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Sächsische Elbzeitung : 17.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194010175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19401017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19401017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-17
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 17.10.1940
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Horden gejagter Menschen Dao „tcnslischc Inferno" Londons — Wohin Churchill England geführt hat In einem Leitartikel schildert der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tidningen" die trostlosen Verhältnisse der unter der Wucht der deutschen Lustangrisfe stehenden britischen Hauptstadt. Es heisst darin n n. Wochenlang haben die deutschen Angriffe aus London ein- gehämmert. Militärisch ist das ganze sür uns nahezu bis zur Langweile einsörmig geworden. Vald wird der Tag da sein, wo Ruinen non Häusern. Bombenkraier. zersprengte Gleise und Kasleitungen sich nicht mehr länger aus einer neuen Perspektive betrachten lassen. Wir wissen jetzt, wie die Schäden aussehen, wir wissen jetzt, wie das nächtliche Feuerorchoster 'piell, Wir sind vertraut mit dem Heulen der Bomben. Wir gaben uns saiigcsehcn an explodierenden Granaten und finden nichts Zau- bcrhnsteo mehr an dem Spiel der Scheinwerfer über der Stadt. Es ist eigenartig, an die ganze bisherige Entwicklung zu denken Schritt für Schritt wurden mir durch dieses leusnicye Inferno vorwärlsgefühn. Wir erlebten die Lustkämpse, fühlten, wie unsere eigenen Heime wie Schisse aus einer unruhigen See bebten, während die Menschen in Angst zitterten. Jede neue Lage erlebten wir mit neuer Spannung. Kanz anders heute. Wir sind müde. Die Nerven reagieren aus diesen Druck so. dass sie immer neue Auspeitschung und noch einmal neue Auspeitschung brauchen. Man gewöhnt sich daran, im Strajzcnbild diese Horden ge jagter Menschen zu sehen, die einige wenige klägliche .Habselig keiten in letzter Minute zujammengerafft haben. Das waren Bilder ans Spanien, aus den Niederlanden, aus Nordsrankrenh, die plötzlich nncb sür London eine Wahrheit geworden waren. Man hörte erzählen, das» diese Menschen stundenlang stehen und warten mühten, und daß es ein Problem sei, diese vielen Men schen unlerzubringen. Dann zeigte es sich, das, gewisse Viertel mehr als andere den deutschen Angriffen nusgcsehi waren. Das waren die Hnu- >er, die dicht zusammengedrangl um die Docts herumlageu oder um die Fabriken, die Gaswerke, Elektrizitätswerke und Eisen bahnen, die Tag und Nacht das Ziel der deutschen Bombcnslicgcr waren! lEine abermalige Bestätigung dafür, dasz sich dir deut schen Vergeltungsschläge aus militärische und wirtschaftliche Anlagen konzentrieren!) Innerhalb von drei Abenden waren die Bahnsteige der U-Bahnen völlig verstvpst. Das Gedränge wurde immer größer und der Personenverkehr ko gut wie unmöglich. Ganze Linien der Untergrundbahn wurden schließlich vom Verkehr ausge- schloiien. Obwohl dieser Bericht eines Schweden angesichts der schar fen englischen Zensur aus alle aktuellen Einzelheiten verzichten muh und nur ein allgemeines Stimmungsbild aus London bic- let, io zeigt er doch eindringlich wie wenig Illusionen sich Churchill noch zu machen braucht Die deutsche Luftwaffe schlägt unerbittlich hart zu und der Kricgsstiftcr erhält seinen Lohn. „Wahre Schauer von Bomben" London unter den Schlägen der verstärkten deutschen Vcrgcl- tungvangrisic Die deutsche Luslwnssc Hal, wie das Oberkommando der Wehrmacht mittciUc, als Antwort am die iorlgciciztcn nächl- Uchcn Morbübcrsällc der RAF. ihre Vergeltungsangrissc wcicut- Uch verstärkt. Die Wirkungen dieser verstärkten Tätigkeit sind so ossenlnndig, bah selbst die Illuiionsbcrichte der amtlichen Londoner Stellen dieser Tatsache notgedrungen Rechnung tra gen müssen. So meldet der amtliche Londoner Funkdienst u. a., daß London in der Nacht zum Mittwoch wiederum s ch w e r st e Bombardierungen durch Nazislunzeuae erlebt habe. Dicht aufeinanderfolgende seindliche Flugzeuge sind abermals wie in der Nacht vorher von Ls» und Nordost eingcflogen. Sie kreisten in westlicher Nichlung über London und wandten sich dann nach Süden und Südwcstcn. Wahre Schauer von Bomben hagelten aus die Hauptstadt nieder. Dao ticsc Gebrumm unzähliger Flngzcugmotorc zeigte an, dah sich wieder ein Masscnangriss entwickelte. Auch der Londoner Nachrichtendienst gibt zu, dasz der In der vorvcrgangencn Nacht crsolgte große deutsche Luftangriff auf England derartig heilig gewesen ici, wie man ihn besonders in London seit Ansang September nicht mehr erlebt habe. Sehr viele Bomben seien über London und seinen Vororten abge- worscn worden, der entstandene Schaben lei allerdings, wie zum Trost behauptet wird nicht so groß, wie der bei den Luftangrif- scn Ansann September Neben London habe eine Stadt in den Midlands heftig unter den Lustanarissen zu leiden gehabt. Eine Anzahl Gebäude hätten hier Volltreffer erhalten und Brände feien ausgcbrochen. Bomben seien weiter noch auf Teile von Schottland und Wales gefallen. Ein noch nicht vagemesener Maisennngriff Der Bericht von Neuler enthält trotz der üblichen Schön färberei ebenfalls einige bemerkenswerte Anhaltspunkte, die der Schlagkraft der deutschen Luftwaffe und der vernichtenden Wirkung ihrer Bomben ungewollt das beste Zeugnis ausstellen. Danach begann die deutsche Lustwassc ihre Angrisfstätig- tcit mit dem blitzschnellen Einslug von leichten Flugzeugen, die Bomben geladen hatten. Dann folgte eine Ruhepause von einiger Dauer, nach der eine große Anzahl von Flugzeugen London mit einem Riale überflog. Was sich dann entwickelte, stellte einen Masscnangriss dar. wie er bisher nachts noch nicht beobachtet wurde. 2m Verlause des Angriffes, wie Neuler weiter berichtet, wurden einige schwere Bomben ausgclöst. von denen eine ein Gebäude zerstörte und gleichzeitig einen Kraftwagen über die Dächer schleuderte (!). Eine andere schwere Bombe vernichtete mehrere Handelskontore. An einer anderen Stelle schlug eine schwere Bombe durch ein modernes Hochhaus und zerstörte die oberen Stockwerke. Ein zweistöckiges öffentliches Gebäude wurde fast vollständig zerschmettert. Diese Eingeständnisse aus englischem Munde werben von „Svenska Dagbladet" in einem Eigenbericht aus London unter strichen. Es heißt darin, daß seit Beginn der großen Nachlbom- bardierungen Londons am 7. September die Nacht zum Mittwoch die allerschwcrstc gewesen sei. Das finnische „Hufvudstadsbladet" schreibt: Ein gewaltiger Vombcnregen sei über London niedergegangen und elf Stunden lang seien Bomben aller Kaliber abgeworien wor den. 2n der klaren Nacht hätte man sehen können, wie die deutschen Maschinen in Formationen die englische Fcuerspcrre durchbrochen Hütten. Tausende von Soldaten feien am Dienstag bis in den späten Nachmittag mit Ausräumungsarbeiten be- schästigt gewesen und zahlreiche Schadenfeuer seien in der inneren Stadt entstanden. Der Londoner Berichterstatter des Madrider „ABC" stellt fest, daß diese Nacht als eine zweite Bartholomäusnacht in die Geschichte cingehen werde, wenn sich die Deutschen nicht in der nahen Zukunft selbst überbieten sollten. Die Bomben regneten nur so vom Himmel, jo schreibt der Berichterstatter weiter, und es entstanden Brände, die teilweise lForlsctznng von Seite 1) scheu Luftaugrisfeu gelitten hätte, teilweise auch dadurch, dasz „hohe Nazi-Beamte" es für nötig gehalten hätten, dieses Operationsgebiet zu verlassen wegen angeblicher Herbstserien in Oberbayern. Auch hier handelt es sich um eine gemeine Verleumdung. Die feigen nächtlichen Mber- salle der britischen Luftpiraten vermögen niemals die Widerstandskraft des deutschen Volkes z» erschüttern. Im Gegenteil, sie bestärken es in seiner Entschlossenheit, dem verlogenen verhrecherischen Treiben Churchills und seiner Cligne ein für allemal ein Ende zu machen. An der Er reichung dieses Zieles arbeitet das ganze deutsche Volk mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften. * Zu Ehren der deutschen Wchrmachllommission gab der ! deutsche Gesandte einen Empfang, an dem General Antonescu, ! Horia Sima, der Außenminister und die Nntcrstaatssckrctäre im ! .Kricgsniinistcrinm tcilnahmcn. * Ein Sonderberichterstatter der Agentur Stefani meldet Ein zelheiten über die Bcrscnlung des englischen U-Bootes durch das ! italienische U-Boot „Toti". Danach hat das Gefecht ans 80 Me ter Entfernung stattgcsnndcii. * Nachdem die britische Admiralität in einem Bericht nm j Dienstag zn dem Zusammenstoß italienischer See- und Luslslrcit krästc mit britischen Sccstrcitkrästcn betont hatte, daß keines der britischen Schiffe Verluste oder Beschädigungen erlitten habe, der- ! össcntlicht dieselbe britische Admiralität nm Mittwoch ein zweites j Kommnniqnc. das im klaren nnd eindeutigen Widerspruch zu dem ersten Kommnniqnc steh». Die britische Admiralität gibt ! nämlich nunmehr zu, daß der Kreuzer „Liverpool" bei dem Zu- j snmmcnsloß beschädigt wurde. Die Verluste seien, so behauptet ! das zweite Kommunique, nicht schwer. " Große Beachtung findet in Tolio die anscheinende Absicht j i der Engländer, entgegen den früheren Bcrcinbnrnngcn mit Japan j mit der Burma-Straße gleichzeitig auch den Licscrwcg nach ! Tfchungliug über Hongkong wieder zn öffnen. noch am Tage nicht gelöscht waren. Es wurden wiederum zahl- , reiche Gebäude, darunter solche aus Beton mit sechs Stockwerken vernichtet. Sogar der „Dailn Hcrald" habe von einer Schrcckensnacht j gesprochen. Aber allen Meinungen zum Trotz, so schreibt der j „ABC"-Vcrlrclcr ironisch habe der amtliche brutsche Heeres- s bericht dann schließlich Aufklärung über die Wirklichkeit gege ben. Danach sei die Cchrcclensiincht „gar nicht so schlimm" ge wesen. „Operation gelungen - Patient gestorben!" Nach einer Meldung aus Ncuyork schreibt der militä rische Mitarbeiter der Londoner Preß Association: „Eine soeben durchgesührlc drastische Untersuchung der i Nolle, die die britische Armee während der drei Wochen in der , Schlacht von Frankreich gespielt hat, hat ergeben, daß ihre Orna- ! nijaiion ausgezeichnet und ihre Waffen erstklassig waren. Aus § der Untersuchung erhellt, daß in der Zulammensehung und Aus- > rüstung der Armee keine grundsätzliche Acndcrung vorgenommcn , zu werden braucht." Eine ausgezeichnete Illustration zu Churchills Jllusions- . ! anUcUion. Es war eine fabelhafte Truppe, die den siegreichen ! Rückzug ans Dünkirchen meisterte, indem sie sich von verratenen Franzosen den Rücken decken ließ. Keine andere Armee als die englische halte nach den Vorübungen von Andalsnes und 'Nam- j sos solche Erfahrung im Fliehen. Nur durch die ausgezeichnete Lraanijation war sic in der Lage, ihre lehien Reste aus die : Schisse zu reticn. und die erstklassigen Waste» sind nur deshalb den Deutschen zurückoelasjen worden, »m diese zu überzeugen, « mit welch beachtlichem Gegner sie es zu tun hatten Churchill, wic er leibt und lebt: Operation gelungen — § > Patient gestorben! Einziger Weg. Inflation zu vermeiden Wieder eine Milliarde Psundkrcdit bewilligt — Weniger als fünfzig Abgeordnete zur Sitzung erschienen Von den tilä Unicrhausabgcordnctcn waren, wie Rcntcr meldet, zu der Sitzung am Mittwoch nicht einmal sünszig 'Abge ordnete erschienen. Entweder haben sich die Volksvertreter bei dem Bombenhagel, der auch am Mittwoch unaushörlich über Vie britische Hauptstadt niederging, nicht aus den Lustschuykellcrn gewagt, oder sie haben sich gescheut, die Verantwortung iür eine Milliarde Pfund, die der Schal,ßkanzlcr als neuen Kredit »or derte, zu übernehmen. Wenn, wie Neuler meldet, ein ,/Arbeitervertreier" den i schwachen Besuch der Sihung damit erklärt, „daß das Haus w ! einmütig lei. daß das Resultat im voraus sestgestanden hätte", so dürste man eher das Gegenteil annehmcn. Erst Ansang Juli Hai das Unterhaus einen Kredit von der , gleichen Höhe bewilligen müssen. Bei der Mentalität Churchills t und seiner Kumpane ist es selbstverständlich, daß das Volk nicht j nur die Leiden des von ihnen herausbcschworeneu Krieges zu ! tragen Hal, cs Hal außerdem für den frevleristhen Uebermul der Plulokralencligue, die ihre Kricgsverbrechc» nicht nusgebcn will, zn zahlen. Vorsichtig gibt der parlamentarische Korrespondent Reuters zu. daß seit Beginn des Krieges mehr als eine halbe Milliarde neuer Steuern, die selbstverständlich vom Volk zu tragen sind, erlassen wurden. Ucber die trostlose Finanzlage des „reichen" England hat bereits Anfang August Schnlzkanzler Kingsley Wood den Schleier gelüftet, indem er zugab, daß das Defizit des Staats haushaltes. den man ohnedies in London als „Enibebrunas- budgct" bezeichnet hat. damals schon bereits 2.2 Milliarden be tragen habe. Vorbeugend gibt Reuter bekannt, „cs sei unwahrscheinlich, daß die heute bewilligte Summe von einer Milliarde Pfund für den Rest des Finanzjahres ausrcichc. Man werde vielmehr das Parlament um einen neuen Kredit ersuchen müssen. „Aber", so fügt die englische Nachrichtenagentur hinzu, „schon der heute bewilligte Kredit fei die einzige Möglichkeit, eine Inflation zu vermeiden." Mit Churchills „bequemem Sieg" sieht es also auch in dieser Hinsicht sehr trübe aus. Die Geldsäcke werden schon ihr Schäf chen ins Trockne bringen. Was aber das britische Volk angeht, so scheint cs auch für das englische Wirtschaftsleben Churchills Vorsatz zu sein: Lieber Schutt und Asche, als die Kriegsverbrc- chen aufgeben! Eden in Aegypten Wie ernst die englische Negierung die Lage im Nahen Osten betrachtet, geht daraus hervor, daß sie, wie der Londoner Nach richtendienst meldet, Antony Eden nach Aegypten geschickt hat. Er hatte gleich nacl; seiner Ankunft eine Unterredung mit Gene ral Wnvell, dem Oberkommandierenden der britischen Streit kräfte im Rahen Osten. ..Mit Herz und Seele bei England" Verlogenes Geschwätz des britischen KolvnialministcrSS. Jin Nahmen der von Chnrchill gestarteten Jllnsionspropu- ganda sprach der britische Kolonialministcr Lord Lloyd im englischen Nachrichtendienst. In seiner von verlogener Sentimentalität tric- ! senden Rede versuchte Lord Lloyd einerseits der Bevölkerung Großbritanniens den Eindruck vorzuspiegel», als ob die unter > dem Joch der Londoner Plntokratencliqne seufzenden. Kolonial- , Völker keine» dringenderen W»»sch hätte», als die stark i»s i Wailke» geratene Herrschaft ihrer Peiniger mit allen Mitteln ' zu stützen. Andererseits bemüht er sich, durch rührselige Schil derung der Lage des „armen hcimgesuchteu Mutterlandes" das Mitleid der Völker des Empire zu erwecke». Daß cS ihm dabei lediglich darin» zu tu» ist, Geldmittel sür de» zusamme»gcsch»iolze»ett StaatSschah znsainmcuzttjchnoi- re» u»d » c » cs K a n o » c » s u t l e r sür die nächste» „sieg- ' reiche» Rückzüge" cinzufaugcn, geht aus dem Schluß der Rede allerdings nur zu deutlich hervor. Jin wahrsten Sinne des Wortes, so erklärte Lord Lloyd mit echt britischer Unverfrorenheit, seien die Kolonien mit Herz und Seele bei der Sache Englands, die schließlich auch ihre Sache sei. M Als die Dculschcn den By.ckingham- Palast mii Bomben belegten, habe jede einzelne Vtftische Ko lonie ihre Entrüstung in nach London gesandten Botschaften De» LHASAS« Unter den zahlreichen „Generalen", die sich Chnrchill für seinen Bcruichningskricg gegen Deutschland verschrieben hatte, war dem General „Zeit" eizic besondere Rolle zngedacht. Wie in der Vcrgnngcnbcit glaubte England, auch diesen Krieg „bc- qncm" führen zn können, wic Churchill einmal sagte, nämlich mit den Krästcn der Hilssvölkcr, die kurzsichtig genug waren, für England die Kastanien'ans dem Jener zn holen. Dies mal ist die englische Rechnung schlgcschlagcn, das Jnsclrcich muß selbst nm sein Leben kämpscu. Kein anderer als der Hanplkricgscinpcilschcr Chnrchill selbst, der noch vor wenigen Tagen groteske Ankündigungen einer militärischen Offensive in die Welt posaunen ließ, mußte jctzi die LcbcnsrcUnng als Kricgszicl Englands prollämicrcn. Der großen Masse de-; Volkes allerdings versucht sr immer noch cinznredcn. daß der Krieg, wie so ost iu der cuglischcn Geschichte, nach zahllosen 'Niederlagen doch noch siegreich sür England ansgchen könnte Und in geradezu verbrecherischer Weise sucht er seinen Lauds- leinen wcisznmnchen, daß man England rette, wenn man still duldend im Keller säße nNd die Angriffe über sich ergehen ließe. Glaubi der Kriegsverbrecher wirklich an die Zweck mäßigkcii dieses Ratschlages muß ihm nicht das snrchlbarc Strasgcrichi, das die denijchcn Kampsgeschwadcr nun schon seit Wochen uumucrbrochcu an der britischen Hauptstadt voll- zicbcn, den drohenden Un?crgang Londons vor Angcn süß. re»? Ja, selbst wenn die Bevölkerung dieses „größte Bom bardement der Weltgeschichte", wie eine amerikanische Agentm sagt, noch weiter anshalicn würde, fürchte« man in London dann nicht die Kälte nnd den Nebel des Winters, die siu eine Großstadibcvölkcrnng geradezu unerträglich werden, wenn durch die Luftangriffe alles in Trümmer gelegt ist, was an öffentlichen Einrichtungen sei cs dic Wasscr-, Licht- nnd Krost-1 Versorgung, sei cs das Transport- und Verkehrswesen. sm die Ansrcchicrhaltnng des Lebens unerläßlich ist? Das! furchtbare Schicksal von Warschau müßte cigcnlltch der Wehl gezeigt haben, welche schrecklichen Folgen für das Lebe» cim»! Millionenstadt allein schon durch die Zertrümmerung von I Fensterscheiben verursacht Gerden, dic ans Wohnungen kaltcl Höhlcn macht. Wic soll London, cinc Stadt mit snnsfachcrl Große, nnicr solchen Vcrhällnisscn den bevorstehenden Wftncr l bestehe»? Rei», der Vuiidcsgciiossc „Zeit" arbeitet wahrhaftig« nicht sür England. Und dic Kriegshetzer von 1989 begehen I ein neues schwere» Verbrechen, wenn sic ihrem eigenen Volke! dic Niederlage erst in der Katastrophe seiner ganzen ExistenzI cingcstchcn wollen. Dic gxanenhaftcn Nachrichten ans Lon-I don lasscn bereits die ganze Welt ahne», daß die Katastrophc! mit Riesenschritten über dic Hauptstadt dcs einst so mächtigenI und heute dem Zusammenbruch nahen britischen Weltreichs! hcrcinbrichi. Auch in England selbst stürzt inan bereits aus! dem Himmel der Illusionen in licsslcn Pcssimlsnms. „Wir! sichen allein!" schreibt Henie voller Angst der Londoner „DallhI Expreß" und wirft voll Angst die Frage ans, was noch alles! kommen werde. Und »i plötzlicher Erkenntnis der furchtbaren! Lage Englands muß sich das Blali zn dem Bekenntnis durch ! ringen, daß England sein Schicksal nicht mehr meistern kann. I denn „Hitler ist derjcriigc, der cnlscheiden wird!" Das Blau! sügl zwar cnischnldigcnd hinzu, daß diese Talsache viele Eng I ländcr beleidige, aber an der tatsächlichen Ohnmacht Englands! wird damit nichts geändert. zm» Ausdruck gebracht Epglaud sehe im Besitz dcs großen W Kolonialreiches seinc Ausgabe darin, das Los der Kolonial-! Völker zu verbessern. Lord Lloyd warf dann dic Fragc aus! inwicfcrn dic Kolonien, inaicricll gesehen, England in diesemU Kriege Nutzen brächten. I» dreierlei Hinsicht, so meinte er.» käme ihr Besitz England in einem Kriege zngmc. Einmal! seien sic strategisch wichtig, wie z. V. Gibralnu.! Malia nnd Singapur. Sie lieferten aber zweilen-T auch ein! gutes M c n s ch c n m a l c r i a l für den Krieg selbst. Dem- ! ü nächst werde dic Bcvölkcrnng Großbritanniens in den Zeium W -> gcn Icscn können, daß K o l v n i a 11 r n p p c n in di e R A I.! n ausgenommen worden seien. Diese Truppen würden in abscluD barer Zeit in England enuressen. Am bedeutungsvollsten abeiD„ sei die w i r! s ch a s i l i ch e Unterstützung durch dic Kolonien D ' Ohne den Kautschuk ans Malakka und das Knpscr ans Nord W rhodesicn würde das englische MnUerland sich in diesem Kriege nicht lange halten können ! h! Der sentimentale Rnmmcl, der als neueste Ausgeburt dec« Jllnsionspropaganda anslanchl, beweist besser als manche! di andere Erscheinung, wie cs nm England in Wirklichkeit stclü W in Er wird die Kriegsverbrecher ebensowenig vor dem verdienten D Z Schicksal bewahren, wie die Neger nnd Menschenfresser, dic ! man nun ossenbar als Piloten der RAF. ans die demsche! Zivilbevölkerung loSlasscn will. Griechischer Lampier in englischen Diensten V» versenkt I Wie ans Rio do Ianciro gemeldet wird, ist dort der I ponugicsische Dampscr „Serpa pinio" cingelrosscn. Er Hai M dort die Besatzung des griechischen Dampjcrs „A n l o n i o s W lu Ehandri s" (5800 BRT.) gelandet, der in der Nacht zum D Al 8. !). von denischcn Sccstreillräslcn ansgcbraclst mid nach W >ci Unterbringung der Mannschast in den Rettungsbooten ver- D senkt wurde. Der Dampscr besand sich in cnglijchcn Diensten I i» dec Südamerilasahn. W »n Mtofratenlinder vis nach AuftralieM Die australische Negierung „bedauert" dic Einstrllnng der D Evakuierung. I Wic ctn Hohn aus das unbeschreibliche Elend, dem hcuü W durch die Schuld der Löndoncr Kriegshetzer zahllose unbc-U' mittelle Elicrii mit ihre» Kinder» i» der britischen Hanpl-I stadt ausgesetzt sind, wirkt cinc Meldung des Londoner Nach-W A richlcndicnstcs ans Canberra in Australien. Dorl tras jchtl vc ein Dampfer mit Kindern besonders reicher Ellern ein, denenW ra von dem australischen Jnncnininster Foll ein „rührender» w Empfang" bereitet wurde. Foll beglückwünschte die Kinder, D Ä drückte aber gleichzeitig — wic es in dcm englischen Bericht W se heißt — sein „Bedauern" ans. düß nun die Evakuierung» m eingestellt werden müsse. W A * D bl Nichts ist zynischer als dieses „Bedauern". Dic Londoner» bc Plntotrolcn haben cs von Anfang an für selbstverständlich W bs gehalten, daß ihre Kinder — und nur ihre Kinder — ans» w jener Stadt, dic jetzt das größte Bombardement der Welt-D vo gcschichte erlebt, in Sicherheit gebracht werden. Niemals haben D -e sic ernsthaft daran gedacht, auch Arbeiterkinder ans der Ge-W fahrcnzone zn evakuieren, und es allenfalls sür notwendig be>» bo fnndcn, die teuren Reisekosten sür Pferde nnd Hunde anszn-» bringen. Kaum etwas heiat den Gegensatz zwischen» p I n t o k r a l i s ch e r Dcnknngöarl und national-I sozialistischem G e tn e'j n s ch a f 1 s s! n n deutlicher als! be diese Behandlung der Kindcs.frage. In der Hölle von LondonD wird die Evakuierung nach der Abreise der Plntokratenkiiidc'i» eingestellt. In den großen deutschen Städten, die nicht u»U entferntesten denselben Gefahren wie London, Liverpool nsw D bc ansgcsctzt sind, setzlc sofort eine große Aktion der crwci-D "s 1 e r < c n K i n d c r l a n d v er s ch i ck » n g ein, als allein schon» durch dic Unterbrechung des^Nachtschlases eine gesundheitliche W "Z Schädigung der Kinder zn befürchten war. Jeder Deutsche -W "" und gerade der imbcmiltcltb zuerst — konnte seine Kinder D freiwillig hierfür meldcü, die dann auf Kosten der All-I I>ä genicinhcst verschickt wurden'. Aus einem selbstverständlichen! od Gesühl der sozialen Verbundenheit heraus hatten cs dagegen! sei dicicnincn Eltern, die die Mittel dazu gehabt hätteiii'-zunäD! üb vermiede», ihre Kinder als örste'wcgznschickcn. Erst'fd'tzt, nach'! Ac dem bereits die Mehrzahl aller Kinder ans de» luftgefährdeten! zm Gebieten gebracht wurde, decken auch sic an ihre Pflicht, die! Äi Gesundheit der eigenen Kinder zn erhalten. ! n,
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