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^rnd Telegraph waren gleichfalls in spartakistische Hönde gelangt. Der Telephonverkehr, der gestern abend eingestellt mar, funktionierte heute früh wieder. Eine weitere Meldung besagt, daß das Ministeruium des Innern und das Kriegsministerium bestrebt sind, die Freiheit der Presse auch in Plauen sicherzustellen. Die Schwierigkeit zur Durchführung dieser Maßnahmen wird aber an zuständiger Stelle nicht verkannt. Der Inhaber der Neuen Dogtl. Zeitung, Schubert, und der Chefredakteur Jäckel, wurden bei der Besetzung der Zeitung, obwohl sie ihre Rechte in ruhiger Weise wahrzunchmen ver- ruchten»durch Schläge über den Kopf heftig miß handelt. Eine weitere Meldung sagt folgende^: Plauen, 25. Febr. In oergangenerNackt kam es zu verschiedenen Plündereien in Privat wohnungen und auf dem Schlachthofe. Im Beisein ies Schlachthosdirektors raubten die Spartakisten 12 Zentner Wurst, 8 Zentner Speck u. 5 Zentner Schweinefleisch, die der Wurstmachergenossenschaft Plauen gehörten und die der Bevölkerung Plauens nun in den nächsten Tagen entgehen. Ferner ourden einzelnen Besitzern aus den Kühlräumen des Schlachthofes Gänse, Hasen, Rehkeulen, Hammel- lücke usw. gestohlen. Beim Büchsenmacher Weidner ourden von den Spartakisten eine größere Anzahl Pistolen, Revolver und ähnliche Sachen weg genommen. Im „Vogtländischen Anzeiger" wurden nachts gegen 3 Uhr von Spartakisten eine Anzahl Fensterscheiben eingeschlagen u. aus der Gefangenen- anstalt wurden 67 Straf- und Untersuchungsgefangene befreit. Die in das Gefängnis eingcdrungene Menge hat sich dabei verschiedene Unbotmäßigkelten zu- chulden kommen lassen. Unter den Befreiten be finden sich mehrere Einbrecher, die wegen Diebstahls wn Lebensmitteln in Haft genommen worden waren. In der Kaserne wurde stark gehaust. Es wurden nicht nur die Lebensmittelvorräte geplündert, sondern auch die Schränke der Soldaten erbrochen. Unter diesen Umständen ist es schließlich begreiflich, daß die Soldaten durch den gestrigen Putsch überrascht wurden und zur Uebergabe gezwungen worden waren. Bei den Soldaten steht der Entschluß fest, die Spartakisten so bald wie möglich wieder aus der Kaserne hinauszuwerfen. Heute früh gegen 10 Uhr fanden zwischen Soldaten und Spartakisten Verhandlungen statt, in deren Verlaufe es zu Schkeßereien kam. Wie verlautet, sollen die Spartakisten zuerst geschossen haben. Bei der Schießerei gab es auf Seite der Spartakisten einen Toten, auf Seite der Soldaten 3 Verwundete. Die Zahl der Verwundeten der Spartakisten ist unbe kannt, dürfte aber nicht gering sein. Gegen 11 Uhr wurde aus der zurückeroberten Kaserne ein Auto mobil mit etwa 12 Soldaten und einem Maschinen gewehr nach dem Altmarkt geschickt, wo das Maschinengewehr aufgestellt wurde. Diese neue Sicherheitsabteilung wurde von der dort ange sammelten Menge umzingelt und entwaffnet. Das Maschinengewehr und die Waffen der Soldaten wurden von den Spartakisten mittels Automobils nach dem Gewerkschaftshaus gebracht. Am Nach mittag fand eine Versammlung im „Prater" statt Die bürgerliche Presse kann nicht erscheinen. Betrifft: Fattermittelversorgum',. Seit Eintritt der Demobilmachung ist unter den Biehbe- sitzern die Meinung verbreitet, daß nunmehr Kraft- und Er- satzfuttermittel, insbesondere auch Rauhfuttermittel, in reich licheren Mengen verfügbar seien. Diese Auffassung ist durch aus unzutreffend. Der Staatssekretär des Reicbsernährungs- amtes und die Reichs- und Landesfuttermittelstellen erklär ten den Komniunalverbändcn erst neuerdings wieder, daß Anträge auf Zuweisung von Futtermitteln und Hafer für Zuwachs an gewerblichen P.erde» aus militärischen Ver bänden ausnahmslos abgclehnt werden müßten, weil Re serven nicht mehr zur Verfügung ständen. Aus den bisher besetzten Gebieten, sowie aus der Provinz Posen, fällt jede Einfuhr fort, andere Einfuhrguellen stehen gegenwärtig dem Reiche nicht zur Verfügung. Bayern, daß bisher gerade viel nach Sachsen geliefert hat, kann infolge der schmierigen Wege- und Transportverhältnisse augenblicklich nichts ab geben. Bei der Zuweisung und Freigabe von Hafer kann die Reichssuttermittelstelle grundsätzlich von keiner größeren Pferdezahl ausgehen als bei der Viehzählung am 2. Sep tember 1918 ermittelten. Obwohl der Kommunalverband dagegen beschwerdefüh- rend bei den vorgesetzten zuständigen Stellen vorstellig ge worden ist, hat der Staatssekretär des Reichsernährungs amtes von seiner Entscheidung nicht abgehe» können, weil es noch nicht einmal seststeht, ob der Hartfutterbednrf bis zum Schluffe des Wirtschaftsjahres auch nur für bisher an erkannte Anzahl gewerblicher Pferde sichergcstellt werden kann. Außerdem ist bei dem Stand der gegenwärtigen Volksernährung unbedingt erforderlich, grob? Hafermengen der Hasernührmittelherstellung zuzuführen. Weiter ist bei der politischen und militärischen Lage in den östlichen Teilen des Reiches wieder mit einem größeren Hartfutterbedarf der Heeresverwaltung zu rechnen. Endlich kann infolge der schwierigen Verkehrsverhältnisse, der Kohlennot usw., nicht einmal mit einer rechtzeitigen Her anschaffung der nötigen Futtermengcn, insbesondere der Rauhfutter- und Streumittel, gerechnet werden. Die Reichs- und Landesbchörden haben infolgedessen den Kommuualver- bänden die dringende Pflicht auferlegt, die bisherigen Futter mittelhöchstsätze herabzusetzcn und unter ihren gewerblichen Pferden diejenigen streng von der Versorgung aüszuscheide», die nicht unerläßlich notwendig für die Gemeinwirtschaft sind, um wenigstens den wichtigsten Pferden die notwendi gen Futtermittel zuzuweisen Alle Eingaben auf Erhöhung der Futterzuweisungcn müsse» demnäch aus den angeführten Gründen von der Futtermittelstelle des Bczirksverbcwds abgelehnt werden. Nach alledem müssen die Zugticrhalter mit de» verfügbaren Futtermitteln im allgemeinen öffentlichen Interesse äußerst sparsam umgehen. Vermischtes. 1- Neuer Schwindel. Auf was für origi nelle Einfälle die Schwindler doch verfallen. Kam da vor kurzem eine unbekannte Frau auf Dörfer der Umgegend von Grimma und erzählte den Leuten, die sie besuchte, der Bäckermeisten soundso in Grimma, bei dem sie in Stellung sei, habe sehr unter Ratten und Mäusen zu leiden und benötige zur Unterdrückung der Plage dringend einiger Katzen. Ob die Leute ihrem Dienstgeber nicht ihre Katze auf einige Zeit leihen wollten, sie bekämen dafür auch Mehl. Einige Leute konnten die Bitte auch nicht abschlagen und händigten der Frau ihre Katze zu dem guten Zwecke aus. Das Mäusefangen in des Bäckermeisters Grundstück hätte nun los gehen können, aber die Frau hatte mit den Katzen etwas ganz anderes vor. Sie tötete sie, zog sie ab, wobei sie auch den Kopf beseitigte, und Erschien nun mit den geschlachteten Tieren bei hiesigen Herrschaften, erzählte«ihnen mit trauriger Miene, daß Spitzbuben in der verflossenen Nacht in ihren Kaninchenställen böse gewütet und unter dem Be stand arg aufgeräumt hätten. Eine Anzahl Ka- ninchen hätten die Räuber mit abgeschlagenen Köpfen liegen gelassen, sie könne nicht alle selbst verzehren, ob die Herrschaft ihr nicht eins käuflich abnehmen wolle. Man weiß, in der heutigen Zeit Fleisch zu schätzen, und so wurde die Frau auch einige ihrer Dachhasen gegen guten Preis los. Die Frau ist ermittelt worden und wird für ihren rafii- nierten Schwindel bestraft werden. ch „Schlechtes Geschäft." Es gibt auch Fürsten, die Humor haben So wird seitens der Kopenhagcr Blätter eine hübsche Geschichte vom König Christian von Dänemark erzählt. Auf einer Festlichkeit sprach er mit einer Anzahl Hervorragender Ver treter von Handel und Industrie, und die Herren beklagen sich lebhaft über die schlechten Zeiten. Ein bekannter Großkaufmann äußerte: „Ich muß sagen, die Zeiten sind fürchterlich". — „Ganz rich tig',, antwortete der König, „besonders in meiner Branche". KM!» sigxsr L sieisre, ksä-wxsLse 6 8l»»ptxvi«ed8tt OdaMnltr. 8vkve*terA!»I« Vnrr»t8äl. kMiMlkttkckMW rM- Kirchennachrichten für Lichtenstein. Freitag, den 28. 2. 19l9, abend 8 Uhr Helfer vorbereitung. ^,8 Uhr Lämmergruppen im Kon firmandensaal. * Kirchliche Bereinsnachvichten für Lichtenstein! Verein Blaues Kreuz: Donnerstag, d. 27. Febr., abend 8 Uhr im Konfirmandensaal Bibelstunde (Iacobusbr. c IV, 17) und Vortrag („Die Bewe gung gegend.Branntwein in den vierziger Jahren".) Jedermann hat freien und unoerbindl. Zutritt. Kirchennachrichten für Röblitz. Donnerstag, den 27. Febr. abend halb 9 Uhr Bibelstunde. * * * § Kirchennachrichten für Bernsdorf Donnerstag, den 27. Febr. abend 8 Uhr Bibel stunde im Konfirmandensaal iiWWMWMilW öer Verrm ilvrbeii- M Wückevkort io ßMenrtem Freitag, den 7. März 1S1S abends V-» Uhr in „Stadt Dresden". Tagesordnung: 1. Richtigsprechung der Rechnung auf die Zeit bis zur Hauptversammlung. 2. Entschließung wegen eventueller Auflösung des Vereins und Verfügung über sein Vermögen. Wegen Wichtigkeit von Punkt 2 der Tagesordnung wird um rege Beteiligung gebeten. Bürgermeister Steckmer, Vorsitzender. Es gibt zwischen Himmel «nd Erde gar viel, was »tr niemals, verstehen und was unsere Sinne nicht fasten, bis einstens wir selbst dorthin gehen." — Ueber dieses Themg wird Mittwoch und Donnerstag, E Ken 28. und 27. Februar das seltsame Erlebnis in 4 Akten r Irr 7. WM! berichten. Höchst spannend und tiefergreisend. Hk Kurtet in tausend Aengsten. Ein aller- -E Außerdem: liebstes Lustspiel in 2 Akten. Bilder vom See Genezareth. Prachtvolle Naturaufnahme. De Preise der Plätze: 78 und 88 Pfg. Ilm ncht zahULchin Vcsrch billct, hechachluny-voll M Rudolf LLssig. ! K- V. StMS- M AW- SmWM Lichtenstein-Callnberg. Runkelrüben- und Möh rensamen ist eingetroffen und kann abgeholt werden im Re staurant „Teichmühle". Großer Posten . Weißkraut Pfund 20 Pfg., eingetroffen bei Hermann Mirns, Lichtenstein. üerioren wurde Montag abend gegen 8 Uhr im Wartesaal 2. Klasse in St. Egidien ein Briefum schlag, enthaltend Bezirkszeug nis über Note Krenz-Medaille und Ausweis. Um Mitteilung etwaiger Wahrnehmungen bittet Schwester Käthe Nahr, Hohndorf, Bezirk Chemnitz. Ein sauberer ordnungs liebender Msmz, evtl. Kriegsbeschädigter (gelern ter Tischler oder Zimmermann), wird zur Bedienung einer Sauggosmaschine gesucht. Mühle Nüsdorf. Empfehle mich in magnetischer HM - Massage zur Behebung aller rheumatischer Leiden sowie Beseiti gung von ' Kopf- smi rMselWklrsn. Masseur PstMl PaMpeL und Frem. Aerztlich geprüft. Lichtenstein, Wilhelm Ebert-Str. 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