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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Dle Gartenbauwirtschaft Nr. 43. 7. 6.1927 im Weinbau ein einheitlicher Generalbekämp- ' fungsplan mit großer Wahrscheinlichkeit Ersolg- sicherhcit verbürgt, fehlt im Ob st bau der grast wirtschaftliche Gedanke der Bekämpfung von Schädlingen. Un» ternehmungen, wie die im Obstbaugebiet der Unterelbe, haben lokalen Wert, sie hätten erst dann Allgeineinwert, wenn sie wirtschaftlich s vor Augen führten, daß der Kampf gegen die Schädlinge im Obstbau erst dann erfolgreich j wäre, wenn er alle verschiedenartigen Obst- i bauzweige umfaßt, nicht nur die Obstplantagen, ' sondern auch die Obstalleen — und diese ganz besonders! — und die Obstbaugebiete der Kleinsiedlungen und Klcingartcngelände. Der Pflanzenschutz im Obstbau ist heut noch vom gesamtwirtschaftlichen Standpunkt aus un rentabel. Wenn heut in den Baumschulen, die sich den Forderungen des Pflanzenschutzes unter- ordne», gerade die Obstaufzucht besondere Auf wendungen beansprucht, so ist das im eigenen jund gesamtwirtschaftlichen Interesse verständ lich. Es ist auch verständlich, daß der Kon sument Wert darauf legt, gesunde Pflanzen zu beziehen, wenngleich dann auch angenommen werden müßte, daß jeder Konsument bestrebt ist, die gesund bezogene Pflanze gesund zu er halten. Es ist aber eine wirtschaftliche Unge reimtheit, wenn die mit hohem Kostenaufwand zu ihrer Gesunderhaltung großgezogene Pflanze in vielen Fällen beim Konsumenten: dem Klein garten- oder Obstplantagenbesitzer oder in der Obstallee einer öffentlichen Straße, sich selbst überlassen bleibt, dabei von Krankheiten und Schädlingen aller Art befallen wird und natür lich das bei ihrer Jugendaufzucht in sie ge steckte Kapital nicht verzinsen kann. Vom ge samtwirtschaftlichen Standpunkte ist das um so bedauerlicher, als die Aufwendungen der Baumschulen für den Pflanzenschutz mit der Nachlässigkeit der benachbarten Ertragskulturen zwangsläufig wachsen. Da die Baumschulen nicht aus isolierten Inseln liegen, leiden sie besonders unter dem Mangel an General bekämpfungsmaßnahmen, da fie sich den Forde rungen der Konsumenten und der staatlichen Pflanzenschutzorgane nach gesunden Pflanzen unmöglich entziehen können. Ihre Pflanzen- schutzorganisation steht dauernd vor dem Ge spenst einer Invasion aus den Nachbarkulturen. Die Ungereimtheit in der Durchführung der Pflanzenschutzmaßnahmen wird aber dadurch noch größer, daß die im allgemeinen staat lich oder kommunal verwalteten Obstalleen an den öffentlichen Straßen, die z. Z. in Deutsch land noch einen Hauptanteil des Marktobstes heimischer Provenienz stellen, von den staat lich geforderten oder anempfohlenen Pflanzen schutzmaßnahmen keine oder nur geringe Notiz nehmen, daß nur ein verschwindend kleiner Bruchteil dieser Chausseepflanzungen eine ständige sachgemäße Pflanzenschutzbehandlung erfährt. Man stelle nur einmal fest, wieviel Kreisverwaltungen im Besitz sahrbarer Spritzen sind! Man stelle weiterhin fest, wieviel Kreis» verwaltungen ihre Chausseepslanzungen einem sachverständigen Pfleger unterstellt haben! Der Einwand, daß wir Pflanzenschutztechniker noch nicht haben, daß deren Ausbildung erst vor bereitet wird, darf nicht gelten. Nicht nur die Chausseeobstpslanzungen, diese Kanäle für die Ausbreitung von Obstschädlingen, hätten die Kreispflanzenschutzbeamten bzw. als Pslan- zenschutztechniker ausgebildeten Kreisgärtner zu betreuen, sondern sie wären die ausführenden Organe des Pflanzenschutzes im Obstbau des ganzen Kreises, Organe, die erst die staat liche Pflanzenschutzorganisation mit ihren Hauptstellen zu einem wirksamen Instrument der Wirtschaft machen. (Völlig unbe» rühert hiervon ist das Wirken der Gar- tenbauabteilungsn der Landwirtschaftskam mern und ihrer Leiter.) So wie der General stäbler ohne Truppe keine Schlacht schlagen kann, ist die Pflänzenschutzorganisation ohne die auS- sührenden Organe ein halbes Gebilde. Das gilt ganz besonders für den Obstbau mit seinen so verschiedenen Wirtschaftsformen. Erst eine pflichtmäßig geregelte Pflanzenschutzarbeit der Kreise wäre eine entsprechende Ergänzung der in den Baumschulen geleisteten Vorarbeit. Aber was nützt diese Vorarbeit, wenn ihr Erfolg verpufft, sobald die Pslanze ein Glied der Obstwirtschaft geworden ist? Es erübrigt sich wohl an dieser Stelle, die, anz Konsum gemessen, geringfügige Produktion von Obst in Deutschland zahlenmäßig zu be legen. Ost genug ist auch schon auseinauder- gesetzt worden, welche Gründe für das Unter angebot an marktsähigem, heimischem Obst maßgebend sind. Es ist aber notwendig, nach drücklich zu betonen, daß genug Beispiele dafür vorliegen, daß die geforderte Abhilfe zu einem großen Teil in der Hand der Stellen liegt, die die Verwalter der für unsere Obstwirtschast heut noch belangreichen Massenproduktions stätten, der Obstchausseen, sind. Es wäre vom gesamtwirtschaftlichen Stand punkte unverständlich, wenn diese Stellen an die an sich wichtige, aber sehr diffizile Frage des Umpsropfens herangingen, bevor nicht die Grundfrage gelöst ist, daß dieses neue Kapital, das in die Obstbäume gesteckt wird, und das sich nur bei guter Anlage verzinsen kann, auch solide verwaltet wird. Dazu gehört an erster Stelle die straffe Organisation der Schädlings bekämpfung nicht nur in den Obstchausseen, sondern in allen größeren und kleineren Obst anlagen des Kreises. Kreise, die heut noch eines in der Schädlingsbekämpfung bewanderten Kreisgärtners entraten zu können glauben, die in den von den Straßenbauämtern überwachten Baumwärtcrn genügende Pfleger des lebenden Kapitals der Obstbäume sehen, vergessen, daß geringere Fürsorge für die Obstalleen nicht allein das eigenwirtschaftliche Interesse an einem hohen Ertrag der Obstbäume nicht ge nügend fördert, sondern das Gesamtinter esse direkt schädigt. Das Kapital, das in den Baumschulen, in großen Obstplantagen, von vielen Kleingarten liebhabern und nicht zum wenigsten von manchem obstbaulichfortschrittlichen Kreise in den Pflanzenschutz gesteckt wird, ist schon zu groß, als daß klaffende Lücken in der Organi sation des praktischen Pflanzenschutzes selbst bei staatlichen und kommunalen Stellen nicht die Gesamtwirtschaft ungebührlich belasteten. Der Reichsverband des deutschen Garten baues, der mit starker Hand wirtschaftliche Aufgaben des Gesamtgartenbaues einschließlich des Obstbaues löst, der auch die Kulturauf gaben fördert, um damit der Wirtschaft zu dienen, wird wohl an der kulturell wie wirt schaftlich gleich wichtigen Ausgabe der prak tischen Organisation des Pflanzenschutzes im Obstbau nicht vorübergehen. So wie im Alten Lande eine Kreditaktion die notwendigen Motorspritzen brachte, wird die Beschaffung von Motorspritzen bei allen Kreisen zur Pflege der Obstalleen und zur Unterstützung priva ter Ohstgärten auf dem Wege der Kreditge währung — nicht unbedingt staatlicher — möglich sein. Und ebenso werden die Schwierig keiten wohl zu überwinden sein, die jetzt noch der Anstellung pflanzenschutztechnisch und obstbaulich sachverständiger Kreisbeamter ent gegenstehen. Das Vorrücken der Blutlaus und des amerikanischen Stachelbeermehltaus, das eingangs erwähnt wurde, durch das der heimische Obstbau um zwei schlimme Feinde reicher wurde, und das ihn nun zu höheren Produktionskosten zwingt, stieß auf keine oder schwache Abwehr, weil die Abwehrfront allzu lückenhaft war. Nur eine Organisation, die vor allem dem aktiven Pflanzenschutz dient, vermag in Zukunft den Obstbau vor ähnlicher Invasion zu schützen und den bisherigen Scha den zu einem guten Teil wieder wettzumachen. Benutzt die Mahn- und Sluskunftstellen - des Reichsverbandes. (Rückporto beifügen). Steuerliche VerWchllguug der Hoch- Wasserschäden. Im Nachgang zu dem Aufsatz „Grundver- mögensstcuer, Mairate, im Hochwassergebiet", in Nr. 41 der „Gartenbauwirtschast" ver- össentlichcn wir nachfolgend einen Erlaß des preußischen Finanzministcrs vom 30. April, K. V. 2.2100. — Die in den letzten beiden Wochen in be dauerlicher Weise eingctrctenen außerordent lich starken Ueberschwemmungen, insbesondere in den Stromgebieten der Elbe und der Oder, veranlassen mich, d'en mir unterstellten Steuer behörden die bestehenden Vorschriften über die Gewährung von Steuererleichterungen bei Hoch wasserschäden in Erinnerung zu bringen. Es kommt insbesondere der Runderlaß vom 31. Ja nuar 1926 — K. V. 2. 444/M. d. I. Is 1S1. 13 — in Betracht. Was im besonderen die Grundvermögens- stener angeht, so ersuche ich, die Vorsitzenden der Grundsteuerausschüjse der beteiligten Ka tasterämter zu beauftragen, im Benehmen mit den Ortsbehörden festzustellen, für welche Be triebe und Grundstücke die Stundung der am 1ü. Mai zahlbaren Viertcljahresrate der Grund- vermögensstcuer geboten ist. Die Stundung ist alsdann von Amts wegen auszusprechen. Bei der obigen Feststellung und bei der Ent scheidung über die aus Anlaß der Ueberschweur- mung eingehenden besonderen Stundungsan träge ist, wie bisher, wohlwollend zu verfahren. Ucber die Zahl der Stundungen und die Höhe der gestundeten Beträge ist nach der Ernte zu entscheiden; hierbei kann in den Gebieten, die bereits in den Vorjahren durch Hochwasser schäden betroffen sind, die Niederschlagung der aus den Vorjahren in Nest verbliebenen Steuern, sofern im Einzelfalle nicht besondere Gründe dagegen sprechen, gewährt werden. 8i. Lagebericht. Die Konservenindu st rie imMai 1927. Die Ernteaussiöffken für die Kampagne des Jahres 1927 sind außerordentlich schlecht. Der Spargel hat infolge der andauernden nassen und kalten Witterung nicht gedeihen können, so daß die Fabriken große Schwierigkeiten haben, ihren Bedarf an frischem Spargel zu decken. Es muß mit einer Verringerung der Spargelproduktion aus diesem Grunde ge rechnet werden. Aehnlich liegen die Verhält nisse bei Bohnen und Erbsen, deren Saaten ebensalls infolge der nassen, kalten Witterung schlecht aufgelaufen sind. Auch hier steht zu befürchten, daß der Bedarf größer sein wird als das Angebot der Anbauer. Selbst, wenn der Juni besseres Wetter bringen sollte, kann der durch die schlechte Maiwitterung verursachte Ausfall nicht wieder eingeholt werden. Die- Aussichten für die Obsternte sind augenblick lich noch nicht zu übersehen. Der Fruchtansatz wird verschieden beurteilt. Klarheit «über die» Obsternte wird erst im kommenden Monat er zielt werden können. Am schlechtesten werden Birnen beurteilt. Ueber den Konservenabsatz läßt sich sagen, daß das naßkalte Wetter, das die Anlieferung frischer Gemüse hemmte, dem Absatz von Kon serven zugute gekommen ist. Doch sind die meisten Fabriken schon derart ausverkauft, daß Abschlüsse alter Ernte nur noch selten getätigt werden können. Das Vorverkaufsgeschäft in Gemüsekonserven hat sich gut angelassen, da die Kundschaft durchaus kauflustig ist. Die erzielten Preise sind zufriedenstellender ge worden und haben sich infolge der nur noch geringen vorhandenen Bestände einigermaßen reguliert. Aus den Kreisen der Marmeladen industrie wird berichtet, daß mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Jahreszeit, in der die in den Haushaltungen selbst hergestellten Vor räte allmählich aufgebraucht sind, eine stärkere Nachfrage nach guten Marmeladen und guten Konfitüren festzustellen ist. Das Publikum zeigt besonderes Interesse für einwandfreie Qualität. Doch müssen die Preise für Mar melade und Konfitüre immer noch als fehr gedrückt bezeichnet werden. Der zu hohe Zucker preis läßt eine nennenswerte Verdienstmög lichkeit nicht zu. Kompottfrüchte in Dosen sind nur noch in geringem Umfange auf Lager, da das in der letzten Kampagne ein gelegte Obst in der Hauptsache in den Wrnwr- monaten abgesetzt wurde. Aus der Fach-und TaM-cesse. NeuMlicher AMHgemüsebau. „Münchener Neueste Nachrichten", München, 20. Mai 1927. Seit Jahren arbeiten die bayerischen Er werbsgärtner fleißig an der Rationalisierung ihrer Betriebe, um die ausländische Konkurrenz nach Möglichkeit auszuschalten und den Vor sprung einzuholen, den Italien, Nordsrankreich, Belgien und Holland durch den Bau von Ge wächshäusern für Frühgemüse gegenüber den deutschen Gärtnern zu verzeichnen haben. Die ausländischen Gärtner hatten nach dem Kriege reichlichere Mittel in der Hand als unsere Gärt ner und kamen so leichter in die Lage, ihre Be triebe umzustellen. Seitdem Reichsmittel zur Förderung des Frühgemüsebaues aufgewendet werden, entstehen nun auch bei uns Gewächs häuser für den Frühgemüsebau. Die ersten Gewächshäuser dieser Art im rechtsrheinischen Bayern sind in dem Gärtnereibetriebe von Sebastian Hauser in der Rosenheimer Straße an der Burgfriedensgrenze zu sehen. Die ge fälligen Glashallen bedecken eine Bodenfläche von 1200 qm. Die Bewässerung ersolgt durch einen Regenapparat, der so konstruiert ist, daß er den Pflanzen die notwendige Feuchtigkeit in der ihnen am besten zusagenden Form zu kommen läßt; als Gießwasser wird Regenwasser verwendet. Die Heizanlage ist unter dem Dach angebracht; sie soll wie die Sonne die Wärme von oben her spenden. Die Vorteile solcher Glashäuser gegenüber den bisher ge bräuchlichen Frühbeetküsten liegen auf der Hand. Das lästige Auf- und Zudecken fällt weg, Gießen und Lüsten erfolgt leicht und rasch durch Zentralanlagen, die Pflanzen haben mehr Raum und entwickeln sich besser, da sie länger Licht und Sonne genießen können als in den Kästen. Viel Zeit versäumen die Gärt ner, wenn im Februar und März Schneefälle kommen; bis der Schnee von den Mistbect- fenstern weggeräumt' ist, vergehen Stunden; diese Zeit geht den Pflanzen verloren. Durch sparsame Verwendung von Pfeilern ist in den Hallen die Möglichkeit der Verwendung der Bodenfräse gegeben. Am' Dienstag besichtigte der Bayerische Gärtncreiverband unter Führung seines Vor sitzenden Oek.-Rates I. B. Bauberger die neue Anlage. Außer zahlreichen Erwerbs- gärtne,rn hatten sich auch Vertreter des Land wirtschaftsministeriums, der staatlichen Ver suchsanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, der höheren Lehranstalt für Gärtnerei in Weihenstephan, der Landesbauernkammer usw. eingefunden. Oberingenieur Bender gab näheren Aufschluß über den Bau der von der Oskar Mehlhorn G.m.b.H., Spezialfabrik für Gewächshäuserbau in Schweinsburg (Sachsen) erstellten Hallen, in denen sich das Früh gemüse üppig entwickelt. Im Gegensatz dazu stehen die Freilandkulturen, denen der Frost in der vorigen Woche arg zugesetzt hat. Die Frostschäden in München und Um gebung sind leider erheblich größer, als man anfänglich annahm. 50°/» der Obsternte sind vernichtet, die Beerensträucher werden höch stens 20°/» der erwarteten Ernte bringen, der dritte Teil des Frühgemüses ist erfroren. An gesichts solcher Naturereignisse treten die Vor teile des Frühgemüsebaues in Glashäusern deutlich in Erscheinung. Sie ZubilSums-Gackenbau- AusWung i» Men mm 28. April bis S. Mal 1827. Bon Adolf Ernst in Möhringen. (Schluß^ Einen behänderen Raum füllten ble Pelav- Mnien. Es waren nur einige Sorten in guter Marktware vom Verein der Erlaer Gärtner; von Neuheiten war hierunter nichts zu sehen, so daß diese Abteilung dem Fachmann nichts Ueberraschendes bot. Weiter begegnete man noch schönen Horten sien von der Firma „Treibo", Gartenbaubetrieb in Wien. Getriebene Prunus, Clivien und Blattbegonien von Wilh. Hohn, Wien. Auf fallend schöne getriebene Wicken brachte Oskar Spalenka, Preßbaum bei Wien,-die in langen Ranken geschnitten außerordentlich an sprechend wirkten. Auch die höhere Garten bauschule für Mädchen hatte abgeschnittene Wickenblumen ausgestellt. Von Rosen sah man hauptsächlich hübsche Polyantharosen von den vereinigten Gärt nereien Strebersdorf, insbesondere auch hübsche kleine Stämmchen von Seering L Zim mermann. Emil Lung, Wolfpassing, hatte ebenfalls Polyantharosen, von denen be sonders „Perle vom Winterwald" gefallen hat. Die Halbstämmchen dieser Firma waren be sonders reizend. Einen weitere« Saal schmückten herrliche Amaryllis und Orchideen der Garteninspektion des Freiherrn Alfons von Rotschild, und zwar waren es hier besonders eigene Züchtun gen von Cattleyen, die die Bewunderung der Besucher erregten. Man sah hier Cattleyen in prächtigsten Hellen und dunkelpurpurnen Färbungen und namentlich auch eine vom rein sten Schneeweiß. Besonders sielen in dieser. Orchideengruppe neben den genannten Catt lehen die wunderschönen „Laelien", „Rcnanthera Jmchotiana", „Cypripedium grande", „Dendro- bium Dahlhousianum", „Odontioda Charles- worthii", verschiedene „Odontoglossum", „Vanda" und andere schöne Sachen auf. Auch andere schöne und seltenere Pflanzen waren hier zu sehen, so besonders einige hübsche Neuholländer wie z. B. „Grevillea", „Pimelia" und reizende, weniger bekannte Ericaarten. Einen Japangarten hatte die Firma Joh. Gessl L Sohn, Wien, zusammengestellt, an dem zu bemängeln wäre, daß sehr viel künst liches Blumenmaterial, wie z. B. blühende Kirschenzweige, Glycinen, Seerosen usw. aus Stoff und anderem toten Material Verwen dung fanden. Etwas Derartiges sollte aus einer Frühjahrsblumenschau nicht Vorkommen. Auch das Uebermaß der Verwendung der Papierlaternen wäre besser unterblieben. Im großen ganzen war der Garten, abgesehen von der unvermeidlichen Brücke und anderem, etwas japanisch anmutendem Beiwerk, eine Zusammen stellung krüppelhafter Zwergkoniferen und ähn lichem, die im fernen Osten anscheinend beliebt sind und deshalb auch, weil es so sehr fremd ländisch ist, bei uns ihre Liebhaber finden. Die Ausstellung bot außerdem schöne Calceo- larien, die von Schönbrunn ausgestellt waren; aber etwas vom Schönsten war die Fruchthalle der Rotschildschen Garteninspektion, die in wahrhaft künstlerischer Zusammenstellung Kir schenbäumchen, vollbehangen mit roten Früch ten, großen beinahe ausgebildeten Trauben in Töpfen, Gurken und Tomaten, ebenfalls in Töpfen gezogen, zur Schau stellte. Entzückend waren die gut kultivierten Erdbeeren mit reifen Früchten; das Ganze ein köstliches Bild eines schönen kleinen Obstgartens, in dessen Mitte ein schöner Brunnen dem ganzen Bild eine er frischende künstlerische Note verlieh. Eine Kakteenhalle durfte natürlich auch nicht fehlen, und Josef Podcednik, Wien XVI, hatte hier auch tatsächlich eure sehr schöne Zusammen stellung zusammengebracht. Ein Mäuerchen mit Stauden war ebenfalls vorhanden und zwar von der Staudengärtnerei Windmühlenhöhe, Anny Strauß, in Wien. Das Mäuerchen bot an und für sich nichts Besonderes, dürste aber manchem Besucher eine geschickte Ver wendung der Stauden vor Augen geführt haben. Auf Einzelheiten der Bindereiausstellung möchte ich nicht eingehen; aber einiges beson ders Bemerkenswertes soll hervorgehoben wer den. Hier brachte wohl das Schönste die Firma Gustav Hoffmann, Wien; denn das Blumenmaterial, das hier zu den einzelnen Schaustücken verwendet war, war von so er lesener Schönheit, daß man tatsächlich über rascht war. So schöne blaue Hortensien, wie sie hier verwendet waren, habe ich noch nie gesehen; außerdem war eine Zusammenstellung mit Anthuricnblüten geradezu wundervoll, und eine Vase mit feuerroten Rosen war durch die Leuchtkraft von dem Feuer ihrer Blüten geradezu auffallend. Es konnte mir nicht gesagt werden, um welche Sorte es sich dabei handelte; meiner Vermutung nach dürften es „Pauls Scarlet Climber" gewesen sein. Man sah hier auch selbstverständlich prachtvolle Orchideen, Marechal-Nielrosen und einen Tafel schmuck mit Primula auricula, der außerordent lich vornehm und ansprechend wirkte. Von den einzelnen „RauMkuust"-Ausstellun- gen gefielen mir vor allem diejenigen der Firmen W. Formanek-Wien und Marx-Wien. Einen prachtvollen Kranz mit Tulpen und einen solchen mit Stiefmütterchen brachte der Blumensalon B. Städtler-Wien. Im übrigen waren in den einzelnen Räumen noch viele Kunstwerke der Blumenbindekunst ausgestellt, die teilweise recht schön, aber teilweise auch mittelmäßig gewesen sind. Allgemeines Auf sehen erregte ein Riesenkranz mit Alpenblumen, in den ein Seil und Eispickel hineingeflochten waren und auf dessen Schleife „Letztes Berg hell" zu lesen war. Der Kranz war von Fritz Lange-Wien ausgestellt. In einem Korb, der wohl als Ostergeschenk gedacht war, sah man zwischen der Fülle der Blüten einen goldenen Käfig, in dem sich zwei schneeweiße Kaninchen, die wohl Osterhasen vorstellen sollten, befanden. Bei den meisten der Werke der Blumenbinde kunst war hervorragend schönes Blumenmaterial verwendet Man sah hier besonders eine Fülle - herrlichster Nelken und Rosen, Orchideen, Calla, Hortensien, Flieder, Lilien, Amaryllis und andere Blumen, die die Jahreszeit bietet. Der Verein der Gärtner und Gartenfreunde Wien-Hietzing schmückte einen besonderen Raum mit Blattpflanzen, Palmen, Bougainvilleen unter anderen. Eine historische Planschau über die Entwick lung der Gartenkunst in Oesterreich zeigte neben Plänen Bilder und Stiche aus der Entwicklungszeit des österreichischen Garten baues in den letzten Jahrhunderten. Unter den Plänen sind besonders diejenigen des neu- ernannten Direktors der Wisner Städt. Gärtne reien und Gartenanlagen Fritz Kratochwjle hervorzuheben. Mit vorstehendem glaube ich auf bas Wichtigste der schön gelungenen Wiener Aus stellung hingewiesen zu haben. Mau darf der österreichischen Gartenbauausstellung, die unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten Dr. Hämisch stand, und der Ausstellungsleitung, insbesondere den Herren Präsidenten Regie rungsrat Fritz Rottenberger, Amtsrat Fritz Kratochwjle, Gärtnereibesitzcr Oelonomierat Franz Hoffmann und den Herren leitenden Architekten Wilh. Schmidt und Hans Hloucal die herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck bringen für ihre vorzüglich gelungene Ausstel lung, die den Beweis erbracht hat, daß nach einem hundertjährigen Bestehen der Gesellschaft trotz den manchmal außerordentlich schwierigen Verhältnissen in Oesterreich der Gartenbau auf der Höhe ist und vorwärts schreitet, ebenso wie dies auch in Deutschland und in anderen Ländern Lu Hepbachten -ist. , , ,
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