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' Mit einem Ruck blieb der Solm vor dem Pater Dtehen.. ? „Du ruinierst den Jungen durch Deine Nachgiebig- kcit, Papa.. Er bat nun einmal das leichte Blut der Falken, und cs ist unumgänglich notwendig, das; wir ihm beizeiten Zügel anlegen. " Dunkle Glut stieg in das Antlik des alten Herrn. Seine blauen A ugen blitzten, und seine borstigen, weiten Haare sträubten sich ordentlich. „Willst Du mir Vorschristen machen? Meinst Du, .-ich wüsste nicht, wie man mit einem solchen Jungen -umgeht?" „Vielleicht erinnerst Tn Dich, Papa, das: er doch auch mein Junge ist, und das; ich wohl auch noch «in Wort mitzureden habe.. Wenn das leichtsinnige Verschwenden nicht anshört, dann werde ich Volkers Versetzung in ein billigeres Linienregiment beantra gen.. — So gebt es nicht weiter!" „Obo, mein Sohn, da habe doch auch ich noch zu entscheiden.. Die Falkensteins haben immer bei der Garde gedient ." „Die Falken aber rüsten sieb von Generation zu Generation mehr zu eigenem, kühnem Flnge in die Weite, Vater, das darfst Tn nicht vergessen.. Was würdest'Du sagen, wenn ich Dir verrate, das: Volker in der Residenz eine sehr ernsthafte Liebschaft mit einem Mädchen angeknüpft hat, mit dem eine Hei rat ganz ausgeschlossen ist?" „I, da soll ja gleich ein heiliges Kreuzdonuerwet- 4er dreinschlagen.. Hat er Dir das selber erzählt?" (Fortsetzung folgt.) Vereinsnachrichten. *— Kreistag. Der Verband der evangelisch-lutherischen MSnner- und Jünglingsveretre des Nledererzgcbirgiscken Kreises dem die Orte Hohenstein-Ernstthal. Lichtensiein-Callnberg, Ober- lungwik, Gersdorf, Lugau, Oelsnitz, Stollberg, Wildenfels und Hartenstein angehören, hielt am Sonntag seinen diesjäh rigen Kreistag in Gersdorf ad, der von mehr als 300 Mit gliedern und Gästen besticht war Im Gottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche pred'gte Herr SuperintendrntHerrmann,Stollberg, aufGrund des 48 Psalms 2- 12. mit dem Weckruf: 1. Ternsches Volk, fürchte dich nicht, glaube nur; 2. Deutsches Volt, bleibe ein Gnttesvolk und leg« Ehre ein auf Erden. Die Nachversammlung im Gasthof ,zum grünen Tal" war ebenso stark besucht, der große Saal war voll besetzt. Im Mittelpunkte derselben stand nach den üblichen Begrüßungsansprachen rc. ein Vortrag des Herrn Pastor Wendelin aus Dresden über „Die deutsche Jugend und der Krieg" Die größte Aufgabe sei es, zu kämpfen ge gen die zwei schlimmsten Feinde der Jugend: die dösen Ver führer und den Alkohol Den Jünglingen gab er die beher zigenswerte Mahnung, sich würdig zu zeigen der großen Zeit dmch Führung sittlichen Lebenswandels, damit ein Volk er wachse ohne Makel. Der Redner kam zu dem Schlüsse, daß durch den Krieg mancher, der bisher der Kirche teilnahmslos ja feindlich gegenüber gestanden habe eines Besseren belehrt und der Kirche wieder gewonnen worden sei Den beifällig ausgenommenen Vortrag umrahmten Posaunenchöre, Deklama- tionen, Gesänge und Solovorträge. Mit einem Schlußwort de« Herrn Pastor Hildebrand, Gersdorf, und mit Allgemein- gesong erreichte die wohlgelungene Feier ihr Ende. Letzte Telegramme. Feuer. Päris, 15. Juni. „Petit Parisien" meldet aus Toulon: Im Arsenal von Toulon ist ein Brand ausgebrochen, der bald gelöscht werden konnte und nur geringe« Sachschaden angerichtet haben soll. L o ndvn, 15. Juni. Am Sonntag abend brach in dem Londoner Hafen Feuer aus. Etwa 50 Tonnen: Kopra wurden zerstört. Das Feuer sprang aus eini ge Schiffe mit Holzladungen über. , L h o «., 15. Juni. „Progres" meldet aus Besancon: Die großen Mühlen von Tarrognvz in Besancon, die von der Militärverwaltung requiriert worden waren, sind durch einen Brand zerstört worden. Tie Mühlen sind auch im Jahre 1870 abgebrannt. Boni türkischen Hauptquartier. K onstantinoPe l, 14. Juni. An der Kaukasus front ging der Feind gestern aus der Richtung von Dltp vor. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß un sere Truppen gegen ihn vorrückten, zog er sich eilends zurück und ließ seine Stellungen völlig im Stiche. Wir besetzten sie. An der Tardauellcufrvut schossen gestern zwei fcindliche Kriegsschiffe unter dem Schutze von 7 Tor-, pcdobooten ungefähr 90 Granaten auf einige uuse- rcr Stellungen bei Ari Buru« rind Sedd ül Bahr. Die Wirkung war aber ergebnislos und die Schiffe zogen sich auf Jmbros zurück. Zn Lande fand bloß, schwa cher Austausch von Artillerie- und Jnfanteriefeuer statt Unsere auatolischeu Batterien richteten ein er folgreiches Feuer auf den Feind Am 24. Mai er schien ein englischer Kreuzer vor der kleinen Stadt Mohcch an der Küste von Medina am Roten Meere .und ließ ein Flugzeug über dieser Stadt anfsteigcn, welches durch das Feuer unserer Soldaten beschossen wurde und inS Meer stürzte An den anderen Fron ten keine Veränderung Der Luft-Krieg. Pa ris, 15. Juni. Nach dem „Matin" beschloß der Munizipalrat von Paris, jedem französischen Flie ger, der ein deutsches Flugzeug im Umkreise der Bannmeilen von Paris zum Absturz, bringt, eine Prä mie von 5000 Francs zu bezahlen. Eine neue Erklärung Bryans. ! Newhork, 15. Juni. (Reutermeldung.) Brhan hat wiederum eine Erklärung veröffentlicht, in wel cher er sagt, daß die Note nach seinem Abtreten be trächtlich abgeändert worden sei. Diese Aeudcruug sei aber nicht hinreichend gewesen, um eiu Zurück- ziehen der Demission zu rechtfertigen. Brhan zwei felt. nicht, daß im Kriegsfälle das ganze Land Wilson unterstützen würde. Eine Belohnung für italienische U-Boote, Paris, 14. Juni. „Temps" berichtet aus Rom: Der Verband der italienischen Schiffskonstrukteure hat eine Belohnung von 15 000 Lire für die Besatz ung des ersten italienischen Unterseebootes oder Tor- pedoböoteS ausgesetzt, welches eine erfolgreiche Mioir ausführt. Zur Kriegslage. Zürich, 15. Juni. Nach einer Meldung der „N. Zür. Nachr." aus Paris schreibt Senator Berengar- im PariS Midi über die Kriegslage: Jetzt können die Deutschen mit all ihren schweren Geschützen aus Ga lizien zurückkehreni .And kklieder einmal versuchen, sich den Weg nach Paris zu bahnen Serbien und Montenegro. Sofia, 15. Juni. Nach hier eingetroffenen Nach richten sollen zwischen Serbien nnd Montenegro große Meinungsverschiedenheiten wegen Albanien ausge brochen sein. Tie Montenegriner fallen gedroht ha ben, sich den Albaniern anzuschließen, falls die Ser ben gegen Skutari zögen. Zum Sturmangriff gegen die Ruffen. Berlin, 15. Juni. Ueber die Durchbrechung der russischen Front im unteren Sangebiet wird verschie denen Morgenblättern aus dem Kriegspressequartier gemeldet: Es ist ein großer Erfolg der Verbündeten Armeen, der Widerstandsfähigkeit, den wir errungen. Der ganzen russischen Galiziensrout ist dadurch ein Stoß versetzt worden, dessen Wirkungen sich in der weiteren Entwickelung der allgemeinen Lage bald fühlbar machen dürfte. — Die „Frankfurter Zei tung" stellt fest, daß, mit den neuerdings 16 OG) Gefangenen, die Zahl der seit Anfang Juni gefangen genommenen Russen auf 100 000 gestiegen sei. Vom österreichisch-italienifchcu Kriegsschauplatz. Berlin, 15. Juni. Ueber die Kämpfe am Stils» ser-Joch wird der „Vossischcn Zeitung" aus dem Müustertale berichtet: Täglich sei Kanonendonner hörbar. In der letzten Woche hätten die Oesterrei-- cher die vor einigen Jahren oberhalb Terza Eanlo nierr. errichtete italienische Militärbaracke zusammen geschossen. Am 5. Jnni hätten die Italiener 80 Gra naten gegen das bekannte Hotel Ferdinandshöhe ab- geschossen, von denen nicht eine einzige traf. In der Nacht sei die ganze Grenze stets hell beleuchtet von italicnischen und österreichischen Scheinwerfern. Als Fliegerinstrukteure seien die Franzosen Bedri» nes und Briudejonc in das italienische Fliegerkorps ciugetrcten. Kirchennachrichten. Lichtenstein Mittwoch abend 8 Uhr Kriegdetsturche mit nachfolgender Feier des heiligen Abendmahles (Ende). Jünglwgrvcrem: Donnerstag abend '/,S Uhr Borstands versammlung (Vernnsgartcn und Aufnahmefeier bctr ). Donnerstag abend ^,9 Uhr Jugendbundvcrsammlung. , inzsMBäcker - Inn « ng UWU L t-ottarik Lichtensiein-Callnberg und Umgegend. V V sind -mg-iwff-n. D-- Alvbmig am 22. unü § Verkauf findet von heute Mittwoch an statt. Drogerie zum Kreuz, Curt LretzMsrKrr Obermeister Alb. Leperii Besuchskarten bei . , Druck und Verlag von Otto Sock) L Wilhelm Pester. Für den gesamten Inhalt verantwortlich Wilhelm Pester in Lichtenstein. Heute Mittwoch Wellfleisch Zur Herstellung von 2 4 lg. LiWWWWW in Himbeer, Zitrone, Limetta, Kirsch, Lemonquash, Waldmeister, Grena dine. Ananas, Radfahrer empfehle Melliughvsts Essenzen L Im klut ist Oie Lebenskraft! Llut mub stieben in cien Ackern Zes Menschen. Das Llut ist uncl bleibt cler wertvollste Lestanclteil ckes menschlichen Körpers, kis ist gleichsam cler tztittelpunkt cler LrnährunZ, clas kiclelste rum Ausbau cles gesamten menschlichen Organismus. Versuchen 8ie unser vortreksticbes alkoholarmes v k. ?. dir. 261305 8ie wercien selbst darauf rurückkommen. 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Für die uns aus Anlaß unserer Kriegstrauuug —* erwiesenen Aufmerksamkeiten gestatten wir uns hierdurch Z herzlichst zu danken. Rödlitz, 15. Juni 1915. Kurt Kaur, z. Zt. im Felde Elisabeth Kaur geb, Fankhänel. ^tltkkkttkkktttkttktktMtcktkktttkkfttktt^ WsscM N mib ttsnKklL Bleich Soda: