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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 42. 27. 8. 1927 Die zoll- und handelspolitischen Maßnahmen des Auslandes zugunsten seines Gartenbaues. Von unserem handelspolitischen sr-Mitarbciter. Nachdruck verboten! Ws Ergänzung zu unserer Auflatzreihe »Gartenbau- und Zollpolitik" bringen wir eine Zusammen stellung der zoll- und handelspolitischen Matznahmen derjenigen europäischen Länder. Weiche als Pro duktions- oder Veibrauchsgebiete sür Garteubauerzeugnisse besonders in Frage komme». Wir beab sichtigen, das gesamte veröffentlichte bzw. noch zu veröffentlichende Material in einem Sonderdruck zusammenzufassen. Die zoll-und handelspolitischen Maßnahmen, die das mit dem deutschen Gartenbau in Wettbewerb stehende Ausland zugunsten seiner Produktion getroffen hat, lassen sich in zwei Gruppen teilen. Es handelt sich einmal um Maßnahmen, die den Absatz nach dem Aus lande fördern sollen, und sodann um solche, die die Konkurrenz des Auslandes aus dem Binnenmärkte betreffen. Die erstere Gruppe von Maßnahmen kann im Rahmen dieses Aufsatzes nur kurz gestreift werden; sie bildet im wesentlichen eine Ergänzung der im Inter esse der Produktionsförderung überhaupt ge troffenen Maßnahmen. Hierunter fallen die Vorschriften über Qualität, Sortierung und Verpackung der zur Ausfuhr bestimmten Er zeugnisse, ferner dis in den Handelsverträgen vereinbarten Herabsetzungen der Zölle der Ver tragsgegner, die Tarisvergünstigungen, die die Eisenbahnverwaltungen für die Ausfuhr ein räumen, usw. Nicht ohne Interesse ist es in diesem Zu- sammenhange, daß in einigen Ländern noch heute Ausfuhrverbote und Ausfuhrzölle oder Äussuhrab gaben bestehen. Diese Maßnahmen, deren Zahl und Anwendungsgebiete in den letzten Jahren immer geringer geworden sind, sind in erster Linie aus der Rücksichtnahme dieser Länder auf Verbraucherinteressen zu er klären; sie finden sich insbesondere daher dort, wo eine sinkende und schwankende Währung eine Art Ausfuhrprämie gewährt und infolge dessen zu einer in gewissem Sinne künstlichen Entblößung des Jnlandsmarktes führen kann. Daneben finden sich allerdings Ausfuhrzölle auch dort, wo die günstigen Produktionsbe dingungen eine Belastung der Ausfuhr zu gunsten der Staatskasse ohne Beeinträchtigung der Konkurrenzfähigkeit zulassen. Das be kannteste Beispiel ist die nicht unerhebliche Abgabe, die z. B. Kolumbien auf Bananen erhebt; Kolumbien kann dies um so leichter tun, als zahlreiche Absatzlünder, insbesondere Deutschland, ihrerseits auf eine Zollbelastung der Bananen verzichtet haben. Aufgabe dieser Zeilen ist es zu unter suchen, wie das Ausland seine Produktion gegen die Konkurrenz dritter Länder zu schützen versucht. Ein Vergleich der Maßnahmen des Auslandes mit den in Deutschland getroffenen führt zu außerordentlich lehrreichen Ergeb nissen. Zu den Maßnahmen, die die Einfuhr aus ländischer Konkurrenzerzeugnisse erschweren, ge hören die an sich durchaus verständlichen und berechtigten, auf internationaler oder aus nur autonomer Grundlage beruhenden Bestimmun gen zugunsten des Pflanzenschutzes. Diese Be stimmungen werden vielfach dazu benutzt, um unter dem Vorwande des Pflanzenschutzes die unerwünschte Konkurrenz des Auslandes zu erschweren oder zu unterbinden. Es sei nur auf das Einfuhrverbot für Obst und Süd früchte hingewiesen, das die Vereinigten Staa ten von Amerika seit dem Jahre 1923 in immer zunehmender Schärfe drrrchgeführt haben, und das ganz zweifellos nicht mehr Pflanzenschutzzwecken dient, sondern schlechthin ein Einfuhrverbot im Interesse der eigenen Erzeugung bedeutet. Spanien z. B. hat des halb mit Recht, aber ohne Erfolg gegen dieses angeblich aus Pflanzenschutzgründen erlassene nordamerikanische Einfuhrverbot für Apfel sinen und Weintrauben anzugehen versucht. Die noch vor wenigen Jahren in fast allen Ländern bekannte Verhinderung der Einfuhr durch Einfuhrverbote ist in letzter Zeit mit der Konsolidierung der wirtschaftlichen Verhält nisse Europas mehr und mehr abgebaut wor den. Doch finden sich noch heute sehr erheb liche, für den Handel sehr störende Rückstände des Einfuhrverbotsystems, und zwar auch in Ländern, deren Produktionsbedingungen an sich ein Einfuhrverbot nicht mehr erfordern wür den. Es sei z. B. ans die Tschechoslowakei hin gewiesen. Weiter ist in diesem Zusammenhang die An wendung der Zollförmlichkeiten (Erfordernis von Ursprungszeugnissen usw.) zu erwähnen, die nicht selten schikanös oder bürokratisch schwerfällig gehandhabt werden und dadurch zu einer manchmal nicht unwillkommenen Er- schwerung der Einfuhr führen. Das Hauptmittel zur Beeinflussung der Konkurrenz des Auslandes sind aber die zoll tarifarischen Bestiinmungen. Es ist zweck mäßig, auf diese Bestimmungen der Hauptkon- kurrenzländer Deutschlands, nämlich der Nieder lande, Belgiens, Frankreichs, Spaniens, der Schweiz und Italiens näher einzugehen. Vor weg muß jedoch zunächst eine grundsätzliche Bemerkung gemacht werden. Die Länder, die auf dem deutschen Markte mit dem deutschen Gartenbau in Wettbewerb stehe.., sind im allge meinen in der glücklichen Lage, daß sie unter wesentlich geringeren Erzeugungskosten als Deutschland produzieren können. Der Zoll schutz, den sie ihrer Erzeugung angedeihen lassen, ist daher ganz anders zu werten als der Zollschutz für den deutschen Gartenbau; denn letztere Zollsätze bezwecken zunächst — wenig stens in ihrer jetzigen Gestaltung — in erster Linie den Ausgleich der verschieden hohen Pro duktionskosten, geben aber dagegen — zum mindesten in ihrer jetzigen Höhe — der deut schen Erzeugung keinerlei Vorsprung gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Ein rein ziffern mäßiger Vergleich der deutschen und ausländi schen Zollsätze gibt daher fast durchweg ein falsches Bild, weil die deutschen Zölle höher erscheinen, als sie nach dem oben Gesagten im Vergleich zu den Produktionsverhältnissen des Auslandes tatsächlich sind. Wie später im Einzelnen zu zeigen jein wird, hat das Aus land überall da, wo es ein Schutzbedürfnis seiner Produktion für gegeben erachtet, einen unter Berücksichtigung seiner Produktionsver hältnisse wirksamen Zollschutz, der zum Teil sogar ziffernmäßig höher als der deutsche ist. Ein wesentlicher Vorteil sür die Produktion der vorgenannten Länder ist die Art, wie ihr autonomer Zolltarif in den Handelsvertrags verhandlungen benutzt wird. Während Deutsch land schon bei Erlaß seines autonomen Zoll- tarifes aus innerpolitischen Gründen immer wieder betont hat, daß die autonomen Zoll sätze Gegenstand der Handelsvertragsverhand lungen seien und in diejcn Verhandlungen her abgesetzt werden würden, haben die vorerwähn ten Länder entweder auf ihren autonomen Tarif überhaupt keine Zugeständnisse gemacht, wie dies z. B. von feiten Hollands und Ita liens geschehen ist, oder sie haben die unterste Grenze der Zugeständnisse in Form des Mini- maltarifes (so in Belgien, Frankreich und Spa nien) oder des Gebrauchstarifes (so in der Schweiz) von vornherein gesetzlich sestgelegt. Die Produzenten dieser Länder wissen daher schon im voraus, daß sie den einmal gesetzlich festgelegten Mindestschutz behalten werden; sie brauchen nicht einen fortwährenden Kampf um die Beibehaltung eines angemessenen Zollschutzes zu führen. Es ist klar, daß dieses System der Produktion ein erheblich größeres Gefühl der Sicherheit und Stetigkeit gibt als das deutsche, das dem deutschen Gartenbau von Handelsvertrag zu Handelsvertrag immer neue Abschwächungen seiner Zölle gebracht hat. Es wäre an sich wünschenswert, bei der Schilderung der Zollverhältnisse in den einzel- Die holländische Vlume«- zwiebellulluk. Zur Blütezeit der Blumenzwiebeln in Hol land besuchen Tausende von Menschen die Blu- mcnzwiebelsclder in der Umgegend von Haar lem, Bcnnebroek, Hillegom, Lisse usw. Die Mehrzahl der Besucher kommt ausschließlich, um sich an dem farbenprächtigen Bilde zu er freuen. Doch auch gärtnerische Fachleute be suchen die holländischen Blumenfelder in der Absicht, neue Sorten kenncnzulernen oder sich über den Stand der Kulturen zu orien tieren. In den letzten drei Jahren waren Klagen über mangelhafte Belieferung mit holländischen Blumenzwiebeln so häufig, daß es wohl der Mühe lohnte, einmal an Ort und Stelle zu prüfen, inwieweit die Klagen berechtigt sind und welche Umstände die Mängel verursachen. Natürlich haben auch die holländischen Blumen zwiebelzüchter ein großes Interesse daran, auf- klärend zu wirken und möglichst den Nachweis zu erbringen, daß ihre Kulturen berechtigten Ansprüchen genügen. In diesem Sinne hatte die Firma N. V. Gebr. Segers in Ltsse- Holland an eine größere Anzahl gärtnerischer Fachleute in Deutschland Einladungen ergehen lassen. Am 26. April trafen die Teilnehmer der Besichtigungsfahrt in Amsterdam zusam men. Schon aus der N-^e und vor Beginn der Exkursion wurden lebhaft die Fragen er örtert, welche uns deutsche Gärtner bezüglich der holländischen Blumenzwiebeln am meisten interessieren, wobei es an Klagen über schlechte Lieferung und über die Konkurrenz durch abge schnittene Blumen nicht fehlte. Bei der Rundfahrt durch die Blumcnzwiebel- gegend bot sich hinreichend Gelegenheit, alle Wünsche und Beschwerden vorzutragen und an den Mängeln der holländischen Blumen zwiebellieferungen freimütig Kritik zu üben. Dagegen fand sich bei der eingehenden Besich tigung der Felder der Firma Gebr. S. keine Gelegenheit, den Gesundheitszustand der Blu menzwiebelkulturen zu beanstanden. In Lisse hielt Professor Dr. v. Slochteren einen kurzen Vortrag über seine Arbeiten im Labora torium für Blumenzwiebelkrankheiten. Es würde hier zu weit führen, auf die Einzel heiten einzugehen, wohl aber darf gesagt wer den, daß alle Teilnehmer angenehm über rascht waren von der Gründlichkeit, mit der hier gearbeitet wird, um der Krankheiten Herr zu werden. Daß ebenso wie in anderen Kul turen auch bei den Blumenzwiebeln Krankheiten Vorkommen, wurde natürlich unumwunden zu gegeben, und man belehrte die Zuhörer auch darüber, welche Krankheiten dies sind und welche Gefahren sie mit sich bringen. Wichtig ist vor allen Dingen, daß oben genannte und andere größere Firmen ihre Kulturen einer ständigen Kontrolle bezüglich der Zwiebelkrank heiten unterziehen. Den Bemühungen des Prof. Dr. v. Slochteren ist es bereits gelungen, bei einzelnen Krankheiten, so z. B. der Aelchenkrankheit der Narzissen, Mittel und Wege zu finden, welche als vollkommene Ab wehr der Krankheiten zu betrachten sind. Eine I nen Ländern di« ausländischen Zölle den tat sächlich in Deutschland zur Erhebung gelangen den Zollsätzen gegenüberzustellen. Da jedoch der Inhalt der einzelnen Positionen des deut. scheu Tarifes von denen der ausländischen Tarife außerordentlich stark voneinander ab» weicht, hätte dies nicht möglich gemacht werden können, ohne die nachfolgende Darstellung stark zu komplizieren. Es erschien daher, zumal vorausgesetzt werden kann, daß die Leser über die deutschen Zollverhältnisse ausreichend orientiert sind, zweckmäßig, von einem solchen Vergleich abzusehen. (Forts, folgt.) 21/2—4 Stunden dauernde Behandlung der Narzissenzwiebeln in Wasser von 43>/z° Celsius genügt, um die Welchen sowohl der kleinen wie der großen Narzissenfliege zu töten. (Llero- ckon enque^trts snck Lumerus strixstus). Pro- sessor v. Slochteren betonte, daß die hol ländischen Blumenzwiebclzüchter ein noch weit größeres Interesse an der Gesunderhaltung ihrer Kulturen haben wie die ausländischen Abnehmer ihrer Blumenzwiebeln, weil ein Ueberhandnehmen der Krankheiten die Fort setzung der Blumenzwicbelkultur unmöglich machen würde. Bedenkt man, daß z. B. Hya zinthenzwiebeln S—6 Jahre zur Entwicklung gebrauchen, und daß eine Erkrankung während dieser Zeit die Zwiebeln am Weiterwachsen hindern würde und ferner, daß der Blumen zwiebelbestand von 1 da einen Wert von zirka 700 000 M. hat, so erhellt daraus zur Genüge, daß der Blumenzwiebelzüchter alles aufwen den muß, um seine Kulturen von Krankheiten freizuhalten. Der Vortrag im Laboratorium für Pflanzenkrankheiten wurde durch einen zweiten Vortrag des Direktors der Gartenbau schule in Lisse, Herrn Volkers, sehr wertvoll ergänzt. Auch hier erkannte man ohne Mühe, daß sowohl die Blumenzwiebelkultur betreiben den Kreise Hollands als auch ihre Negierung alles tun, um diese mehrere Jahrhundert alte und gewinnbringende Kultur lebensfähig zu er halten. Wie aber erklärt sich nun der krasse Wider spruch zwischen den in den letzten Jahren ge machten üblen Erfahrungen mit holländischen Blumenzwiebeln und den Beobachtungen bei dieser Exkursion. Diese Frage wurde von den Teilnehmern natürlich mehrfach erörtert. Leider gibt es unter den Blumenzwiebelzüchtern eine Anzahl Außenseiter, die sich der Kontrolle entziehen und deren Gewissenhaftigkeit zu wün schen übrig läßt. Andererseits muß hervor gehoben werden, daß hinsichtlich der Behand lung der Blumenzwiebeln vor und bei dem Treibversahren noch mancherlei Fehler gemacht werden, und daß zuweilen Kulturfehler die wirkliche Ursache der Mißerfolge sind. Es ist begreiflich, daß wir die Zahl der Fälle, in denen das Treibverfahren schuld an dem Miß erfolge ist, wesentlich geringer schätzen als die holländischen Blumenzwiebellieferanten, die ein natürliches Interesse daran haben, ihre Verantwortung sür den Gesundheitszustand ihrer Zwiebeln etwas herabzudrücken. Es will uns scheinen, daß hier durch Auf klärung und Zusammenarbeit noch vieles ge bessert werden kann. Vor allen Dingen muß der deutsche Gärtner wissen, welche Blumen zwiebelzüchter in Holland als reell gelten können. Soweit dies bekannt ist, sollte man sich nicht durch scheinbar billigere Preise oder durch die Redegewandtheit der Reisenden ver leiten lassen, bei unbekannten Firmen zu kaufen. Auch darf die Bestellung an den holländischen Blumenzwiebelzüchter nie größer ausfallen, als ursprünglich geplant, denn sonst besteht die Gefahr, daß Vorbereitungen und Einrichtungen für die Treiberei unzureichend sind, oder daß die Zwiebeln zu lange in der Verpackung liegen bleiben müssen, ehe sie ord nungsgemäß weiterbe/... ^lt werden können. VVd. verichl über die Studienreise nach den Nordstaalen zur Erforschung der gärtnerischen Anban- vnd Marktverhällniffe vom 11.-24. Mai 1828. Don Gartenbandirektor Straube in Stettin. (Schluß.- Di« Fruchtfolge in den Kästen ist etwa so: zuerst Spinat, darauf Radieschen, dann Dill mit Mohrrüben, danach Gurken. Blumenkohl und Wirsing waren als ganz kleine Pflänzchen im freien Lande ausgepflanzt. Die Mistpackung der Kästen spielt hier eine große Rolle. Bei dem Mangel an Dünger wird jedoch nur quartierweise frisch gepackt, die anderen Kästen müssen sich mit der geringen Wärme des Vorjahres begnügen. Auf unsere zunächst erfolgte Ablehnung der Einladung zum Kaffeetrinken bei ihm ließ er uns durch Herrn Lilieström sagen, wir brauchten nicht zu glauben, daß seine Wohnung so schmutzig aussehe wie er selbst. Kaum in seine Wohnung hineingeführt, war bereits der Kaffeetisch ge deckt und Herr Holmquist sauber umgezogen am Tisch. Am letzten Tage verhandelten wir dann mit Herrn Aue und verschiedenen Großhändlern von Helsingfors über den Absatz deutscher Gärtnereierzeugnisse und konnten dabei fest stellen, daß Rhabarber und große grüne Stachelbeeren, auch reife Erdbeeren geeignete Ausfuhrartikel neben Gurken sein dürften. Spargel wird in Helsingfors nicht angebaut, wird aber auch nicht sehr stark gefragt, weil der Zoll ein abnorm hoher ist (1,60 M. -e Kilogramm). Weiter wurde gefragt nach Tomaten, Blumenkohl und Kirschen. Für Kohl rabi bestand keine große Neigung, doch sollten von allen Neuerscheinungen aus dem deutsche« Markte Proben an einzelne Händler in Helsing fors geschickt werden. Die Lage der deutschen Gärtnerei wird nicht nur durch die ruinösen Handelsvertragsver handlungen mit den südlicher gelegenen Staaten erschwert, sondern auch dadurch, daß Finnland sich im Gegensatz zu Deutschland mit sehr guten Zöllen umgeben hat, die die Regierung, ohne den Reichstag zu befragen, jederzeit in jeder Position erhöhen, aber nicht erniedrigen darf, auch wieder ein Vorbild sür Deutschland. Auf dem Markt in Helsingfors wurden folgende Preis« festgestellt: 10 Finnmark etwa 1 Reichsmark. Gurken . . » , 10—20 Finnmark je Stück Rhabarber,,, 3 „ Bund Salat . ., -» 1 Stück Erdbeeren > » » 40 -- „ Kilogramm Zwiebeln , , , 6 „ Liter Karotten , . - 4 «8 , Bund 2 Bund -- 10 Stück 7 Wruken .... 3 „ Kilogramm Neue Kartoffeln 11 „ Liter In Stockholm: Spargel . .... .5 bis 6,— Kr. je Kilogramm Rhabarber »,»,» 0,87 „ „ „ Gurken 2,50 „ „ Tomaten ., . . « . S,— „ 1 dänische Krone — 1,11 Reichsmark. Will man die Eindrücke der ganzen Reise zusammenfassen, obwohl sie nicht den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit machen können, da für die Besichtigung und Durchreisung der ungefähr 3615 Kilometer langen Strecke nur 13 Tage zur Verfügung standen, so kann man etwa folgendes feststellen: Der Gartenbau in den bereisten Staaten muß schon vor dem Kriege dem durchschnitt lichen deutschen Gartenbau mindestens gleich- gekommen sein, hat ihn aber im Kriege um ein ganz Erhebliches überholt. Daß trotzdem in Deutschland die gleiche Entwicklung möglich ist, geht schon aus der klimatisch viel günstige ren Lage hervor. In erster Linie fehlt in Deutschland hierzu das nötige Kapital. Wird der deutsche Gartenbau endlich seiner Bedeu tung in der Volkswirtschaft entsprechend be handelt, so dürfte es nicht auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen, dieses von staatlicher oder anderer Seite zu beschaffen. Ferner wäre unbedingt eine Umstellung der deutschen Reichs bahn in bezug auf die Bevorzugung der Be förderung ausländischer gärtnerischer Erzeug nisse zum Schaden der deutschen (s. Reexpediti- onsbahnhöfe und andere die Einfuhr bevor zugende Einrichtungen) erforderlich, dann aber muß von der Regierung dem deutschen Erzeug nis mindestens das gleiche Wohlwollen ent gegengebracht werden wie dem ausländischen. Während unsere staatlichen Stellen, einschließ lich des Reichstages, stets geneigt sind, dafür einzutreten, Lebensmittel gänzlich oder fast zollfrei nach Deutschland hereinzulassen, da durch die Arbeitslosigkeit und Passivität unserer Handelsbilanz fördernd, schließen und ge nehmigen sie Handelsverträge mit anderen Staaten, so zuletzt wieder mit Finnland, bei denen gärtnerische Erzeugnisse mit Zöllen be legt sind, die einem Einfuhrverbot gleich kommen. Anträge aus den Reihen deutscher Erzeuger werden rücksichtslos beiseite gescho ben und bleiben unbeachtet. Finnland kann nach dem Handelsverträge z. B. weiter einen Zoll auf Tomaten von 80 deutschen Reichspfennigen je Pfund erheben, während Deutschland für die größte Zeit des Jahres für das gleiche Erzeugnis nur einen Zoll von Dreiviertelpfennig je Pfund erhebt. Will die deutsche Regierung den deutschen Gartenbau nicht vor dem ausländischen be vorzugen, wie das andere Länder für ihren Gartenbau tun, so müßte man gerechterweise doch wenigstens eine gleichmäßige Behandlung ausländischer und inländischer Erzeugnisse er warten. Hoffentlich gelingt es der Zusammenarbeit des Reichsverbandes und der Landwüchschajts» kammern, in dieser Beziehung endlich erträg liche Zustände herbeizuführen; an dem Fleiße und der Tatkraft des deutschen Gärtners zur Hebung des deutschen Gartenbaues und damit der deutschen Volkswirtschaft wird es sicherlich nicht fehlen. Das Zuniprogramm des „Lalldwirtschasts-Almls". Welle 1250; regelmäßig am Montag und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 7.20 Uhr bis 7.45 Uhr. Donnerstag, den 2. Juni: Reg.-Rat Dr. Pape, Biologische Reichsanstalt, „Krankheiten und Schädlinge der Fut ter- und Wiesenpflanzen und ihre Be kämpfung." Montag, den 13. Juni: Prof. Dr. Römer, Halle: „Die Organisation der Pflanzenzüchtung". Donnerstag, den 16. Juni: Guts besitzer Joh. Blum, M. d. R-, Kre feld: „Ausbildung der Bauerntöchter in Fach- und Allgemeinbildung". Montag, den 20. Juni: Prof. Dr. Dengler, Eberswalde: „Die Frage der natürlichen und künstlichen Ver jüngung in der forstlichen Praxis". Donnerstag, den 23. Juni: Oek- Rat Lembke, Deutscher Verein für land wirtschaftliche Wohlfahrtspflege, Berlin: „Wohlfahrt und Fürsorge auf dem Lande". Montag, den 27. Juni: Dir. Prof. K. Stolzenburg, Berlin: „Der Flachsbau im Lichte des Wiederaufbaus". Donnerstag, den 30. Juni: Dr. Erich Keup, Ges. zur Förderung der inneren Kolonisation, Berlin: „Finan zierungsfrage» der landwirtschaftlichen
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