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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 42.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19270000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19270000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 42.1927
1
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 6. 21. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 1927 1
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 1927 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 1927 -
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 1927 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 1927 -
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 1927 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 28, 8. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 29, 12. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 30, 15. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 31, 19. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 32, 22. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 33, 26. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 34, 29. April 1927 -
- Ausgabe Nr. 35, 3. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 36, 6. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 37, 10. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 38. 13. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 40, 20. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 41, 24. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 42, 27. Mai 1927 1
- Ausgabe Nr. 43, 31. Mai 1927 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 45, 7. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 46, 10. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 47, 14. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 48, 17. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 49, 21. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 50, 24. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 51, 28. Juni 1927 -
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1927 -
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 1927 -
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 1927 1
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 1927 1
- Ausgabe Nr. 79, 4. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 80, 7. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 81, 11. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 82, 14. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 83, 18. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 84, 21. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 85, 25. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 86, 28. Oktober 1927 1
- Ausgabe Nr. 87, 1. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 88, 4. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 89, 8. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 90, 11. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 91, 15. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 92, 18. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 93, 22. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 94, 25. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 95, 29. November 1927 1
- Ausgabe Nr. 96, 2. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 97, 6. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 98, 9. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 99, 13. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 100, 16. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 101, 20. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 102, 23. Dezember 1927 1
- Ausgabe Nr. 103/4, 30. Dezember 1927 1
-
Band
Band 42.1927
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Vie Vartenbauwirtschaft Nr. 12. 11.2.1927 Vie «»Mdmg de» Sarlen- ausfüdrenüeu. Bo« M. Womacka, Gartenarchitekt, in Elnfichel. In Rr. 10 des .Der Deutsche Gartenarchitekt" hat Gartenarchitekt A Reinhardt, Köln, diese Frage angeschnitten, und ich halte dieses Thema für so wichtig, daß sich auch der Reichs« bund für Gartenausführung mit dieser Frage befassen möchte. ES ist eine unumstößige Tatsache, daß die Gegenwart, die Zukunft wohl noch mehr, aus eine vollständige Spezialisierung des Garten- baueS im allgemeinen hinarbeitet. Die Zeit der sogenannten gemischten Betriebe ist vorüber und nur durch eine reme Sonderung der einzelnen Zweige des Gartenbaues ist eS möglich, die Un gunst der Zeit zu überwinden und vorwärts zu kommen. Und diese Einstellung auf einen Zweig des Gartenbaues muß so früh als möglich er- folgen. Schon der Lehrling soll wissen, welchen Zweig des Gartenbaues er erwählt. Dies ist schon im Interesse eines jeden Zweiges des Gar- tenbaueS erwünscht, denn nur dann werden Höchstleistungen erzielt werden, wenn auch die Hilfskräfte de» Zweig beherrschen. Gerade die Gartenausführung hat In dieser Hinsicht bisher bittere Erfahrungen machen müssen. ES ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn ich behaupte, daß eS der Gartenausführung an einem geschulten, ausgebildeten Gehtlsenpersonal vollständig gefehlt t. Woher beziehen 'ir jetzt unser Tehilsen- material? Au» der. „anerkannten Lebrgart- nereien". Und was find >ie anerkannten Lehrgärt, nereien?" Gartenbaubett ebe, Gemüsegärtnereien, Baumschulen. Mir ist noch kein Fall bekannt, daß eine Firma, die ausschließlich Gartenaus führung betreibt, die Anerkennung als Lehr- gärtneret gefunden hat. „Das geht auch nicht, eine nur GartrnauS- führung betreibende Firma kann keine Lehr linge ausbilden", wird man mir entgegnen. „WaS lernen die jungen Leute dort? Karren schie ben, Wege bauen, umgraben, mehr doch nicht, Pflanzenkenntnisse können sie sich keine erwer ben, auch werden sie nie lernen, wie eine Blu- me, ein Baum, ein Strauch gezogen wird. Sie werden nur frühzeitig verdorben, denn in der Gartenausführung werden meist Leute beschäf tigt, die vielfach stark links gerichteten Organi sationen angehören." Ich Hore schon die Ent gegnungen, die mir von den Lesern dieser Zeilen entgegc'ngeschleudert werden. Aber gemach, meine Herren! Erstens, so schlimm ist die Sache nicht. In der Gartenausführung gibt eS im Gegenteil sehr viel zu lernen, Sachen, von denen die mei sten Gärtner keine Ahnung haben. Die mo- oerne Gartenausführung ist beute eine Wissen- schäft für sich, die viel näher der Baukunst steht, als dem Gartenbau. O welch, ein Ketzer! Der moderne Gartenausführende muß in erster Linie einen guten geklärten Kunstsinn haben, er muß die der jeweiligen Zeit entsprechende Kunstrich- Mg begreifen können. Ich sage begreifen, und n'cht beherrschen, denn das ist etwas ganz an ders- Er mutz technische Kenntnisse besitzen, die Eigentlich mit dem Gartenbau gar nichts zu tun hüben, die nur der Bautechnik entstammen. Und da^n muß er aber auch Gärtner sein, aber nicht eisi Gärtner, der nur einige Kulturen der Blumenzucht versteht, sondern seine gärtnerischen Kenntnisse müssen universal sein, vor allem muß er eine g'te Gehölz- und StaudenkenntniS be sitzen. UÄ Zu allem muß er auch soviel Allge meinbildung haben, die im allgemeinen Leben als „gesellschaftlicher Schliff" bezeichnet wird. Biel mehr als seine Kollegen in der Erwerbs- gärtnerei, kommt er mit dem großen Publikum zusamm^ Nnd dar alte Sprichwort: „Mit dem Ü>ut in der Hand, kommt man durch das gan .e Land" hat auch heute noch Gültigkeit. Wer heute als selbständiger GartenauSfüh- render tätig ist, wird sich mehr oder weniger diese Eigenschaften angeeignet haben, denn sonst s kann er eben nicht bestehen. Wie steht eS aber mit unserem Nachwuchs, mit unserem Personal? Nun, da wird wohl ein jeder Gartenausführende mir recht geben, wenn ich da sage, sehr, sehr chlecht. Wenn man die oben angeführten Eigen« chasten, die ein guter GartenauSführender haben oll, der Reihe nach durchnimmt, so wird man onstatieren, daß wohl die meisten unserer Ge hilfen recht wenige dieser Eigenschaften besitzen. In der Regel bekommt man Leute, die von Gartenausführung nicht den kleinsten Dunst haben, die ebenso unwissend sind, wie ungelernte Arbeiter. Wie schwer und zeitraubend ein ar« beiten mit solchen Leuten ist, wird mir auch jeder Gartenausführende bestätigen. Nun leben wir heute im Zeitalter der Rationalisierung, d. h. eS muß jeder Betrieb sehen, möglichst vor- teilhakt zu arbeiten, jeden Lehrlaus zu vermei den. Und das kann nur geschehen, wenn aus jeden Platz der richtige Mann kommt. Und die» wird nur erreicht werden, wenn wir KartenauSsührende die Aus bildung unseres Nachwuchses selbst in die Hand nehmen. Ein Gärtner, der seine Ausbildung in einer soge nannten „anerkannten Lehrgärtnerei" genossen bat und dann noch einige Jahre in den ver- schiedensten Gartenbaubetrieben oder Baumschu len gearbeitet hat, kann für uns noch kein „Gar- tenausführender" sein. Hier muß die bisherige Tarifpolittk einmal ganz entschieden durchbrochen werden. Wir können für unsere Betriebe nur den anerkennen, der sich über eine wirkliche AuS« bildung in der Gartenausführung auSweist, jeder andere, möge er in noch soviel „anerkannten Lehrgärtnereien" gearbeitet haben, ist für uns der ungelernte Arbeiter. Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese Zeilen in unseren Kreisen die Anregung zu einem aus giebigen Gedankenaustausch geben würden. ES wäre erwünscht, weim der Rcichsbund für Gar tenausführung, im Einvernehmen mit den an deren Verbänden der Gartengestaltung, hier Nor men aufstellen würde. Genau, wie unsere Kol legen in den Reihen der ErwerbSgürtner jetzt schon dahin gelangt find, daß nur noch derjenige sich Gärtnergehilfe nennen kann, der seine Lehr- zeit in einer von ihnen anerkannten Lehrgärt nerei zurückgelegt und dann seine Gehilsenprüfung bestanden hat, ebenso müssen auch wir darauf dringen, daß auch unser Gehilfenpersonal den Nachweis seiner Ausbildung erbringt. Den Werdegang eine» SartenauSführenden denke ich mir folgendermaßen: I Jahr Lehrzeit in einer Staudengärtnerei; 1 Jahr Lehrzeit in einer guten Baumschule; 2 Jahre Lehrzeit in einer anerkannten Lehr gärtnerei für Gartenausführung. Dann Prüfung vor einer Prüfungskommission der Gartenausführenden. Da die meisten Baumschulen gegenwärtig auch Staudenkulturen haben, so würden die ersten 2 Jahre ganz gut bei einer Firma zurückgelegt werden können ES dürfte sich empfehlen, dies bezüglich mit den Baumschulen in Unterhandlung zu treten, was von Verband zu Verband gesche- hen könnte. ES muß besonder« Gewicht daraus gelegt wer- den, daß der junge Gartenausführende in einer Staudengärtnerei und einer Baumschule gear beitet hat. Die Lehrzeit in einer Blumengärt- nerei hat für uns keinen Zweck. Bei Gartcntechnikern wäre die gleiche Lehr- »eit zu fordern, vor allem dürfen die Schulen keinem Absolventen den Charakter eines staatl. geprüften Gartentechnikers verleihen, der die Ab- teiluna „Gartenkunst" besucht hat und über keine praktische Tätigkeit in der Gartenausführung verfügt. WaS in dieser Hinficht unsere Garten bauschulen leisten, ist der reine Unfug und ein Uebel für unseren ganzen Beruf. Da werden Leute mit dem Prädikat „Staatl. geprüfter Gar- tcnbautechniker" entlassen und wissen ost nicht, wie sie einen einfache« Weg in der Natur abzu stecken haben. Die Ausbildung der Nachwuchses ist da» wich tigste Problem, das ein Stand zu lösen hat. Er steht oder fällt mit diesem Problem, je nach seiner Lösung. Mögen sich die GartenauSfüh- renden Deutschlands bewußt werden, daß auch an fie die Lösung dieser Problems herantritt und -war jetzt, jetzt in der Zeit des schwersten Kampfe« um dte Existenz eines jeden Stande«. Die vorliegenden Ausführungen sollen in kei- ner Weise eine Spitze bilden gegen unsere Kol legen de« Erwerbsgartcnbaues. ES ist sogar in ihrem eigenen Interesse, wenn bei uns die Nach- wuchsfrage geklärt wird. Viele, und nicht immer die schlechtesten Gehilfen der Erwerbsgarten bauer, wandern zu unr über, weil sie dte an geblich höheren Löhne locken. Var Aula im Dienste der lmtsmSunischeu Göllners. Bon B. Zügein Berlin-Halensee. Dte Eigenart eines gut kaufmännisch ge leiteten gärtnerischen Betriebes macht eS not wendig, ein Beförderungsmittel zur Hand zu haben, für Waren, die aus mehreren Gründen dem Markt so schnell wie möglich zugesührt werden müssen. Fast immer wird die leichte Verderblichkeit und Zartheit der gärtnerischen Ware ein ausschlaggebender Grund sein. Eine große Rolle spielt aber auch immer die Konjunk- tur. Wie uns die Preiskurven zeigen, können gärtnerische Frühsrzeugnisse (TreibhauSfrüchte und -pflanzen) groß« Gewinne einbrinaen, wenn fit rechtzeitig in guter Qualität verkauft werden. Diese Notwendigkeit, ein eigenes, schnelles und unabhängiges Beförderungsmittel zu besitzen, hat sicher schon mancher Gärtner ernstlich er- wogen und vielleicht auch in die Tat umgesetzt. Denn die Natur der gärtnerischen Betriebes ergibt eS ja, daß der ErzeugungSort seiner Pro dukte sich nicht in der Stadt, welche als Ab nehmer der Ware hauvtsächlich in Frage kommt, wohl aber in der näheren oder weiteren Peri pherie der Stadt befindet. Wer heute noch das Auto für einen Luxus artikel hält, ist rückständig. Die Folgen de« verlorenen Kriege-: Geldknappheit und wenia Unternehmungslust machen eS erklärlich, daß man sich erst jetzt allmählich auch in weiteren kaufmännischen Kreisen dazu entschlossen hat, da« Auto immer mehr als Beförderungsmittel von Handelswaren zu benutzen. Biele, welche dem Gedanken nahetreten, fich ein Beförderungsmittel anzuschaffen, schrecken zunächst vor dem Kauf eines AutoS zurück, weil es auch noch billigere Verkehrsmittel gibt. Und oft wird die Anschaffung eines PferdegespanneS verlockend sein. Ist nun aber dte billigere Anschaffung, da« Pferdefuhrwerk, gerade für einen Gärtnereibe- trteb rentabler oder das teurere Auto? Man überlege sich folgendes: da- Pferd braucht teure« Futter. Man ziehe hier nicht dte Landwirtschaft alr Beispiel für einen mit Hilfe der Pferdekraft bewältigten Betrieb hinzu, denn die Landwirt- fchaft ist ja in der Lage, die Futtermittel für ihre Pferde selbst zu erzeugen, die Brauereien find in derselben glücklichen Lage. Auch der Motor braucht Brennstoff, aber nur dann, wenn er benutzt wird.-' Da« Pferd dagegen muß immer gefüttert werden, gleich, gültig, ob eS gebraucht wird oder nicht. Jede- Beförderungsmittel ist Unfällen ausgesetzt. Bei einem Pferd ist unter Umständen durch an sich unerhebliche Knochenbrüche oder Verletzungen lebenswichtiger Organe oder aber durch Krank heiten die Arbeitsfähigkeit leicht vollkommen au-geschaltet. Wenn dagegen ein Auto infolge eines schweren Unfalles Radbrüche, Bolzenbrüche oder anderes erleidet, kaffen fich diese Schäden durch leichte Verfügbarkeit der paffenden Ersatz- teile beauem und mühelos heilen, wodurch die Arbeitsfähigkeit stets auf gleicher Höhe erhalten werden kann. Und gerade die Be triebsart der gärtnerischen Geschäftes — Plötz- liche KonjunkturauSnutzung! — bringt eS mit fich, daß seine Beförderungsmittel nach ver hältnismäßig langen Ruhepausen auf einmal viel und stark benutzt werden. Daß In Zeiten der Hochkonjunktur ein Auto das Pferd u m ein vielfache« an Leistungrfähig« leit übertrifft, liegt klar aus der Hand. ES sei also jedem Gärtner wärmsten» empfohlen, da« Auto al« Beförderungsmittel aukzunutzen und zu bedenken, daß neben einer Steigerung der Einnahmen durch Schnelligkeit und größere Leistungsfähigkeit auch ersahrungS« gemäß dar Renommee einer Firma wächst, die nach außen hin da« moderne Beförderungs mittel, das Auto, zeigt. Und so macht sich der höhere Anschaffungspreis des AutoS im Vergleich zur Verwertungsmöglichkeit und zum Unter« Haltungspreis eines Pferdegespannes gerade für den Gartner vielfach mehr bezahlt. Ergänzend ist weiter hinzuzusügen, daß bei der Wahl einer Lastkraftwagens die Preisfrage — nicht aber die Stabilität der Konstruktion — unter den heutigen Verhältnissen allein den Ausschlag zu geben hat. Je geringer der AnIchaffungS- Preis ist, um so schneller verzinst sich der Auf wand und die Tilgung des Anlagekapital». Vare Abfindung an bedürftige Vertonen, die ihr Reichsnotopser in Kriegsanieltze entrichtet haben. Auf Grund einet Erlasse» des Reichsminister» der Finanzen vom S. Januar 1927 ergeht seitens der Finanzämter nachfolgende Bekannt machung: Der Reichsminister der Finanzen ist er mächtigt worden, an bedürftige Personen für das von ihnen seinerzeit in Kriegsanleihe ent richtete und noch nicht erstattete Reichsnotopfer Barabfindungen zu gewähren. Zur Verfügung steht hierzu ein begrenzter Betrag. Um zu ermitteln, welche Personen und mit welchen in Kriegsanleihe entrichteten Beträgen die ein zelnen Personen in Frage kommen, werden zur Stellung eines Antrages aufgefordert: Erwerbsunfähige oder am 31. Dezember 1926 mindestens 66 Jahre alte Personen, die aus das Reichsnotopfer Kriegsanleihe hinge- gsben und hierfür eine Erstattung in Kriegs- anleihe oder Anleiheablösungsschuld nicht oder nur zu einem Teile erhalten haben, wenn nach der letzten Veranlagurm ihr Ver mögen nicht mehr als 10 000 RM. und ihr Einkommen nicht mehr als 3000 RM. betrug. Die Anträge find spätesten» bi» zum 31. März 1927 bei dem Finanzamt einzureichen, da« für die Einkommen- und Vermögenssteuerveranlagung des Antragsteller« zuständig ist. Sollte bereits ein Antrag ge stellt oder abgelehnt sein, so ist auf Grund dieser Bekanntmachuno ein neuer Antrag ein zureichen. ES empfiehlt sich, im Anträge di» Finanzkaffe anzugeben, an die daS Notopser gezahlt ist. Vordrucke für den Antrag sind beim Finanzamt erhältlich. Die Entscheidung, ob und welche Barbe träge auSgezahlt werden können, wird später getroffen werden. Mr empfehlen allen Mitgliedern, die von der Vergünstigung Gebrauch machen können, An träge auf Gewährung einer Barabfindung unter Einhaltung der Anmeldungsfrist einzureichen. Ermiltzigung der Steueylvsen. Der Reichsminister der Finanzen hat unter dem 21. Januar 1927 eine Verordnung er lassen, durch die auf dem Gebiete der Reichs- steuern der Gatz der Aufschubzinsen lbei Zöllen und Tabakmaterialsteuer) sowie der Höchstsatz der Stundungszinsen von 6 v.H. auf ö v.H. jährlich herabgesetzt wird. Für di« Verzugszinsen dagegen (d. h. für diejenigen Zinsen, die zu entrichten sind, wenn jemand unbefugterweise — ohne, daß dar Finanzamt Stundung bewilligt hat — Stenern aller Art nicht zur Zeit der Fälligkeit bezahlt) bleibt e» bei dem bisher geltenden Zinssatz von 10 v.H. jährlich. Lehr'Ingssahklen der Wüschen GarlendmZachschule zu Hameln. Do« Heinrich Junge in Hameln. Die Ausgabe der gärtnerischen Berufrschule, unserem jugendlichen Nachwuchs eine Ergänzung zur praktischen Ausbildung zu geben, darf keinesfalls so aufgesaßt werden, als ob in diesen Schulen reine Theorie betrieben würde. DaS Gegenteil soll und muß der Fall sein. Anschauungsunterricht, verbunden mit prakti schen Vorführung-n und Hebungen der Schüler müssen in weitestem Ausmaße betrieben wer den; desgleichen soll durch Besichtigungen der verschiedensten Spezial kulturen, durch AuS- slüge nach bekannten und berühmten Schloß- und Privatgärten, Luranlagen, Botanischen Gärten, BersuchSgärten und dergleichen der Blick der Schüler geweitet und dar Stande»« bcwußtsein geweckt und gefördert werden. In Hameln haben wir eine zweistufige Be- rn'rschule, deren obere Abteilung zwei Jahr gänge umfaßt. Der Besuch unserer Schule ist ein sehr reger, besonder« von außerhalb, und selbst einige Gehilfen nehmen an dem Unterricht teil, im ganzen etwa üO weibliche und männliche Schüler. Wir sind in Hameln in der sehr glücklichen Log«, in der Umgegend eine Anzahl iehen»werter Anlagen und Gärten zu besitzen. Ich erwähne da» berühmte Arbore tum ,L)hrberg", ebenso da« Weltbad Pvr- mont mit seinen prächtigen Kuranlagcn, so dann di« sehenswerten Tchloßgärten zu Hasperde, Ohr, Schwöbber, mit teil« über 100 Jahre alten seltenen Baumbeständen. Auch der BersuchSgärten der Landwirtschaftskammer Hannover zu Poppenbura ist alljährlich das Ziel un'erer Lehrling-sahrien, ebenso Hanno- ver selbst mit dein prächtigen Maschpark, der Schöpfung unseres leider zu >rüh verstarb neu genialen Gartenkünstler» landschaftlicher An lagen Iuliu» Trip, und Herrenhau» sen, einst weltberühmt durch seine sehen«- wcrten Anlagen und GcwächSbauSkulturen, jetzt leider dem Verfall preisgegeben. An Sonderkulturen besichtigten wir ab wechselnd große Treibereien in Davenstedt und Hannover, bekannte Elry anthemum-Kulturen in Mehle, Bauin- und Rosenschule in BenStorf- Osterwald sowie den größten Teil der gärt nerischen Betriebe in Hameln. Leider stehen viele Inhaber von Lehrbe trieben noch heute auf dem Standpunkte, daß Besichtigungen aller Art unter Leitung eine» Fachlehrer» sowie Ausflüge nach sehenswerten Anlagen unnötig sind. Man bedenkt aber nicht, daß die meisten Gärtnereien sich mehr und mehr zu Sonderkulturen ausgebildet haben, in denen die Lehrlinge eine mehr oder weniger einseitige Ausbildung erlangen. Eine besondere Freude bereitete ich einigen meiner Schüler und Schülerinnen der Ober stufe unserer Gartenbau-Fachschule Anfang Ok tober durch einen Ausflug nach Bad Nenn dorf und die Besichtigung der alten und neu- geschaffenen Anlagen. 2. Thon, d«r Gartenverwalter der staat lichen Anlagen, hatte sich un« in liebenswür diger Weise für die ganz« Zelt unseres Dort- sein» zur Verfügung gestellt, und so hatten wir unter Führung eine» seinsinnigen Garten» künstler- und erprobten Pflanzenkenner« «inen vollen Genuß von all den herrlichen Pflanzen- und Baumbeständen. Den Vormittag benutzt«« wir dazu, die Anzuchtgärtnerei mit ihren reichen Beständen an FreilandgewSchsen, Gruppen- und Beet- Pflanzen aller Art, die ihrer Verwendung für die nächstjährige Bodesaison harren, zu be sichtigen. Auch sanden wir noch reichlich Zeit, die nähere Ums^end der Kuranlagen, sv den nrugejchassenen „Sonnengarten", di« „Espla nade" und di« Anlagen oberhalb der großen Promenade bis hinauf zum „Schlößchen" in Augenschein zu nehmen. Der Gonnengarten ist eine Neuschaffung von Thon. Umgeben von sastiggrünen Rasen flächen, die wiederum von altehrwürdigen Baumgruppen und Parkalleen eingefaßt sind, liegt «in „Fleckchen" sonnigen Wohlbehagens, bepflanzt mrt niedrigen Rosengruppen, die in drei Farben gehalten sind und an deren oberen Ende sich ein reizender, geschmackvoller Pa villon erhebt. Hier ist ein recht geeigneter Platz für erholungsbedürftige Menschen geschaffen, die im Anblick der Blumenpracht und der sie umgebenden himmlischen Ruhe gesunden können. Den Sonnengarten verlassend, gelangten wir zur „Esplanade", wo sich das Badeleben mit all seinen Eigenarten abspielt. Plötzlich war unser Blick gehemmt durch «io« stattliche, schlanke Einzelpflanze einer riesigen, fast 80 Meter hohen Lequola xi- Lantea (äVeUloatonis), die wohl als schön ste- und höchstes Exemplar Norddeutsch lands anzusprechen ist. Der Mammutbaum Kalifornien« scheint in Bad Nenndorf beson ders gut zu gedeihen, wie drei weitere jüngere Wcllingtonien beweisen. Unverständlich ist mir, wie man ein wohl 10 m hohe», wenn auch nicht gänzlich frei stehende« Exemplar erbarmungslos köpfen durfte, damit die Reichspost oder eine son stige Verwaltung ihre Drähte darüber hinweg- ziehen konnte. Diese Tat grenzt m. E. an Vandalismus l Tanz ix d«r Nähe d«r geköpften Welling- tonia steht eine alt«, fast wie ein Tropfstein- gebilde anzuschauende, gedrehtzweigige ko- dlnia pseucksaseis tortuoss, die unsere be sondere Verwunderung erregte; gegenüber steht ein selten schönes Exemplar von ngj- mstum kncksrici Ouiilelmi fast N/z m hoch. Bor dem „Schlößchen" war eine impo sante H-xsve coeoinsa in den Rasen einge- lasscn; weiter seitlich war eine ebenso stattliche ^xsve Salmlsas einge''nkt. Bevor wir in unsere Mittagspause etn- traten, machten wir noch eine» Nundgang unterhalb der Esplanade, wo vor der. Bade hause zwei prächtige, hohe Säulen-L-ruS, Taxus daoasta ksstioists (syn. kidermas) mit weitousladender Unterp'lanzung von Cotone- oster korlrontslis, reich mit scharlachroten Beeren besetzt, unser Interesse fesselten. von der Esplanade führt jetzt, nach rechts gelegen, im Gegensatz zu einem frül^r steilen Aufstieg, eine bequeme Treppenanlagc, aus Trockenmauern und Stufen hergcstcllt, hin auf zur Hauptverkehrsstraße. Diese pracht volle Lösung des bislang unbequemen Auf stieges gereicht der ganzen Anlage, die seitlich von Gehölzgruppen und Staudenvorpslanzungen cingeschlossen ist, zur größten Zierde, um jo mehr, als der Schöpfer dieser Anlage auch für eine harmonische Zusammenpflanzung ge eigneter Gruppen Sorge getragen hat. Dir Trockenmauer selbst ist mit niedrigen Felsen stauden, niedrigen Gehölzen und Koniferen bepflanzt und wird im Sommer zur Blütezeit ber verschiedenen, nach Farben geordneten Gruppen ein prächtiges Bild gewähren. Nachdem wir unser Mittagsmahl in be^ geräumigen Glasveranda im „Casseler Host' eingenommen und etlvas ausgeruht hatte», ging e« weiter durch die alten Parkanlagen, ' die von Zeit zu Zeit einen weiten Ausblick auf die umliegenden Gebirgsketten des Deister» gestatteten. Als besonders inter« sanier Bauin siel un» gleich zu Anfang unserer Wanderung eine alte, hohe Schwarzbirke, auch Notbirkc genannt, lZstuls nixrs auf, mit ihren braunroten Arsten und dem von stark au ge rissener Rinde umgebenen sch rar'en S:a n. (Fortsetzung jocht.)
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