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verhindern, soll die Bevölkerung möglichst sparsam jein./ E ia e r S! a t a st r o p h e entg r g e n ? Am st er da ui, 7. Juli. Die militärischen Mit- arbeitet 0r holläudischeii Presse verfolg 11 mit vacb- sendem Juteresse die Ereignisse aus dem östlichen siiicgsschauvGtz, die Fachleute stimmen in d r An sicht überein, das. das rnssi ckw Heer nach m .nschlichem Ermessen einer Kalas!resche z itreibt. Ta? Prodicm, dem sich Grossürst Nit'olaus gegenüber b.fudct, tvird immer schwieriger. N u s s i s cd e P l ü n d e r u u g e n i n L e m b e r g. Krakan, 7. Juli. Ter „Kurier Eodzinnh" berich tet au? Lemberg: Tie Russen baden vor ibrem Al>- AUge au? Lemberg bei dortigen Kauslenteu die Vor räte an Mehl, Getreide und Jucker beschlagnahmt. Einew einzigen Kaufmann konfiszierten sie ni.lt we niger al? !00 lei eabehmvaigonS Mcbl. Weiter der ,lichteten die Russen sn sämtlichen Fabriken alle Ma schinen, wobci sie die Bestandteile der Maschinen, die an? Messing oder Kupfer »raren, naeb Rußland foilschaffteu Im Palais de? Statthalters raubten die Russen alle Gegenstände, sa sogar eichene Parkett- fnßbödcn wurden weggeschleppt. » » * Rtiftl.rnd und die Balkaustaaten. P etcr ? b n r g, 7. Juli. „Rsetsch" bchaup et, die Veranlivortlitbei! russischen Diplomaten erwarteten für die nä hst. Zeit keine Veränderung in der Po litik der Balkanstaatcn. Die Verhandlungen des Dreiverbandes mit Bulgarien und Rnmä- n ie n gmg-'n nick t vorunirt?. In G r i e rh e n land würden aegenloärtig keine Verhandlungen geführt, tveil mau ans die Einberufung deS Parlamentes ivar- te. Die Besetzung von Skutari durch montenegrinische Truppen habe nach der Ansicht diplomatischer Kreise keine einschneidende Bedeutung. DaS Schicksal Sku- tari? tverde im künftigen Fri denSkouareß rn schieden tverden, ohne Rücksicht darauf, wer zufällig da? Ge- Diet beseht balle. Bis dahin gelte noch der Be schluß der Londoner Konferenz in Albanien. Tie Besetzung eines Teile? von Albanien durch die Grie ichen und dir Besetzung ValonaS durch die Italiener sei mit Billigung der Großmächte geschehen. Zu Aer Besetzung S utariS d w h die Mo t ne r ne' h"t teil die Großmächte ihre Genehmigung nicht gegeben. Vom westlichen Kriegsschauplatz. Grosses Hauptquartier, 7. Juli l!)I5. Nördlich von L)pern drangen englische Truppen Nestern in einen unserer Schützengräben ein. Sie waren am Abend wieder vertrieben. Westlich von Souchez wurden zwei nächtliche An griffe des Feindes abgewiesen. Bei der Beschienung feindlicher Truppenansammlnngen in Arras geriet die Stadt in Brand. Ter Feuersbrunst fiel die Kathedrale zum Opfer. Zwischen Maas und Mosel herrschte lebhafte Kam- pfcstätigkeit. Südwestlich von Les Eparges setzte der Feind feine Anstrengungen, die ihm unlängst entris senen Stellungen wieder zu gewinnen, fort. Bei dem ersten Angriff gelangten die Franzosen in einen Teil unserer Verteidigungslinien. Ein Gegenstoß brachte die Graben bis auf ein Stück von 100 Meter wieder in unsere Hand. Der Feind lies; ein Ma schinengewehr zurück. Zwei weitere Vorstöße des Gegners ebenso wie ein Angriff an der Tranchee scheiterten völlig. Halbwegs Aillh Apremont wurde unsererseits angegriffen. Wir eroberten die feind liche Stellung in einer Breite von 1500 'Metern und machten dabei mehr als 300 Franzosen zu Ge fangenen. Bei Croir des Carmes (im Pricsterwalds) erfolgte heute nacht der erwartete feindliche Gegen angriff, er wurde abgewicsen. Am Sudel (in den Bogescw wurde ein feindliche? Grabenstück erstürmt und für die feindliche Verteidigung unbrauchbar ge macht. In der Champagne südwestlich Suippes be warfen unsere Flieger mit Erfolg ein feindliches Truppen lager. Oberste Heeresleitung, Der Sieg de? Kronprinzen bei St. Mibiel ist al? militärische Leistung gewiß von großer Bedeutung, die aber durch den moralischen Gehalt noch über- troffen wird. Dadurch erhält dieser Sieg eineu sehr großen Wert, zeigt er doch, daß unser Heer allmäh lich stark genug zu einer Offensive nach beiden Fron ten wird. Alle die schönen Meldungen der franzö sische! Blätter von der angeblichen Ermüdung Deutschland?, dir sie ans dem Aufrui eines sozial demokratischen Blattes geschlossen baden, werden durch diesen Sieg, der gerade zur rechten Zeit kam, als kindische Versuche gekennzeichnet. Und das ist sehr viel wert. Bekl e m m nug i n P a r i ?. Wie die .Deutsche Tageszeitenz" ans Scheveningen meldet, erzeugt die neue Argvnueuoffcnsive eine wachsende Panik in Paris. Trotz aller Peschwicb- t'gunasversnche der Regierung herrsche in den Wnn- delgängen de? Bourbonenpalastes ausgesprochener Pessimismus. F u r cb t v or de m W inte r. AuS bien' meldet die „Deutsche Tageszeitung"! Das Parüer Kohlenspndiiat sprach in einem Mani fest die Befürchtung ans, Paris werde im kommen den Winter frieren, wenn die Regierung nicht jo gleich die strengsten Maßregeln für die Verproviaw trerung lreffc Die Bergleute im Zentrum Frank reichs müßten auf die doppelte klahl gebracht werden Der „T mvs" bringt hierzu einen pessimistischen Brief ans London, nach dnn die Versorgung Frankreichs kann' möglich sein würde, weil aus Cardiff zuerst die peebündelen Flotten versorgt werden müßten. Der See-Krieg. T e r Ha fcn von Taressala m gesperrt! London, 7. Juli. „Dailn Chronicle" meldet aas Athen: Ein aiw' Ostafrika angekommener Reifender berichtet - die Teutsck>en hätten den Hafen von Ta ressalam geschlossen, indem sie ein Trockendock und ein kleines Kanon nboot quer in der Flußmündung versenkten Der Kreuzer „Königsberg" liege unbe schädigt lä Meilen stromaufwärts im Rufidiisluß und könne von den englischen Schiffen nicht erreicht werden. Die Engländer versuchten, den Kreuzer zu torpedieren, aber die „Königsberg'" sei durch wuc Schlammbank geschützt, in welcher der Torp do stek- ken blieb. Z w e i d eu t > ch e I! B o o t e b es ch ossc n. Nach einer Meldung des „Lok. Anz." ans dem Haag teilt das französische Marineministerium mit, daß zwei deutsche Unterseeboote am 4. Juli v-m fran zösischen Tori edobooten im Aermelkannl bescho'sen wurden. (Mit welchem Erfolg? Darüber gi. t mau borsiwtigerweise kein.' Auskunft!) Ta? Wrack de r „Emden" soll gehoben werd e n. Haag, 7. Juli. Renker meldet ans Sdn.h: In Australien bildete sich eine Genossenschaft, die mit Erlaubnis der australischen Regierung versuchen will, das Wrack des Kreuzers „Emden", da? sich noch im mer bei den Kokosinseln im Indischen Ozean befindet, zu heben und nach Australien zu schleppen. Vom österneichisch-itqlienischcn Kriegsschauplatz. Wien, 7. Juli. Amtlich wird verlautbart: An der Scblacbtfronl im Görzischen trat zunächst ziemliche Ruhe ein. Nach dem vorgestrigen Siege hatten unsere Truppen noch einige zaghaft geführte Nachlangrifie gegen den Görzer' Brückenkopf und die Plateaustellungen aüznweiseu. Gestern eröffnete de ' Feind neuerdings ein heftiges Geschnhs ucr, dun nachts wieoer vergebliche Vorstöße schwächerer Kräf te folgten. Italienische Flieger warfen ans Triest Bomben ab, ohne erheblichen Schaden anznricbten. Im Kru-Gebiete griff der Gegner eine Felsknppe, welcher schon früh re Anür nguu um g'gol en hitteu, abenunlS an. Tie braven Verteidiger schlnaen den Angriff, Ivie immer, ab- Vor nuferer Stellung ist ein Leichenfeld. Im Kärntner nnd Tiroler Grenzgebiete dauern di? Geschützkämpfe stellenweise fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hoefer, F-eldmarschalleutnant. Beg ei sterung über den Sieg bei Görz. Budapest, 7. Juli. Sämtliche Blätter feiern in begeiestrten Ausdrücken das Znrückwerfen der ita lienischen Armeen bei Görz. Der „Pester Lloud" schreibt: Anngesicht? der Grüße der Leistungen nu ferer ruhmvollen Armeen verstummt die Sprache, und ehrfürchtiges Schweigen drückt beredter, als es die menschlichen Worte vermögen, unsere Empfiu- dnngen ans. „llssag" schreibt: Die italienische Nie derlage ist ein herber Schlag für Paris nnd London, wo man ans das Eingreisen Italiens die größten Hoffnungen gesetzt und auf die Herbeiführung der siegreichen Entscheidung gewartet hat. Vom öfter» eichisch-montencgr in ischcu Kriegsschauplatz. Wien, 7 Juli. Amtlich wird verlautbart: Auf den Höhen östlich von Trelünje fand in oen letzten Tagen ein für unsere Truppen erfolgreiches Gefecht statt. Im Angriff eroberten einige unserer Abteilungen nach kurzem, heftigem Kampfe eine mon- tenegrinistche Vorstellung nnd trieben die Montene griner au' die nächste Höhe zurück. TagS daraus ging zirka eine montenegrinische Brigade nach starker Ar tillerierorbereitnng znm Gegenangriff vor, erlitt je doch im Jener unserer Truppen derartige Verluste, daß sie nach einiger Zeit ans die Hnnptstellnng, ans welcher sie porgebrochen war, zurückging. Mehrere unserer Flieger grifsen mit Bomben und Masclünengewelufener erfolgreich in den Kampf ein. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Nom türkischen Hauptquartier. K o u st a n t i n o p e l, 7. Jnli. Bericht des Gooden Hanvtauartiers: Auf der kaukasischen Front suhr ans dem rechten Flügel unsere Kavallerie nach ernst haften Kämpfen fort, die feindliche Kavallerie gegen Osten znrüclznwerfen. Wir machten in dem Kampfe vom 4 Jnli eiue Anzahl Gefangene und Gewehrbeute. Aus der Dardauelleufront ist die Lage im allgc- nuinen unverändert. , - StlMN MG. Dresden. (Die Sitzung der Zlveiten Kammer/ dauerte am Mittwoch nur etwa IO Minuten. Es stäud lediglich die Schlußberatung über den Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Einspruchsrechts der. Kriegsteilnehmer bei der Einkommensteuer auf der Tagesordnung. Ter Zweck des Gesetzes ist bekannt Man darf den Kriegern nicht zumuten, während sie sich iin Schützengraben mit den Feinden aus der hat- beu Welt hernmfchlagen, daß sie dabei noch an den höhnischen Steuerfistus denken. Wenigstens sollen sic ihr Einspruchsrecht nicht verlieren, wenn sie es versäumten, die steuergesetzlich verlangten Angaben über ihr Einkommen zu macheu. Natürlich bezieht: süh das auch auf die deutschen Soldaten, die das iE'glück hatten, in Kriegsgefangenschaft zu fallen, und ebenso ans österreichisch-ungarische und türkische Kriegsteilnehmer, die in Sachsen ihren Wohnsitz hat ten. Auch bei Schul und Kirchensteuern soll eine Versäumung deS Einspruchsrechts oder der rechtzei tigen Angaben über da? Einkommen für die KriegS- keilnehmei keine weiteren Folgen haben. Der Gesetz entwurf wurde nach einer kurzen Erläuterung der D putot orsb s!l ss durch de i Beri.hlerstot er Mg. Kleinhempel einst mmig angenommen. — Der gegen wärtige zweite sächsische KrieaslandLaq tvird Ende der nächsten Woche geschloffen werden. Der Tag ist noch, nicht bestimmt.' Berlin. (Zusammenkunft der deutschen Finanz» Minister?- Tie F-inan,'.Minister der Bundesstaaten werden ans Cinladnng des Staatssekretärs des RcichsschatzamtcS am Sonnabend, den io. Juli in Berlin zu einer Besprechung zusammenkommen. Der Zweck der Z "fammenknnst ist, Ivie die , N. A. Z." schreibt, eine allgemeine Aussprache über die Fi nanzlage des Reiches und die mit der finanziellen KruaSiühruua rnsammeohängenden Fragen. - (Deutschfeindliche Umtriebe in belgischen Schu- liu? Ter Generolgouvernenr erläßt eine Verord nung. nach der mit Gefängnis bis zn einem Jahr«!- alle Lclup Boneu, SchnT iGr und Scbnliufpektoren. bestraft werden, die während der Taner der Besetz ung im Unterricht oder bei sonstigen Veranstalknn- aen der Schüle dentichs indlicbe Umnnebe oder Kund gebungen dulden, fördern, veranlassen oder veran stalten. Tic dentschen Bhörden sind befugt, zur Ver hinderung solcher Manifestationen die Schulräume zu bctreTn uud den Unt reicht zn b"wacben. Nach der Verordnung werden auch di'ieniaeu bestraft, d'e die UeberwacbuugSmaßuahmen, Ermittluugeu uud lln- tersuckmngcn erschweren und verhindern. Zuständige Gerichte für solche Uebertretungen sind die Militär gerichte. «Tie Rückkehr deutscher Zivilgesanoener aus Rußland ' Ans Stockholm meldet das „Berl. Tage- hlaE": 208 deutsche Zivilgcsangene sind Mittwoch! moraen mit dem Karnngirug a»S russischer Gefangen schaft in Stockholm angekommen. Sie waren meist: in Wologda interniert und klagten vielfach über Nahrungsmangel. s (Beurlaubung des deutschen Botschafters in Konstantinopel.) Ter deutsche Botschafter in Kon» stnntinopel, Freiherr von Wangenheim, ist seit länge» rer Zeit schwer leidend. Er hat drei Spmmer hin durch iu Koustautiuopel zugebracht uud ist durch! Krankheit fast niedergebrochen. Tie Aerzte bestehen unbedingt darauf, daß er tz Wochen nach Nauheim zur Kin: geht, nm sich zn erholen. Der Botschafter' bofst, daß er dann wieder in der Lage sein wird, ans ßimn Posten nach Konstantinopel znrückzukehren. Während seiner Abwesenheit wird Freiherr pou Wan genheim Pom Fürsten von Hohenlobe-Lanoenburg ver- treten werden, der ans dem Balkan mehrfache ver- wandkschafkliche Beziehungen link. Er ist ein Schwa ger des Königs von Rumänien nnd anch dem König von Bulgarien verwandt. M W II» M. Lichtenstein, N Jnli 1915. Tägliche Erinnernngen. 8. Juli: I70!> Schlacht hei Pultawa. 177'' Große lleberschwemmung in Küßnacht. ?8tU Dichter F. Bonn ck>. MiriSi gestorben. * Uetzer einen Besuch des Prinzen Ao- >an« von Sachsen in Lemtzcrg am 5 Juli wird ZUS den' KriegSpresseguartier in Wien gemeldet: Ztr einem Besuche der deutschen Südarmee traf Prinz Johann Georg von Sachsen mit kleinem Gefolge in Lemberg ein. Vor dem LaudHanse fand ein feier licher militärischer Empfang statt, an welchem der Armeetommandant, General der Kavallerie von Balun Ermolli mit dem engsten Stabe, eine Ehren kompanie unter Führung des ArmeckomMandanten! Oberst Wolmn, sowie einer Offiziers- und Mann- schastspatconüle des den Namen de? Prinzen füh renden K. und K. Infanterie-Regiments Nr ll teil- nahmen. Die Tapferen kamen direkt aus der Kampf front zur Begrüßung und repräsentierten sich vor-- züglich. Ter Prinz sprach seine besondere Freude aus, sein Regiment hier begrüßen zu können unk» beglückwünschte den siegreichen Armeefnhrecr Böhm-» Ennolli zn den glänzenden Leistunaen der 2. Armee, die durch die Eroberung Lembergs gekrönt wurden^