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wie ein Hammer. Sie begriff, daß Heinz jetzt erst ihr ganzes falsches Spiel durchschauen mußte. Und wenn er sich und sie verriet, dann war alles verloren. Robert lachte ahnungslos und vergnügt. „Nun, das Geheimnis, daß du mit Liselotte schon heimlich oerlobt warst, ehe du deinen Abschied nahmst, und daß Sandra eure Vertraute und eure Helferin war. Sie mußte es mir beichten, das begreifst du wohl, sonst wäre unser Glück in Scherben gegangen." Bei den letzten Worten beugte sich Robert zärtlich zu seiner Frau herab. „Nun — nun — versteck dich nnr nicht, Heinz wird dich nicht schelten, daß du mich allein zum Mitwisser machtest." Rottmann sah mit einem seltsamen Blick auf die Frau herab, die er einst geliebt hatte. Ein Grauen schüttelte seine Seele. Dann atmete er auf und sagte, ernst nnd bedeutungsvoll: „Ja — Sandra hatte dir recht berichtet, ich liebte Liselotte schon damals — ich habe sie immer geliebt, seit ich sie kannte. Und mein heißer Wunsch 'st, daß ich sie so glücklich mache, als sie es verdient, so glück lich, als ich jetzt selbst bin in ihrem Besitz." Robert schüttelte ihm die Hand nnd strahlte ihn an. Sandra aber hob nun das Haupt wieder stolz empor Nur sehr bleich sah sie aus, als sie sagte: „Laß uns ein wenig hinaus in den Garten gehen, Robert — ich habe Kopfweh." Besorgt sah Robert sie an. „O mein armes, liebes Herz — komm schnell hin aus — warum sagtest du das nicht längst?" Und eiilg führte er sie davon. Sandra dachte in ohnmächtiger Verzweiflung, wa rum sie nicht eher daranf gekommen war, Kopfweh vorzuschützen und ihren Mann von Heinz sortzu- führen, dann Ware ihr diese letzte, tiefste Demütigung erspart geblieben. Aber zum erstenmal hatte sie ihre sonst so bewundernswerte Sicherheit verloren. Heinz sah den beiden sinnend mit ernsten Blicken nach. Da huschte eine schlanke Gestalt im weißen, bräutlichen Gewände an seine Seite und zwei graue, zärtliche Augen blickten ibn bang und forschend an. „Tat es Weh Liebster, daß du Sandra begegnen mußtest an der Seite ihres Gatten?" fragte sie leise. Er sah mit einem tiefen, seligen Blick in die Augen seiner jungen Frau. Und fest zog er sie in seine Arme. „Nichts, was mit Sandra Vallentin zusammen-« hangt, kann mir noch wehe tun. Mein Glück und mein Leid liegt nnr in deiner Hand, mein süßes, holdes Weib. In dir wurzelt alles, was mir noch vom Le ¬ ben kommen kann. Und gerade in dieser Stands habe ich wieder erkannt, wem ich einst mein Glüch in die Hande gelegt hatte. Wie können sich zwei Schwestern so unähnlich sein", sagte er bewegt. Sie schmiegte sich an ihn. !. „Sandra ist nicht glücklich, Heinz." ä ' : Er schüttelte den Kopf. „Nein, .sie wird es auch nie sein, denn sie sucht« ihr Glück da, wo es nie zu finden ist — im äußeren! Glanz. Aber nicht daran laß uns jetzt denken, laß die Vergangenheit ruhen, sie soll heute nicht Raum haben in unseren Herzen. Wie liebe ich dich, mein liebes Weib, mein Kleinod." , (Fortsetzung folgt.) Letzte Telegramme. Przcmysl erstürmt. ' Nichtamtlich. Wien, 3. Juni. Amtlich wird ver-, lautbart: Seit heute früh 3 30 Uhr ist Prze mysl wieder in unserem Besitz. j Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Lesterrcich-Nngarn nnd Italien. Berlin, 3. Juni, lieber die Operationen auf deuS italienischen Kriegsschauplatz erfährt, laut „Berliner Tagebaltt", ein Wiener Blatt aus dem Kriegsprech seauartier: Die Kämpfe beginnen allmählich einen größeren Umfang anzunchmen. Unsere Truppen hal ten sich in starkbefestigten Stellungen in der Defem A t sive, gegen welche die Italiener vergebens anrennen, wobei sie große Verluste erleiden. im Die englische Verlustliste. / London, 2. Juni. Die neueste Verlustliste weist die Namen von 139 Offizieren und 2312 Mann nach Die Wut -er Engländer. i Paris, 3. Juni. Nach Londoner Blättermeldun gen sind infolge des letzten Zeppelinangriffes in Lona don ernste deutschfeindliche Kundgebungen ausgebro chen. Zahlreiche Läden wurden zerstört. als »nd sLH auch der Anstiftung zum Meineide schuldig gemacht haben. Die Mitangeklagten Götze und Lau, die unter dem Einflüsse des Lorenz standen, sind der Mithilfe, Götze zudem noch des Meineides in -einem Falle beschuldigt. Wir werden über den Aus gang des Prozesses berichten. M siel Mester» MW. - Woman von Eourths-Mchler. ? 12». > (Nachdruck Verbote») „Ach, das wird Heinz wenig interessieren",- sagte zie hastig. Robert lachte. „Vielleicht doch, da er beinahe unserm Glück ge fährlich geworden wäre." „Ich?" fragte Heinz seltsam berührt, und sah forschend von Robert zu Sandra. Sie Hütte am liebsten ihren Mann fortgezogen, weil sie ahnte, was jetzt kam. Wer sie wagte es nicht, weil sie Verdacht zu erwecken fürchtete. So blieb sie stehen wie gelähmt und mühte sich krampfhaft, das Lächeln festzuhalten. - „Ja, du", fuhr Robert glücklich lachend fort. „Den- se dir, ich war einmal rasend eifersüchtig auf dich." Heinz bewahrte seine Fassung, nur vermied er Sandra anzusehen. „Auf mich eifersüchtig?" fragte er. „Ja, nnd beinahe wäre unser Glück daran geschei- tert. Meinen Eltern und mir hatten klatschsüchtige Menschen hinterbracht, daß du mit Sandra in einem besonderen Verhältnis gestanden hättest. Man woll te euch hie und da allein gesehen und allerlei Ver traulichkeiten zwischen euch bemerkt haben. Deshalb hauptsächlich waren meine Eltern gegen Sandra so «eingenommen, daß sie mir die Einwilligung zu die ser Verbindung versagten. Und ich Tor quälte mich fürchterlich mit meiner Eifersucht auf dich herum. Zum Glück war ich klug genug, schließlich Sandra «alles zn offenbaren — und — da hat sie mir denn euer Geheimnis verraten." „Unser Geheimnis? Welches Geheimnis? fragte Heinz unsicher, verständnislos, während Sandra wie ein Steinbild neben Robert stand nnd Heinz be schwörend, flehend in die Augen sah. Und dann brückte sie ihr Antlitz an die Schulter ihres Mannes, vis wollte sie sich verbergen. Das Herz schlug ihr und schmuck im Aeußeren I-ick tenstein, clen 3. ^uni 1915. Gcsl. Offerten unter O. 500 an die Geschäftsstelle erbeten. Regt: Komp.: Eskadron Batterie: Kolonne: Für ein hiesiges Kontor wird zum baldigen Antritt ein Vor- und Zuname: Dienstgrad: Armeekorps: Division: Brigade: Bes. Format.: Bestellt am: Name: Wohnung r wird zu kaufen gesucht. 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