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Sächsische Elbzeitung : 22.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194010228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19401022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19401022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-22
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 22.10.1940
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:absctzun baffe in, Friihjah, lust von Ja, >vi, !>l glngk, mgclaiW gözisserii r Pluio- iin bri, ls „weil, e Todes, >elcltzi'igk U-Boov : heraus, die Aö das Gc- ndcrische c Gclcst. na» die so blöd. !r Novel >t häUen. an di« >d Blus, sie Web )>rd zcr- aus dci Icks uud eben zu einfallcn de Boni, entemp« " verös. sonnlag er dem- gomben- re!cl>end idelnden lten, dn Bomben e." Stangi Icht nni sondern en über Deutsch. Norden ; Leute, nehmen, man zu stetig mpser panische >rt nach iarnung nss vast uhatlen ;s Mcst größere Verluft feind. m malisch sic öc- n, dar- Nichten it eine linstcr. Juve» Ghain Sacht Unans idcrcn schnil' Blitz- chiiUc- serum schuß an st i in c r inmci i r in I »nben icdcr: ncnc im sc nunc» einer lassen mehr aus- ncndc alle n II < aller n kt. und Kala- Aachi llcn agen, icn. npser t für seine t der : lief d i» 23. vllovcr ,1801: Der Tondichter Albert Lorhing in Berlin geb. (geft. 1851). — 1805: Der Dichter Adalbert Stistcr geb (geft 1868). — 1844: Der Maler Wilhelm Leibl geb. igcsl. 1900). Sonne: A. 7.39 U. 17.49: Mond: U. 13.50. A. 23.11. Bcrdnnkelungszeit Dienstag ^7.51 Uhr bis Mittwoch 7.39 Uhr * „Wir brauchen Kämpfer und Könner" Beginn der Herbst- und Wintcrarbeit des Bcrnsserziehungs- wcrkcS der DAI. im Kreis Pirna Ganobmann Peitsch sagte kürzlich zum Bcrnsscrzichnngs- ! werk, cs komme nicht nur ans das berufliche Können, sondern ebenso sehr ans die weltanschauliche Haltung an. Das oeutschc Polk brauche Kämpfer und Könner. Unter der Rubrik „Hier spricht die Deutsche Ar- beitssrout" ist in der gestrigen Ausgabe unserer Heilung der Lehrplan des Pcrnfserzichnngswcrkcs der DAI., Kreis Pirna, veröffentlicht worden, soweit er die in Bad Schandau durch- msühreuden vier L c h r g e in e i n s ch a f t c n betrisst. Sic uni- sassen K a n f m a n n s b c r n f s c r z i c h nng, K nrzschrist und M a s ch i u c n s ch r c i b e n, eine Lehrgcincinschast der Jach abteilung Wald und Holz und schließlich eine Lehrgcniein- schaft der Fachabteilnng Eisen nnd Metall. ' Die Bernfscrziehnng als Dilied in der Kette der Lcistuuas- sieigeruua ist besonders wichtig in der heutigen Zeit des Schick- salskamptcs um die Sclbstbchauvtuua nuscrcs Bölkes, der auch erhöhte Anforderungen an das vcrnsliche Können des cinzclucn ! teilt. Icdcr muß in seinem Beruf das Beste leiste» uud bc- ! ircbt sein, sicb in seinem Jach wciterznbildcii bis znr Meister- s chaft. Die Lchrgemeinschafte» ebnen den Weg znr Leistungs- ieigernng. Sic verschaffen jedem Deutsche» die Möglichkeiten, I eine beruflichen Fertigkeiten zu vcrtiescii. Die Größe der Zeit, s ja der wir leben, verpflichtet jeden einzelnen znr Anspannung aller Kräfte. Es ergeht daher an alle Arbcitskamcradeii und i kamcradinncn in Büro nnd Werkstatt der Rus, sich an dcn ört lichen Lchrgcmciiischastcn des Bcrufserzichnngswerkcs zn bc- Iciiigen. Anmeldungen sind bis spätestens 26. Oktober an die Ortswaltniig der DAI., Bad Schandau, Markt, zu richte». * — Todesfall. Im Alter vo» 63 Jahre» verstarb am Montag im Ortstcil Postclwih der Rentner Otto P l a t t. Der Verstor bene hat drei Jahrzehnte lang der Ankerschmicde treu gedient. — Der Waslcrstand der Elbe betrug am hiesige» Pegel heute Vormittag 1,90 Meter. — 50 000-.^. ^-Gewinn gezogen. Iu der 1. Ksassc der 4. Dcut- chen llieichslotteric fiele» drei Gewinne vo» je 50 000 aus >ie Nummer 246 652. Die Lose wurden in allen drei Abteilungen in Achteltcilcn ausgegcben. — Wieder Schulsammlung des VDA. Der Reichscrzichungs- ministcr hat auch in dielem Jahr, und zwar für die Tage vom 22. bis 24. N., dem Bolksbnud für das Deutschtum im Ausland zur Durchführung seiner Aufgaben, der Behandlung aller Volks- tumssragcn nnd der Sicherung nno Stärkung des Volkstums im gesamten deutschen LebcnSranm, die Abhaltung einer Schnlsnmm- luug genehmigt. Lohnstcucrkartcn für Soldaten. Wehrmachtangchörlge, die während des besondere» Einsatzes zur Wehrmacht einberuscn sind, erhalten ost ihre Bezüge aus ihrem bisherigen Dienst verhältnis unverändert weiter bezahlt. Andere Wehrmachl- angchörige habe» Anspruch aus Kriegsbesoldung. In beiden Fällen ist die Ausschreibung von Lohnstcncrkatten und die Vorlage der Lohnslcucrkaric beim Arbeitgeber crsorderlich. In -er „Tcinschen Slcuerzcilung" wird mitgetcilt, das; in der Aichivorlegnng der Lohnstcucrkarlc durch einen solchen Arbeit nehmer grundsätzlich lein schnldhastes Verhalten zu erblicken ist Der Arbeitgeber Ist berechtigt, in solchen Fällen die Lohn ¬ steuer nach den Angaben der Lohnsteuerlarte von 1940 zn er heben. , Fehl, auch diese, dann ist der Familienstand lohn« steuerlich entscheidend, der dem Arbeitgeber bekannt ist. Wiedereingliederung der Handwerker nach Entlassung anS der Wehrmacht. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks Hai für aus der Wehrmacht oder ans der Dienslverpslichlung entlassene selbständige Handwerker ein Merkblatt zur Erleich terung der Wiederetngliederung in das Handwerkslcben heransgegebeii Die Hauptsache nach der Rückkehr ist. das; der Handwerker seiner Handwerkskammer Bescheid gibt Er kann sich gleichzeitig von dieser über alle Fragen der Wcitcrsührnng feines Betriebes beraten lassen oder auch schrisllich Mitteilen, daß er den Belricb wieder ausnehmen will. Die Kammer nnlerrichlel dann die Innung. Erwcilcrlc Wildbcwirlschnftung zur Förderung der Frisch wild.Abgabe. Durch Verordnung des Reichsernährnngs- Ministers ist der Kreis des öffentlich bewirtschafteten Schalen wildes um Elch-, Muffel- und Sikawild erweitert worden. Für diese Wildartcn gelten nunmehr die gleichen Bcwir!- schasmngsvorschrislcn, wie sie für Rot-, Dam-, Gams-, Rcb- nnd Schwarzwild seit Kricgsbcginn in Kraft sind. Au dcn Vcrbrauchcr ist auf die cinzclucn AbschiüUe der Flcischkartc vie dreifache Menge dieses bewirtschafteten Wildes abzugcben. ! Dagegen bleibt Wildragcml beim Schalenwild nach wie vor ! markenfrei. Weiter hat die Hauplvercinignng der Deutschen I Vichwirlschast eine neue Anordnung erlassen, die die Her stellung von Wildbrcl-Konscrvcii nnd Wildbret-Wurst unter sagt, da Wildbret in frischen Zustande den Verbrauchern znr Verfügung gcsiclli werden soll. Für Jagdausnbungsbcrcch- tiglc gelten besondere Bestimmungen. Gleichzeitig wird dar aus hingcwicscn, das; in Zukunft auch Hasen, Kaninchen swildc Kaninchen) nnd Fasanen in die öffentliche Bewirtschaftung einbczogcn sind. Eine Anrechnung dieser Wildarten auf die Rcichsslcischkarle ist nicht vorgcschricbcn, es soll lediglich eine gleichmäßigere Verteilung als bisher ans die Städte, Indu- Oricbczirke usw. erreicht werden. Gewerbesteuer bei Wicdcrausnahmc dcö Betriebes. I» de» letzten Monaten sind viele Soldaten, insbesondere Wcltlricgs- tcilnehmer, cnilafsen oder langfristig beurlaubt worden. Sic miisscn die Wiederaufnahme ihrer äewcrblichcii Tätigkeit der Gemeindebbördc an zeigen Die Wiederaufnahme wird ge- werbcsteucrlich als Ncugründuiig eines Gewerbebetriebes bc- handcii Für die Feslictzung des einheitlichen Stcucrineb- belrages ist als Gcwcrbecrlrag das mutmaßliche Ergebnis der ersten zwöli Monate des Gewerbebetriebes zn ermitteln. Mittclndors. Auszeichnung eines Frontsoldaten. Der Gefreite Erhard Philipp wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem E. K. ii. ausgezeichnet. Nach der Teil nahme am Polcnfcldzug wurde er bei den Kämpfen in Frank reich verwundet und weilt zur Zeit zur Erholung in einem hei matlichen Genesungsheim. ! Krippen. Znr Z e h ii j a h r f c i e r des Bestehens der N SD A P. - O r t s g r n p p c Krippen ist noch nachzutragen, daß Krcisiciter Elsner aus der Stiftung Lilicnslein einen nam haften Betrag als Grundstock znr Beschaffung eines Harmoniums für dcn Gcmeinschaflsraum zur Verfügung stellte. Königstein. Mit de i;i E. K. 11. nnd dem Infanterie- st u r m a b z e i ch e n ausgezeichnet wurde der ^-Mann Heinz K lein, Teilnehmer der Kämpfe in Polen, Holland, Bel gien und Nordfrankrcich. Struppen. Drei Hunde am Kletterseil. Eine Bcrgsicigcrgrnppc in vcr Ostschlnchi am Großen Bärenstein nahm cm Winseln wahr. Tic Bcrgstcigcr vermnicicn einen Uii- glücksiall imv gingen dem Geräusch nach. Sie stiegen eine Schlucht abwärts, kamen an ein mipassicrbarcs Fclöband, nahmen schließlich sie Seile'zu Hilse, und van» sahen sic auf einem etwas größeren Felsband zwei große Schäfer hunde, die ihnen cmgcgenkläfstcn. Tic Hunde mußten ab- gcstürzl sein. Sie waren schon halb vcrhnnacri. Die Bergstei ger sciliim auf das Fclsband ab und süuencn die Himvc. To gelang es, die Tiere mu Hilic von Kleilerscilen über eine Fels wand bochuizlehen Bei dieser Berannasarbeii kam man dann auch hinter das Rätsel: Die beiden Schäferhunde hatten einen kleineren Hund gehetzt, der sich dann durch die Schlucht auf ciu schmales Fclöbcmd rettete Obwohl es Vie Felsschrösscn steil bergab ging, iolgtcn die Schäferhunde, bald mar aber das Band so schmal, daß nur noch der vor ihnen flüchtende kleine Hund aus dem Band Platz hatte. So sprangen die beide» gro- ßen Hunve aus ein tiesergelegenes Felsband, wo sic wcdcr vorwärts noch rückwärts konnten. Der kleine Hund wurde von den Bergsteiger» aus dem schmalen Bande gesichtet und schließ lich cbcnsalls mit Seilhilsc geborgen. Fein säuberlich getrennt wnrdcn die drei Hunde nach dem nahegelegenen Raunoors ge bracht, wo sich hcransstelllc. daß sie dort seit zehn Tagen ver- mini wurde». Pirna. U n.b e l c u ch t c t c s Pferdegeschirr verur sachte K r a f t w a g c u u n s a l l. Ein Persvncnkraftwasteu, der auf der Postacr Straße einem nnbclcuchtctcn Pferdegeschirr ans- weichen wollte, geriet dabei zn weit nach rechts nnd fuhr gegen eine Steinmauer. A» dem Kraftwagen entstand erheblicher Sach schaden. Kamenz. Artist tödlich verunglückt. Das Opfer ! eines lösliche» Unglücksfalles wurde aus der Kamenzer Kamps- s bahn der Anisi W. Scholl. Als mährend seiner Darbietungen > am ;möls Meier hoben Mast plötzlich die Spitze des Mastes s abbrach. itürZie Scholl ab. Ein Schävelbruch und innere Ver- s letzuugeu iübrieii zum Tode des 28jührtgeii Artisten, ocr vier Kinder hinierläßi. Waldheim. Dem Einbrecher oie Arbeit leicht ! gemacht. In Grünllchtcnberg schlich sich ein bis jetzt unbe kannter Dieb in ein Bauerngut, dessen Besitzer nnd Gesola- j schasi sich ans dem Feld befanden und cntmciidcic aus vier unverschlossenen Zimmern etwa 250 Mark Bargeld nnd eine ! größere Anzahl Wäschestücke. Pionier der Kniistblttincncrzcugnng und Hochzcitsbittcr gestorben Sebnitz. Im benachbarten N i c d c r c i n s i c d c l starb 78 Jahre alt der Gründer der dortigen Wachsblütcncrzeiigung für die Knnstbliimenindnstrie, Franz Josef Dittrich. Der Ver storbene war in früheren Jahren ein gern gesuchter Hochzcits- bitler uud Brautführer, der im ganzen Umkreise selten als „Kamschncr" fehlte. Kel» Fahrzengoerledr bei Fliegeralarm In letzter Zeit ist vielfach beobachtet worden, das; nach Auslösung des Fliegeralarms Kraftdroschken und private Kraft wagen die Strai;en durchfahren, deren Insassen sich in Gaststät ten usw. ausgchnUcn haben und nunmehr aus schnellstem Wege nach Hause streben. Eine derartiges Verhallen ist nach dcn beste- hcudcn Vorschriften verboten und strafbar. Im Interesse des allgemeinen Luftschutzes ist die Polizei angewiesen worden, verbotenen Fahrzeugverkehr bei Flieger alarm zu nnlcrbindcn und die Vcteiligicn zur Verantwortung zu ziehen. sltdevälirle I kcZol - t4ocstfüllpsckung. kins stlülls gsgsn Nost unZ äcstlog.Zo- mstZis Zarin kssinZlicstsrunZe Oers vnvsrrekrirum Ver braucher kommt, b^an ent fernt Zen Deckel unZ rstrt Zar Hinterteil in Zis Isers krclal-KIschZors sin. Dor AulVsre irt nsu, urukbi» «LcuiLLcuun ouircn vesräc, osic»» EiLicg.weoozu iro^^ vok ktiks 39. Fortsetzung (Nachdruck verboten) „Tie wollen also behaupten, das; Sic die Kannen nicht so sorgfältig ans alle vier Ecken des Lagers verteilt haben?" „Jawohl, das will ich. Ich bin doch kein Irrsinniger! Können Sie wir sagen, was ich damit hätte bezwecken ollen?" „Sic sind sehr hoch versichert, Herr Häberlein. Nach dem Sic mit der letzten Prämienzahlung in Verzug gc- rateu waren, hat der Angestellte Hennig in Ihrem Auf trag die Versicherungssumme wesentlich erhöht und die Prämie bezahlt. Vierzehn Tage später brennt das Lager nieder. Sie werden zngcbcn, das; das zu dcnkcu gibt." Was soll Häberleiu erklären? Er lacht dem Beamten geradewegs ins Gesicht nnd vielleicht ist cS daS, was den Kommissar umstimmt. Er lacht nämlich mit nnd versichert dann, daf; er das Ganze für eine elende Schweinerei halte, die irgendein Anonymus augerührt habe. Er glaube kein Wort von der Geschichte, genau v wenig, wie eine Reihe ehrenwerter Leute, die er chon in Holzhausen vernommen habe. Trotzdem, der Meister werde begreifen, daß er der Sache nachspiircn müsse. Aber er solle sich keine Kopfschmerzen machen, man habe sogar schon eine Jährte, wo die Quelle des Gerüchtes zu suchen sei. Er solle sich nur auf die Polizei verlassen. „Wir sind nicht bloß da, um anständigen Leuten etwas am Zeuge zu flicken, sondern anch, nm den nnanstän- digcn das Man! zn stopfen," versichert der Kommissar. „Allerdings filzt die Versicherung dahinter, die natür lich erst zahlt, wenn jeder Verdacht beseitigt ist. Aber das werden wir schon machen. Versprechen Sie mir mir eins, nämlich, daß Sie jederzeit für uns erreichbar bleiben." „Rechtsanwalt Holl ist mein Vertreter!" „Gilt. Den kennen wir. Der hat eine gute Nase. Nnd von lassen Sic sich Ihre Gemütsruhe nicht aufstören, die Polizei ist gar nicht so schwerfällig, wie sich das manche Leute denken. Daß Sie es nicht waren, sehe ich persönlich schon aus der einen Tatsache, das; Rohöl schwer entflammbar ist. Wer anzündcn will, nimmt Benzin, kein Rohöl. Das hätten Sie als Kraftfahrer mid Besitzer eines Nvhölmotors wissen müssen. Aber der Schweinehund, der in Wirklichkeit dahintcrstcckt, hat cs nicht gewußt. Er besitzt wahrfchciulich keinerlei Er- fchrnngen. Alfo . . . nichts für nngnt." Er verabschiedet sich von Häberlein mit festem Hände druck. „Was meinen Sie,"'fragt er seinen Protokoll führer, „hat der's getan?" »Ich glaube, nein!" antwortet der vorsichtig. „Sic glaubcn, nein? Mensch, wenn der cs getan hat, dann brechen wir beide jede Nacht ciu. Mciu Lieber, für den lege ich meine Hand ins Jener." „Wohin?" fragt Wvltcrsdvrf, als Holl die beiden unten empfängt. „Zu J-rau Gertrud. Ich habe mich frei gemacht und sahrc voran. Vielleicht kommen Sic mir nach." Je länger die Fahrt dauert, desto mehr beginn« Häberleiu sich zu wuuderii. AlS mau die Tauuusberge hinauslletlcrt, da weiß er, wohin ihn Holl fährt. „Wie kommen Sie zu Katarina JrvweinS Anschrift?" fragt er ihn mit unverhohlenem Mißtrauen. „Sie haben sie doch nnr einmal gesehen?" „Aber gut bchaltcu, wo sic wohut. Sie haben mir'ö selbst gesagt, Meister. War cs nicht die beste Lösung?" „Das schon." In der Folgezeit bleibt Häberlein zurückhaltend. Holl merkt wohl, was seinen stillen Nachbarn quält, und be schließt, dcu Argwohu zu tvtcu. Er stellt sich also am Dvrseiugaug au, als habe er vergessen, wo das Schul- Hans liegt, und fragt ein Kind, das neugierig stehcu- . bleibt. „Als ich Frau Gertrud hierherfuhr, war es dunkel," entschuldigt er sich uud lügt uicht ciumal. Iu der Tür des Schulhauses erwartet Katarina die ! Gäste. „Gut, daß du kommst!" sagt sic nur uud drückt Wil- ! Helm Häbcrlciu die Haud. „Deine Tochter braucht dich." ! Dann geht sie still voran. „Ich glaube, wir lassen Herrn Häberleiu uud Herrn ! Wollersdorf am besten erst einmal allein zu Frau Ger- ! trud!" schlägt Holl vor. „WaS die drei Meuscheu sich zu sagen haben, geht uns nichts an uud überhaupt kci- , neu andern." ! Dankbar nickt ihm Häberlein zu. „Sic haben eine j gute Haud, um schwere Diugc leicht zu machen. Viel- ! leicht kümmerst du dich inzwischen ein wenig um den ! Herrn Rechtsanwalt, Katarina! Er hat's verdient um j NvSi" Katarina steht am Fenster nnd sieht hinaus in dcu i smkeudeu Nachmittag. i Es ist ganz still, nur die alte Uhr tickt laut uud ver- ' nehmlich. Mit große» Schritten beginnt Joachim Holl > durch die Stube zu gcheu. Es ist die gleiche, iu der er ciumal tief beschämt uud unglücklich vor einem Mäd- l chen stand, das die Treue uicht verriet. „Fräulein Katarina!" beginn! er leise nnd bleibt hin- j ter ihr stehen. „Wir sehen uns heute zum letztenmal. ! Ich habe einen Nnf nach Südamerika angenommen. Einen Rnf, dem ich gern Folge leiste. Wissen Sie . . warum ich so . . . gern fortgehe?" „Woher soll ich das wißen, Herr Rechtsanwalt?" fragt sie, ohne sich umznsehen. „Ich glanbtc, Sie wüßten cS," sagt er betrübt. „Kön nen Sic cs verstehen, wenn ich Sic bitte, mir eine ein zige Frage zu bcantwortcu? Eiuem Maun, der be reits im Begriff ist, alle Zelte hinter sich abznbrcchen, sollte man das nicht verweigern." Sie schweigt. Aber sic sagt anch nicht nein. Das gibt ihm den Mnt, die cntschcidcndc Frage an sie zn richten. „Würden Sie mich auch abgcwiescu haben, Katarina, wenn Sie Meister Häberlein znvor nicht versprochen gewesen wären?" Keine Antwort. „Katarina — es ist nicht Ncngierdc... cs ist die ent setzliche Ungewißheit eines unruhigen Herzens, die so fragt. Begreifen Sie doch! Verstehen Sic doch ein klein wenig! Wenn Sic mir jetzt nicht Antwort geben, werde ich diese Frage ewig mit mir hernmtragen wie einen fürchterlichen Alpdruck." Da sieht er an der Bewegung ihrer Schultern, daß sic weint. „Fräulein Katarina! Kaun die kleine Frage Sic so verletzt haben?" fragt er erschrocken. Aber als sie ihm ihr Antlitz znwcndct, erkennt er, was in ihr vorge gangen ist. - „Also doch —" flüstert er. „Sie haben mich doch lieb?" „Mehr als mein Leben!" sagt sie klar uud deutlich. „Aber uicht so sehr ... wie meine Ehre! Ich kann nicht treulos werden." „Katarina . . . arme liebe Katarina!" Ganz zart streicht er über ihre Haare. „Nun wird eS mir doch sehr schwer, sortzugehen in die Fremde." „Lebewohl. Joachim!" flüstert sic tonlos. „Lebewohl!" Tief beugt er sich über ihre Haud. In der Tür bleibt er noch einmal stehen. „Nichten Sie bitte Herrn Häberlein ans, daß mich eilige Ge schäfte nach Frankfurt gerufen haben. Ich kann — jeht nicht mehr —" Daun geht er. Hinter jener schmalen Tür im Hintergrund aber steht ein einsamer Mann und drückt die Nägel in die Fäuste, nm uicht aufzuschrcien vor Schmerz. „Mehr als mein Leben . . ." Diese vier Worte dröhnen ihm im Ohr wie die Po saunen des jüngsten Gerichts, obschon er sie eben gerade verstehen konnte. „Mehr als mein Leben . . ." Er senkt den Köpf auf die Brust und begreift plötzlich in erbarmnugsloser Klarheit: Ich bin ein alter Mann! Oh, das tut weh! Das brennt heißer nnd fressender als glühendes Eisen. Aber es zwingt ihn nicht. Sekun den mir zögert er — ihn dünken es wohl Ewigkeiten zu sein — aber dann ist der alte Meister auch Meister seines Herzens geworden. Unhörbar tritt er hinter Katarina, die am Fenster steht und die heiße Stirn an die kühle Scheibe gelehnt hat. Behutsam legt er seinen Arm nm sie. „Arme kleine Schulmeistert»," sagt er leise und tröstend, als sie zusammenznckt unter seiner Berührung. „Warum hast dn dich so gequält?" (Fortsetzung folgt.)
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