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Tageblatt M MM MIT MM. AM. A.W», KÄMM Riki«. RE MmM M!a AFM ALM. SkWclie AmeM. Mm, MmEK MÄGcl M Mjem Amtsblatt für das Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im AmtsgerichLsbezirt 6l) JOhW^ND. — — - —» w. 55. LAWWM Freitag, den 7. März ^WAMS. IS'9. Dieses Blatt erschein« ILgNch, mcher Sonn- und flesliagS nachmittag? sür den solgenden Lag. — »iertelsS-rlicher Beiugdr > SM«, durch die P°st be:°s... S M«. » Psg. — Ein,elue Nummer 10 Pfg. — Bestellungen nebmen auSer »er »eschästSstellc, Wilhelm Sbert-Skaße bd, alle Postauftalleu Postboten, sowie ditAnitrSge, entgegen. - Inserate werden die' fitnfgespaltene »rund^ile mit», sM gurwäriige Besteller Mit SV Psg. berechnet. — Nellainezeilc «0 Psg. — Fernsstrech-Anschluß Nr. 1, Im -mütch-n Seile loste die zweispaltige »eile 7» Pfg-, sür «ngwLrtige Sll Psg. Telegramm-Adreste i Tageblatt. 8ichte«Ber«. Äluark, O. L. M. K. Abschnitt 43, Nr. 1 bis 660 bei Dietrich, Nr. 661 bis 1296 bei Koch, Nr. 1297 bis 1936 bei Wagner, Nr. 1937 bis Ende bei Weitz. 90 Gramm 25 Pfg. LebeusmitLelverkauf in Callnberg. Freitag, den 7. März. Eier, 1 Stück sür 55 Pfg. gegen Eierkarte Mr. A bis 350 vormittags 8 bis 9 Uhr. Scholle, V, Pfund für 75 Pfa. gegen Lebensmittelkarte A. Nr. 1801 bis 2000 von vormittags 9 bis 10 Uhr. Heringe, 1 Stück für 55 Pfg. gegen Lebensmittelkarte B — Nr. 30 — gegen Vorlegung dec Marke R der alten Lebensmittelkarte wird ein zweiter Hering geliefert. — Einwickelpapier mitbringen! Nr. 1 bis 500 vor mittags 10 bis 11 Uhr, Nr. 501 bis 1000 vormittags 11 bis 12 Uhl, Nr. 1001 bis 1500 nachmittags 2 bis 3 Uhr, Nr. 1501 bis 2000-nach mittags 3 bis 4 Uär, Nr. 2001 bis 2500 nachmittags 4 bis 5 Uhr, Nr. 2501 bis Schluß nachmittags 5 bis 6 Uhr. Der Ortsernährungsausschutz für Callnberg. Kurze wichtige Nachrichte«. * Gestern begannen in Spaa die Verhandlun- Mn üer die Lebensmittelversorgung Deutschlands. Aus den Verhandlungen geht klar hervor, daß die Alliierten entgegen den deutschen Wünschen, nicht die Absicht haben, über die gesamte Versorgung Deutschlands bis zur nächsten Ernte zu verhandeln, sondern die kleine, bereits versprochene Teillieferung won 270 000 Tonnen machen zu wollen. Unsere Unterhändler haben infolgedessen neue Instuktionen erhalten, * Der amerikanische Senat ist zu einem größe- Ten Teile gegen den Völkerbund und für sofortige Frledensunterhandlungen mit Deutschland. * Die „D. A- Ztg." warnt die Entente, uns weiter Nahrung und Rohststoffe vorzUenihaiten. Komme aus diesem Grunde in Deutschland der Bolschewismus, dann mache er nicht an unseren Grenzen halt. * Wilson und Lloyd George sind auf der Fahrt nach Paris. * Die englische Presse fordert die sofortige Aufhebung der Blockade, um die deutsche Gefahr Zu beschwören. M MchAMe M WeltmSle M SoMlArm. Berl in, 5. März. Aus den Verhandlungen zwi schen den Vertretern der Berliner Arbeiterschaft und der Regierung ergaben sich für die nächste Zeit folg.n- de gesetzgeberischen Absichten der Regierung: 1. W i e Arbeiterräte. a) Die Arbeiterräte werden als wirtschaftliche Interessenvertretung grundsätzlich anerkannt und in der Verfassung verankert/ Ihre Abgrenzung, M M und Aufgaben werden durch ein sofort zu veranlassen des besonderes Gesetz geregelt. b) Für die einzelnen Betriebe sind BetricbsaLbci- 1er- und Angestelltenräte zu wählen, die bei o.r Rc- H-lung der allgemeinen Arbeitsverhältnisse gleichbe rechtigt mitzuwirken haben. c) Zur Kontrolle und Regelung der Produktion u. Warenverteilung werden für alle Industrie- und Ge- werbszweigc Arbeitsgemeinschaften gebildet, in dc- tmm die Unternehmer und Betriebsleiter, Arbeiter rind Angestellte und die Arbeitgeber- und Arbeitneh - merorganisntionen Mitwirken. d) Für bestimmte territoriale Bezirke werden Ve- 'Äcksarbeiterräte (Arbeitskammern) und sür das gan ze Reich ein Zentralarbeiterrat gebildet. In den Bezirks- und Zentralarbeiterräten sollen alle selbst Arbeit Leistenden, auch die Arbeitgeber, freien Beru fs usw vertreten sein. Diese Räte haben bei Sozial!- sicrungsmaßnahmeu mitzuwirken und lind zur Kon trolle sozialisierter Betriebe und Gewerbezwcigc hcr- «mzuziehen. Sie haben weiter alle Wirtschafts- und ^sozialpolitischen Gesetze zu begutachten u bas Recht, solche Gesetze zu beantragen. Die Reichsregierung wird den Zentralrat vor der Einbringung wirtichastli- Zher und sozialer Gesetze hören. 2. Arbeitsrecht. Ein Gesetz über ein einheitliches demokratisches Arbeitsrecht mit dem Ziele der Schaff»ng demokra tisch-konstitutioneller Verhältnisse in den Betrieben ist sofort der Nationalversammlung vorznlegcn. 3. .Sozialisierung' a) Der Bericht und die Vorschläge der Sozialist» - rungskommissio» werden sofort veröffentlicht. b) Die Sozialisierungsgesetze und das Gesetz über die Sozialttiernng der Kohlenbewirtschaftung sm .' von der Reichsregiernng und dem Ataatenausschuß be reits angenommen und der Nationalversammluno zur Beschlußfassung unterbreitet worden. Weitere Sozia- lisierungsmaßnahmen werden unter Zuziehung von Sachverständigen und der Arbeiterräte sofort in An griff genommen, i ' ' ' - i '4. Militärisches. Alle nach dem allgemeinen Strafgesetz strafbaren Handlungen werden auch bei Militärpersoueu den bürgerliche» Gerichten zugewiesen. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist von der Reichsregiernng bereits vor einer Woche in der Nationalversammlung angekündicst worden und wird mit Beschleunigung fertigaestellt werden. ! l - 5. Lebensmittelversorgung. Die Regierung hat bereits angeordnet, daß die Lebensmittel unter Ausschaltung jedes unnötigen Zwi- 'chenhandels durch Vermittelung der Gemeinden an die Konsumenten verteilt werden. An der Verbesse rung der Lebensmittelversorgung wird andauernd ge arbeitet, 8. SIWg M Ws. MMMkk. Dresden, den 5. März. Nach Verlesung der Eingänge und Mitteilungen aus der Registrande wird zu Punkt l der Tagesordnung, allgemeine Vorberatung über die Vorlage Nr. 2, den Entwurf eines Gesetzes über Auiwaudcentpl ä- digung der Mitglieder der Volkskammer betreffend, auf Antrag des Abg. Sindermann der Gesetzentwurf dem Gesetzgebungsausschusi überwiesen. Es folgt die allgemeine Vorberatung über den An trag Posern und Genossen, d i e B e r s o r g u n g d e r Industrie mit Rohstoffen aus dem Auslände, sowie mit Kohlen und Be triebsstoffen betr. Abg. Posern (Dem.) begründet den Antrag. Die Hoffnungen, die man auf die KriegSgesellschasteii zur Erzeugung von Gespinstfasern gesetzt hat. litte» sich nur zu»! geringe» Teil erfüllt. Das müsse besonders bei der Rohstoffversorgung für die Textilindustrie be rücksichtigt werden, die auch in Zukunft fast aus schließlich ans ausländische Zufuhr angewiesen sein würde. Dasselbe gelte sür die Metallindustrie, für die Papierindustrie usm. Sachsen müsse seine speziel len Interessen wirksamer Ms früher vertreten. Sodann begründet Abg. Dr. Niethammer (DVP.) die beiden Interpellationen der Abg Blüh r und Oken über die Notlage der sächsische» Industrie ' und die Kohlcnuot Sachsens. Er geht auf oie ein- t schneidendsten und augenfälligste» Mist und Notstän- ! de de: Industrie ein und vertritt dabei entgegen der Sozialdemokratie die Aufrechterhaltung der Heim arbeit. Nachteilig für unsere Industrie sei die Ein- tt'Mnng des Achtstundentages und die Sozialist, rung-j Den größten Anteil am Wiederaufbau uwerer Indust rie habe aber die Kohle. Die sächsische Regierung muss: ganz energisch dafür Sorge tragen, daß die inj > cu Schächte» vorhandene» Kohlenmengen doch end lich gefördert und der Industrie zugeführt würden- Zu der Interpellation des Abg. Beutler u. Men., eberl- falls die Koh'.enversorgung Sachsens betreffend führt Ma. Beutler (TN.) aus, daß die Kohleuversorg- ung ebenso wichtig sei wie die Nahrungsmittelversorg ung. Es sei eine Selbstverständlichkeit, daß unsere Industrie KriegSgcwinne gemacht habe. Die Preise seien n'cht von unserer Industrie, sondern von den Staatswerkstätte» gemacht worden, und imsere In dustrie verdanke die erzielten Gewinne ttd'glich Mem rationellen Arbeiten. (Widerspruch links!) Verkehrt fei es, diese Kriegsgewinne der Industrie.(nicht dx« Handels!' zu besteuern, denn es könne nur M Ant-D- esse der Allgemeinheit sei», wenn unsere Industrie finanziell gestärkt i» die .UebergangSwirischaft ein- Hehe. ' § tt ' ' Abg. Dresche r (Sozi) erklärt: Der Rückgang der Kohlenförderung sei nicht auf die Einführung der Achtstundeiischicht zurückzuführen. Die Streiks müßten! überall ohne Anwendung von Gewalt beizulegen seich Die Werksbesitzcr sollten einmal zugunsten.der Berg arbeiter auf ihre Dividenden verzichten. Mirtichaftsminister Schwarz erwidert in Be-nt- wortung der Interpellation: Tie Industrie werde noch für längere Zeit mit Ersatzstoffe» rechnen, be sonders die Textilindustrie. Bei de» Friedens- und Handelsverträgen müsse die sächsische Industrie ganz besonders behandelt werden. Zne Heimarbeit habe so große Nachteile und Schwächen, daß die Regierung versuchen müsse, diese Arbeitsart zu beseitigen/ Dip Befürchtungen, daß der Industrie aus der achtstün digen Arbeitszeit große Schäden erwachsen könnten^ seien übertriebe». Unsere Kohlenversorgung sei so schlecht. weil'nnS Ausfuhr-Verpflichtungen anferlegt sind, die wir zn erfülle» gezwungen werden. Das Haus beschließt die Besprechung der Jntecsiel, lationcu — Es liegen wiederum 10 Wortmeldungen! vor, »ms de» Präsidenten erneut zu dem Hinweis veranlaßt daß es mit Reden allein nicht getan ist. Abg. S cd ä f e r (Unabh.) weist in der Aussprache »ach, daß am Rückgang der Kohlensördernng nicht dis Widerspenstigkeiten der Arbeiter schuld seien, sondern! d'e Unternehmer selbst, und daß das einzige Mittel cur Hebung der Kohlenförderung die Sozialisierung der Bergwerke sei. (Zustimmung bei den Unabhängi gen und Sozialisten). Abg. L e hnig (DN.i schlägt der Kammer die Bist« duug von wirtschaftlichen Ausschüssen vor, um den Be darf an Nohstoffmitteln festzustellen, und bittet, Wirt- sch a Ul'ehe Sachverständige der Kammer als Beigeord nete aus die Friedenskonferenz zu, entsenden. Abg. Günther-Plauen (Dem.) spricht über die Veränderung der Verhältnisse auf dem Weltmarkt wählend des Krieges. Die Vereinigten Staat"!» und ,Japan beherrschten mit ihren Erzeugnissen die gan ze WUl. Ohne Beteiligung am Weltmarkt feie» wir