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Früher Wochen- Md Nachrichtsblatt MgMM W MM MU?a»M WW 8t.Wtii, SÄnKM Mm«, MSM Mmskls, Wsc» AWlH . ki-Wek 8MM Ai« WmMt MU»M M AMki» Amtsblatt für das Amtsgericht Md den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung tm UMLsgerichtsbezttk - -——> - «S. Jahrgaug. ————— ——- ' Nr. 85. Sonnabend, den 12. April 19 W. Diese« >vla» erscheint »»glich, nutzer Sonn. mW Festtags, nnchwttlngS Mr des solgerwen Tilg. — «ternliührlrcher Be,ugSrM L M!. durch die Post bezogeMI. Li Psg. — Simeine Nummer »0 Pfg. — Bestelimgen »etmen «»ter »eschLftrstelle, WUHelm SberE »ratze Ld, olle Postonstalten Postboten, sowie diMuStrüger eMgegen. — Inserate werden dte wnsgeivaltene »«runo^ue «>»»», ar auswärtige Besteller mit SV Psg. berechnet. — «eNamczeile «« Hf,. — Sernsprech-itlnschluß Nr. 7, I« omtltcheu Teste koste di- zweispaltige Zelle 7» Psg., für klurwLrtige M Psg. Telegramm-Adresse: T«,et!«tt. Lichte xftei«. Süßstoff auf Brotkarte, 1 Päckchen 25 Pf. Nr. 1467—2180 bei Lietzmann, Nr. 2181—Ende und 1—250 in der Apotheke. Familien bis zu 3 Köpfen 1 Päckchen, Familien mit mehr als 3 Köpfen 2 Päckchen. Bücklinge, L. M. K. B. Abschn. 24, Nr. 1966—2005 bei Frankenberger, Nr. 2006—2058 bei Madlo, Nr. 2059—2110 bei Mirus, Nr. 2111 bis 2150 bei Löschner, Nr. 2151-2190 bei Weiß, Nr. 2191—2210 bei Reinhold. Pfd. 55 Pfg. Butter Abschnitt K. der Landessettkarte, 50 Gr. 57 Pfg. Nr. 1—960 bei Dittrich, Nr 961—1650 bei Koch, Nr. 1651—Ende bei Wagner. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben die Geschäftsräume der Stadtverwaltung Montag, den 14. April 1919 für nichtdringliche Angelegenheiten geschloffen. Anzeigen über Sterbefälle werden an diesem Tage vormittags von 8 bis 9 Uhr entgegengenommen.. C a I l n b e rg am 9. April 1919. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Krankenbrot- und Zwieback-Böckerei M für die Dauer eine« Vierteljahres Herrn Bäckermeister Bruno Lasch übettragen worden. Der Ortsernührungsausschuß für Eallnberg. Bücklinge Sonnabend, den 12. April 1919. Auf den Kopf V« Pfund für 50 Pfg.' Lebensmittelmarke L — Marke 38. Nr. 1101 — 1300 von 8—9 Uhr, Nr. 826—1100 von 9—10 Uhr. Fleisch-Verkauf. Sonnabend, den 12. April 1919 bei Härtig, Schubert, Schramm und Michael. 125 Gramm für Erwachsene — 60 Gramm für Kinder unter 6 Jahren. Gastwirte «nd Urlauber nur bei Schubert. Der Ortsernöhrungsausschuß für Sallnberg. Kurze wichtige Nachrichten. * Aus Ckristiania wird gemeldet: Die Verhandlun- «en wegen Keufes der englischen -Heringe und weg » ,hrer Ausfuhr nach Deutschland nähern sich dem Ab schluß. Angesicht? der Zunahme der Streikbewegung hat Lie britische Besatzungsbehörde in Köln jede Zusam menrottung auf der Straße verboten. Personen, Sie sich an Zusammenrottungen, Umzügen und dergleichen beteiligen, setzen sich schweren 'Strafen aus. Das Er scheinen dec f^ialdemrkratischen „'Rhein-Leitung" ist von der chrit schen 'BesaMngsbehörde auf 2 Tage verboten werd n. * Tie Kchlennot infolge des Bergarbeiterstr-ikS im Ruhcrevier ist derart, daß die Eisenbahndirck ton Kas sel die vollständige Betriebseinstellung erwägt. Der Zugverkehr ist ab heute bereits aus das Mindestmaß ^beschränkt. , * Ter Streik der Berliner Bankbeamten hat am Donnerstag zu- einer völligen Schließung aller Ber liner Banken und ihrer Depositenkassen mit Ausnahme dec Berliner Handelsgesellschaft geführt. Auch unter den Dresdner Bankbeamten herrscht Streikstimmung. * Laut „Düsseldorfer Zeitung" hat die befgische Ab- -eilung im Düff-ldvrfer .Hafen, die die Lebensmittel versorgung überwacht, bekannt gegeben, daß an di" ÄUZständigen Arbeiter keine Lebensmittel verteilt werden sollen. * Nach einer direkten Meldung aus Bamberg sind sÄntliche "Fernsprechverbindungen von Nordbahera müh auswäG- eingestellt worden. Die Maßnahme läßt auf große mAitärische Vorbereitungen des Mi nisteriums Horsmann schließen. Regierungsslieg.r ha« den hunderttausend!: von Flugblättern über München abgeworsen. in denen die Regierung Hoffmann an- Mndigt, daß sie kräftige Maßnahmen gegen München unternehmen wird. —Wie die „Reichspost" aus W»m meldet, Hadder italienische Oberkommandierende d e militärische "Sperrung der Grenze gegen Bayern unge ordnet. Jeder Verkehr mit München i7t eingestellt, worden. Tie Bewaffnung des Proletariats hat begon nen. Tie Unabhängigen sollen von den Kommunisten abgelöst worden sein. Noskö droht mit einem bewaff neten EingrGwn in München. * Tie Vertreter des Zechenverbandes 'm Ruhr - revier erklärten sich bereit, die 7-Stundeuarbeit für die unter To»» beschäftigten Arbeiter einschließlich Ein- und Ausfahrt zu bewilligen; die Arbeitszeit der Lagearbeiter bleibt unverändert. In Essen schaff ten die Rim'erungstruppen Ruhe, in Düsseldorf setze»' sich die Unruhen fort, eine Anzahl Personen hat bei den Schießereien den Tod gefunden. Es ereignen sich bestialische Mißhandlungen von Soldaten * Die „D. A. Ztg." warnt vor einem neuen EUen- Lahuerftreik, der uns nicht nur dem Hunger >on- Lem auch der .Entente preisgibt. Sie wird bei einer Störung der Palentransporte auf Danzig nicht ver zichten. / * In der sächsischen Volkskammer wurde gestern u. a. ein Antrm auf Abänderung des Feuerbestat- tungsgesetz/s bersten. Der Minister Uhlig versprach eine Regierungsvorlage nach den Wünschen der An tragsteller. WMWWÄ Weimar, 10. April. Die erste Lesung des Etats wird fortgesetzt- Ministerpräsident Scheidemann: Das wichtigste außenpolitische Ereignis seit der Vertagung des Hauses war der Abschluß der Ver lauf lunger» über den geplanten Durchzug der p oln i- schen Armee durch Danzig. Dabei »st es ge lungen, unsere Gegner von einem Plane abzubriugcn, welcher eine deutsche Provinz schwer gefährdet hätte. Die Trime zum Vertrage soll das Kennzeichen des neuen Deutschlands sein- Daneben steht die Treue zu uns selbst. Ihr Gebot zwingt uns zur unerschüt terlichen Wahrung derjenigen deutschen LebenZinte! ei sen, ohne di- weder ein nationales noch ein stacwn- ches Dasein möglich ist. Es ist daher ein Gebot der Ehrlichk.it, wenn wir nur solche Verpflichtungen über nehmen, welche mit unseren Lebensinteresscn in Ein klang gebracht werden können, und die Treue gegen die Allgemeinheit, das heißt die Betätigung unes Gnstes lückhaltloser Versöhnung allen Völkern ggen- über. Wir wollen eine gleichmäßige Annäherung an aste Völker. Wir wollen gern dem russischen Vo ke die Biuderhünd reichen, wenn es auf die gewaltsa me Propaganda des Bolschewismus verzichtet. Wenn, wir in b.-zup auf Elsaß-Lothringen auf eine Volks- alstlnnmung drängen, so tun wir es nicht in der Hoffnung, »inen Punkt des Wilson-Programms zu enthaften, iondern um für alle Zukunft Wvanch stdee i oder neu»' Entschuldigungen gegen Vergewaltigungen aaszuräom.m Wir leiden sehr unter der noch im mer andauernden Znrückhaltung unserer B üoer und Söhne in KZ ochgefangeuschaft. Deutschland matz in der Bitternis seiner Niederlage wenigstens den Trost basten, einen Sieg errungen zu haben, den Sieg über den Militarismus. Wird aber Volksvertretung und Regierung in der Lage sein, diesen unseren Willen zur Völler Versöhnung zur Geltung zu bringen ? einer Zeit, in der endlich für unser ganzes, durch Un terernährung nnd Entkräftung gequältes Volk ein" Erhöhung der Ration winkt, wo die Blockade shh lockert, der Hung.rkrieg die Waffen streckt, in diestn Augenblick ruhen Hunderttausende von Händen, dir allein durch ihre Arbeit die Zahlungsmittel schaffen können, ohne die es kein Pfund Mehl und Speck fim unsere Frmuen und lKinder gibt. (Lebhafte' Zustim mung.) Mir wenden uns gegen die Räterepublik nickst pur Ms Gründen der Weltanschauung, nicht bloß aus inilerpontischen Gründen, weil wir in ihr die Zr?- störerin res letzten Restes staatlichen Zusammenhaltes sehen, sondern wir wenden uns gcgeir sie, weil will den Frieden wollen. Wir führen mit dem Chandra nie mu..- der Räterepublik einen Kampf auf Leben u« Tod nur des Friedens willen, ohne den wir zugrunde gehen. Wir brauchen das große Weltbüuduis, deck Völkerbund in dem gleichberechtigte Völker sich ;rm" entwickeln können ohne die alter» Fesseln der Rü- stnngen und ohne die neuen Laster» bolschewistischer Bürgerkriege, Ich rufe - dem deutschen Volke zur Mache und seht um Euch, erkennt den Abgrund, der sich vor Euch anftut. Einig sein in der Abwehr der Raterevuolie. heißt, sich zusammenfinden, in dm gro ßen, das ganze Volk zusammenfassenden Partei, deren ' einziges Programm jetzt lauten muß: Gebt uns veA allein Frieden. (Beifall.) Die Verhandlungen Be) irr Berti»' tagenden Rätekongresses begleiten wir mkt Inter esse und mit den besten Wünschen. (Lebhaft:« Beifall.) < > Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.): " In diesen» Augenblick drängt eK uns, einen Apostl an Oos Westg.wissen zu richten. Wir stehen am Ende Vos fürchterlichsten Krieges. Wir erheben im gegenwärtigm Augenblick warnend unsere Stimme,- und ich spreche in» Namen der ganzen Nationalver sammlung, wenn ich diesem Schmerzensschre» eiueR bis zum Acußersten gequälten Volkes Ausdruck gebe-, Für den Fri neu erheben wir drei Forderungen oha? sie es eine 'Einigung' nicht geben kann: Rwr- muag des besetzten Gebietes sofort bei FriedensschluA Rückgave unserer ßlefangenen und Aufhebung deck Blockade. (Stürmischer Beifall.) Die Aufhebung deck Blockade mntz er'elgcn, damit das nnwind ge Sch-aU- fpiel des Hnngerkrieges ein Ende nimmt. Wir erhe- bei» laut ui d feierlich Einspruch gegen das vielfach! une'.hörte g-uvalttätige Vorgehen unserer Feinde in den besetzten Geboten. Im Namen meiner linksrhei nischen Freunde spreche ich es erneut aus, 'daß, sie -in dieser schwe»eu Schicksalsstunde nuferes Volkes alle Senkerwüusche zurücksielwu uud un.rbit lich auf dem Stank vunkt ststen, daß sie deutsch bleiben wollmw iBufckl.) Wenn wir so die Unantastbarkeit unseres deutschen G Bietes verlangen, so verlangen wir auch, daß beim Friedrnsschlnß nns unsere Kolonien nicht wegcgnrmmen werden. Wen»» der Völkerbund zuswu- di scr Gelegenheit mein tiefstes Bedauern anssprcchcn, daß es in Tiiitschlankt Männer gibt, die (stauben, »ins die Schuld an» Kriege, anfbürdeu zu tyuncu. vstl- lcicht in d.r wohl geeigneten Auffassung, daß das, Eingeständnis nnwrer Schuld unsere Feinde miloer, stimmen würde. Wenn der Friede nicht ans dem ^n d! kommt, muß Dentschland als vollberechügteA Mwgsted in ihm ausgenommen werden. Bei di-ßw Gelegenheit spreche ich namens Meiner polstckchtM Frcnnde noch einmal den dringenden Wunsch anG daft in die Krcike der Schiedsrichter beim Völkerbund auH der Papst .inbezogen werden möchte. Ich mntz be«