Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 14.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194012143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19401214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19401214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-12
- Tag 1940-12-14
-
Monat
1940-12
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 14.12.1940
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t c i i i l Eine Schöne und lehrreiche Zeit Der Lnndjugeiirmnölnnsch, sein Wesen und sein Wert Das Bancrmum l>a« ii» Nahmen vcr Ausbanmastnahmen groste Ausgaben zu erjiille»: die Ernährung oes deiuschen Bal kes aas eigener Scholle sicherznslelle» mia Blaisquell ver Na- lia» zn sei». «'iewaliiges ist in dseser Hiiiiichl schon geleistet nwrden. Für die Fugeuo besieh« die groste Verpjlichinng, oiese Gedankengänge «veiierhii« «» die Ta« mnzusesten. Daz» !s> aber nnbeding« nötig, bas; ««uscre Biirsehe» »ad Mädel einmal ni einem niiveren Bcirieb «ätig sind und »ich« n»r «m väierliehen. Z» diesem Zweck iviirdc 1933 bnech de» Reichsnährstand der Landjiiaendausiansch eingejühr«. Dadurch Irin ««» elier liehen 'Beirieb lein Arbeiiskraswerlnst ein. «veil an Stelle des Ansianschietlnehmers «a ein Ausianschpanner «riir Der Landjugenoanslansch sall sieh im allgemeinen zroiichen gleich groste» Beirieden bewegen. Es kbniien Barschen gegen Barschen nad Mädel gegen Mädel aasgeiaaschi werden -Wir aalcrscheiden den Aaülansch innerhalb der Lanoesbanernjchaii -- er soll vorivicgcad der Vandwinschasis b,>v. ländiichen .Hanöwirtschastslehrc dienen —. den i n n c r d e n «s ,y c n L n n d j » g c n d a » s t a » s ch, der von Sachsen ans mii sevem anderen Gan darchgefähr« wird, nad schlic'glich den ;wi- sch e n v ö l t i sch c n L n n d j » g c n d a » s t a » s ch. Letzterer is« im .Kriege nalärlich »ich« möglich. Er Hal de» Sinn, neben der Erweilcraiig der bcraslichca Kenntnisse and der Pervoh- komiaaag der allgemeinen Bildung die Beziehungen von Balk zu Bolk zu Verliese», Der Austausch dauer! im allacaiciueu ein halbes Jahr uud soll im Frühjahr und im .Herds« auge- ireieu werden. Tic Biisianschleilnehmcr werden >vie die eigenen Söhne nud Töchter ansgenommen. In unserer Landcsbaucrn- schast Sgchscu haben schon eine rcchi crsrculichc Anzahl Lano- jugcndlichcr am Landjugeiidalistausch ieilgcnommeu. BIS Ende Juni 1910 haben seil 1931 5>'>6 sächsische Land- jugendliche, und zwar 2<0 Burschen und 286 Mädel ausge- «anschl. l2l Burschen und 107 Mädel vcrbrnchlcu Ihre Ans- innschzeit innerhalb SnchscnS, während 107 Biirschcu und 11.7 Mädel auhrrhnlb Sachsens nusgclnuschl und 12 Burschen und 16 Mädel ins Ausland gegangen sind. Gerade ans der Gegend des Osterzgcbirges sind viele Bur schen nnv Mädel in den Laudiugendauslausch gegangen. Es gehör« dori schon zur Sclbswcrsiändlichkcii. am Landjugens- amsiansch leilzunehinen. Einige aus dieser Gegend haben aus diesem Wege sogar ihre» Lebenskameraocn gesunden. Sächsische Burschen nud Mädel ginge» nach alley Gaiieu des Reiches. Tie Nachbarländer. Thüringen und Schle sien, wurden besonders bevorzug«. Aber auch nach dem weil ciillcgcneu Ostpreußen sind zehn Burschen und acl» .Rädel gegangen. Jeden Gan, mil Ausnahme von Würliemberg, haben unsere Burschen und Mädel ansgcsuchi und ebenso sind aus diesen Gauen Burschen und Mädel hier in unserem Sachsen- landc im Landjugendansiainch aewcsen. Zum ersien Niile iiiid aus- dem Warlhclaud 3v Burschen und Mädel nach Sachsen gekommen. Ganz im allgemeinen kann sesigehelli werden, vast der Gedanke des Landingendaiislauschcs in Sachsen Fust aesastl Hai Tie Berichie der ansacianschiea Burschen u»d Niädel leaeu immer wieder Zenams von dem groszen Erlebnis ab. daS allem die Tatsache darsielli, einmal in der fremde unier anderen Meiischen geivcscu zu sein. Bon den vielen Znschrif- nm. aus veueu dieses hcrvorgchl, soll mir eine, die diese Be- ieis«cr»ug widerspiegel!, geuaiiu« werden: „Eine der schönste» Zen meines Lebens geh! ihrem Enoe zn. sich möchle jedem Fiingbairer raten, die Gclcgenhetl des j LaudjugendauSlausches ausziiuiiben, nm seine Keniiimsse zu erweitern und seine groszc deutsche.Heimat kennen nnv schätze» z» lernen, denn wer die Gröhe des Vaterlandes kennt, 'ann nicht mehr kleinlich denken. G. Tröger." <N2G.) Vie AntimWHen der Wintersaaten Ermittlung im Dezember 1l>10 Nachdem die Bestellung der Wintersaaten abgeschlossen ist, ist cs der Reichregierung wichtig, eine» möglichst rasche» lleber- blicl über de» llmsang der bestellten Fläche zu gewinnen, um schon im voraus einen Anhalt für dir Versorgung des deutschen Volkes mit Getreide und Oelsrüchten im nächsten Jahr zu erhal len. Zu diesem Zwecke wird am 16. Dezember eine Ermitt lung der Aubamlächen der Wintersaaten vorgenommen werden. Eine entsprechende Verordnung ist im Sächsischen Verwaltmigs- blali vom 10. Dezember 1010 erschienen. Sie ist von den Bürger meistern unter Hinzuziehung der Ortsbaueriisührcr und sonstiger Lcmdwirtschaftskundiger möglichst durch eine Umfrage bei den ! Inhabern der landwirtschaftlichen Betriebe uorzunehmcn. Die Ermittlung erstreckt sich am Wintcrroggeu, Wiuterweizen, Win- icrgerste, Wiiilermcuggetrcide, Wiutcrraps und Winterrübsen. Nur die zur Reife bestimmten Flächen sind anzugebcn. Grün- futlerflnchen sind sortznlasscn Den richtigen Arbeitsplatz für die Verwundeten Arbeitstagung der SITU OB. in Dresden Die Ganleitnng der NSDAP. Amt für Kriegsopfer und die Nationalsozialistische Kriegsopserversorgnng, Abteilung Arbeitsbetremnig, hielt eine Arbeitstagung in Dresden mit den Sachbearbeitern ans den Gauen Sachsen,. Schlesien, Thüringen und Sndetenland ab. Der Sachbearbeiter fnr Sachsen, Seifert, begrüsste den Ganamtsleiter handge solvie Dr. Wacker Berlin >i»d be richtete über die Arbeiten für den ArbciGeinjatz der verwundeten uud versehrten -Kameraden des Weltkrieges und des jetzigen Ein fatzeS. Dr. Wacker gab Richtlinien über die künftige Betrem nng der jungen verwundeten Kamerädeu, dauiit die Partei sich in dielen Aufgabengebiet richliingweisend betätigt. Es gilt vor allen Dinge», die Fehler der Vergangenheit nicht wieder z» be gehen, indem mau cimm versehrte» Kameraden auf einen unge eigneten Arbeitsplatz cinsctzte. Die Aussprache der vier Gaubeireuungswalter erbrachte ans ' Grund der Erfahrungen den Beweis, dasz gerade dieser Einsatz notwendiger denn je ist. Sämtliche fragen wurden behandelt nach dem uns gegebenen Befehl des Führers: Die Partei ist für die Stimmung des Volkes verantwortlich. * Die Lohnstcucrkllrte 1!111 für Soldaten Lohnsleuerkarten für 1911 sind im allgemeinen auch für Ein berufene ausuistellen, zmnal ein sehr groszer Teil von ihnen weiterhin zivile Bezüge hat. Tie Ausstellung erfolgt unabhän gig davon, ob im Einzelsall tatsächlich eine Lohnsteuer zu ent richten ist. Der Reichsfinanzminister hat jetzt zu dieser Ange legenheit Anweisungen erlassen. Diejenigen Arbeitnehmer, die j wahrend des besonderen Einsatzes der Wehrmacht eiuberufeu wor den sind, werden, so heisst es darin, «rotz ihrer Einberufung im Inland meist eine Wohnung, in der Regel ihre bisherige Woh nung. beibehallen haben. Auf Grund der Personcnstandsaufnahmc vom 10. Oktober Illit) haben die Gemeindebehörden für sie Lohn- steuerkarteu 1911 auszuschreiben. Bei Arbeitnehmern, die nach ihrer Einberufung zur Wehrmacht im Inland tatsächlich keine Wohnung haben, wird, wenn nicht besondere Umstände eine andere Ausfassung rechtfertigen, von der Annahme auszugehen sein, dasz ne ihren bisherigen Wohnsitz beibehallen haben. Auch für diese Arbeitnehmer sollen aus Grund der PersonenstandSauf- nahme Lohusleuerkarteu sür 1911 misgeschriebeu werden. Nun werde» jedoch für die während des besonderen Einsatzes zur Wehrmacht einberufenen Arbeitnehmer die Perwnenstaudsans- nahme» diesmal nicht immer vollständig jein und infolgedessen Lohnsteuerkarlen für 19 ll nicht immer ausgeschrieben werden. Der Minister stellt daher fest, oast in der Nichtvorlage der Lohn sleuerkarte durch eineu zur Wehrmacht einberufenen Arbeilneh mer grundsätzlich ein schuldhaftes Verhalten im Sinne der Lohn sieuerdurchsühruugübeslimmungeu nicht zu erblicken ist. Der Arbeitgeber ist berechtigt, in solchen Fällen die Lohnsteuer »ach den Merkmalen der Lvhusteuerkarte 1010 und, beim Fehlen auch dieser Lvhnsteiierkarte, iu entsprechender Anwendung des Para graphen 38 der Lohnsteiierdurchführungsbcstimmungen einzube hallen. Vizepräsident Flachs gestorben 11 Jahre im Dienste der Eisenbahn Der Vizepräsident der Neichsbahndircliion Dresden, Arthur Flachs, ist nach schwerem Leiden gestorben — Tine über 11jährige Dienstzeit bei den Sächsischen Staatseisenbahucn uud bei der Deutschen Reichsbahn hat ihn durch alle Zweige des Eijeubahudienstes geführt. An der Gestaltung europäischer Fnhr- plnnsragen Hal er maggeblich milgewirkt 1933 wurde Flachs zum Betriebsleiter der Ncichsbnhndircklion Dresden berufen. Es war die Zeit, als die Eisenbnlmbetricbslehrc sich zu einer Sonderwissenschnst weitete. Hierbei wirkte er nicht nur als erfolgreicher Organisator, sondern auch bei der Schassuiig mient- hchrlichcr Grundlage»: als Mitglied des Fahrdienstansschnües bat er das grundlegende Vorschniteuwert mit ausgcstaltet, Seine Erfahrungen uud sein klarer Blick habe» sich besonders dort be währt, wo schlagartiger Einsatz nölig war so namentlich bei der Eingliederung der sudelendeulschen Bahnen in die Reichs bahn. J»i gegenwärtigen groszdcutschcn Frciheitskamps Hai er die ihm übertragenen Aufgaben nicht minder mit der ihm eigenen Einsatzfreudigleit erfüllt. Das Lung-ch'üan-yao Z n e i n e m V o r i r a g v o n P r o s. D r. F i eh Iner Japanische Kinder malon für Deutschland. — Es ist nur ein Merkmal dafür, oafz nicht nur politische Beziehungen, wie sie durch Japans Partnerschaft am Dreimächtepakt gegeben sind, uns mit dem Ferne» Osten verbinden. Auch feue kulturellen Kräfte. Vic leit je zwilchen den beiden Erdteilen strömten, sind erneut wirksam geworden. Europäiiche Wissenschaft uud Technik buben ihre Schüler im Osten: ostasiatisches Kunstschaffen findet bei uns Bewunderung als einer zener Werte die zu allen Zeilen und zwischen allen Völkern iruchlbringende Anregungen vermittell haben. Wir branchen nur auf Misere Gailenkunst zu sehe» oder auf die Keramik. Der PlaUcnweq, was ist er anders als ein Gcstal- tungsmomem des Fernen Ostens. Stellen wir uns den Rafe» als Wasserfläche vor und wir haben einen wichtige» Teil des chinesischen oder japanischen Gartens vor uns. Und wenn wir Formen ostasiatischer Keramik auch heute wieder übernehmen, so kann uns das nur willkommener Anjtosz zu neuem, eigenem Gcstalicn sein. Denn nur dann ist die llebernahme dieser fremden Formen gerechtfertigt, dieser Formen, aus denen das grufze Geheimnis, die gestalterische Kraft einer juhrtnuieude alten Tra dition zu uns sprich!. Von ihr sind wir Heutige» geudu jo berührt wie die Generationen vor uns. Ostasiatische Kunst, vornehmlich die chinesische und in enger Anlehnung an »c die japanische hat ja der unseren voraus die Fortdauer der Tradition, die bei m s immer wieder unter brochen wurde, hat voraus die Beständigkeit der Weltan schauung, während die unsere dauerndem Wechsel unterworfen war. Die „Harmonie des Kosmos", sie ist dort heute wie einst das Tragende allen schöpferischen Denkens und Handelns. Und iu diese alte überkommene Welt flüchtet der Ostasime nach des Tages Lauf, der auch ihn nun mit europäischem Leben umgibt. Und hierin liegt seine graste Stärke: aufgeschlossen dem. 'Reuen, hängt er zähe am Alten. Es ist ei» Doppelleben, das er führt und durch das er immer wieder hmenUauchi in seine ihm eigene Well. Dresden ist mit dieser Welt in vielfacher Hinsicht ver bunden. Von der Vorliebe zn China, die sich im 17. Jahrhundert auf philosophischem wie künstlerischem Gebiet geltend zu machen beginnt, zeugens wie in Sanssouci das Teehäuscheu, das Schlost in Pillui tz uud das 2 a p a n i s ch e Pnlai s. Die, grosz- artigste Frucht dieses über zwei Erdteile sich erstreckenden Kul- iurauslausthes wurde die Erfindung des europäischen Porzel lans, das sich unter Böttger noch eng an das alte Vorbild aulehnte, aber schon unter Kändler sich frei entwickelte. Heute befindet sich in Dresden im Kupserstichkabiuetl, nicht zuletzt dank dem hochherzigen Vermächtnis Lahmanns, eine der bedeutendsten Sammlungen japanischer F a r b e n h o l z s ch n i t t e. Schliestlich erinnern die Staatliche Porzellan-Galerie uud deren Wirten zur Ersorschuna der vielen Rätsel, die vom chinesischen Porzellan und von der ostasigtischen Kunst aufgegeben sind, immer wieder an diese engen Beziehungen. Und wie viel uns diese alte Kunst gerade heule zn lagen Hai, da wir um neue Formen ringen, zeigte der Direktor der Porzellangalerie. Pros. T r. Fichtner, als er vor den kürzlich in Dresden zu ihrer Jahrestagung versammelten Mitgliedern der Deutschen Kera mischen Gesellschaft über die Vorstufen des chinesischen Porzel lans, das Lung-ch'üan-mio der Sungzeit <060 bis 1270), sprach. Die unbestimmt grüne Farbe des Lung-ch' üanmao. die ihm im 17. Jahrhundert die Bezeichnung Seladon cintrug, finden wir in der heutigen Keramik mit Erfolg angewcudet. Seine künst lerische Gestaltung dagegen must noch mehr als die reizvolle Farbgebung zur Nacheiferung unfpornen, wie sic schon dieses Erzeugnis, ons nach dem Herstellungsart seinen Namen hat, zum begehrten Handelsobjckt machte. - Wir finden die grasten Formen, die der dicken, schwere» Masse gemäst sind, staunen vor den kleinen Kannen und Bechern, wundern uns über die Kesäste mit doppeltem Boden, der zur Ausnahme von Heistern Wasser diente und zu verfchliesten war. Und vor der Kunststsenigkeit durchbrochener Wandungen wird noch mehr deutlich, dasz die Verfertiger dieser Slü:ke, unter denen die Brüder Chang, von ihnen wieder der ältere, hervor- ragen, beste Gestalter gewesen sind und die Feucrtcchnik vollendet beherrscht haben müssen. Dem hohen Flug ostasiatische» Denkens entspricht die Wahl des Schmuckes. Ta ist die schlichie Rippung, wie wir sie an der Rveniüe-Form kennen. Geometrische, der Baukunst und der Bronceknnsr entlehnte Motive wechseln mit Bluuiendarstellun- ge». Häufig sind Fisch und Drache vertreten, meist plastisch her ausgehoben, unglasiert und daher eisenrot, eine reizvolle Er scheinung gegenüber der grünen Grundfarbe. Die scharfe Heraus- arbcitung der Schmuckmonve im Verein mit der Glasur verleiht den Stücken überhaupt ihren Charakter. Da die Linien tief eingeschnitten sind, konnten sie sich mit Glasurmasse füllen, die nun dünner oder stärker das Stück überzieh« und ihm eine wech selvolle Tönung vom helleren zum dunkleren Grün verleiht. Diese Glasur ha« auch neben anderen Fragen, wie der nach der ver wendeten Erde, zu umfangreichen Forschungsarbeiten den An- stost gegeben. Unter Führung der Staatlichen Porzellangnlerie sind namhafte deutsche Untersuchungsstellcn dabei, eines der Ge heimnisse chinesischer Keramik zu lösen und der deutschen Keramik wichtige technische Hinweise zu geben Ueberhaupl ist von^der Dresdner Porzellaugarlcrie. dieser rührigen sinologischen For- schungsstätte, zur Frage gerade der Seladone der Hauptbeilrag geleistet worden. Ihr vormaliger Direktor Prof Dr. Zimmer- m a n » hat die bedeutenden und einzig dastehende» Schütze des Cerai-Mufeums in Konstanlinopet aufgestellt und in umfang reichen Veröffentlichungen gewürdigi. Der jetzige Direktor, Prof. Dr. Fichtner, weilte in den Jahren 1931 bis 1032 in Fustat. dem nlwn Kairo, um eine der vielen Stätten zu erforschen, von denen ernst die Nachahmungen dec Seladone ihren Ausgang nahmen. Unsere Aufgabe ist es nicht, nachzuahmen sondern an altem Schaffen nbzulesen, wie eine Weltanschauung ihren künstlerischen Ausdruck gefunden hat. Tie schönen Bestände der Tresdner Porzellangalerie mögen hierzu ein Minier sein. H e I m u t A ii e n e r. Verrat an der deutschen Vollswirtschait Umfangreiche Dcviscnvcrgehcii vor dem Sondcrgcricht Das Soiidergericht Dresden verurteilte dcu 1865 iu Hein- richsort bei Glaucha» geborenen Franz Zosef 'Neubauer ans Dresden wegen wirtschaftliche» VolksverratcS und Tevisen- ! vergehens zu drciein h a l b I a h r c n Z u ch t h a » s, 200 000 ! ./?,Geldstrafe «ersatzweise 1 Jahr Gefängnis) sowie zu drei Fahren Ehrverlust. Eingezogen wurden zugunsten des Reiches überdies erhebliche Vermögenswerte und Guthaben iu iu uud ausländischer Währung sowie Forderungen des Angeklaglen, die e: gegen ausländische Schuldner besäst. Gleichzeitig verurteilte das äondergerich« die 12 Fahre alle Tochter des Angeklagten wegen Vergehens gegen die Kriegswirtschaflsverorduung — an i stelle von zwei Monaten Gefängnis — zu 12 000 .??.//: Geld- ' strafe sowie wegen Deviscmvergehens zu zwei Wochen Gefängnis ! uud weiteren !>00 .-?.// Geldstrafe, wobei ausserdem beschlag nahmte Devisen uud Goldstücke eiugezogeu wurden. Der 'Angeklagte Franz 'Neubauer war Fnhaber eines Fndn- ! striennternehuienS und hatte sich im Laufe der Fahre ciu be- j nächtliches Vermögen erworben. AIS ihm die Verhältnisse in > -Deutschland nicht sicher genug erschienen, begann er bereits im f Fahre ll>2«, Vermögenswerte im Ausland auzulegen. Das ge- > schal) sowohl durch Eiuzahluug auf ausländische Bankkonten als auch durch Kauf ausläudischer Wertpapiere, die bei ausläudischen i Banken ins Depot gegeben oder beu ihnen iu Mietsächeru unter gebracht wurden. Es handelte sich um Werte, die am Tage des Inkrafttretens des Volksverratsgesetzes vom l2. «!. >03!! einen Betrag von 200 000 ,-?.// ansmachten. Ter 'Angeklagte hat die ses Aiislandsvermögen nicht nur nicht versteuert, sondern cs auch niemals, wie cs schon laugc vor dicscm Zcilpunkt scinc Pflicht gcwescn wärc, dcr Dcvifcnslcltc gcmcldet. Ja, cr licst dann auch djc im Volksvcrraisgcsctz gcgcbcuc Frist zur Nachholung einer solchen Anzeige vvrübergchen uud verheimlichte sein Auslands- Vermögen weiterhin, bis sein Verbrechen im Juni 101«) aufgc- deckt wurde. Die Mitangeklagte Tochter des Angeklaglen hatte — im übri gen an den Straftaten ihres Vaters nicht beteiligt — einen Be- rag von über 10 000 .7?. zc j» einer Zigarrenkiste versteckt zn Panse aufbewahrl und so dem ausdrücklichen Verbot, Gc'Idzeichcn zu Hamstern, znwidergehandelt. Austcrdem waren bei ihr vcr- 'chicdene Devisen uud Goldstücke in und ausläudischer Währung gefunden worden. Die -Handlungsweise des Angeklaglen Franz Neubauer, sein darin zum Ausdruck kommender Geiz und krasser Eigennutz, die Höhe der verheimlichten ausländischen Vermögenswerte und chlicsttich die -Hartnäckigkeit seiner verbrecherischen Betätigung, Vjc sich gegen die deutsche Volksgemeinschaft und damit gegen das Pohl der Volksgemeinschaft richtete, zwangen das Soiidergericht wlbst angesichts des hohen Alters des Angeklagten zu einer exemplarischen Zuchthausstrafe. Gewaltverbrecher hingcrichtct Am 13. Dezember 1010 ist der am 21 Februar 1918 in Vcr« « lin geborene Waldemar Wilscnack hingerichtet worden, den das j «Soiidergericht in Dresden am 1ö. Oktober 1910 als Gewaltver brecher zum Tode und zu dauerndem Verlust der bürgerlichen , Ehren rechte vcrurieilt hat. — Wilscnack war ein wiederholt erheblich vorbestrafter Gewohnheitsverbrecher. Er Hal unter Bedrohung mii einer Pistole in einem Wald an einem orci- i zehnjährigen Mädchen ei» schweres Sittlichkeilsverbrechen verübt. Sicherungsverwahrung für unverbesserlichen Dieb Dcr schon seit feiner Jugendzeit straffällige, jetzt 28 Jahre i alte Georg Emil Schuricht aus Auerswald«: bei Chemnitz beging ' nach seiner letzten Zuclnhausstrasc wieder neue Verbrechen. So : stahl er aus Bauernhäusern Kleider und Wäsche und erlangie auch mehrere Hühner und Enten. Dcr 'unverbesserliche Dieb « wurde jetzt vom Chemnitzer Landgericht zu vier Jahren jechs ! Monate» Zuchhtaus und süns Jahren Ehreurechtsverlust verur- 1 teilt Austerdem wurde aus Sicherungsverwahrung erkannt. Eine Diebesbande ausgeslogcn Durch schnelles Zugreifen ist es der Kriminalpolizei K o m o - t a u gelungen, eine Diebesbande anSzuheben. In vier Geschäfts- , Häusern wurden von einigen Angestellten schon seit einigen Mo- ! naten Waren gestohlen, mit denen sodann ein schwunghafter i Schleich- und Tauschhandel betrieben wurde, an dem die übrigen ! Beschuldigten beteiligt waren. Von der Kriminalpolizei wiirde i eine groste Menge von Textil, Schuh und Lederwaren sicher- ,' gestellt. Austerdem fand mau bei den Beteiligte» eine groste . Menge von Lcbensnnttcln, die ohne Karte erworben und auf l gespeichert worden waren, was einen Verstoß gegen die Kriegs- j wirtschastSverordnnng bedeutet. Die Mans Im Auge Während der Frühstückspause sprang einem Bauarbeiter in j der Nähe von Prag eine 'Mans ins 'Auge. Nur mit 'Mühe j konnte er das Tier abschütteln, das iu die mit heistem Kaffee « gefüllte Kaffeekanne siel und darin ertrank. Der Arbeiter musste sich sofort in eine Augenklinik begeben, wo das Augenlicht durch - eine Operation noch gerettet werden konnte. Fürchterliche Rache eines beleidigte» Hochzeitsgastes Belgrad. F» Marlinska Ves Desna sand eine der üblichen j grasten Bauernhochzeiten statt, zu der das halbe Dorf eiugeladen ! war und bei der es recht ausgelassen zugiug. Unter den Gästen war ein 20jähriger Trauzeuge, der vou Zeit zn Zeit mit einer : uralte» Pistole Freudeuschüsje iu die Lust feuerte. Die alle Waffe lud er mil Schwarzpulvcr, das er einer groste» Ledertasche ent nahm, die er an einem Riemen über die Schulter gehängt trug. Angelockt durch das ausgelassene Treiben gesellte sich zu de» Fei-' eruden auch ein junger Bauer, der gar nicht eingeladen Ivar. Man begrastste ihn gaslfreundfchafllich uud forderte ihn auf, mit- zutuu. ES war gerade eiu Pfänderspiel im Gange. 'Als den neuen Gast das Los traf, drei 'Mädchen zu küssen, wollten die vou ihm erwählte» Schone» keinen Kust haben. -Sie lachten ihn ans »nd verspotteten ihn. Krebsrot vor Zorn ballte der junge Bauer seine Fäuste und setzte sich mit hastfuukelnden Augen in l eine Ecke, wo er ein Glas nach dem anderen von dem starken s Slivovitz hiunntergvst. Daun stellte er sich unauffällig neben den Füugliug mit dem groste» Pulverlieulel uud liest seine brennende Zigarette iu das Pulver fallen. Es erfolgte eine furchtbare Explo sion. Die Fensterscheiben zersprangen und die Fensterrahmen und die Türen wurden auf den -Hof geschleudert. Als sich die : Rauchschwaden verzogen hatten, war aus dem festlich geschmückten ' Zimmer ein Trümmerhaufen geworden. Unler den nmgestürztcn ! und zerbrochenen Tischen uud Stühlen lagen wimmernd die -Hvch- , zeitSgäste, deren festliche Kleider von Speisen und Getränken über gossen wären. Ter Jüngling, der die 'Pulvertasche trug, wurde - mit schweren Brandwunden in hoffnungslosem Zustand ins Kran- j kenhauü geschafft. 'Auch andere Gäste, die in nächster 'Nähe gc- standen hatten, mussten mit Brandwunden eingeliefert werden. Byrds „Schnee-Kreuzer" hat sich nicht bewährt Newyork. Nachdem durch die Ablehnung weiterer Geldmittel seitens des nordamerikanischen Kongresses die groste Südpolar- ' expedition des Admirals Bvrd zur Rückkehr genötigt wurde, - beschäftigt sich die öffentliche Meinung der USA. mit der Frage, ! welche Erfahrungen eigentlich mit dem berühmten „Schneekreu zer" gemacht worden sind, der eigens für diese Expedition kon struiert wurde. Für diesen Riesenkraftwagen war fast eine Drit tel Million Reichsmark anfgewendet worden. Er ist 20 Meter laug, 5 Nieter breit uud 3 Nieter hoch. Seine drei Nieter hohen Räder sind auch zur Seite drehbar uud' unabhängig voneinander. Byrd hatte an diesen Schueekreuzer hohe Erwartungen geknüpft. Er sollte den „Geueralstab" der Expedition durch die Schnee und Eiswüsten des antarktischen Kontinents führen, Gletscherspalten überwinden und auch groste -Höhen erklettern. — 'Nun wird mit geteilt, dasz das gewaltige Fahrzeug die Erwartungen enttäuscht und sich als unbrauchbar erwiesen hat. Entsprechend seiner Gröste : ist auch der Betriebsstofsverbrauch so groß, das; so eiu Wagen nur verwendet werden kann, wenn es auf die Menge des Treib stoffs und auf Geld nicht ankommt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)