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Freitags ^Nhrg. 1927 Umwandlung hochverzinslicher Schulden. — Versammlung der Weichobstzüchter Deutschlands. — Zur Durchführung des Deutschen Muttertages. — Gemüseoerbrauch, Gesundheit MfS MMU? und Volkswirtschaft. — Aus den Landesverbänden und Vezirksgruppen. — Marktrundschau. )1r. 29 I 42. Jahrgang der Verbandszeitung. Ausschneiden vud Mfbewahreu! Statt leder besonderen Einladung! Versammlung der Weichobstzüchter Deutschlands. Noch keine Abschlüsse tätigen! Vie Verhandlungen des Reichsverbandes abwarlen oder nur unter Vorbehalt abschließeu. In Nr. 22 „Die Gartenbauwirtschaft" stellten wir die Verhandlungen über die Weichobstpreise 1927 für Ende April in Aussicht. Der Verwaltungsrat unseres Reichs verbandes hielt in seiner letzten Sitzung als Versammlungstag Sonnabend, den 7. Mai 1927 und als Versammlungsort Eisenach für geeignet. Da zugleich mit Vertretern der Kon- serven-Jndustrie verhandelt werden soll, findet am Vormittag eine Besprechung zwischen den Weichobstzüchtern und unserem Reichsverband statt, während die Verhandlungen mit der Industrie für Nachmittag vorgesehen sind. Näheres über die Veranstaltung und das Lokal, in dem sie stattfindet, wird noch bekanntgegeben werden. Um recht zahlreiche Beteiligung aus allen Teilen Deutschlands möchten wir schon heute bitten. Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. Die Hauptgeschäftsstelle: Fachmann. Umwandlung hochverzinslicher Schulden. Von Dr. E. Dröscher in Lichterfelde. Die günstige Verfassung des Kapitalmarktes hat dahin geführt, daß man mehr und mehr dazu überzugehen beginnt, die hochverzins lichen Schuldverschreibungen aus dem Markt zu ziehen, sobald eine Kündigung derselben zulässig ist und sie in niedriger verzinsliche Papiere zu konvertieren. Erst kürzlich haben die ostpreußische Landschaft, die Landschaft der Provinz Sachsen und die der Provinz Brandenburg ihre noch umlaufenden 1O»/oigen Goldpfandbriefe gekündigt und angeboten, sie in 7»/o°Stücke zu konvertieren. Und wie jetzt endgültig entschieden zu sein scheint, sollen zum 1. April auch ein beträchtlicher Teil der im Verkehr befindlichen 8proz. Ostpreußi- schcn Landschaftlichen Pfandbriefe aufgekündigt werden. Hier soll allerdings kein Konvertie rungsangebot erfolgen, jedoch sollen die diesen Pfandbriefen zugrunde liegenden Hypotheken auf «ine Basis von 6»/» umgestellt werden, so daß der Endeffekt für den Darlehnsnehmer einer Konvertierung gleichkommt. Es ist anzunehmen, daß andere Institute diesen Beispielen folgen werden, und daß die Bestrebungen nach Erleichterung der Zinsver pflichtungen auf der einen Seite und Ge währung besserer Bedingungen für Darlehen auf der anderen Seite dazu führen werden, daß Konvertierungen noch in größerem Um fange vorgenommen werden. Es versteht sich von selbst, daß eine Neu ausgabe von hochverzinslichen Pfandbriefen nicht mehr stattsindst. Im Gegenteil, die An zeichen mehren sich, daß man versucht, so gar den 5o/oigen Pfandbrief einzuführen, ob gleich nach dem Urteil von Sachverständigen die Zeit hierfür noch nicht reif genug sein dürfte. Dagegen sind Emissionen von 6°/oigen Pfandbriefen bereits in erheblichem Umfange vorgenommen worden. Neben dieser Entwicklung, deren Träger vor allem die großen Realkrsditinstitute sind, die um so erfreulicher ist, als sich in ihr die Zinsverbilligung auswirkt, haben neuerdings auch Bestrebungen eingesetzt, ganz allgemein langfristige Darlehen zu konvertieren und die Bedingungen den geltenden Marktverhältnissen anzupassen, auch wenn eine Kündigung nach den getroffenen Vertragsbestimmungen an sich noch für längere Zeit ausgeschlossen ist. Man erstrebt dies durch die Wiedereinführung des Z 247 BGB. Dieser Paragraph, der vor dem Kriege eine berechtigte Beschränkung der Vertragsfreiheit darstellte, lautet: „Ist ein höherer Zinssatz als 6»/» für das Jahr vereinbart, so kann der Schuldner nach dem Ablauf von sechs Monaten das Kapital unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten kündigen. Das Kündigungsrecht kann nicht durch Vertrag ausgeschlossen oder be schränkt werden." Infolge der gänzlich veränderten Verhält nisse, die durch die Inflation und Stabilisie rung geschaffen waren und die auch erheb lich höhere Zinssätze als 6»/o nicht wucherisch hatten erscheinen lassen, hatte es sich als notwendig erwiesen, ihn außer Kraft zu setzen. Dies geschah im März 1923. Die Wiedereinsetzung dieses § 247 würde die erstrebte Handgabe geben, mit rückwirken der Kraft alle noch nicht kündbaren über 6°/o verzinslichen Darlehen mit sechsmonatlicher Frist zu kündigen. Das würde einer Zwangs konvertierung und einer staatlichen Kvn- zessionierung zur Aufhebung der bestehenden Vertragsverhältnisse gleichkommen. Es ist nicht anzunehmen, daß diese Bestrebungen Aussicht auf Erfolg haben werden; denn es liegt auf der Hand, daß die Verwirklichung fchwerste Erschütterung des Marktes Hervorrufen würde, denn so weit haben sich die Verhältnisse auf dem Kapitalmarkt noch lange nicht ge klärt. Auch die Wirkung auf das Ausland würde geradezu verheerend sein müssen. Aber auch wenn die Bestrebungen in eine mildere Form gekleidet würden derart, daß die Wiederinkraftsetzung des genannten Para graphen in der Weise eingeschränkt würde, daß nur die neuentstehenden Vertragsverhält nisse davon betrossen werden sollten, so scheint auch eine solche Maßnahme noch verfrüht und übereilt zu fein, da auch hierfür der Bode« noch nicht genügend vorbereitet sein dürfte. So sehr es daher zu begrüßen ist, wenn weiter danach gestrebt wird, «ine Herabsetzung der Kosten durch Konvertierung bei Fälligkeit der Schuld herbeizusühren, um wieder zu norma len Verhältnissen zu gelangen, muß es abgelehnt werden, daß durch übereilte Maßnahmen eine Rechtsunsicherheit geschaffen wird, die nur Waid« nuü sicht «i-e« ZE« Lr,Dr. Zur Durchführung des Seulscheu Mukerlages. Seit dem Winter 1922/23 hat sich der Ge danke des Deutschen Muttertages bereits in weiten Kreisen unseres Volkes durchgesetzt. Im Jahre 1926 wurde der Muttertag am zweiten Sonntag im Monat Mai zum vierten Male gefeiert. Ein Rückblick hieraus stellt fest, daß er in erheblich größerem Umfange als in den früheren Jahren, ganz besonders auch in den Grenzgebieten unseres Vaterlandes, begangen worden ist. Mit großer Begeisterung haben unsere Ausländsdeutschen in den abgetretenen polni schen Gebieten, in der Tschechoslowakei, insbe sondere in den Sudetenländern, in Deutsch- Oesterreich u. a. die Idee des Muttertages be reit seit dem Vorjahre übernommen und im Jahre 1926 mit großer Hingebung Lurchge- sührt. Sie erkennen darin ein besonderes Bindemittel mit den Brüdern und Schwe stern im Reich. Ihnen allen steht leitend das Bewußtsein vor der Seele, daß bei der zu künftigen Neuordnung der deutschen Dinge die deutsche Mutter eine ganz besondere Rolle spielen muß. Es ist Lei der eigenartigen Einstellung unseres Volkes ohne weiteres klar, daß dieser schöne Gedanke hier und da auch heftigem Widerspruch begegnet ist. Wir werden in eini gen weiteren Ausführungen im einzelnen die Beweggründe der Ablehnung und die Auswir kung des Gedankens auf die politischen Par teien beleuchten. Für heute aber sei ein besonders hemmen des Moment in den Vordergrund unserer Betrachtung gerückt, nämlich die Ausnützung des Muttertages zu geschäftlichen Zwecken. Durch ungeschickte Werbearbeit für diesen schönen Gedanken hat in der Tat hier und da die Auffassung auskommen können, als ob materielle Interessen damit verbunden wer den sollen. Das ist unbedingt abzulehnen. Es würde den Tod der hohen ethischen Idee bedeuten, wollte man wirtschaftliche Beweg gründe damit verbinden. Andererseits ist es ja bei der augenblicklich außerordentlich schlechten Wirtschaftslage un seres Volkes durchaus natürlich, daß sich ge wisse Kreise des Handels und der Industrie auch mit dem Muttertag praktisch aus- einanderietzen. Wie alle Feste religiöser, vaterländischer oder allgemeiner Natur be sondere Erzeugnisse der Industrie Hervor rufen, so hat dies natürlich auch die Be wegung Les Muttertages getan. Das ist als Begleiterscheinung menschlich begreiflich und kann auch von diesem Gesichtspunkt nicht ver urteilt werden. So haben sich in steigendem Maße in den letzten beiden Jahren die Schoko ladenhändler, Zucker-Bäcker, Blumengeschäfte, Papicrwarenhändler mit dem Deutschen Mut tertag beschäftigt und versucht, ihn geschäftlich auszunützen. Wo das in den zulässigen For men des täglichen Geschäftslebcns sich ab- spiclt, kann es als eine Werbung in wei teren« Sinne für den Gedanken des Mutter tages nur begrüßt werden. Dagegen ist es von vornherein unbedingt abwegig, wenn etwa Geschäfte dieser Art sich veranlaßt fühlen, von sich aus den Mutter tag einzuführen und auszugestalten. Dieser Gefahr K vocg «beugt. Es P gelungert Lie Bewegung des Muttertages in einem Zentral- Lecken zu sammeln. Die bestehende Arbeits gemeinschaft für Volksgesundung hat die wei tere Ausgestaltung Les hohen Gedankens über nommen. In ihrer Mitte ist ein Reichs ausschuß für die Durchführung des Muttertages gebildet worden. Dieser hat bereits eine Denkschrift sowie Richtlinien her ausgegeben. Zur weiteren Werbung für die Idee sind die Kirchen- und Schulbehörden gewonnen worden; die Herstellung von Werbe- material, die Bearbeitung der Presse, die Ein richtung neutraler Ausschüsse und die Heraus gabe einer auf klärenden Denkschrift sind ein- geleitet. Anm. L. Schriftleitung. Werbe- material ist zu beziehen von: Reichsausschuß für die Durchführung des Muttertages, Berlin W30, Motzstr. 22. GemüfelaflzSge zwischen vierlauden und Hamburg. Die Gemüsezüchter und Interessenten von Dierlanden und der Hamburger Marsch be merkten vor einiger Zeit bei Ler Bergedorfer- Geesthachter Eisenbahnverwaltung die Ein richtung eines Schnellastverkehrs zur Beförde rung ihrer Landesprodukte nach dem Deichtor markt in Hamburg. Der erste von Kirchwärder- Fünfhausen in Hamburg nach einstündiger Fahrt an ko mmende Zug war von den Gemüsezüchtern reich bekränzt worden, um dadurch die hohe Be deutung dieser modernen Verkehrseinrichtung zum Ausdruck zu bringen. Die marschenländi- schcn Gemüsebauer sind nun nicht mehr auf den zeitraubenden Wassertransport angewiesen; sie können ihre Ware in verhältnismäßig kurzer Zeit an den Markt bringen und begegnen so er folgreich der ausländischen Konkurrenz, die sich bekanntlich vielfach der Flugzeuge zum Trans port ihrer Waren bedienen. Leider find die Ge müselastzüge der Vierländer zunächst noch ge zwungen, bei ihrer Fahrt einen großen Umweg über Bergedorf zu machen, da der Landscheide weg zwischen Fünfhausen und Ochsenwärder noch nicht ausgebaut ist. Warnung! Laut Mitteilung des Polizeipräsidenten von Magdeburg hat ein unbekannter Mann, der sich Schröder nannte und als Ange stellter oder Schutzpolizeibeamter ausgab, vor einiger Zeit mehrere Gärtnereien und Blumengeschäftsinhaber um 4 bis 6 M- ge schädigt. Er kaufte einen Blumentopf (Cly- via, Azalee), den er für seine angeblich im Krankenhause liegende Schwiegermutter mit nahm, und bestellte gleichzeitig einen Blumen korb, den er zu einem Jubiläum brauche, mit dem Auftrag, ihn mit einer quittierten Rechnung in seine Wohnung zu schicken, dort werde er beides bezahlen. Beim Ueberbringen Les Blumenkorbes stellte sich dann heraus, daß ein Schröder in dem von ihm ange gebenen Hause unbekannt war. Der Täter hat hellblondes Haar, mittelgroße schwächliche Gestalt, schlappe Haltung. Er trug dunkel grauen Jakettanzug ohne Ueberzieher, schwarzen steifen Hut und modernfarbene Gamaschen. Der Anzug macht den Eindruck schäbiger Ele ganz. Der angebliche Schröder wird ver mutlich auch in anderen Städten mit seinen Schwindeleien ouMMn. Gemüseverblauch, Gesundhell uu- Vollswirlschasl. Bon Dr. rsr pol. Gertrud Laupheimer in Berlin. lieber den hohen Gesundheitswert von Ge- müse und Obst weiß heute doch fast jedermann Bescheid. Jeder weiß, daß das Gemüse reich ist an Nährsalzen und Vitaminen, wie sonst kein Nahrungsmittel. Reichliche Nährsalzzufuhr macht die Nahrung erst chemisch voll ausnutzbar, reich liche Vitaminzufuhr hält das gesunde Leben im Gange (vitaminfreie Nahrung ist „tote" Nahrung!). Dauerndes Fehlen des einen oder andern, oder beider Stoffe, führt mit der Zeit zu schweren gesundheitlichen Störungen, zu Stoffwechsel- und Mangelkrankheiten und macht widerstandslos gegen von außen hsrankommende gesundheitliche Gefahren. Darum soll jedermann darauf bedacht sein, sich Nährsalze und Vitamine mit der täglichen Nahrung reichlich zuzuführen. Dies erreicht man in enlfachster Weise durch reich lichen Gemüsegenuß. Die Hausfrau von heule betrachtet es als ihre Pflicht gegenüber der ihr anvertrauten Familie, mehr als früher Gemüse auf den Tisch zu bringen, sollte ihr auch dadurch eine kleine Mehrarbeit im Haushalte erwachsen. Sie freut sich, durch wohlüberlegte Zusammen stellung von Gemüse aller Art mit teils sätti genden, teils den Wohlgeschmack erhöhenden Zu- taten (hauptsächlich Körnerfrüchten, Kartoffeln und Fett zur Deckung des Kalorienbedarfs, Milch als wichtigstes eiweißhaltiges Nahrungsmittel eine gesunde und abwechslungsreiche Nahrung zu bereiten, die allen Anforderungen des Körpers genügt. Sie räumt dabei dem Gemüse den königlichen Platz ein, der ihm als Hüter der Gesundheit gebührt. Es darf nun als besonders erfreulich be zeichnet werden, daß mit einer Steigerung des Gemüseverbrauchs nicht nur dem Wohl des Ein zelnen, sondern auch dem volkswirtschaftlichen Interests bestens gedient ist. Wächst die Nach frage nach Gemüse, so kann der lokale gärtne rische Gemüsebau ausgedehnt werden. Jeder Hektar Landes aber, der zu gärtnerischer Nutzung gelangt, bedeutet einen Gewinn für die Volks wirtschaft: 1. wegen des schon erwähnten gesund- heitlichen Nutzens (Volksgesundheit!), 2. wegen der intensiven Ausnutzung des heimischen Bo dens und der dadurch erreichbaren Mehrproduk tion an Nahrungsmitteln (im Vergleich zur Land wirtschaft); 3. wegen der durch planmäßige Aus dehnung des Gemüsegartenbaus bei gleichzeitiger Organisation des Absatzes im großen (vergleiche hierzu die im Dezember letzten Jahres Er schienene Denkschrift des preußischen Landwirt schaftsministeriums über diesen Gegenstand) mög lichen, günstigen Beeinflussung unsrer Handels bilanz»; 4. endlich wegen der Möglichkeit, auf gärt nerisch genutzter Fläche eine erheblich größere Zahl von Arbeitskräften produktiv unterzu bringen. Wie sich bei einer von der Verfasserin 1924 angestelltcn Untersuchung ergab, erzeugt der Er- werbsgemüsegartenbau 6—7mal soviel Kalorien je Hektar als Ackerbau mit Viehzucht, obwohl das Gemüse je 100 Teile frischer Ware relativ kalorienarm ist. (Anmerkung: Titel der Unter suchung: Versuch eines Vergleichs landwirt schaftlicher und gärtnerischer tzektarerträge, ge messen am Nährwert und mit Hinweis auf den Arbeitsaufwand, aufgezeigt an Beispielen ans Ulm a. D.; Tübinger Difs. 1926.) Das heißt also, daß aus gärtnerisch genutztem Boden 6—7 mal mehr Menschen ernährt werden können, als auf landwirtschaftlicher Fläche. Der Arbeits aufwand im Erwerbs-Gemüsegartenbau war je Flächeneinhet 27mal größer als in der Land wirtschaft! Das heißt aber auch, daß im Gar tenbau je Flächeneinheit zirka 27mal mehr Ar beitskräfte Beschäftigung finden als bei der (ge genübergestellten) Landwirtschaft. Je erzeugte Nahrungsmittelmenge war der Arbeitsaufwand nur 4mal so groß als in den Landwirtschafts betrieben, und dieser Arbeitsaufwand wurde sei nerseits wieder mehr als ausgewogen durch eine ca. 6fache Ersparnis an Land. Es sei an dieser Stelle vorerst mir angedeutet, daß mit dem hö heren aus den Erwerbs-Gcmüscgartenbau ent fallenden Arbeitsaufwand nicht notwendig teurere Preise der Gartenvrodukte je Kaloriengehalt verbunden sein müssen; mit anderen Worten, es ist nicht gesagt, daß Gemüsekost teurer sein muß, als gemischte Kost mit mehr oder weniger reich licher Verwendung von Fleisch. Zum mindesten hängt hier viel von der Fähigkeit Les Einkäufers ab. Am billigsten wird immer derjenige fah ren, der die Dinge begehrt, solange sie reichlich angeboten werden; der unter den Gemüsen das wählt, was die Jahreszeit am wohlfeilsten zu bieten vermag. Auch wenn er diese „Bescheiden heit" übt, kann seinem Bedürfnis nach Abwechs lung noch vollauf Genüge geschehen. Dies soll nicht heute, aber ein anderes Mal durch Bei spiele gezeigt werden.