Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 14.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194012143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19401214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19401214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-12
- Tag 1940-12-14
-
Monat
1940-12
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 14.12.1940
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Innere Sauberkeit Atan frage nach der Aussasiuua vom Klint, und es läßt nch das Wesen eines Menschen ergründen Klücl. was ist es anderes als Verinnerlichung und Besee lung. Es ist eine jener tics inneren Kräfte die so icrnab liegen vom Weg und dem Suchen vieler, eine jener Kräfte, die am reinsten und schönsten in der Familie zu wachsen vermögen — und doch ost nicht wachsen. Denn die Lehre, die zwar den Abso lutismus der Fürsten beseitigte, gleichzeitig aber den Absolu tismus des Einzelmenschen ausrichtete, seine Losgelöstbcit non jeglichen natürlichen und seelischen Bindungen mit sich brachte, muhte auch tief aus die Beziehungen von Mensch zu Mensch, von Mann zu Weib einwirken. Das Zweckvolle, von Charlatanen heilig gesprochen, nagte, wie es die Grundlagen völkischen Lebens zerstörte, auch an der Ehe. Der Tanz um das goldene Kalb des Materialismus erniedrigte das Weib zum Objekt schmuhigcr, aus niedrigstem Trieb geborener Gier, Denn von der Aus- Höhlung aller Begriffe war auch die Liebe getroffen, dieses Höchste, was dem Menschen gegeben ist. Ihr innerer Gehalt war ebenso verfallen, wie die Währung ihren Wert verloren hatte — und tatsächlich fallen diele beiden verheerenden Zeiterschci- nunacn nicht ohne Zufall zusammen. Wo von Liebe gesprochen wurde, waren cs Phrasen, dem übermäßigen Luxus entsprechend, der durch äußeren Aufwand über innere Hohlheit hinwegtäuschen sollte. Unter dem Vorwand dem Francntum zu dienen, zog, begünstigt vom Judentum, eine der grögten Gefahren für die Frau und damit für unser völkisches Sein nnd Bleiben herauf, eine Gefahr, deren Auswirkung wir noch heute — heute mit wachen Sinnen spüren, Nicht allein, das, seelische Verkümmerung eine ihrer Folgen war, auch am bevölkerungspolitischen Zu- stnndsbild, an der mangelnden Kinderfrcudigkcii ist diese Gefahr zu ermessen. Der Mensch, der nach äußeren Erfolgen suchte, spürte nicht mehr den Segen, der mit den Kindern ins Hans zieht. Er sah in ihnen „unvermeidliches Uebel", später nicht einmal das mehr. Daß wlcher Auffassung erbitterter Kamps »»gesagt werden muh, das? wir zu einer We ndung unserer seelischen Grundhaltung kommen müssen, wenn die Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates eine breite Wir kung haben sollen, das gew klar und eindeutig ans einer Schrist van Ferd. Hassmann, Negicrungsmcdizinalrat in Stuttgart sSittlichc Entartung und Gcburtcnschwund, I. F. Lehmanns Verlag, 19-10), mit einem Vorwort von Dr. . Kaiser, Rcichsbundesleitcr des Reichsbundcs Deutsche Familie, hervor. Es ist ein Kampf, der deutschem Wesen voll zum Siege verhelfen muh ein Kampf, der nicht haltmachcn darf vor den Menschen, die in der Zote ein Zeichen ihrer Männ lichkeit sehen wollen. Denn unsere Haltung wird ausschlaggebend sein für die seelische Haltung der kommenden Generationen. Beachten wir das Lob der Sittenrcinhcit, das Tacitus den Ger manen ausstellt und beherzigen wir das Wort des Führers laus „Mein Kampf"): „Sprich nicht nur vom Nationalsozialismus — lebe ihn. Nationalsozialismus ist Kamps gegen Eigenwünsche und hemmungslose Triebe." Helmut Auene -r. 75 Jahre Arbeit siir die Heimat Der „Lausißdanl" siir besondere Verdienst? Der Löbauer Humboldt- und Hennatvercin begüm in schlich ter Form die Feier seines 75jährigc» Bestehens. Der Jubcl- vcrcin Hai innerhalb des Obcrlnusiher Hcimntverbandes manches Gemeinschastswcrk mit vollbringen helfe», als dessen erstes die Errichtung des Aussichtslurmcs aus dem KoUmar im Jahr 1881 anzusehcn ist; 1902 ging der Turm in den Besitz der Stadl Löbau über. Auch die Errichtung des Aussichisgerusles auf dem durch seine seltene Pflanzenwelt bcrühmlcn Rothstein im Jahre 1898 zähst zu den Erfolgen der Vcreinsarbeit Die Vortragstätigkeit wurde unter Heranziehung bedeutender Redner immer beson ders gepflegt. Der Verein betreut gegenwärtig ein Wegenetz von reichlich hundert Kilometern Der zweite Vorsiher des Oberlau- sihcr Hcimalverbandcs, Jänichen, überbrachte als verdiente Auszeichnung die Verleihung des „Lausihdankes" an den durch seine wertvollen Vorträge weit und brcii bekannten Vereins- vorsiher Arno Vater und den ObcrlansiUer Heimatdichter Oskar Rolie. Die Ehrenmitgliedschast des Vereins wurde an die verdienstvollen Vortragenden und Mitarbeiter Prof. Stau dinger, Siudienral Reichardt und Oberlehrer Schöne verliehen. Auherdcm wurden acht Mitglieder mit dem goldenen und vierzehn mit döm silbernen Abzeichen des Verbandes aus gezeichnet. Weihnachtliches für unsere Soldaten Soeben erscheint Folge 20 der Sachsenpost und gebt, voll- gcpaclt mit weihnachtlichen Anregungen, hinaus ins Feld. Das zarte Filigran eines Scbniher Schatteuspicles schmückt ihre Titcl- helden 1940 Trocken, Heist sind diese Funisonnnertage, bestaubt ist unser schwarzes Kleid; dem Feind entgegen endlos ziehen die Soldaten sie stellen den Feind zum heiligen Streit. Panzer dröhnen, Städte brennen, seht ihr nicht die Feinde rennen'? lind ein leichter Wind trägts fort schon hinaus zum nächsten Ort dieses schreckliche grausige Wort: Sie sind cs, sie kommen, sie kommen schon die Panzer der „Rommel Division!". 'Reben der Straste blüht der Klee jo blutigrot, Granaten henlen, Bomben bersten! Gut schneidet die Sense, cs lacht der Tod und er spielt mit uns und will mit uns scherzen. Motoren heulen ihr Lied dazu. dem Feinde entgegen ohne Ruy! lind ein leichter Wind trägts fort schon hinaus zum nächsten Ort; dieses schreckliche grausige Wort: - Lie Pud eS, sie kommen, sie kommen schon, die Schützen der „Geisterdivisionen!". Wer trug die schwersten Opfer der Armee'? Wer trug sie still von Sieg zn Sieg'? In Flandern, an der Somme und oben am Meer, Wer opferte alles im heiligen Krieg'? Die Panzer wortlos nnd stille! Denn es war unseres Führers Wille! Und ein leichter Wind trägts fort schon Hinans rum nächsten Ort dieses schreckliche, grausige Wort: Sie sind es, sie kommen, sic kommen schon, die „Schwarzen" der „Rommel-Divisionen!". Und gefeiert werden die Helden! Au der Brust steckt das Zeichen vom- Sturm, doch Dank soll auch denen gelte», auch für sic läuten die Glocken vom Turm. Kein Zeichen vom Stiirni und keines vom Sieg sagt, dast sie gekämpft in diesem Krieg. Nur der Sender strahlts fort zn dem richtigen Ort. ' Sic führe» die Schlacht, sic befördern das Wort, dcr Sieg allein sei für sie der Lohn für die Funker der „Geisterdivision!". j Obergefr. Joh. Richter, Rathmannsdorf. (Poignh, 17. 0. 10) i feite, erzählt von den Gchcinmissen des Weihnachtsbranchtums im Elbgcbirgc und lädt zum Nachmachcn ein. Ein sachvcrstnn i digcr Feldwebel hält das beste Rezept bereit, wie die Wehrmacht ! ihre Weihnachtsfeier ausgestaltet. Bilder von» Plauener Weih > nachtsmarkt nnd Dresdner Striezelmarkt schildern das Vorwcih- ! nachtsglück unserer Kinder; Wcihnachlsberg und Schwibbogen § führen die erzgebirgische WeihnachtSkunst auf den Plan. Dan» ' sehen »vir Theodor Körner als Freiberger Bcrgstuocnt, erleben das Schicksal Georg Friedrich Händels, des grvstc» Sachsen in EnalaiW, und lesen eine lustige Plandcrei von „alten sächsische» Fallschirmjägern, die da schon im alten Dresden von 1880 nnd 1890 ihr Wesen getrieben haben. Lustige kleine Geschichten er zählen von den Fünflingen in Sachsen (von sieben in Deutschland ! vciauni gewordenen Fälle» spiele» allein drei in Sachse»), von . dcr Lausitzer Kleinbahn nnd von einem alten Wnrzcncr Fabel > dichter. Wie cs cincm Manrcr ohne Handlanger ergeht und wie ! ein richtiger Lausitzer Stiefelknecht aussieht, das erfahren wir - zum Schluß. So tritt die neue Sachsenpost ihren Weg an, vielseitig und ' vergnügt wie immer, für unsere Kameraden an dcr Front als kleine Herzstärknug aus dcr Hcimat. l - > Losbricflottcric für das Kricgswiuterhilfstvcrk. Auch für das zweite KriegswiMerhilfswerk wird wieder eine Losbrief- loltcric dcr NSDAP, veranslaltci. Sie umsasti das ganze Reich einschließlich der neue» Ostgebiete Das Spiclkapital ! beträgt 2-1 Millionen Marl. Zur Ausgabe gelangen 18 Mil- s lioncu Losbricse zu je 50 Psg., eingeicilt in acht Serien zu je sechs Millionen Losbricfcn. In jeder Serie werden 885 000 Gewinne nnd 180 Prämien uiii zusammen einer Million Mark ansgcspicli. Es handelt sich also »m rnnd 8 Millionen RM. Ge winne. Die Zichnng dcr Prämicugcwiune erfolgt am 81. März i» München ! l ! l > i l j - c/ts WseA« TcS Führers Wclhnnchtsgescheuk nn die Kinderreichen. — Treue nnd 'Arbeit dcr Dank. - Nur noch clnc kurze Spanne Zeit. - Allerlei Verlockungen. Kricgjühreu lostet Geld! Das ist ei» fundamentaler Satz, an dem es nichts zu rütteln gibt.-Es ist auch nicht zu vc». meiden, daß in Stunde» der E»lschcidu»g Pläne zurückgcsieiii werden müssen, die nia» in friedlichen Tage» gern dnrchgcsühn hätte Es gibt keinen Dcuische», dcr nicht wüßte, daß die Zn- sammenbalttmg aller Kräfte zur Erringung des Sicgcöttctztc» Endes auch jedem einzelnen zugute komme» m»ß. Wenn aber mitten im Kriege ein Staat in der Lage ist, dem Volke noch ein Geschenk zn machen, daun ist das ei» Beweis von so nu> crschiittcrlichcr Kraft, wie er sinnfälliger nicht erbracht werde» kann. Die nattonnlsozialistischc deutsche Slaalssührung Hai cs ermöglicht, mitten nn Kriege Steuererleichterungen zn ge- währen und, nm nnr ein Beispiel ansznwäylcn, den kinder reichen Familien eine neue Beihilfe zn gewähren, die von unzähligen deutschen Eltern mit tiefsten Gefühlen des Dankes entgcgcngcnommcn wird. Kein deutscher Vater nud auch keine dcnlfchc Mittler haben auch nur m!i einem einzigen Gedanken diese Möglichkeit im Kriege erwogen, weil sic zn jedem Verzicht im Kriege bereit sind, so schwer cs auch manchmal sollen mag. Um so tiefer nnd inniger ist aber auch das Dankgcsiihl aller. Die deutsche Familie gehört ganz dem Führer, den» sic ist mit ihren Kin- dcrn ganz verbunden mit dem Schicksal dcr Ration. Ein kinderreicher Vater oder eine kinderreiche Mutter wissen, was cs bedeutet, die Zukunft zn sichern; beruht doch ihr eigenes Glück in ihrer Hingabe an die Znknnst ihrer Kinder. In einer großen Familie, wenn sie eine glückliche Gemeinschaft bilden will, müssen dieselben Grundsätze lebendig sein, die der Führer für die große Gemeinschaft nuferes Volkes ausgestellt Hai. Jeder muß sich cinsügcn iu das Ganze, nnd jeder muß den Eigennutz hinter den Gcmcinnntz stellen Und so geben die kinderreichen Müller ihre Söhne dem Valcrlandc in einem heiligen Glauben an die Notwendigkeit des Einsatzes des ein zelnen nn die Znknnst. Daß dcr Staal aber, die große Ge meinschaft unseres Volkes, selbst in dcr Stundc dcr Gcsahr die schweren Lasten dcr Kinderreichen verstärkt mitzntragcn bereit ist, ist eine sozialistische Tat, die nicht mit Worten ge- wogcn werden kann. Dcr Dank dcr Mütter wird ihre Treue sein, so wie die Väter mit verdoppelter Energie ihre ganze Arbcitskrasi für den E u t s ch c i d n n g s k n m p s des Volkes bcrcitstcllcn. Dieses Geschenk znr Kricgswcihnacht 1910 wird einmal als Beispiel sortlcben sür nationalsozialistische Denkweise mitten im Kriege. Nun wird die kleine Spanne Zeil, die uns von dem Weih- nnchlsscsl trennt, immer kürzer. Die Menschen stehlen sich die Zeit förmlich ab, nm mit ihre» Besorgungen fertig zu wer den, nnd wenn man anch nicht immer gerade das erhält, was man sich so ansgcdacht hatte, so ist man znlctzt doch glücklich, etwas Passendes gcstmdcn zu haben, nnd sicbcrt nnn schon dem Augenblick entgegen, in dem sich die Herrlichkeiten vor den .Beschenkten ansbrcttcn werden. Das deutlichste Zeichen aber, daß die WeihnachiStage immer näher rücken, erkennen wir in den Menschen, die jetzt ihre WcihnachISbänme nach Hause «rage». Dcr Einlauf des Tanncnbaumcs ist immer ei» bcfondercr Augenblick Mau trägt ihn unter dem Arm mit dem Bewußtsein: „So, nun wird cs bestimmt bei mir Weih nacht", nnd verrät damit, wie die Fcststimmnng bei nns Deut schen doch aus dem Gemüt geboren wird. Durch das Haus zieht dcr Tauncudust, und siir die Kinder ist dcr noch nn acschmüctte Gast ans dcm dcutschen Wintcrwald wohl das schönste Advenlssignal. Um den Tanncnbaum spinnen sich die lieblichsten Gedanken, nnd man träumt selbst zurück in seine Kindheitstagc. in die Zeiten seligster Wcihnachtsvcrzanbernng. Die Verlockung ist groß, zn Menschen zu reise», die irgend wie mit diesem Zauber unserer Kindcrwcihnacht in Verbin dung stehen, die HZmal nnd die Eltern anfzusuchcn. aber je näher das Fest kommt, nm so treuer wollen wir unserem Vorsatz bleiben, diesmal nicht zn reisen nnd allen weihnacht lichen Lockungen zn widerstehen, sei cs die Hcimatschnsncht oder dcr Wintersport in den Berge». Dieser Verzicht darf nns nicht schwcrsallcn Wenn jemand einen Anspruch ans eine Wcihnachisrcisc hätte, dann wären es Soldaten, aber nur wenige können wirklich in den Wcihnachtsurlanb fahre», wäh rend die anderen ans ihren Posten bleiben, wißend, daß es die Pflicht erfordert. Wir sind in diesem Kamps nicht gewillt, unseren persönlichen Gefühlen nnd Wünschen nachzngebcn. Wer in federn 'Augenblick seine Handlnngcn nulcr das Gesetz des Soldaten stellt, wer immer die feldgrauen Scharen vor Augen Hai, wird anch immer wissen, was recht ist, nnd er wird dennoch seine Wcihnachtssrcndc haben. Mcllio r. Oer Weihnachtsberg Erinnerungen von H a n s--Fr i e d r i ch Geist. Wenn mich mein Sohn einmal fragen sollte, woher das Wcihnachtsfest kommt, dann würde ich ihm ohne Bedenken sagen: aus dem „silbernen Gebirge". Ja, ich würde vom „silbernen Gebirge" sprechen, um ihu aufhorchcu zu lassen, um ihn zu weiterem Frage» zu ermunlcru. Ich wurde ihm von deu Wcihuachtstageu erzählen, die ich im „silbernen Ge birge" habe verbringen dürfen, von seinen Tälern und Wäl dern, von seinen arbeitsamen Menschen, von ihren weihnacht lichen Krippen, Pyramiden und Spinnen, von ihren Lcuchter- engcln, Bergleuten und Räuchermännern, von dcr Arbeit der Spielzcngmacher nnd dcr Kunst der Klöpplerinnen. Wenn dieser Erzähltag einmal kommen sollte, werde ich aus meiner Sammlung alles Erzgebirgische hervorholcu, cs vor den Augen des Kindes anfbauen und ihm das Heimatland dcr dcutschen Weihnacht so innig und glühend schildern, daß in seinem Herz dcr Wunsch erwacht, zur Frohen Zeit auch einmal ins „silberne Gebirge" Hcimzukchren. Das ist mein schönster Traum: mit dcr Frau und deu Kiudern ein er^gebirgisches Weihnachtsfest zu feiern, hochoben im Gebirge, in einem schindclgcdcckten Haus. Wenn das „Hciligohmdlied" erklingt und die Glocken die heilige Nacht einläutcn, werden wir über das weite Land mit seinen vielen Lichtern schauen. Vielleicht wer den die Kinder, so klein sie auch sei« mögen, fühlen, was uns Großen die Menschcnhcimat bedeutet: Sic ist die Quelle und die Kraft all unseres Tuns. Wenn man selbst auch keiu Erzgebirger ist, ins erzgebir gische Land „kehrt man heim". Verläßt man zum erstenmal das Gebirge, bleibt eine heimliche Sehnsucht. Sie klingt immerfort in den Tag. Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Vielleicht liegt cs daran, daß wir in dieser bewegten Zeit dort Hcimat fühlen, wo die Liebe noch rein und un gehindert zum Ausdruck komme» kann. Das ist im Erzgebirge. Ich werde »icht aufhöre», so seht ich dcr norddeutschen Wahl heimat verbunden bin, vom „silbernen Gebirge" zu erzählen, von seiner herben Schönheit, von der Erfindungskraft seiner Menschen und der Innigkeit seiner Volkskunst. Das Erzgebirge Hählt zu jenen deutschen Gauen, in denen die Volksku n st bis zum heutigen Tag lebendig geblieben ist. Sie wächst und blüht dort immer noch aus der dörflichen Gemeinschaft, um sich restlos iu der Gemeinschaft zu erfüllen. Wohl ist auch ins Erzgebirge die Zivilisation mit ihren Nichtig keiten cingebrochen, um das gute Erbe auf großstädtische An sprüche hin zu „frisieren". Aus dcm Gebirge selbst sind die tapferen Kämpfer gegen diese Bedrohung aufgcstcmdem Sie i haben sie abgewehrt, nnd sic werden nicht müde zu kämpfen. Ihre einzige Waffe ist die leidenschaftliche Liebe zur heimat lichen Art und die Fähigkeit, aus dieser Liebe das lebens kräftige Alte in allen Erzgebirgcrn zu bewahren, um daraus das Neue hervorzulocken, das der Lebenshaltung unserer Zeit entspricht. Ich werde die Vorweihnachtstagc des Jahres 1937 nicht vergessen. Ich durfte Mitarbeiten am Aufbau der „Fcicrohmd- Schau" iu Schwarzenberg, die das erzgebirgische Volksgut, das vergangene wie das gegenwärtige, schlicht und feierlich zur Anschauung gebracht hat. Diese Schau Ivar dcr schönste Wcih- nachtsbcrg des „silbernen Gebirges" und die Tat eines einzi gen Mannes. Dieser Mann handelte nicht in irgendeinem Anf- ! trag. Er folgte der Stimme seines Herzens, er folgte ihr mit j chcr gleichen Treue und Unbedingtheit wie der erzgebirgische ! Schnitzer seiner Arbeit. Er will, heute wie damals, sein Werk, sein crzgcbirgisches Heimat-Werk, und er wird nicht eher ruhen, bis er dieses Werk vollendet weiß. Dieser Mann ist allen ! denen, die in der deutschen Volkstnmsarbcit stehen, ein Vor- ! bild. Er setzt sein Ziel durch in Liebe mO Gednld. Er glaubt j au deu Sieg, und darum kann ihn keine Gegenmeinung be° . kümmern. In jenen vorweihnachtlichen Wochen sah ich den inneren Reichtum des crzgcbirgischeu Volkes wie uie zuvor. Ich kam " zu deu unscheinbaren Schnitzern und Bastlern, zu den heim- ! licheu Arbeitern, die, abseits von beruflicher Tätigkeit, aus ! eiugcborenem Drang ein Werk vollenden müssen, ein weih- . nächtliches Werk, das am Tage der Wiedergeburt des Lichtes ! hiugegebcu werden muß au die kleine Gemeinschaft der Familie I und an die größere der Gemeinde. Die Erzgebirger wissen es, ' ohne es zu „wissen": eine vollendete Arbeit, sei cs eine Krippe, ! ein Wcihnachtsberg, eine Pyramide oder ein geschnitzter Rupp- l rich, ist wie die ausgehende Sonne. Mit ihrem Schöpfer segnet ! sie die Erde, ruft sie alle Menschen zur Einkehr ins eigene ! Herz, weckt' sie in ihnen von neuem die Möglichkeit für ein s erfülltes Dasein. In solchem Schenken offenbart sich alle Güte, l Ein vollendetes Werk, an dem sich die anderen erfreuen, läßt - den Schöpfer vergessen. Seine Namenlosigkeit, sein Zurück- i treten hinter seiner Tat, das ist sein Ruhm — und echt — crz- gebirgisches Glück. j Der schönste Naum der „Fcicrohmd-Schau" war der ! Rau», der Wcihnachtsberge. Ich habe mich, nach beendeter Aufbauarbeit, immer wieder dort cmgejchlichen, m die sterm- lich-uuheimliche Brueghel-Welt des Gebirges, die die kleine» Ereignisse und Wunder des Daseins jo magisch erstellt. Ich sah die alten Berge, au denen Generationen gearbeitet staben,, wunderbare Aufbauten von Erz-Städte» mit Bergäujzngen, Dörfer mit ihrem vielfältigen Leben, Wälder mit beweglichen Holzfällern und springendem Getier, Paradiesgärten mit dcr holzgeschnitzten Schöpfung am ciesclnden Wasser, Schacht aulagen mit arbeitenden Bergleuten, die durch heimlichen Mechanismus zu immer neuem Tun gerufen werden. Ich fast neue Weihnachtsberge, noch duftend nach frischem Holz und Farbe, von kleinen Lämpchen ekhcllt wie von verborgenen Sonnen. Ich war wie im Kindcrtraum, ging um die kleine» Welten herum, beugte mich nieder, fast die Schönheiten des Landes im Kleinen cingcfangcn, sah die Gewichtigkeit und den Ernst der geschäftigen Figürchen, und war — wie im Kinder land — glücklich über diese kleine wunderbare Welt. Ein erzgcbirgischer Weihnachtsberg ist leine Krippe, ob wohl die Krippe darin wiederkchrt. Ein Wcihnachlsberg ist der Berg dcr Sehnsucht. Als Kind schon beginnt dcr Erz- acbirgcr seinen Berg zn bauen: „Da ich noch Schuljunge war, begann ich an meinem Wcihnachtsberg. Jedes Jahr wurde er vergrößert und verbessert, wenigstens lag es in meiner Ab sicht. Der Anfang war ein großer Wurzelstock von einer Fichte, rn dem nuten wie oben zwei Bergleute hackten. Deren Arme waren drehbar und wurden von hinten mit einem Exzentncr angetriebcn. Später kam ein Stollen dazu, der sich vor dem ausfahrcnden Bergmann öffnete, und dann eine Wasserkunst, die — wie das ganze übrige Werk — mit einer kleinen Dampf maschine angetriebcn wurde." So wächst dcr erzgebirgische Weihnachtsberg von Jahr zu Jahr. Wenn wir alles, waS wir lieben, wünschen und träumen, auf eiuem solchen Berg zusammentragen könnten, würden wir, wie dcr Erzgcbirger, nie fertig werden, an der Vervollkommnung dieser idealen Landschaft zu arbeiten. So trägt jeder seinen Weihnachtsberg in sich. Wohl denen, die ihn wirklich bauen können. Sie haben sich selber jhrcn höchsten Wunsch erfüllt: in diesem Leben ein Werk getan zu haben, an deni andere teilnehmen können. Ein alter Erzgcbirger meinte im vergangenen Jahre, ! jetzt, zur Kriegszeit könne er seinen Berg nicht bauen. Sein Acltester sei an der Front im Westen. Der Junge hat die Be denken des Vaters zerstreut: „Du baust den Berg, Vater! Ich denke jetzt jeden Tag daran, daß du die Kisten vom Oberboden allein hcruntcrholen mußt. Laß dir vom Gustav helfen. Wenn ich Urlaub habe, will ich den Berg scheu, und wenn ich draußen bleiben muß, dann will ich die Gewißheit haben, daß sich die Rädle drehen, daß der Bcrgaufzug aus der große« Tür kommt Mld der Engel an dcm langen Faden niederschwebt, in seine Trompete stoßt, um den Tag der Liebe nnd des Friedens zn verkünden." Dcr Vater baut am Ber^ der Sehnsucht. Er weiß, wo Hei mat ist, — da beginnt das Himmelreich. 0lk SS amta E Mtn-r Zcinba «aukens Voc Nr. g und rcjcrc Jud» dciitß dculs hchlis die Meist ügcs cs sei liest der Ü 19. s Mn größt Maie mickli de», ans r lis-im m»s iicne 4 einhe audc> bmg Ania der Oro sti Z> schäft scheid rung bicic rersei eine anbei »Hl Z> ehr c icr i Urieg chen radc, »Ulfa nahm lcirci Leite H Pap lich , nnd , ,,m i i juchte gcwo zeuge die a Tiim I inhrt fchcm Iram hat f dcr d neu, nach Atem dafür deutst E das wohl, lwser ^ugc Punkt dieser kann finug zum lauge Ichwi fejige gen stru derer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite