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Tageblatt für bas Elbgebirge Ole Gäckslküe Elbzcttuna erl<belnt an fedem Wochentag nackmlttngs 4 Zlbr. Bezusioprelo: menalllck» frei Hau» i.ss lelnW. vokcngclö), stlr Selbslabbsler mlmattlcki 1.65 NM., -urck öle Bost 2.-NM., ?uzllgl. Nestellgelö. Einzelnummer 1oNpf., mlt Illustrierter iS Npf. Nlchter^elnen elnzelnerNummern u.Bcllagcn lnfelge iiöbercr Gewalt, Vetriebostörung usw. berechtigt öle Bezieher nicht zur ttilrzung Seo vezugoprelseo oder zum Anspruch aus^eitungolieserung u.Ersiiilung von Anzeigenaustr.lge^ Anzeigenpreise: Oer Naum von 1 mm Höbe unö 46 mm Breite kostet 7 Nps., im Texttcil 1 mm Höhe unö oo m n- Breite 22,5 Nps. SrmWgte Grundpreise, Nachlcisse unö vellagengebühren lt. Anzelgenpreloliste. Ersiillungoort Baö Schandau. Aum Wochenende, illustrierte Sonntagsbeilage Das Leben im Bild Nr. 234 Bad Schandau, Sonnabend/Sonntag, den 5 /6. Oktober 1940 84. Jahrgang Wochenbeilagen: Unterhaltung und wissen, Vas Umerhaltungsblatt pb« Sächsische Elbzettung nUhM die amMchen Bekanntmachungen -ea vürgermelstero zu Bad Schandau und deo Zinanz- imto Sebnitz. Helmat z eltu ng für Bad Schandau mlt seinen Ortoleilen Ostrau und Bostelwitz und die Landgememvcn tiltendors, Gohdors mlt ttoblnMle. tNelnglehbllbel, Nrlppen, Llchtenhaln, Mittclndors, Borschdors, prosten, Ratbmannodors, stelnhardtsdors, Schmilka, Schöna. Druck und Verlag: Sächsische Eibzeitung, Alma Hieke, 0nh. Walter Hleke, Bad Schandau, ,^aukenstral;e1^4, ZernrufZS. Postscheckkonto: Oresöen 33327. Girokonto: Bad Schandau 3412. volkobank Bad Schandau 620. OeMstozeit: wochenteg» 8—12 und 14—18 Uhr. Annabmeschiuh siir Anzeigen 1o Uhr, Zamii'enanzeiaen 11 Ubr vvrm. Begegnung am Brenner Zusammenkunft des Führers mit dem Sure / Medritündtoe Aussprache in An wesenheit der beiden Außenminister / Sämtliche interessierenden Fragen erörtert 1)^6. Am Brenner, Oktober Im Rahmen des regelmähigen deutsch-italienischen Meinungsaustausches haben sich der Führer und der Duce am Freitag am Brenner getroffen. In einer im Geiste der Achse geführten herzlichen Unterhaltung von dreistündiger Dauer, die in Anwesenheit der beiden Außenminister stattfand, wurden sämtliche beide Länder interefsiernde Fragen erörtert. Bei dem letzten Teil der Unterhaltung war Generalfeldmarschall Keitel anwesend. Die Besprechung wurde während eines Frühstücks im kleinen Kreise fortgesetzt. 8m Sonderzug de; Duce Ucbcr den Verlauf der Begegnung des Führers und des Duce verlauten folgende Einzelheiten: Der Führer traf zn seiner Begegnung mit dem Duce in« Sonderzug um 11 Uhr iu der italicuischeu Grenzstation Breuuero ciu. Der Duce begrüßte deu Führer aus dem mit de» deutsche» und italicuischeu Fah- ncu geschmückte« Bahnsteig ans daü herzlichste. Der ita lienische Außenminister Gras Etan» hieß Ncichöaußcn- ministcr von Ribbentrop herzlich willkommen. Während ei» italienischer Musitzng die dcntschcn und italienischen Nntivnnlhhmncn intonierte, schritten der Führer nnd der Duce die Front der Ehrenformation dcö Heeres und der faschistischen Miliz ab. > Der Duce geleitete den Führer sodann zn seinem aus der anderen Seite dcö Bahnsteiges stehenden Sonder zug, wo die Besprechung im Salonwagen dcö Duce in Anwesenheit der Außenminister beider Lander begann. Nach der Besprechung geleitete der Dncc de» Führer n» seine» Sv »Verzug zurück mid verabschiedete sich vou ihm auf dnö herzlichste. Begleitet von dc» Klün- gcn der deutschen und italienische» Nntivnnlhvmncu ver liest der So»dcrzng dcö Führers gegen 14.39 Uhr dc» Brenner. Solidarischer Kamps bis zum totalen Endsieg ' Zu der neuerlichen Begegnung zwischen dem Führer und dem Duce. Vie vollkommen das Bild der römischen Abendpresse beherrscht, erklären „Tribuna" und „Lavoro Fascista" in ihren Spätabendausgabcn, daß man hierin den Beweis siir den soli darisch geführten Kamps ver Achsenmächte bis zum totalen Sieg über England zu erblicken hat. Wir wissen, so schlicht „Lavoro Fascista, vast einer Begegnung der beiden grasten Führer harte Schläge siir den gcmcimamen Feind folge» werden, die den end gültigen Sieg naher hcranbringcn werden. „Tribuna" sagt, wie Hiller und Mussolini die absolute Gleichheit ihrer Ideale, ihrer Aspirationen und ihrer Pläne festgelcgl hätten, und wie in den beiden Völkern kein anderer Gedanke als der an den Sieg lebe, so erneuere sich mit der Begegnung der Pakt, bis zur vollkommenen und unausbleiblichen Niederlage des Hauptseindes zu kämpfen. Diese Klarstellung genügt, um die Gewißheit zu verstärken, dast der Gegner binnen kurzem Gelegenheit haben werde, die Bedeutung des heutige» Ereignisses zu erkennen. Der diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Stefani unter streicht die Bcdentung der Begegnung der beiden großen Führer DeM;chlands nnd Italiens auf dem Brenner und hebt hervor, dast sie sich zu einem Zeitpunkt ereignet, in dem sich England in einer tiefgehenden Krisis befindet. Auch die oberitalienische Presse steht ganz im Zeichen der Brennerbegegnnng, die als neuer konkreter Ausdruck der uner schütterlichen Solidarität der beiden Achsenmächte ans dem Wege zum Endsieg gefeiert wird. Deutsche Vomber stürmen durch die Wollen Trotz unsichtigen Wetters sthwereAngriffe aufEngland - „Die Armen müssen wieder am meisten leiden" Wachsende Mitzstimmung Stockholm, !>. Oktober. Die letzte» Nachrichten aus Lon don bestätigen, daß der Nebel, der in England sehr ost als „Bun- besgcnossc" und schützender Helfer gefeiert worden ist, das Insel- reich nun seinerseits nach britischem Muster im Stich gelassen hat. Die Meldungen von Ncnter nnd die Berichte des britischen Lustfahrtministerinms enthalten das kleinlaute Eiugcstäuduis, dast auch am Freitag trotz unsichtigen Wetters schwere Angriffe der deutsche» Bomber stattgefnnden haben. So heißt eS in einem NeMerbericht, daß während der ganzen Dauer des langen Tag alarms am Freitag der Himmel von einem Wolkenvorhang ver dichtet war, so daß die feindlichen Flugzeuge nicht gesehen werden lennten. Trotzdem seien Bomben abgeworsen worden nnd die Flakgeschütze hätten fast nnnnterbrochen iu deu Außenbezirken ben London nnd mit Zwischenräumen anch im Zentrum der Ttadt geschossen. Die schwersten Angriffe hätten sich auf Gebiete im Südvsteu Englands konzentriert. Amerikanische Agenturmeldungeu berühren hierzu crgänzcud, daß sich die deutschen Bomber durch dichte Wolken in hartnäckigen Angriffen ans London, Wales nnd andere Ziele gestürzt hätten. Während der Tagangriffe hätten die dentschen Flieger wiederholt Bomben entlang der Thcmsemüudnug abgeworsen nnd Wales beschossen und mit Bomven belegt. Beträchtlicher Schaden soll vor allem in den nördlichen Bezirken von London ungerichtet worden sein. Die Nachtangriffe haben nach den hier vorliegenden Meldun gen am Freitagabend früher als gewöhnlich begonnen. Heftiger Kanonendonner ertönte sofort über das ganze Gebiet von Zen- Iral-London und wnrdc mit unverminderter Heftigkeit mehr als zwei Stunden lang fortgesetzt. Anch der Bericht des britischen Luftfahrtministerinms vom Sonnabend morgen bestätigt, daß die nächtlichen Bergcltungsangriffe „wie gewöhnlich" zwischen Son nenuntergang und Morgengrauen durchgeführt worden sind. In London seien mehrere ,,Gebäude" durch Bombentreffer zerstört worden. Eine ganze Reihe von Bränden sei entstanden, und auch in Südost-England sei cs an verschiedenen Stellen zu Schäden gekommen. Wie der britische Nachrichtendienst hierzu noch mit teilt, siud insgesamt nicht weniger als 16 verschiedene Stellen Englands in der Nacht zum Sonuabcud angegriffen worden, vou denen die meisten in und um London gelegen hätten. er Londoner Bevölkerung Gleichzeitig werden allerdings von der Londoner Liigenküche törichte kleine Geschichten verbreitet, nm der allgemeine» Ent täuschung der Bevölkerung über den Fortgang der deutschen Luft angriffe trotz Nebels nnd unsichtigen Wetters entgegeuznwirken. Angesichts solcher Mätzchen sprechen die riesigen Trümmcr- haufen in allen Gebiete» Groß-Londons jedoch eine andere ern stere Sprache. DaS Kricgsamt hat sich jetzt sogar genötigt gesehen, siir AnfrnmnungSarbcitcn Pioniere zur Verfügung zu stellen, außerdem soll die zivile ArbcitSrcservc aufgerufcu werden, um die Straßen Londons von Trümmern zu säubern. Wie große Ausmaße die Zerstörungen bereits angenommen haben, geht auch aus einem Londoner Bericht von „Svenska Dagbladet" hervor, in dem gesagt wird, daß Bomben nun Praktisch in allen Stadtvierteln Londons gefallen seien und daß die Verwüstungen an vielen Stellen sehr umfassend seien. Vcsondcrü das Lon doner Eastend mit seinen vielen militärisch nnd wirtschaftlich wichtigen Zielen bietet nach dem schwedischen Bericht ein Bild grauenhafter Verwüstung und der Berichterstatter meint, der einzige Trost für die Engländer könne die Tatsache sein, daß die zwischen den Hafen- und Industrieanlagen liegen den Armenvicrtel ans diese Meise verschwunden seien. (Fortsetzung aus Seite 2) „Vopolo di Roma" über die riesigen englischen Flugzeugoerlusie Nom, 5. Oktober. Die deutsche Feststellung, daß England in deu letzten zwei Monaten 2474 Flugzeuge verloren hat, findet in der italicuischeu Oeffeutlichkeit stärkste Beachtnug. Diese Vcrlustziffcr, so bemerkt „Po Polo di Roma", sei so ncwaltig, daß sie keines Kommentars bedürfe, um klar zu machen, wie cs heute um die englische Luftwaffe bestellt sein mag. Im übrigen sei dieser Ausfall angesichts der vom englischen Luft marschall selbst eiugestandeucu verringerten Leistungsfähigkeit der englischen Rüstungs- nnd im besonderen Flugzeugwerke uoch viel bedrohlicher. Am ganzen ergebe sich also für die englische Luft waffe ciu tragisches Bild, das auch durch Duff Cooper deu Blicken des englischen Volkes nnd der ganzen Welt nicht mehr entzogen werden kann. Weltgeschichte am Armer Das Zusammentreffen des Führers mit dem Dncc ans dem Brenner lenkt die Aufmerksamkeit der Welt er- ucul aus die Bedeutung der Achse für die Neugestaltung der europäischen Ordnung. Es ist die siebente Begegnung dieser beiden großen Führer der heutigen Zeit, der größten Führer der Weltgeschichte, deren politischer Weitblick nnd staatsmännisches Geschick ihre Böller vom Abgrund zu- rüclrissen, nm sie zn »euer Größe nnd Stärke zu führen '. Als der Führer im zweiten Jahr seiner Staats- kührung im Juni 1934 in Venedig den Siaatschcf des faschistischen Italien erstmalig traf, befand sich das natio nalsozialistische Dcntsclstand im Ausbau nach dem furcht baren Zusammenbruch unter den Wirklingen einer land- nnd volksfrcmden Shstemregiernng. Die ersten sichtbaren außenpolitischen Erfolge machten sich geltend, nnd es war begreiflich, daß der Führer den Wunsch hatte, sich mit dem Mann ansznsprcchcn, dessen soziale und Staatsidcc in vielen Dingen sich deckte mit jenen Ideen, wie sic Adolf Hitler im Programm der Nationalsozialistischen Arbeiter partei nicdcrgelegt hat. Das Ergebnis dieser ersten Aus- fprache zwischen Adolf Hitler nnd Mussolini faßte letzterer in einer Erklärung zusammen, in welcher es n. a. hieß: Die beiden Staatsmänner hätten sich nicht zusammen- gcsnndcn, nm die Landkarte der Welt gewaltsam zn än dern, sondern um dem Frieden zn dienen; denn Europa stehe heule vor der furchtbaren Alternative: Ent weder ein Minimum von einheitlichem Handeln und VcrstättdignngSbcrcitschaft zn finden oder unwiderbring lich zugrunde zu gehen. Der Pressechef der NSDAP., Dr. Dietrich, bezeichnete die Begegnung der beiden Staats männer „als ein politisches Ereignis ersten Ranges, das einen Markstein bilde zn einer aufrichtigen Verständigung, der Völker." Das nächste Zusammentreffen fand mit dem welt geschichtlichen Besuch Mussolinis in Deutsch land im September 1937 statt. Die Zwischenzeit war sür beide Staaten eine Prüfungs- und Ansbauzeit größten Ausmaßes. In Deutschland fielen durch die mutige Initiative Adolf Hitlers die Versailler Fesseln. Der Führer gab dem dcntschcn Volk die Wchrsrciheit zurück und begann mit dem gigantischen Ausbau der deutschen Wehrmacht. Die Rhcinlande wnrdcn der restlosen Ober hoheit des Reiches znrückgcgcbcn, deutsche Truppen rückten wieder in die alten Garnisonen ein. Ans dem Gebiet des sozialen nnd wirtschaftlichen Ausbaues hatten sich Entwick lungen vollzogen, die ans Wunderbare grenzten. Außen politisch hatte der Führer sich entschlossen aus die Seite Italiens gestellt, als Mussolini sich gezwungen sah, sein Recht ans ausreichenden Lcbensranm durch den Feldzug in Acthiopicn gegen den Widerstand der Versailler Mächte zn nehmen. So durfte dann Adolf Hitler bei der Be grüßung seines Gastes ans dem Mai-Feld erklären: „Aus der Gemeinsamkeit der faschistischen nnd nationalsozialisti schen Revolution ist heute eine Gemeinsamkeit nicht n n r d e r A n s i ch t e n, sondern a n ch des H andelns gekommen. . . Die Kraft dieser beiden Reiche bildet Henle den stärksten Garanten für die Erhal tung eines Europas, das nicht gewillt ist, durch destruk tive Elemente der Auflösung zn verfallen." In seiner Antwort prägte der Dnee jenen historischen Satz, der znm unzerbrechlichen Faktor der deutsch italienischen Freund schaft geworden: „Die Ethik des Faschismus verlangt, klar und offen zn reden nnd m it eine m Frennd z u - s a m »i c n b i s a n s E n d e z n in arschicrc n." Im Mai 1938 erwiderte A dolf Hitler diesen Be such Mussolinis mit einem sechstägigen Aufenthalt in Italien. Der Duce unterstrich damals seine Worte von der Gemeinsamkeit ihres Zieles, „nm untereinander nnd mit den anderen ein Regime internationalen Znsam- menlcbcns zn suchen, das in gleicher Weise für alle wirksamere Sicherheiten sür Gerechtigkeit, Sicher heit nnd Friede n einznrichten in der Lage sei". Der Führer wies in seiner Antwort darauf hin, „daß den be rechtigten lebenswichtigen Interessen großer Nationen so oder so Rechnung getragen werden mnß". Die Aufrichtig keit seines Willens zu u n e r s ch ü t t e r l i ch e r F r e u u d- schaft zu Mussolini nnd dem italienischen Volk gab er mit der Erklärung bekannt, daß das deutsche Volk die von der Natnr zwischen uns beiden anfgerichtete Alpengrcnze für immer als eine unantastbare ansieht. Die nächste Begegnung zwischen Adolf Hitler und Benito Mussolini fand im Nahmen jener denkwürdige» Zusammenkunft der Regierungschefs Deutschlands, Ita liens, Englands und Frankreichs in M ü n ch e n statt, die die unglückliche Versailler Regelung des böbmisch- mährischeu Nanmes liquidierte und der Anfang jenes europäischen Regimes hätte sein sollen, vou dem Mussolini im Mai 1938 gesprochen hatte. Schon kurze Zeit nach dieser Viermächteerklärung in München zeigte sich aber, daß Vie Vertreter der plutokratischcn Demokratien des Westens nicht die Absicht hatten, im Geiste von München den Frie den Europas zu garantieren, sondern mver Verleugnen