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Neue Auszeichnung Mackensens und F a l k e u h a p n s. Berlin, 14. Juni. Ter „Reichsanzeiger" ver- öfientkicht die Verleihung des Eichenlaubes zum Or den Pvnr le inerite an den Generalobersten von Mat- tensen, Oberbefehlshaber der II Armee, und den Gnural der Jnsanterie von Falkenbaun, Chef des Grneralstabes des Feldheeres. 4- » * D >i s d e d r o d t e L e ni d e r g. Wien, 15 Juni. Auf Umwegen liier ans Lem berg kingetroffene Privatbriefe bestätigen, das; die Stadt geräumt ivird. Tie Verwundeten werde» ans den Spitälern weggeirbafft, die Haushalte der russi schen Beamten und Offeriere werden aufgelöst; die Familien sind bereits abgereist. In Lemberg seien jGcriichle, daß Revolutionäre niedrere Pulverkabri- Bn in Rußland gesprengt bitten. Tie englischen Beamten der nun wieder uns gebärenden Petrolenm- gruben ivnrden aufgeiordert, Lemberg zu verlassen. Auch die Verüble aus Serbien lassen aus eine Wie- deraufnabme der dortigen Operationen rechnen. Ter Zn s a m m e n b r u cb - d e r r u s s i s el> e u P r n t b a r m e e. Gens, 1.4. Juni. Eine Bukarester Privatdepesche bestätigt den trostlosen Zustand der von den Oester reicbern über die Bnkowinagrenze gedrängten russi schen Abteilungen, die ohne militärischen Znsammen- halt in russischen Dörfern Unterkunft inchen. In Bukarest wird die Besetzung der Stadt Halesschvki und ihrer Umgebung durch die Armee Pflanzer als mi litärisch und politisch bedeutsames Ereignis gewürdigt Tie Erbitterung des russischen .Hauptquartiers sei uni io größer, als der Zweck der Preisgebuug der Prnthlinie, nämlich die Umklammerung der deutschen. Dnjenr-Trnupen unerreicht blieb und (General Brns- sikoff sich auch dort unmöglich balten könne. T i e E inse b n u g a l l e r v e r f ü g b a r e n r n s f i s ch e n R e s e r v e n. Köln, 14. Juni. Ter „Köln. Ztg." zufolge kann siur drei Tagen festgestellt werden, da», die mit gro ßer Krartauiwendnng entfaltete blegenoffenfive der Russen, durch die sie dem Vordringen der Armeen Linsingen und Pflanzer zu begegnen suchten, die Ein setzung all w versügbaren russischen Reserven bedeutet. Um heftigsten war der Stoß gegen die Gruppe Sznr- mab und Hoffmann, sowie gegen den vorstrebenden linken Flügel Pflanzers Tatsächlich gab es einen Augenblick, in welchem dieser Frontabschnitt durch die Russen bedroht war. Tie Krisis brachte jedoch nur die vorübergehende Räumung des Brückenkopfes von Surawuo, der nunmehr wieder in unserer Hand ist. * * * D i e B e r iv ü st u n gen und M o rde i n O st - Preu sie». -K ö n i g s tz e r g, 12, Ju»j. Rach dem nunmehr ge wonnenen übersichtlichen Bilde über die Kriegsschä- dcn der Provinz Ostprennen haben von den Einwoh nern während des feindlichen Einbruches die Heimat verlassen etwa 190000 im Regierungsbezirk Königs berg und 460 000 im Regierungsbezirk Nllenstcin. Ter größte Teil der Flüchtlinge ist zurückgekehrt. Getötet wurden von den Russen 1620 Zivilpersonen, verwundet 445: nach Rußland verschleppt wurden 0419 Männer, meistens Greise, 2kB7 Frauen und 2719 Kinder. Durch feindliche Brandlegung zerstört wurden 21 Städte, 072 Dörfer und 246 Güter. Ter Hausrar ist sckbitzuugsweise in 100000 Wohnungen vollständig und in ebensovielen teilweise geraubt oder vcruichtel worden. In den ganzen Greuzkreisen wur den fast alle landwirtschaftlichen Geräte und Maschi nen geraubt oder vernichtet. Mühlen, Scheunen, Brennereien und Molkereien wurden wsteinatisch zer stört. An Vorentschadigungen sind bis zum 1. Juni ansgezahlt 120 440 726 Mark. Vom westlichen Kriegsschauplatz Großes Hauptquartier, 14. Juni 1915. Auf der Front zwischen Lievin u. Arras erlitten die Franzosen eine schwere Niederlage.. Nachdem im Ver laufe des Tages mehrmals die zum Vorgehen bereit gestellten feindlichen Sturmkolonuen durch unser Ar- tillcriefener vertrieben waren, setzten gegen abend zwei starke feindliche Angriffe in dichten Linien gegen unsere Stellungen beiderseits der Lorcttohöhe auf der Front Neuville-Rocliucourt ein.. Der Gegner wurde überall unter schweren Verlusten zurückgeworfen.. Sämtliche Stellungen sind in unserem Besitz geblie ben.. Schwächere Angriffe des Feindes am Userkanal wurden abgeschlagen.. Südöstlich Hebnterne wurden die Jnfanteriegefechte zu keinem nennenswerten Er gebnis geführt. Vorstöße gegen die von uns erober te Stellung in der Champagne wurden im Keime er stickt.. Ober st e Heeresleitung. Der See-Kricq. Weitere 4 Dampfer torpediert! Lando n, 14. Juni. lReutermelduug.) Ein Fischerfahrzeug landete in Milford Haven dir Besatz ung des Kobl.'ndampfers „C r o w n v f Ind i a" und des norwegischen Seglers „Belgarde", die von einem deutschen Unterseeboot bei Kap St. Anns Head versenkt worden waren. London, 11. Juni. lReutermelduug.) Ein deutsches Unterseeboot bat den Dampfer „Hove- mvunt" im Bristol-Kanal versenkt. Tie Besatzung wurde w rettet. Ter Fischdampfer „Queen A l e p a u d r a" ist lui Dundee torpediert worden. Tie Besatzung wurde gerettet. Abermals 2 Dampfer versenkt! Lo n don , 14. Juni. Die Fischereidampfer „K i n g I a m e s" und „I n m e s L c p in a n" sind am Sonn abend durch Unterseeboote zerstört worden. * * * W o z u f i ch die Engländer freiwillig m elden! L o n don , 14. Juni. (Reutermeldung.) Der Auf ruf ^znr Meldung freiwilliger Arbeiter, die in den Arsenalen und MnnitionHfabrilen einen Teil ihrer freien Zeit und während der Nacht arbeiten wollen, hatte zur Folge, daß sich mehr Personen meldeten, als gebraucht werden, sie zählen nach Tausenden. Es wur de ein besonderer Freistab von Beamten gebildet, nm die Leitung dieser Arbeit zu übernehmen. Unter den freiwilligen 'Arbeitern befinden sich Geistliche, Kauf leute, Bankiers, Advokaten nnd Angehrvige anderer Berufe. , Ä s qniths neue Geldfordcru n g. London, 14. Juni. Tas Reutersche Büro mel det amtlich: Premierminister Asquith wird in einem Ergänzungsetat 250 Millionen Pfund für Kriegs^ I ousgoben bis zum 51. August 1916 fordern. Dies er« gibt mit den bereits bewilligten 250 Millionen Pfund- 500 Millionen Pfund für das Finanzjahr 1915/16. Der Krieg mit Italien. Wien, I4 Juni 1915. Amtlich wird verlautbart: In dem Kampfe bei Plava am 12. Juni ließ der Feind, Ivie nun festgestellt wurde, über 1000 Tot? und sehr viele Verwundete vor unseren Stellungen; liegen. Okestern spät abends wiesen unsere Truppen einen abermaligen Angriff gleich allen früheren ab. Tie Italiener vermochten somit au der Jsonzofront nirgends durchzndringcn. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet hat sich nichts wesentliches ereignet. Valkan-Kriegsfchaaplatz. Südlich Avdovadz wies eine unserer Feldwachen den Angriff von ca 200 Montenegrinern nach kur zem Kampfe ab. Sonst ist die Lage im Südostmr unverändert. s Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v Soeser, Feldmarschalleutnant. Tie niederg e s ch lagenen Itali e n e r. Genf, >4. Juni. I» Italien herrscht tiefe Nie dergeschlagenheit über die Mißerfolge am Jsonzo, so sehr sich auch Cadorna demüht, die Schlappe mit schlechtem Wetter nnd ungünstigem Terrain zu ver schleiern. Tie kriegshetzerische Mailänder Presse ist bereits sehr kleinlaut geworden und läßt es auch au versteckten Angriffen auf die Armeeleitiuig nicht feh len Tie „Sern" schreibt: Wir stehen leider nicht viel weiter, als wir vor drei Wochen standen. Aden die Aufgabe ist sehr schwer. Tie „Italia" schreibt: Ter Feind ist unterschätzt worden. Alle Welt be hauptete, Deutschland nnd Oesterreich seien am Ber tz ungern nnd jetzt entjältet Oesterreich-Ungarn eine unerhörte Widerftandskrajt; die uns auf die härteste: Probe stellen wird. Türkisches EtttqcMNkommcn gegenüber Bulgarien. Sofia, l4. Juni. Wie von sehr gut informier ter Quelle verlautet, finden gegenwärtig Verhand lungen zwischen Bulgarien nnd der Türkei statt zwecks freundschaftlicher Lösung einer Reihe von. Slrcitfragen, die zwischen den beiden Staaten noch seit dem ersten Balkankrieg sich in der Schwebe be finden Die Verhandlungen haben anch den Zweck, die Grundlinien der künftigen Politik beider Staatew zueinander festznlegen. Dir Türkei hat, um ihrem guten Willen zu beweisen und um ein dauernd gutes Vcrhältnis zu Bulgarien zu beweisen, sich u. a. bereit erklärt, die innerhalb bulgarischen Gebiets liegende. Enklave an Bulgarien abzngeben. In Sofioter po litischen Kreisen verfolgt man den Verlauf der Bor* Handlungen mit großem Interesse. NicSrrlagc der Brnizelos-Partei? 'Athen, 11. Juni. Nach den bis jetzt vorliegen den Nachrichten sind der Regierung bereits 150 Sitz? in der Kammer sicher. Saloniki wählte sämtliche 52 Rcgiernitgsvertreler In Attika beiauptete sich die Venizelos-Partei mit sämtlichen 22 Sitzen. Tie Lage in den Provinzen ist für die Regierung überall günstig. -- Auch ein erfreuliches Zeichen für die. weitere Stellungnahme Griechenlands zum Welt kriege ! Kaffee Hag für die Verwundeten. „In ocn militärischen Hospitälern haben wir es meistens mit solchen Kranken zu tun, deren Nervensystem durch Ueber» arbeitung erschöpft, überregbar geworden ist. Das zeigt sich insbesondere in dec Ueberhandnahwe der Herzneurose. Wir müssen daher solchen Leuten tunlichst reizlose Kost verabreichen. In dieser Beziehung ist der Genuß von coffkiafreiem Kaffee Hag wichtig. Wir sind daher der Firma für den uns überlassenen eoffenifreien Kaffee zu großem Dank verpflichtet, da der Genuß desselben unseren Pflegebefohlenen nicht nur immer mundete, sondern auch weder deren Nerven noch auch ihr Herz nachteilig beeinflußt hat." gez. Kaiserlicher Nat Ltzr. K, Spielleiter, Wien. ' —I Iknlws MU. j .Dresden. «Telegramm Sr. Majestät des Kölligs,' Seine Majestät der König, der uuu von der West- front wieder in Dresden eingetroffen ist, hat an den Stnatsmiuuisler Tr. Beck aus Lambersart vom 11. Juni folgendes Telegramm gerichtet: Bei meinem jetzigen Besuche meiner Armee habe ' ich die Ucbcrzeugung gewonnen, daß meine Trup pen in vorbildlicher Tapferkeit nnd heldenmütiger Todesverachtung bei Zypern und Neuville-Svnchez Taten vollbracht haben, die für alle Zeiten glän zende Beweise deutschen Heldentums während die ses Weltkrieges darstellen werden. Wenn ich auch schon Truppen einzeln meinen Dank nnd meine Anerkennung ausgesprochen habe, so ist es mir doch ein Herzensbedürfnis, daß das ganze Land inu meinem freudigen Stolze über die Leistungen unserer Helden teilnimmt. Ich ersuche Eure Er- zrlkenz, in einer Ihnen geeignet erscheinenden Forni diele meine Freude und meinen Stotz zur Kenntnis des Landes zu bringen. Friedrich A n g n st. In srendigster Erfüllung des gnädigen Auftrages Seiner Majestät des Königs bringe ich diese nnser gesamtes Saihsenlaud mit größtem Stolz erfüllende allerhöchste Anerkennung der ruhmreichen Helden taten seiner tapferen Söhne zur allgemeinen Kennt nis. Dresden, den 12. Juni .1915. Staatsminister Tr. B e ck. /Berlin. «Hohe Auszeichnung der Aerzte König Konstantins. Der griechische König war schwer er krankt, er scheint aber nun die Krisis überwunden zn haben nnd der Genesung eutgegenzngcben. Ten beiten den König behandelnden fremden Aerzten Pro fessor Krans «Berlin) nnd Professor v. Eisclsberg (Wüw wurde das Großkomturkreuz des Erlöscrordens rinu außerordentliche hohe Auszeichnung, verliehen. Auch sonst sind die beiden Herren Gegenstand beson derer Ehrungen. Tie Verleihung des Ehrendoktors«, dir Athener Universität erfolgte in Anwesenheit der hervorragendsten Persönlichkeiten nnd der gesamten Studentenschaft, die den neuen Ehrendoktoren große Ovationen bereitete. Ministerpräsident Gunaris gab den beiden Professoren zu Ehren ein Eisen, an dem auch die den König behandelnden grichischen Aerzlr teilnabmen. Professor Krans hat dem grichischen Roten Kreuz eine größere Snmme überwiesen. — Tie Ehrung der deutschen und österreichischen Aerzte seitens der Athener ist auch ein Zeichen der Zeit, daK für nnd im günstigen Sinne zn deuten ist - (Kaiser Wilhelm) hat dem türkischen Minister: des Innern, Talaat Bep, das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse verliehen ' (Eine Denkmalsenthüllüng bei Sedan) In Ge genwart des deutschen HecrsührerS von Einem uni» unter zahlreicher Beteiligung der französischen Bevök« kerung fand gestern in Nohers bei Sedan die Einweil»- nng eines deulscldZranzösischen Denkmals.für die mn.