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seien. weil sie ausgebessert worden müßten Tic Znrückzietziing der Schiffe könne sich aus der Not- Wendigkeit von Dislokationen ergebe» haben. Tie Turiner „Stanipa" erfährt ans Sofia, das; die englische Flotte mit der Bl schade der gesamten griechische» Miste begonnen habe. Tie griechische Regierung habe in London energischen Einspruch er- hoben mil der Begründung, das; die Blochade eine Verletzung der griechischen Neutralität darstelle. Ei» italienisches Kriegsschiff unter salscher Alaggc. A t h c u , 9. Juli. Ein unter griechi'cher Flagge salirender Dampfer, welcher Benzin und Oel gela den batte, ist in den griechischen (bewässern von einem griechi'che» Kriegsschiff aufgebracht und nach Kvr- sn geschlevvt worden. Dier ergab sich, daß das Schiff zur itatieuischen Kriegsflotte gehörte und von einem Marineoffizier befehligt wurde. Nach dieser Fest stellung muß die Angelegenheit ans diplomatischem Wege geregelt werden. I» Athen hat dieser Borgang die grünte Entrüstung hervorgerusen. Der deutsche Heeresbericht. Aus dem östlichen und südöstlichen KriegSsthau- plahe ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung. Der österreichische Generalstabsbericht. Wien, 9. Juli Amtlich wird verlautbart: Tie allgemeine Lage im Nordvsten ist unverändert. In Russisch-Polen wird auf den Höhen nördlich Krasnil weitergekämpft. Wie an den vorhergehenden Tagen, wurden auch gestern an mehreren Stellen der Front äußerst heftige russische Angriffe zurück- geschlagen. Westlich der Weichsel wurden alle genommenen russischen Vorstellungen behauptet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Der Kricqsrat beim Grostfärsten Nikolaus. London, 9. Juli. Tie „Times" melden: Ter Kricasrat, der vor einiger Zeit im Zelte des Groß- sursten Nikolaus im Beisein des Zaren und mehrerer Minister stattsaud, und drei Stunden dauerte, ist von allergrößter Bedeutung. Wir nehmen an, das; or im besonderen zwei Hauptfragen behandelte, näm lich 1. ob die russischen Armeen bis hinter den Bug znrückgehcn sollten und die Weichselfestungen War schau und Iwangorod Preisgaben sollten, und 2. ob die russischen Südarmeen da bleiben sollen, wo sie sind, das beint im Südwellen Ruhlands, oder ob sie sich nordwärts zurückziehen in linken Bom österreichisch-italienischen Kriegsschauplatz. Wien, 9. Juli Amtlich wird verlautbart: An der tünculändischen Front herrschte gestern ver- hältnismäßig Ruhr. Ein italienischer Flieger war bei Görz zu einer Notlandung gezwungen. Im Kärutncr und Tiroler Grenzgebiete Geschütz- lämpse und Scharmützel. Ein Angriffsversuch zweier feindlicher Bataillone auf den Col die Lana (bei Buchcnstciw wurde abgewiesen. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. F ortd a »er der I s o n z o s ch l a ch t. Zürich, 9. Juli. Ter „Züricher Tagesanzeiger" meldet von der Jsonzo-Frvnt: Tie .Kämpfe dauern mit unverminderter Heftigkeit fort und scheinen sich zu. einer neuen Riesenschlacht zu entwickeln. Tie Zn- i ückdrängung der Italiener wird auch von neutra len Berichterstattern gemeldet Jedenfalls steht ein wandfrei fest, das; die Italiener noch an keinem ent scheidenden Punkte festen Fns; fassen konnten. Tie Spionenjagd. B o logna , 'N Juli. Tas Militärgericht hat die Verhaftung des Hbereu und dreier Patres des .2a puzinerkloslcrs in Cvmacchio lvegen Spionage in der Provinz Sondrio verfügt. In der »ricgszone dauert dis Ausweisung verdächtiger Geistlicher an. Ter Präselt ordnete dir Ausweisung des Uanonikns der »irclle von Bormio an. Bom türkische» Hauptquartier. g o n It 7 nti n o pkl, 9. Juli. 'Meldung der Ag. Millie Tie Mitteilung des Hauptanartiers über die Tardanellensrout besagt: Am 7. Juli kein wichtiges Ereigilis bei Ari Bnrnn. Bei Sedd ül Bahr nahmen unsere Trnvven zivei feindliche Schützengräben vor unsereln rechten Fliigel und besetzten sie. Unsere aus dem Zentrum abgesondten Erkuudmigsabteilun- gen überrannten feindliche Gräben und erbeuteten eine Menge Munition nnd Pioniergerälr. Am lin ken Flügel dauert leichtes Artillerie- nnd Jusan- tericfeuer, sowie das Bombeuwerfen an. Am Vormit tag Ivars ein feindliches Flugzeug drei Bomben ans Gallipoli, ohne Schaden anznrichten Unsere Batte rien in Kleinasien zerstörten eine feindliche Lan- dungsbrückc bei Tete Bnrnn nnd nahmen dm Zelte des feindlichen LaaerS unter Feuer An den ande ren Fronten hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Senkst« leit. Dresden. (Sächsischer Landtag) Ans der Tages ordnung der gestrigen Sitzung der Zweiten Wammer stand die Schlustberatttug über das Dekret Nr. 11 bötr. die auf Grund von Paragraph 88 der Berfassungs« urkunde erlassene Beiordnung über die Errichtung von Gemeinde- und Schulsparkassen und üt>er die hier zu eingegangenen Petitionen. Nach längerer Aus sprache, in der Minister Gras Vitzthum v. Eckstädt wiederholt das Wort ergriff, wurde der TeputationS- antrag einstimmig genehmigt. In der Sihung der Ersten Wammer sand der Entwurf eines Gesetzes über das Reklamationsrecht der Kriegsteilnehmer bei der Einkommensteuer glatte Genehmigung. Berti», 10. Juli. (Tie deutsche Antwort auf die amerikanische Note» vom 10. Juni ist dem amerikani schen Botschafter in Berlin überreicht worden. Sie legt noch einmal die Borgänge dar, die Deutschland zu dem UnierseebovtSkrieg zwangen und hält an ihrer Auffassung des Falls der „Lusitania" fest. Tie kaiserliche Negierung wiederholt dabei die Zusiche rung, das amerikanische Schisse in der Ausübung der legitimen Schiffährt nicht gehindert, und das Leben amerikanischer Bürger ans neutralen Schiffen nicht gefährdet werden sollen. Sie macht weiter Vorschläge über die Sicherung des amerikanischen Pasfagjerver- tehrs nnd Schaffung ausreichender Verkehrsgelegen- heit usw Tie Note schlieft: Ter Herr Präsident der Bereinigten Staaten hat in dankenswerter Weise sich zur Uebermittelnng und Anregung von Vorschlägen an die grvs,britannische Regierung, insonderheit we gen Acnderung des Seekrieges, bereit erklärt. Die kaiserliche Negierung wird stets von den guten Tien- nen des Herrn Präsidenten gern Gebrauch machen nnd gib! sich der Hoffnung hin, das;, seine Bemühun gen sowohl im vorliegenden Falle wie auch für das grvfe Ziel der Freiheit der Meere zu einer Verstän digung führen werden. Nach den vorliegenden Stimmen der Berliner Zei tungen sind diese mit Ton und Inhalt der deutschen Note einverstanden. Sic äußern sich zumeist in dem Sinne der „Boss. Ztg.", welche wie folgt schreibt: „Tic Note sei fest nnd würdig und bedeute die unbe dingte Klarlegung des deutschen Standpunktes, wäh rend Feinde versuchten, uns unsere Waffen gegen den Aushungerungskrieg vorzuschreibcn. Die ame- I rikanische Regierung brauche es sich in Zukunft nicht mehr gefal'cu zu lassen, daß amerikanische Bürger von den Engländern als Versicherungspolice für Schiffe I mit genihrlicher Ladung geschartert werden. Teutsch- I land befreie Amerika aus englischer Sklaverei." <Tie Petrolenmznteilung.) Amtlich. Nach der I Bekanntmachung über Höchstpreise für Petroleum und I die. Verteilung der Petroleumbestände wird der I Reichskanzler die Grundsätze bestimmen, nach welchen I die Verteilung der Petroleumbestände an die Berbrau- I cher zu erfolgen hat. Diese Bestimmung tritt sofort t in Krost. Die weiteren Bestimmungen, namentlich I die Bestimmung über die Höchstpreise, treten am 15. I Juli in Kratt. I «k I ösnkgesckLft I ti-VlI Mill W NWm. s MM»«IIW»IIIIIWWI« WIMM!« Ass W »is M. Lichtenstein, 10. Juli tnlä. Tägliche Erinnerungen. t» Auli: 1509 Calvin geboren. 1581 Wilhelm I. v. Oranien ermordet. >w.>! Taguerre -Photographie) gestorben. 18H0 Treffen bei Kissingen. * * * 11 Fuli: 1708 Schlacht bei Oudeuaarde. 18(>:r Friede von St. Julien. 1859 Friede von Villasranea. 1882 Jugendschriftsteller Franz Hoffmann gestorben * Billiges Fleisch, Zu der Mitteilung, daß in Friedrichsgrün cErzgeb.) das Pfund Rindfleisch !B Pfg. tostet, also verhältnismäßig billig ist, be richtet mau aus Marbach (Flöhataß, das; dort das Rindfleisch noch bedeutend billiger zu haben sei. Zum Beweise dessen sind einige Anzeigen-Ansschnitte ans dem Angustnsburger Wochenblatt beigefügt, ans de nen zu ersehen, ist, daß Rindfleisch allerdings schon zum Preise von 7-', bis 100 Pf. angcboten wird. Es wird noch geschrieben, das; das Fleisch wirklich gut sei, und daß man die Preise dort seit cinem Viertel jahre habe. Tie Anzeigen rühren freilich nicht von l Fleischermeistern, sondern von Landwirten her, LüL 1 ihre "Rinder verpfurchen lassen. * Die Lichtensteiner Kammer-Lichtspiele I bringen für dieien Sonnabend das große militärisän» l Schauspiel „Ich kenne keine Parteien mehr", das I uns mit den neuesten Äriegseinlagen wiedn mitten I hinein in das gegenwärtige Weltringen führen wird. I Dazu kommen noch einige ändere interessante Cin- 1 lagen * Das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen; l tvnrde auf dem westlichen Kriegsschauplätze dem Bi- ! zeseldwebel Max kitzlig, Solin des .Herrn Post- I schnsfners Moritz Uhlig, liier. Herzlicher Glückwunsch I zu dieser ehrenvollen Auszeichnung! * Thoufelds Lichtspiel-Theatcr hat für mor» I gen auch wieder verschiedene fesselnde militärische I Films erworben; dazu treten noch manche andere I packende Aufnahmen. Die Wettervorhersage für morgen lautet: ! Wechselnde Winde, zeitweise Trübung, zu warm, Ge- I witterncignng, sonst kein? wes m Ziehen Niederschläge. I * Auch eine »Folge des Krieges. Während I die Väter vieler Kinder im Felde weilen, die. Mütter I nnd erwachsenen Angehörigen ihrem Erwerb nach- I gcbcn, ist sich außerhalb der Schulzeit die Jugend ! vielfach selbst überlassen und, es macht sich bei iHv l Verwilderung bemerkbar. Davon spricht eine I amtliche Bekanntmachung des Stadirotes von :Nitt-> I wcida, in der es n. a. heißt: Ein großer Teil der I Schnljngend verwildert mehr nnd mehr. Knaben und I "kßädchcu betragen sich roh nnd schrecken nicht vör l Verletzung von Private gentnm nnd Be chädiguug der I Felder nnd öffentlichen Anlagen zurück. Diese Be obachtung erfüllt alle, die die Verantwortung für das Heranwachsende Geschlecht tragen, mit banger Sorge, sie verpflichtet, sie aber auch, mit unerbittli cher Strenge nnd unter Anwendung aller zu Ge bote stehenden Mittel der Gefahr zn wehren. El tern und Erzieher werden daher dringend gebeten. Behörden nnd Schule in diesem Bemühen nachdrück lich zu unterstützen. Ferner dürfen sich abends nach 9 Uhr Kinder nicht allein ans der Straße anfhalten. s Dieselben Erscheinungen, über die der Stadtrat von Mittweida Klage führt, treten hei den Kinderlr leider auch hier zutage. Daneben aber beträgt sich auch ein Teil der schulentlassenen Jugend beider lei Geschlechts in den Abendstunden in einer Weise, daß es jedem Vaterlandsfrennd im Herzen weh tim muß. wenn er sicht, daß diese entarteten Menschen: von der großen Zeit, die Deutschland gegenwärtig durchlebt, für ihr inneres Wesen noch nichts profi tiert haben. DaS Toben und Schreien, auch Schiv» ßcn, war z. B. im Stadtpark in den letzten Tage» gegen 10 Uhr abends und noch später so arg, daß es dringend nötig wird, mit scharfen Mitteln gegen! derartigen Mong vorcugehen. * Ei» Opfer des Weltkrieges geworden ist nun auch der Landwehrmann Paul Gustav Krüps- gans von hier, der infolge Brustschnsses den Hel dentod fürs Vaterland erlitt nnd die trauernden: Seinen im tiefsten Schmerze zurückläßt. Wir drücken ihnen in herzlicher Anteilnahme die Hand: der Na me des Heimgegangenen aber wird hier unvergessen bleibcn' * Einheitliche Bckämpsuttq des Lebens mittelwttchers in Bahcru. Amtlich wird der Korrespondenz Hoffmann in München mitgeteikt, daß hiu'ichlkich der Beknupsung des LebensmiZZwn cberS schon am l>. Juli ein einheitliches nnd entschiedene« Vorgehen der für Bagern zuständigen militärischen Befehlshaber vereinbart wurde. Es wäre dringend zn wünschen, da'"' auch für das übrige Reichsgebiet nach baherischem Muster verfalnen würde. Tie in Bagern gcgeu de» Wucher eiugeführten Ma'nchnwn bewegen sich übrigens ganz in der Richtung der Vorschläge, die der Zittauer Oberbürgermeister Tr. Külz gemacht hat. * (M Ji Halbreife Wald- und Garten» früchte darf mau iu .Kriegszeiten nicht pflücken. So würde z B der Ertrag an Heidelbeeren bedeutend eraiebiger sein, wenn umn die Früchte erst in voll» reißm Zustand eßn'ammelt Jin J^Gresse der Volks- ernährnna und des wirtschaf'lichen Durchhaltens aber müsst'v wir darauf bedacht sei», eine möglckst reiche Ausbeute von allein zn erzielen, was Feld, Wald nnd Garten bringt. * Dir I lig. Bcrlnstlistc der Kgl. Sachs. Armee? enthält u. a. svlgende Namen: Gefallen: Müller, Kurl, Soldat aus Lichtenstein. Engelmann, Paul, Soldat aus Schlunzig. Meinhard , Alfred, Soldat aus Lichtenstein. Scheibner, Mar Will», Gefreiter aus Hohndorf. K o b e r . Van! Emi! Ma> tin, Soldat ans Lichtechtes». B ochma n n , Ernst Artur, Unteroffizier aus Mülsen St. Niclas. Leicbt verwundet: Lauge, Alhcrt, Unteroffizier aus Mülsen. Uhlmann. Adolf, Unteroffizier aus Callnberg. I a e o b n , Kurt Albert. Gefreiter ans Nicderlnngwitz. D e a e n h a rdk. Friedrich Kart, Gefreiter aus Mül» sen St. Niclas. V e r in i f; t : W ittezek, Max, Soldat aus Oelsnitz i E. Eichler, Max, Soldat aus Heiurichsort. »