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artete, konnte es für die Urheber neuer Altentat- auf die Sicherheit des Lebens neuer willkürlicher An- §riff- auf das Eigentum, neuer Störung-« unserer freideitlich republ k nischea Ordnung keine Schonung mehr geben. iAm ist Aanuar wird das deutsche Volt an die Wahlurne treten, nm jein Selbstbestimmung>r cht anszuüben. Dao B-'lk der deutschen Republit ist der Träger der Stea S - souvcränitüt. Wer in seine freie Willeusbeiätigung gewaltsam eingreift, beg-h ein shiveres Ltuatwer- brecl-cu und must auf strengste Bestra nng gefast! se n. Di-' istakioualverfammoiug die am nächsten S-mntag nach dem freiesten Wahlrecht der Welt gewih t wei den ivird. soll die Verfassung des Deutschen Reiches bestimmen, die Regierung narb ih en Wünschen zn- samm-euseuen und über den ab iischließeuden Frie den Beschluß fassen. Die gegeuwürt ge Regfecung derritet iür sie den Entwurf einer Verfassung vor, der das freie Selbstbestimmuugsreclu de? Vv kes vrr allen gegenrevolutionären oder serrorist sch-n B - skrebungeu schürt. Lie ist bemüht einen Frieden zü erreichen, der die Freiheit des den s be« Vo ke^ auch nach anstatt sichersten! und die G ünönng eines Völ kerbundes rum nebe-.en Schuh gegen neue Kriegsge fahren ermöglich!. Die Feststellung der not ouaieu Brfitwcrteilttttg in, Osten kann nur Aufgabe der Friedenskonfereu; ich« G->- ew« den voluischen Auue-rion smns bedar- cinser Laud des Schutzes, den Nun das Volk nicht versagen wird. Nick»! niinder gilt es, unsere -Grenzen gegen die oi ue rnsikche Militärdespone zu schuhen, di- uns »»o k ie- gerjscbec Gewalt ihre eigen.-n anarchistischen hustän e aufziviugeu und einen neuen Weltkr eg entsesieln will, denen Schauplatz unser Land sein würde. Bolsche wismus ist Tod des Friedens, Tod der Freiheit Tod des Sozialismus, der nur in auibaucuder Arbeit sein Werk, die Befreiung des schaffenden Volkes mW den Fesseln wirtschaftlicher Ausbeulung vollenwu kann. Dieser Sozialismus will das Wi tichaitsleben nicht erdrosseln, sondern neu erwecken. Rü kehr zu ge ro- neter Arbeit ist dafür die erste Vo aussetznng. Tie tzegeuwä.rtige Regierung besteh au? Vertretern der Arbeiterklasse, aus Sozialdemokraten. Sie kann nur Handeln «ach ihren eigenen politischen Grundsätzen, deren Anwendung nach ih er Neberzeugung dem Woh le des ganzen Voiles dient. Neber ih steh wem md als das Pott selbst, das in freier Entscheidung ihr Programm verwerfen -'der lull gen kann. In Treue zu unserem Volke und treu zu unserer Neber-.euguug werden wir unser ' ch w eres A m b weiter führen ober von ibm willig zurüclbreten, ;e nachdem die Entscheidung des Volkes aus ällt. Blei ben wird die Gewissheit, dass die Sache, zu der wir nnd Millionen mit uns zeitlebens in Rot und Gc>ahc gestanden sind, die Sacht der Tem ok atoe und des So zialismus na b blnt g'w Ve Wirrung schliesslich doch zum Siege gelangt und vast dieser Sieg ein neues Ki-- pitel der Weltgeschichte wröfsneu wird zum .Hei! un seres Volkes und der ganzen Menschheit. Tie Rechsrgeung. E b e r t, S ch eidemann , Landsberg, Roske, Wiesel. MIM m «iekklks AiezslÄe; II Ws. Varis, lö. Mannar. Ter Oberste Kriegsrat be schtost, das; Deutschland dafür, das; die All ierteu es mit Lebwsntit.-la versehm, alle Handelsschisse in deutschen oder neulrakeir Haien für den Transport v m Vor laten übergeben müsse, ahne Rücksicht daraus wa ber diese Transporte kommen oder für welch - Pä e sie bestimmt sind. Eine Besetzung deutscher Häfen ist nicht beabsichtigt- In wjrtsclMtlicher Hinsicht for dern die Alliierten die Herausgabe des gesamten von den deutschen Truppen in den besetzten Gebiete« weggenommeuen Fabrikmaterials. Die finanzirl e Klausel bezieht sich ans die Goldreserve der Reichs baut und auf die Ausgabe vo« Papiergeld durch Twuschland. Anscheinend ist der Abtransport Per Acichsbnnk iii Berlin ins Ange gesetzt worden. Hinsichtlich der Marjneangelegenheiten verlangen di - mnen Waff.nstjllstandsbedingnngen von Deutsch!' nv die strikte Ainvcndung der Klausel über die Aus- liest-rnng des gesamten U-Vootmaterials. Die P ü- suug des Problems einer militärischen Intervention in Polen gegen die bolschewistischen Screi k ä te wur de noch zurückgestellt. Fernes setzte der .vougrest di- Debgicrten fest, die den einzelnen Verbündeten aus der Friedenskonferenz zustehen. Hiernach ent allen aus die Großmächte je 5 Delegierte, auf die kleine re« Staate« ^Kigien und Serbien je 2, auf Pwtugal nur einer. Die englischen Dominions' werden be pu dere Vertreter neben der Vertretung des Mutterlan des haben. Die erste Sitzung der Friedens konereuz r'st an- den 18 Januar sestgefetzt worden. Fit Milliarden Äriegsentschävjgung Berkin, lö. Januar. Auf einer Konferenz mit süddeutschen Eisenbahnmiilistern in lllin, au der Staatssekretär Erzberger ans der Durchreise noch Trier teiknahm, teilte Erzberger dem „B. L. -A " za- w'ge u. a. mit, Marschalt Foch halte für angemefs ne Eutschädignzig für den Wiederaufbau Beg'ens und Rordfrankreichs den etrag von 3t) Milliarde«, die andere« Schäden die Summe von 2t> MiNia-oen für angemessen. Als Sicherheit würde« die Verbün deten die Verpfändung der deutschen Eisenbahnen und der deutschen Forsten fordern. Weiter Leitte E.zbe'-'- ger i« Friedrichshafen lust einer Besprechung mt dost der Verband infolge der neuerliche« Vorkewm - niffr iu Berlin und au anderen Hrteu jetzt Weh. noch viel schärfere und in unser wirtschaftliches Leben noch weit mehr einschneidende ^dingiingeü sielten dürfte als bisher. In Friedrichshafen hatte Er Herger auch Besprechungen mit Vertretern ans dec Schweiz Man sieht also, was unserer wartet: AbschnürurM, bis uns der Atem ausgeht. Aber Deutschland ist in-k folge der Revolution wehrlos, daher treten es d «l Feinde rücksichtslos zn Boden. Keine bedingungslose Annahme der j feindlichen Bedingungen. Berlin, 15. Januar. Die Richtlinien für die denk« sche Frfedensdeleg-twn deren amtliche Veröffentlich« nng in Kürze zu erwarte» ist, dürsteu der „Deutsche« Attgem. Ztg." zufolge z jge», daß die Friedensdelega« t-ou nicht den Auftrag erhalten wird, übertriebene: Förderungen des Verbandes auzunehmen I!k Vile« MI Ski MiMI sesAlWki. Wien, 15. Jannar. Rach der Slawischen Kvrrk wird aus Stanislau gemeldet: Der Bericht des Mkrai« »ischen Generalstabes vom 8. d. M. besagt, da st die. Pole» südlich von Lemberg mit 2 l/z Divisionen zur OAeufive übergingen, von den Ukrainern aber geschla gen wurpen und .30» Tote nnd Verttmndete zur'ick« üef-eu. Die Ukrainer erbeuteten 7 Maschinengeweh re und machte» 70 Gefangene- Rach dem Berichte deK 'ukrainischen Generalsiabes vom 11 d. M. haben dis Ukrainer Mecbnivw nördlich von Lemberg genommen, dagegen die Polen im Gebiete von Zolkiew ihr Bor- drinaen unter großen Verluste» fortgesetzt. Zwi schen Rawarnska und Zolkieiv haben die Polen 100K Tote und 'Verwund-te verloren. Bei Lemberg dauert der Gcschützkampf au. Diese Erfolge der Ukrainer, die gegen die Pole« untere natürlichen Bundesgenossen sind, sind höchst erfreulich und werde» hoffentlich auch von unseres Regierung im Interesse unserer höchste» Notwendig- leite» energisch ausgenutzt. , - * - r der Proklamjerunq des Obcrlanutzer Arcistaates! Bautzeri, 15. Jannar. Wie aus zuverläsfigr^ Quelle verkämet, beabsichtigen die Wenden komMeudeM Sonnabend ihren ivendischen Freistaat, den zu be gründen sie bereits offiziell zugegeben habe», zu pro-, tlamieren. Dieser Lausitzer Wcndenstaat soll den N«- »reu ..Serbfkwa" führen und das ganze Gröiet »on WZG MSG Ist (Utz «Wmlre VÄkk VVß UMMm, erlül!! 3M 18 L« kklie^t! IWKWWWMM « 5ei wie el«e 8I»e « 4tt. Nachdruck vcrvotcn Er aber hatte ihre Spur gesunde« rind H elt sie durch feine Kenntnis von dem Morde ihres Gatten — es wo>- ja sogar von Papieren die Rede, die Jelnikow damals mitgenommen hatte, wie Josepha erlauschte — nun in der Hand. Dknrr auch daran zwejielte Engenie nicht, daß II- inkews Tat Lou bekannt, ja vermutlich in ih em Auftrag geschehe« war. Unk- sie fieberte förmlich vor Ungeduld. A gers all dies mitzuteilen, seinen Rat zu hören, was nun ge schehe« müsse. Geschwiegen durfte mm ja nicht länger werden. Flora ihr Mann der alte Baron «rußten erfah re!!. welche Gefahr Lons Anwesenheit- im Haase be deutete. wessen sie fähig war . . . Hatte sie den« nicht schon versucht, das Kind beiseite zn schaffen, weil es ihren Plänen im Wege stand? Enge nie glaubte nm! nicht einmal mehr, daß eifer süchtige Liebe sie dazu getrieben. Rein — sie wollte Bcro« Heinrich gewinne», mir »m durch ihn Herrin auf Einöd zu werden nnd ihren Vater daun als Ver walter darauf zn setzen. - - W lch ein Abgrund mußte die Seele dieser Frau sc in? s - - . Wir sehr Eugenie sich auch mühte, Zeine Gleg-nheit zn finden Algers noch am Abend insgeheim zn sprc- shcn — es gelang nicht. Er wich dem alten Baron, mit dein er fort im Ke- spräch blieb, nicht, von der Seite rind blieb auch nach bei ibm sitzen, als die anderen sich erhoben, um zu Bett zn gehen. So mußte es also doch auf morgen verschoben wer den! Ein Vorwand, im Kindsrzimmer zu schlafen,- fand fich bald. Eugenie erklärte, in ihrem Zimmer eine Maus entdeckt zu haben nnd bat, wieder das Sasa in Willys Stube benützen zu dürfen, für diese N ich!, Sie kleidete sich nicht aus. Die Erregung ü,b?r den Bericht ihres Vaters — die sicher nicht grundlose Warnung Algers und ihr bis zur Angst gesteigertes Grauen vor Lou — all dies hatte ihr ohnehin dn Schlaf gründlich Vertriebe». Tie alte Kleist schlief bereits fest, als sie das Kin- derzjmmer betrat. Eugenie trat an W llos Bettchan, überzeugte sich, daß der Kleine gleichfalls schlief und sperrte dann leise alle Türen ab. ' Der Regt« draußen hatte ansgelchrl nnd zwischen den sich immer mehr zerteilenden Wolken wurde der Mond sichtbar. ' Es war Vollmond und die volle Flut des bleichen silbrigen Lichtes ergoß sich durch die beiden Fenster ins Gemach, es fast taghell machend- W Eigentlich hatte die Kleist den Auftrag, jeden Abend die Läden zn schließen, aber sie mußte cs Wohl ver gessen haben heute, und da Willy so ruhig schlief, unterließ es auch Eugenie, um ihn nicht zu wecken. Sie selbst liebte den Mondenschein und freute sich der Helle im Zimmer. Die Dunkelheit HL'te ihre Nerven »och mehr erregt. 23. Eine halbe Stunde mochte sie so völlig wsch lege» haben, als sie nebenan in des Barons Achelis- ter, »ni den Baron z» Wecken. Denn es schien ihr zimmer Schritte nnd Stimmcm hörte. Offenbar ging der alte Herr nun auch schlafe» unU Algers begleitete ihn bis an das Schlafzimmer, den« Engenie vernahm feine Stimme. Sic vernahm auch, wie beide sich Guteuacht wünsche ten. Aber sie konnte trotz eifrigen Horchens nachher nicht hören, Ivie Algc-rs das Zimmer nebenan Wiede» verließ. Es blieb alles totenstill. Er mußte siM wirklich nahezu lautlos entfernt haben. Lange, lange blieb alles still. Eugeniens Nerve« beruhigten sich allmählich nnd die Natur forderte iHs Recht — sie schlief, ohne es zn wissen, ein. Plötzlich fuhr ist- »uter dem Eindruck eines »«be stimmten Schreckens empor. Es war ihr, Ms Habs sie einen leisen Schrei und gleich darauf ei» Lache« gehört — draußen am Korridor. Gleichzeitig spürte iie einen widerlich brei«lick«W Geruch nud hörte leises eiliges Knistern « - . „Feuer!" schrie sie entsetzt aufspringend, »b« M sie nirgends im Zimmer Flammen sah und auch n»L einen ganz seinen dunstartige« Streife» an» Erdbvd!-«- der sich unter der Schwelle des Nebenzimmers hrrec«« schlängelte. ! . . I« des Barons Arbeitszimmer brannte es? Mit bebenden Händen machte sie Licht, rüttelt ' dU Kleist ans und stürzte dann zu der Tür des PrAeitS« zimmrrs. Dabei war ihr dunkel, als höre sie