landwirt schaft das Interesse, das die Bayerische Re gierung unseren Verhandlungen beimißt. Ober regierungsrat Schlosser entbot di« Grüße des Bayerischen Landesverbandes für Obst- und Gartenbau und des Obstbauvereins Bad Dürk heim und sicherte ein „Handinhandarbeiten" mit unserem Reichsverbande zu. Bürgermeister Dr. Dahlem gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß der Reichsverband seine dies jährige Obstbau-Sommertagung nach Bad Dürkheim gelegt habe. Unter Gericht und Aussprache über die 4. Sitzung des Fachausschusses für Obstbau" gab Goetz-Berlin in kurzen Zügen Kenntnis von den Verhandlungspunkten und Beschlüssen der am Tag« zuvor stattgefundenen Sitzungen des Fachausschusses und seiner Sonderausschüsse. Wenn Landwirtschaftsrat Stutzmann- Speyer eS in seinem außerordentlich inter essanten Vortrag „Die Entwicklung des Pfälzer Obstbaues" erreicht hat, vor allem auch dem „Nicht-Pfälzer" einen wertvollen Einblick in di« Entstehungsgeschichte des Obstbaues in der Pfalz zu geben, so ist es Kreisobstbauinspektor Mazarin-Worms in nicht weniger treff licher Art gelungen, die Anwesenden in di« Vielgestaltigkeit der Absatzmöglichkeiten durch seinen Vortrag „Die Absatzformen im Pfälzer Obstbau" einzuführen. Ueber beide Vorträge werden wir genauere Berichte dringen. Aus de» Varlameulen. Dm 27. Juni verhandelte der Reichstag über den Antrag Laibl (Bayrische Volkspartei) betr. „Beschränkung der Zahl der wirtschaftlichen Be triebe des Reiches". Der Antrag vom 21. Juni des zuständigen 8. Ausschusses lautet: Der Reichs- tag wolle beschließen, die Reichsregierung zu ersuchen: a) die wirtschaftlichen Betriebe des Reiches und der unterstehenden öffentlich-rechtlichen Körverfchaften mit Ausnahme der gemein nützigen öffentlichen Versorgungsbetriebe auf das unerläßliche Mindestmaß zu be schränken; d) die Reichsbehörden anzuweisen, daß sie bei Auftragserteilung keine Bedingungen stel len, die die Rechte und Freiheiten, welche die Gewerbeordnung gewährt, irgendwie be einträchtigen könnten und mit der Reichs- Verdingungsordnung in Widerspruch stehen. An der Diskussion beteiligten sich je ein Vertreter der sozialdemokratischen Partei, der Demokraten, der Bayrischen und der Deutschnationalen Volkspartei. — Di« bürgerlichen Parteien einschl. Demokraten werden anscheinend für den Antrag stimmen. Die Weiterberatung ist vertagt. Ueber ihr Ergebnis wird an dieser Stelle berichtet wer- den. Die betreffenden Reichstagsdrucksachen 2730 und 3458 sind von Karl Heymanns Verlag, Berlin W. 8, das Stenogramm der 328. Sitzung vom Verlag der Reichsdruckerei, Berlin SW. 68, Alt« Jakobstr. 106, zu beziehen, „ . der Obstzüchter in B Die sich an die Vorträge anschließende Aus sprache zeigte das große Interesse, das man vor allem der Frage des Absatzes von allen Seiten entgegenbringt. So forderte z. B. Pflanz- Meißen, daß der deutsche Obstbau kaufmänni sche Vertreter an Hauptabsatzplätzen haben müsse, um über die wirkliche Marktlage schneller orientiert zu sein. Stutzmann- Speyer ist der Ansicht, daß die Auslands blätter über die Marktlage auch in Deutschland vielfach wesentlich besser auf Grund ihrer Mit arbeiter auf den wichtigen Märkten Deutsch, lands und in den Anbaugebieten orientiert find als wir selbst. T r e n k l e - München betrachtet die Großmärkte für um so wertvoller, je weiter sie von dem Erzeugerort abliegen. Die Erzeugermärkte haben wohl den Vorteil, daß der Produzent gleich Geld bekommt, dasür aber zumeist viel Zeit für Weg und Verkauf verliert. Seiner Ansicht nach sollten möglichst nur Waggonladungen zusammengestellt werden, da die Preisgestaltung dadurch mitunter außer ordentlich günstig beeinflußt wird. Qualität und Sortenbeschränkung sind dafür natürlich Voraussetzung. Daß das Sammeln von Ware in gewissen Bezirken möglich ist, beweist Mazarin-Worms durch Beispiele der Zu sammenfassung von Obstarten und -sorten, wie sie durch den deutschen Pomologen-Verein be reits vor dem Kriege angestrebt worden sind. Dr. Ebert- Berlin stellte danach in seinem Dorttag: „Ist die Forderung, ein großzügiges Umpsropfen einzu leiten, wirtschaftlich gerecht fertigt, und welche Voraussetzun gen sind für den Erfolg maß gebend?" folgende Leitsätze auf, die im Ein zelnen näher begründet wurden: 1. Die ungünstige Preislage für deutsches Obst aus den Märkten wird bedingt durch deren übermäßige Belastung mit geringwertiger Ware und verstärkt durch das Sorten allerlei. Beide erschweren eine sachgemäße Sortierung und Verpackung, ohne welche unsere Erzeugnisse nicht richtige Handels ware werden. 2. Es sind deshalb zu fordern: Steigerung der Qualität unter Einschränkung des Sorten- vielerleis als Anbauaufgabe und handels fähige Aufmachung durch scharfe Sortierung und zweckmäßige Verpackung als Absatz aufgabe. s. Da zunächst mit den vorhandenen Obst mengen zu rechnen ist, mußte die Absatz aufgabe vorangestellt werden. Dementspre chend hat der Reichsverband mit Unter stützung des Reichsernährungsministeriums bereits 1924 eingehende Marktstudien ein geleitet, die gleichzeitig zu Aussprachen mit Vertretern des Handels benutzt wurden, um die von diesen als zweckmäßig erachtete Verpackungsgefäße kennen zu lernen. ' 4. Der Vorsprung des auf Export angewiesenen, kaufmännisch eingestellten Ausbaues war un verkennbar. Nicht Ikt, pkckktloser NachahMing, sondern in Uebernahme langjährig erprobter Vorbilder führte der Reichsverband die Einheitspackgefäße ein, und zwar mit schönstem Erfolg beim Gemüse und Weich obst, während beim Kernobst zwar sehr wert volle Erfahrungen gesammelt und Erfolge gezeitigt wurden, aber der allgemeinen Ein führung die obengenannten Hemmnisse ent gegentraten. 5. Deshalb tritt jetzt die Anbauaufgabe in den Vordergrund. Die Sorteneinfchränkung und Qualitätsverbesserung kann erfolgen: ») durch Neupflanzungen, die hinsichtlich der Sortenwahl planmäßig unter Anpassung an Standard- und Marktsorderungen er folgen, d) durch Umpfropfen vorhandener Bestände ungeeigneter Sorten. 6. Der schnellere Weg ist das Umpfropfen. Der Reichsverband hat hierzu Staatsbeihilfen gefordert, die voraussichtlich zugesagt sind. Ein voller Erfolg ist nur zu erwarten, wenn die Beihilfen mindestens drei Jahre hin durch gewährt werden. Deren wirtschaft lichste Verwendung erfordert rechtzeitig«, zielbewußte Vorarbeit. 7. Für beide Wege bilden die auf kleinere Be zirke eingestellten und durch nochmalige Ueberprüfung auf Handelsfähigkeit abge stellten Normalsortimente der Landwirt, schaftskammer und Obstbauverbände die Grundlage. Kredite für Koksbezug. Der feilens der Deutschen Gartenbau-Kredit A.-G. zur Verfügung gestellte Sonderkredit zur Finanzierung des Koksbezuges der Mitglieder wird erfreulicherweise stark in Anspruch genom men. Wir empfehlen daher weiteren Interessen ten, sich baldigst mit obiger Bank in Verbindung zu setzen. Wir weisen dabei darauf hin, daß jeder Interessent den Koks nach wie vor bei seinem örtlichen Lieferanten vorzugsweise natür lich gärtnerischen Genossenschaften, beziehen muß und daß die Deutsche Gartenbau-Kredit A.-G. selbstverständlich nicht selbst als Kokshändler auftritt. Die Bank diskontiert vielmehr nur die aus Grund der Lieferung von einem Mitglied akzeptierten und von der Genossenschaft bzw. dem Kohlenhändler ausgestellten und girierten Warenwechsel und ist bereit, diese einmal zu prolongieren. Es ist daher auch selbstverständlich Sache jedes Koksbeziehers, selbst mit seinem Kohlenueferanten einen möglichst günstigen Preis zu vereinbaren. ReichSverband des deutschen Gartenbaues e. B. Die Hauptgeschäftsstelle. Fachmann. vesondere Veröffentlichung. Die näheren Adressen eines Gärtners W. Buchholz, früher Iserlohn, Mendener Str., und Ehr. Staffeld, Geflügelhof, von Neuhof, Kreis Teltow, unbekannt verzogen, bit ten wir, der Hauptgejchäjtsjtelle mijzuteilen. rd Dürkheim. 8. Da sich der Anbau nicht nach politischen Grenzen richtet, find die Normalsortimeute in den Grenzgebieten aufeinander abzu stimmen. S. Staatsbeihilfen dürfen nur dem gewährt werden, der sich verpflichtet: a) einen Grundplan der Landwirtfchafts- kammer vorzulegen, aus dem fich die Zahl der umzupfropfenden Bäume, die Ver teilung der Umpfropfarbeit ans mehrere Jahre und die zum Umpfropfen ge wählten Sorten ergeben, b) die Umpfropfarbetten nach den Vorschrif ten der Landwirtschaftskammer bzw. deren beauftragten Stellen und gege benenfalls durch die besonders aufzu stellenden Pfropfkolonnen durchführen zu lassen, e) eine Kontrolle der Baumpflege in de« ersten drei Jahren nach dem Umpfrvpfe« durchführen zu lassen, ck) Listen zu führen, in denen die alte Sorte> die neue Sorte und das Verhalten beidep Sorten zueinander festgehalten werden. Die Listen sind auf Anfordcrn der Land wirtschaftskammer zur Verfügung zü stellen. 10. Zu empfehlen ist die Aufstellung besonderer Pfropskolonnen, für die im Westen und Süden Kreisobergärtner, Bezirksbaumwarte usw. die gegebenen Führer sind. Im Osten wird die Aufstellung solcher Kolonnen der: Landwirtschaftskammer obliegen. 11. Die technische Ausführung des Umpfropfens erfolgt nach den Richtlinien, wie sie das von Schönberg-Hohenheim bearbeitete Merk blatt des Reichsverbandes ergibt. Erfor derlich ist vor allem die Beibehaltung reich lichen Unterholzes. Die Pfropfköpfe find möglichst klein zu halten (2 Edelreiser). Der weite Abwurf sichert die Möglichkeit des Nachpsropfens, falls sich die neue Sorte nicht mit der alten verträgt. 12. Ohne das Umpfropfen aufhalten zu dürfen, bedarf die Kläning der Frage, wie sich beim Umpfropfen die Edelsorten zueinander ver halten, schnellster Mitarbeit jedes Obst- züchters. Der Reichsverband wird diese Mitarbeit jedes Einzelnen, unterstützt vo>r den Landesobstbauverbänden, anfordern. Auch an diesen Vortrag schloß sich eine sehr angeregte Aussprache, aus der besonders hervorgehoben sei, daß nach Mitteilung von Kreisobstbauinspektor Martin - Ladenburg (Kreis Mannheim) etwa auf der gleichen Grundlage und unter den gleichen Bedingungen Umpfropfungen im letzten Jahr mit bestem Erfolg ausgeführt wurden. Bendmann- Trompet wies darauf hin, daß keineswegs z« viel auf einmal umgepfropft werden dürfe, da sonst das Angebot an deutscher Ware zu stark zurückgehen würde. Pflanz-Meißen regt an, daß auch die Länder einen Zuschuß zum Umpfropfen geben müssen. Außerdem muß seiner' AnsWsk""uach' bei der-Einnahme der Edelreiser darauf geachtet werden, daß die Früchte des Baumes auch die charakteristischen Sorteneigentümlichkeiten aufweisen. Als Bei spiel erwähnt er, daß die Früchte einzelner Bäume der Sorte „Schöner von Boskoop" schön lebhaft rotgefärbt sind, während die jenigen anderer Bäume stark berostet und kaum gerötet find. Unter Punkt „Verschiedenes" kommt zunächst der folgende Antrag M a r t i n - Werder/Havel zur Annahme: „Der Fachausschuß für Obstbau möge auf Grund der heutigen Ausführungen zur Um pfropfungsfrage den Fachausschüssen für Obst bau in den Landesverbänden Richtlinien geben, damit sie in ihren Bezirken der Umpfropfung nach einheitlichen Gesichtspunkten nähertreten können." B e n d m an n - Trompet kommt nochmals auf die Errechnung der Gestehungskosten zu sprechen und gibt Kenntnis von einer Zeitungs notiz, wonach der Zoll ganz fortfallen soll und beantragt, daß sich der Reichsverband unbedingt für einen Zollschutz einsetzen muß, der einen Ausgleich für die Produktionsunter schiede und -bedingungcn darstellt. Fach mann-Berlin erwidert, daß die Preissrage keineswegs für sich allein gelöst werden kann, sondern daß in ihr alle Arbeiten auf den Ge bieten der Organisation, der Technik und der Wirtschaft letzten Eirdes zusammenlaufen. Zur Frage des Zollschutzes entgegnet Fachmann, daß diese Frage für uns erst wieder akut werden wird, wenn die Ergebnisse der Genfer Wcltwirtschaftskonferenz durch die einzelnen Länder in die Tat umgesetzt werden. Bei der Zeitungsnotiz handelt es sich seiner Ansicht nach lediglich um einige kleinere Aenderungen (Zucker- und Kartoffelzoll), die z. Z. den Reichstag beschäftigen. Er verweist im übrigen auf die zahllosen Veröffentlichungen über dieses Gebiet in der „Gartenbauwirtschaft", die eine Uebersicht über die Arbeiten des Reichsver bandes auf diesem Gebiete geben. Scho - merus-Dresden weist auf einen Obstwcrbe- film, den «in Teil der Besucher am Vormittag begutachten konnte, und zu dem der Landes- verband für Obst- und Weinbau und unser Reichsverband beträchtliche Summen beisteuer ten, hin und bittet, für diesen Film weitest« Propaganda zu betteiben. Darauf schließt der Vorsitzende des Fach ausschusses für Obstbau die Sitzung und dankt nochmals allen für ihre rege Anteilnahme. Wir wollen hoffen, daß bei unferrr nächstjährigen Tagung — aller Voraussicht nach im Alten Lande — auch die Pfalz in starkem Maß« vertreten sein wird, um ihrerseits von dort Anregungen für ihre weiteren Arbeiten zu empfangen. Go. MWKLWLU
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