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Sächsische Elbzeitung : 22.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194010228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19401022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19401022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-22
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 22.10.1940
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Herstellung dcS besten Verhältnisses zwischen Elternhaus und HI. Dadurch werde» seelische Kräfte frei gemacht, die wir für den Kampf unseres Volkes brauchen. 'Auch gehört die aktive För derung der Arbeit im Osten und in den Grenzgebieten zu den besonderen Bestrebungen deS Reichsjugendsührers. Daher sol- len alle erzieherischen Institutionen besonders in die Ost- und Grenzgebiete gelegt werden. Die Siadtsnchi wird auch von der Rcichsjngendslihruna bekämpft, der geeignete Teil der städti schen Jugend über den Landdienst der HI. auss Land zurück- gcfühn werden Gerade im Kriege ist es jetzt gelungen, dem Landdienst der HI. seine gesunde finanzielle Grundlage zu geben. Leistung und Bescheidenheit — gegen Arroganz Zum Schlus; betonte der Rcichsjngcndsührcr, dab die Jugend im Arobvcmschcn Reich zu einem ganz ncncn, um fassenden Weltbild erzogen werden müsse. Die Jugcndsührcr würden hinanSgesandi werden in die Grenzgebiete, in die neuen Gebiete und ins Ausland, damit ihnen der Blick ge- wcuci werde und sie von Viesen Standpunkten aus erkennten, dab das deutsche Voll der Kernpunkt ist, der vic gröstien Krähe spendet Die Jugend werde auch vor einem falschen iHcrrcnslandpnnli bewahrt werden. Es werde ihr immer wieder klarznmachcn sein, vast Dcnischlands Führnngsanspruch in ver Well in seinen höheren Leistungen und seiner höheren Kultur begründet liege. Anr Io lange sei auch jeder einzelne sührnngsbercchiigl. solange er in der Lage ist. mehr ui lei- Heu als der andere Erziehung zur Leistung und Bescheiden- heil, so schlost der Reichsjuacndsührcr, „und gegen jede Arro ganz, das ist einer der wichtigsten Gesichtspunkte national sozialistischer Jugenderziehung" Erbarmungslose Vergeltung Der neue Mordangriss ans Berlin Ist crsolgt, kurz nach dem die britische Presse wieder einmal die Stimmung des englischen Volkes znm Meuchelmord aus blindem Hast aus- acvcitschl hatte. Aus Vcraulassuug des Lttgcnministcriums ver- osscntlichlcn die englischen Blätter sogenannte „Zuschristcn" aus dem Publikum, die sich in Hastaussällen gegen das deutsche Volk geradezu überschlagen. Sv war in einer Zuschrift der „B orkshire Post" vom letzten Sonnabend zn lesen: „Noch immer gibt es nur eine Ari von guten Hunnen, nämlich den tolcn Hunnen! Um diese Art. die Hnnncn wicdcrgnizumachcn, zn beschleunigen, ist cs die beste Methode, die kämpfenden Männer und ihie Hilfsmittel zunächst einmal nicdcrznschlagcn. Aus den Huuucu ciuhämmern, ist der einzige Weg, ihm seine Ungezogenheit auszutreibcn." Und in einer zweiten Zuschrist an daS gleiche Blatt finden sich folgende Sätze: „Viel ist über Repressalien geschrieben nnv gesagt worden, die Zeit dasiir ist aber längs« überfällig. Wir müssen nnscrcn Ministern sagen: ran! Es ist der Wunsch unserer Nation, Frauen und Kinder zn bombardieren. Man soll durch Nundsunk die Namen von einem halben Dutzend Städten bckannigcben und ihnen mitteilen, dast nach dem nächsten Angriss aus England mindestens zwei dieser Städte innerhalb -18 Stunden schwer bombardier« würden." Als ob Churchill seine britischen Bomber nicht schon längst zur Bombardierung nichimilitärischcr Ziele besohlen hätte. Osscnbar soll diese Pressekampagne den Eindruck er wecken, als ob die britischen Flieger bei ihren Bombardierun gen ans die deutsche Zivilbevölkerung nur „Repressalien" ans- siihrtcn. Das ist die übliche britische Heuchelei uud Ver drehung. Das Recht zur Vergeltung st e h i a l I e i n der deutschen Lus > wasse zu, nachdem die englischen Flieger seit Monaten schon ausschlicstlich zivile Ziele angc- grtsscn haben Hai doch Churchill am 20 August, also vor den dculschcu VcrgeUungsaugrifscu. im Unterhaus erklärt, man dürse niemals vergessen, dast die englischen Bomben geschwader Nacht für Nacht und Mona« für Mona« lies nach Deutschland cingedrungeu seien und mU einer Genauigkeit, die das Ergebnis ihrer wohlüberlegten Ausiuerlsamlei« sei, den Nazis schreckliche Schlage znsügien Hier haben «vir den unwiderlegbaren Beweis für den Moidbcsehl. den Churchill selbst seinen Piloten erteil« hat Wenn jctzi die dcnische Lnst- wasfc bei Tag und Nach! ihre ciudcniige Antwort erteilt, so ist das die gerechte Vergeltung für die niederträchtigen Ucbcr- scillc, die die britischen Flieger svstcmatisch aus die wehrlose Zivilbevölkerung in Dculschland verübt. Wir werden die menschenunwürdige und feige Kriegführung der Briten in aller kaltblütigen EnIschlosscnhcU erwidern, und Churchill selbst trissi die Vcraulwortung dafür, wenn die Mörder a« Frauen und Kindern e r b a r m n n g s l o s znr Rechen schafl gezogen werden. „Kömvier für die Zivilisation" Die Engländer bombardieren ein Dors und eine kultur historisch wertvolle Burg. Nachdem sich mehrere Nächte lang kein englischer Flieger in Westdeutschland Halle sehen lassen, erschienen sic wieder ein mal in der Nacht znm Montag. Wie so vft zuvor, so wa> nicht diese oder jene militärische Anlage oder irgendein wehr- wirtschaftliches Werk daS Ziel ihrer Bomben, sondern wieder einmal ein kleines Bauerndorf mit seiner unter Denk malsschutz stehenden Burg. Aus dem Kölner Naum abgetrieben, kreisten die Send boten Churchillschcr Mordlnst längere Zeit über offenem Land, wo sie in der Hellen Nacht genau erkennen konnten, dast unter ihnen nur eine Reihe friedlicher Dörfer lag, selbstverständlich nicht von der Flak geschützt. Hier suchten sic die Opfer für ihr verbrecherisches Werk, hier warfen sie ihre Bomben ab, um Männer, Frauen und Kinder eines grausamen Todes sterben zu lassen. Eine in Westdeutschland, besonders ln der Kölner Gegend, bekannte Burst, die unter Denkmalsschutz gestellt ist erschien den „Kämpfern für die Zivilisation" osscusichllich be sonders zcrslörcnswert. Dieses monumentale Bauwerk zähl' zu den bedeutendsten Prosaubanlcn des Nhcinlaudes und bc- sitzl als einen der ältesten Bauteilen ein prachtvolles Herren haus, das aus dem Jahre 1533 stammt. Zunächst wnrscu die englischen Flieger mehrere Brand bomben aus das Schloss ab. Als bald darauf Feuer aus einem Nebengebäude schlug, snmmcltcn sich die Angrcifcr über der Burg, die sei« längst vergangener Zeit keinen militärischen, da- für aber einen bedenkenden kulturhistorischen Wert hat Allein die Tatsache, das« die englischen Flieger innerhalb weniger Angcnblirlc rund 3 0 S p r e n g b o m ben und allster- dem 0 0 B rnndbvinb c n aus Burg und Ort nicder- gchen liehen, zeigt, dast sic den Weisungen der plntokratischcn Kriegshetzer gemäß ihre Bomben völlig undiszipliniert nb- warscu. Nur dem Glück verdanken cs die Einwohner dcS Dorfes, dast nur wenige Bomben die Nebcngebände der Burg lrafcu,. während die Mehrzahl ihr Ziel verfehlte und in Wiesen und Felder einschlug. Wieder Bombenabwürfe über Holland Sechs Tote britischer Mordgicr „Wieder haben britische Flieger", so hcistt cs in einem ANP.-Bcricht aus Rotterdam, „über die Innenstadt Rotter dams. Schrecken und Entsetzen gebracht. Am Sonntag haben sie erneut Bomben ans das Zentrum Rotterdams abgeworsen, wodurch mehrere Personen verletzt worden sind. In einer gan zen Anzahl von Wohnungen sind die Fensterscheiben in Trüm- iner gegangen." Weiteren ANP.-Vcrichten zufolge haben am Sonntag, abend englische Flieger auch Bomben auf zwei militärisch völ lig belanglose kleine holländische Orte a-geworfcn. In dem einen seien sechs Personen getötet worden. Der maiericlle Schaden sei grost. Bon Bomben, die aus die friedliche hollän dische Orischasl gesallen seien, sei ein dreijähriges Mädchen ge lötet worden. Neue Einflüge in Schweizer Hoheitsgebiet Der schweizerische Armeestab teilt mit: „In der Nacht vom 20. zum 2«. Oktober wurde schweizerisches Hoheitsgebiet durch englische Flieger mchrfacht verletzt. Einslüge erfolgten über die Juragrcnze nach Süoostcn. Unsere Fliegerabwehr hat an meh reren Orlen Feuer gegen die Flugzeuge eröffnet." Hierzu wird aus Bern ergänzend gemeldet: In der Nacht zum Montag sind wieder einmal englische Flugzeuge in den schweizerischen Luftalarm eingeslogen. In Bern wurde um 22.15 Uhr Fliegeralarm gegeben, der eine Stunde dauerte. Um 0.25 Uhr erfolgte ein neuer Alarm. Stän-iger Pro-llltionsriickgaag Bou Lord Bcavcrbrook zugegeben — Bereits Montag früh Lustalarm Nach den pausenlosen Angriffen in der Nacht zum Montag wurde, wie der englische Nachrichtendienst meldet, bereits in der Frühe des Montag wieder Lustalarm im Londoner Stadt gebiet gestehen. In einem Bezirk, so berichten Nachrichtenbüros, seien Bom ben stesallcn. Gebäude seien gctrosscn und Gasleitungen schwer beschädigt. Auch Liverpool sei bereits in den frühen Mor genstunden von deutschen Maschinen angegriffen worden. Des gleichen hätten feindliche Flugzeuge Montag morgen bei Tages anbruch Über den Midlands und einer Stadt an der briti schen Westküste angegriffen. Die verheerende Wirkung des veulschcn Bombardements am Sonntag kann selbst ein so cuglnndsrcundliches Blatt wie „Newyork Times" feinen Lesern nicht verheimlichen. Anscheinend, so meldet der Londoner Korrespondent des Neuyorkcr Blattes, könne nichts diese Deulschcn anfbalten. Sonntag fei Uber London kein Wölkchen gewesen, das den Angreifern hätte zum Schutz dienen können und trotzdem seien nicht weniger als fünf Tagcsangrissc crsolgt. Abends feien die deutschen Flieger ungeachtet des dichten Nevels über der Stadt gewesen, hätten Lciichtbombcn und danach riesige Sprengbom ben abgeworsen, deren Explosionen die Stadt von einem Ende zum anderen erschütterten. Die unablässigen Angriffe riesen' ungeheure Störungen her vor. Die deutschen Bomber, so heisst cs in dem Bericht, erschienen überraschend schnell, so dast die Dachpostcn auf den Fabriken viel häufiger Alarm geben mussten, als cs die amtlichen cng- listhcn Meldungen zugäbcn. Ausdrücklich bemerkt der Berichterstatter der „Newport Times", er hätte dicke Tatsache längst gemeldet, wenn die Zensur es nicht verhindert hätte. Im Anschluß dtiran zitiert der Korre spondent einen Artikel Lord Vcavcrbrooks im ..Sundaq Exprest". Hier hcistt es wörtlich: „Wenn wir den Krieg gewinnen wollen, brauchen wir sofortige und anhaltende Steigerung der gesamten Produktion. Stal« dessen ist als Ergebnis der tollsten Bombardierungen j ein starker Produktionsrückgang zu verzeichnen. „Sunday Exprcst" beklagt sich weiter über die Langsamkeit der Reparaturen von Bombcnkratern, Gasleitungen und Was- Britcnbvmbrr im Westen von Berlin nbgcschosscn. Die Trümmer eines in der Nach« zum 21. Oktober über Berlin abgeschosscncn Britcubombers. (Wcllbild-M.) Pas hat die britische Lügcnagitatiou doch an Herabsetzu» gen und Schmähungen gegen die deutsche U-Boot-Wasse in« Lause des Krieges vorgebracht! Noch in diesem Frühjah wurde allwöchcutlich vou britischer Seite der Verlust von mindestens zwei deutschen U-Booicn gemclde«. Ja, w» müssten, wenn es nach den britischen Lügenmeldungen ginge, mii unserer U-Bool-Wnssc bis ans den Nullpunkt angclaug« sein Inzwischen hätten die wachsenden Vorscnkungszissern dem britischen Polk die Augen über die Lügereien der Plnw krawncliguc eigentlich öfsncn müssen. Auch oie Fahrt im bri tischcu Gclciizug. die vou der britischen Admiralität als „weit sehende Sicherung" gepriesen wurde, hat sich als eine Todes alle erwiesen. Trotz stärkster Abwehr der die Gclcitzügc icherndcu britischen Zerstörer schicstcn die deutschen U-Boot Kommandanten Schiss ans Schiss aus den Gelcitzügcn heraus «7, ja 20 Dampfer in einer Nacht! Kein Wunder, dast die Ab Neigung der nenlralcn Reeder und Matrosen gegen das Gc leilzugsuslcm immer stärker wird. Was tut eine erfinderische britische LügcnngitaUon, um den bösen Eindruck der Geleit zugplcitc zu verwische««? Kurzerhand verschweig« man du schweren Schisfsvcrluste und setz« anstatt dessen eine so blöd sinnige Lüge in die Welt wie die, dast die Angrisfe der Nova! Air Force ans deutsche Truppen 200000 Tote verursach« hätten Je faustdicker diese Lüge ist, je mehr Nullen man an du Vcrlustzisscr anhängi, desto lieber ist cs Churchill und Bluss Cooper, die mi« solchen Zanbcrtricls wieder einmal die Weh Himers Licht führen «vollen. Aber auch diese Lüge wird zcr platzen, wie alle übrigen Jsiusionsscisenblascn, die aus dei britischen Lügcnküche bisher ansgcsticgcn sind. Die Tricks und Zanberkiinststückchen der Londoner Lügcnzcntrale sind eben zn plump, als dast die Wcli heute noch darauf hereinfallc» könnte. i scrrohren. London weise schon seit fünf Wochen gähnende Vom bcnkrater auf. Der Zugverkehr sei zu cinein Schneckentempo gezwungen. Die schwedische Zeitung „Nya Dagligt Allehanva" verös fcntlich« über die deutschen Vergeltungsangrisfe am Sonntag einen United-Prest-Bericht, in dem die Zielsicherheit der dem fchcn Flieger hcrvorgehoben wird. „Die ocutschen Bomben Maschinen hielten sich in grostcr Höhe und hätten ausreick>em> Zeit, sich ihre Ziele auszusuchcn ehe sie in ihrer schwindelnden Höhe von englischen Jagomaschincn erreicht werden könnten, du von den deutschen Jägern abgewehrt würden. Deutsche Bombe» fielen aus Eisenbahnstationen und Verkehrsknotenpunkte." Um die verzweifelnden Londoner irgendwie bei der Stang« zu halten, erdichtet das britische Lügenministerium nicht nm täglich plumper werdende Erfolgsmeldungen der NAF., sondern es versteigt sich wieder einmal zu lächerlichen Meldungen über Borbercitungcn für einen Einfall englischer Truppen in Deutsch land. So schreibt „Daily Mail": ..Unsere Soldaten im Norden bereiten sich auf den Marsch nach Deutschland vor. Die Leute die Sprachkurse besuchen, bevorzugen Deutsch, da sie annehmcn es könnte ihnen einmal von Nutzen sein " Wie must die Stimmung in London sein, wenn man zn solchen verkrampften Lügenmeldungen greift, um der stetig wachsenden Mutlosigkeit entgegenzutreten! Vlrne Warnung dMoüen Englischer Trawler beschicht spanischen Passagicrdampser Der im Hasen von Nio de Janeiro eingetrosscne spanisch! Pasiagierdampser ,,Cabo de Hornos" wurde bei der Fahrt nach Südamerika von einem englischen Trawler ohne jede Warnuno mit mehreren Salven beschossen. Das englische Kriegsschiff vast fierte den Kurs des spanischen Dampfers, ohne ihn anzuhaltcn und eröffnete kurz darauf aus einer Entfernung von sechs Mei len das Feuer, dem der „Cabo de Hornos" nur durch gröstcre Geschwindigkeit entging. Lie groben Berluste verschweigt W. C. Die b r i i i s ch e Admira 111äi melde« den Verlust des Hilsspalroiiillciischisscs „Girl Mary" «»folge feind licher Tätigkeit. Bei Juden ungeprägtes Gold gesunden Die lcgioimre Polizei in Nmnänicn führt systematisch Hanssuchnngcil in Vorratslagcrn durch. Dabei konnte sie be reits grostc Mengen gehamsterter Waren beschlagnahmen, dar- nnicr allein in Jassy mehrere Waggons mit Hülscnsrüchtcn. die jüdischen Händlern gehörten. Die Juden hatten damit eine grostc Spekulation begonnen. Sic verlausten die gehamster ten Waren z» Wnchcrprciscn. Bei einem Bukarester Juden wurden 25 Kilo ungeprägtes Gold gesunden. " Der von der britischen Polizei verhaftete Anhänger Ghan- dis, Binoba, wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. M ZMWN m Wer Nächten Jede Bicrtclstiinde ein Dampfer in die Luft. — Wie dir beiden Gclcitzüge vernichtet wurden. — Prien der erste See- wvlf. Von Kriegsberichter Dr. Wolfgang Frank. ..., 21. Oktober. (PK.) Irgendwo im Atlantik, westlich von England, stehen demschc N-Bootc, stehen da schon scii mehrcrcil Tagen. Leicht kann man bei schlechter Sicht de» schönste» Bisse» ahnuiigslos vorbeilanscii lasse». Es gehört eben Glück zum U-Bool-Fahren, bemerkt der Wachwssizier, Glück uiid Nase So bcnchlc« er mm. Bou Weste» komm« eine wahre Flotte vo» Schiffe». Vier, fünf, sechs nebeneinander, immer die fettesten in der Mitte, und durch die Ftanlensahrcr gedeckt, ziehen Kolonnen hinter Kolonnen. Die Nnchschuüdnmpfcr EnninndS, der belagerten Insel entgegen. Ties im Wasser schichcn sic schwcrsüllig da hin, belade» bis unter die Halskrause. Eine kostbare Herde fetter Schafe. Ringsherum tummelt sich die Schar der Schäferhunde. Schnelle Zerstörer, Kanonenboote und U-Boot- Jäger. Aus allen Schissen gehen die Besatzungen schärfsten Aus guck. Es kann ja immerhin sein, dast trotz der britischen Vcr- spreclpmgc» von der völligen Sicherheit des Gclcitzugsystcms ein deutsches U-Boot zum Angriss kommt! Das britische System zwingl manchen imschnldigcn Neutralen in den Ge- lciizng und damit in die Tiese. Das wissen sie, und darum wird ihnen von Stunde zu Stunde unbehaglicher zumute, wciiu sic sich der blockierte» Insel nähern. Immer häufiger werde» Kurs >md Geschwindigkeit geändert, immer mnlmigcr 'ira oc» Secsahrcrn zumute, die hier für Englands Unter stützung fahren. Aber: Das Geld lockt! Die schwiiidclhohcn Frachtsätze für Euglandsahrt, die ! sagenhaften Prämien und Heuern, mit denen die Seeleute ge- I ködert werden. — Flugzeuge nahen, schwere englische Flug boote, die in ilnablässigcn Schleife» wie dicke Biene» die lost- I bare Dampscrherdc umkreisen. Haha, das gibt schon wieder ein Gefühl gröberer Sicherheit. Ausserdem ist es in drei - Stunden dunkel, und morgen früh sind wir drin. j Irgendwo im Bach hängen die deutschen U-Boote. Enger . drängle» die Wachhunde, die Zerstörer nnd Kanonenboote, ihre Schäflein zusammen, jagten sie bald diesen Weg, bald ! den entgegengesetzten. Immer dichter wurde das Grau des Abends. Da durchbrach der erste der wartenden Wölfe die träge dünendc Oberfläche. Ein Lnk klappte aus, ein Kom- mandan.t nahm einen Rundblick. Hinter ihm die Brücken ¬ wache, scharfe Augen mit scharfe» Gläser» bewehrt. Sacht ginge» die Dieselmotoren an. Alle Sinne drängle» hinaus in die Nacht: Wo — steht das Wild? Noch an andere» Stellen tauchten sic aus aus dem Bach. Boole hungrig, schutz- gicrig wie das erste. Da erspäht ein Angenpaar eine Reihe von Schnscn. Blitz artiges Ucbcrlcgcn, Rechnen, Einstellcn, daun die Erschütte rung, mit denen die ersten Aale das Boot verlassen. Herum den Kahn! Wieder ein Schatten —, «nieder ein Schutz. D e l o n a t i o n c n, die die Nacht zerreiben. Grell aus- slackcrndc Stichflammen! Hier wird gerissen! Jnimcl weitere Treffer. Der schaurige Klang zerreißenden Eisens ist cs, der den Wölfen beweist, das; ihre Opfer für immci aus Tiefe gehen. — Plötzliches Scheinwcrscrlicht: Alarm! Tauchen! Die Schäferhunde jagen heran. Wasserbombe» krachen nnd klirren ums Boot. Aber dann auch schon wieder: Hinein in das schäumende Glück. Wir laden inzwischen neue Aale! „Zcrstörcrgeräusch wandert aus, nimmt ab...!" Um se besser. Und wieder kracht eS, jagen grausig die Stichflamme» durch die Nacht, in der die „Schäferhunde" rntloö von einer Ecke in die andere lausen, planlos Wasserbomben fallenlassc» und mir eine Panik erhöhen, die ohnehin durch nichts mehr ausznhaltcn ist. Die -Herde flicht in kleinen Gruppen aus einander. Und wieder die Wölfe: Hinein in das schäumendc Glück! Sechs Stunden lang, durchschnittlich nllc Viertelstunde geht in dieser Nacht Dampfer au! Dampfer in die Lnfk. Als der Morgen kommt, sind 2 7 Dampfer aller Gröben mit insgesamt rund 1 50 000 VRT. versenkt, verschwunden. Mil ihnen der Nachschub, die wichtige und dringcndst erwartete Versorgung für ein am Rande der Kala- strvphe°kämpfcndes Jnsclreich. Die „Wölfe" haben eine Schlacht gewonnen. Der Tag vergeht. — Ein Tag wie viele. Dio Nach: kommt —, eine Nacht wie gestern! — 17 D a m p s c r f a l l c» um in dieser zweiten Nach t. Der Feind wird erschlagen, versenkt von deutschen U-Booten. Allen voran rast Pricu- der „erste Seewolf", gner durch die fette Herde. 8 Dampfer mit 50 500 BRT. bucht sein Boot in dieser einen Nacht für sich. Weitere 9 Dampfer mit 59 500 BRT. zerrissen seine Kameraden. Leergefcgl liegt am anderen Morgen die Sce. Es ist der Morgen des 20. Oktober 19-10. Gena» vor einem Jahre lies ein deutsches Unterseeboot von Feindfahrl zurückkchrend in Kiel ein. Es kam von Scapa Flow.
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