Volltext Seite (XML)
Früher Wochen- und Nachrichtsblatt s'lllln Tageblatt sd §Wns, MU Saisisrs, Msrs, 8t. Wni. ßnnijssrt, UmnM. M-rftl, LckiWÄslf. MsmZtMU StMlL Aaiains, Am, Wemilf». Wj»Wcl «> BMem Amtsblatt für das Amtsgericht Md den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Amtsgerichtsbezlrk — — -- es Jah^garrg. — — — Nr. 54. L°WS»W. Donnerstag, den 6. März IMS. Telegramm.Adrcge: Tageblatt. Im «nMLe» Leüe koste die zvestxalüge gelle 7» Psg., für «ukwärttge SO Psg. Serttwrrch^lqfchlu» Rr. 7, »iefeS Blatt erfchesttt täglich, außer Soun, und Festtags, nachmittags für dm kotzenden Tag. — »ierteljährlicher BezugSP i S Ml. durch die Post bezogen 8 MI. «Z Psg. — Einzelne »bummer I» Psg. — Bestellungen nehmen mijer dar Geschäftsstelle, Wilhelm Ebert^Straße bd, alle Poftanftalten Postboten, sowie d ieNuSträger entgegen. - Inserate werden die fünsgewaltene Brundzetle mit üb, stw auswärtige Besteller mit »0 Psg. berechnet. — Rellamezeile «0 Pf,. — 500 a VD-P Hl. 27. welche Papiere sie dort zurückgelassen haben. 345 Ü33 b VS 2. Innern vom 30. September 1918 — Sächsische Staatszeitung vom 1. 10.18 — über die Pewirtschaftung von Runkelrüben aufgehoben. Dresden, den 3. März 1919. Ministerium des Kultus und öffentliche« Unterrichts Die Bekanntmachung über den Berkehr mit Schlachtvieh vom 1. Februar 1919 — Nr. 32 der Sächsischen Staatszeitung — wird wie folgt geändert: § 25 Abs. 1 der Verordnung erhält folgende Fassung: „Auf der Sammelsielle findet für Rinder und Schafe eine Nachprüfung des Gewichts durch einen vereidigten Wäger, eine solche der Wertklasse und des gezahlten Preises durch einen von der Landesfleischstelle ernannten un parteiischen Ausschuß statt. Der Ausschuß hat auch bei Streitigkeiten, die bei der Ablieferung von Schweinen und Kälbern entstehen, endgültig zu ent- Nach einer der Waffenstillstandskommission in Spa übermittelten Note hat sich der Oberkommissar der französischen Republik in Straßburg damit einverstanden erklärt, daß die Papiere der deutschen Studenten der Sttatzbnrger Universität zurückgegeben werden. Die ehemaligen deutschen Studierenden der Universität Straßburg aus dem Freistaate Sachsen werden deshalb aufgefordert, dem unterzeichneten Ministerium bis spätestens zum 14. März dieses Jahres anzuzeigen, wann sie in Straßburg studiert und scheiden." ! Dresden, am 27. Februar 1919. Wirtschaftsministerium. L andeslebensmittelamt. znnehmen. Es begründet seine diesbezügliche Haltung damit,.daß es deutsche Effekten als Zahlungsmittel nicht annehmen könne, außerdem widersetzt.sich Frank reich auch der Aufhebung der Blockade. Dresden, am 1. März 1919. Wirtschafts-Ministerium. L a n d e s le b e n s m i t t e l a m t. Oeffentliche Sitzmg LtS SLMgelminderates Callnberq Donnerstag, den 6. März, abends 7 Uhr. Aufhebung der Bewirtschaftung von Runkelrüben. Gemäß Bekanntmachung der Reichsstelle für Gemüse und Obst vom Februar 1919 wird hiermit die Verordnung des Ministeriums des Kurze wichtige Nachrichten. * Die Neubildung der sächsischen Regierung soll, wie uns aus Dresden gemeldet wird' vertagt worden sein, bis die Führer der Unabhängigen vom Berliner Parteitag zurückgekehrt sein werden. * Wie die Regierung hat mitteilen lassen, wird der erste praktische Schritt zur Sozialisierung des Bergbaues die Uebernahme des Kohlensyndikats durch das Reich sein. * Eine „Havas"-Meldung besagt: Der „endgültige Waffenstillstand" (Vorfrieden) wird Deutschland vor dem 17. März zur Unterschrift vorgelegt werden. — i Also ein Gewaltfrieden, ohne unsere Befragung? * Wie die „Bayrische Dolksztg." erfahren haben will, wird der bayrische Landtag im Einverständnis Ler überwiegenden Mehrheit der Parteien nach Bamberg einberufen werden. * Die Regierung hat sich gegen die Vertagung Ler Nationalversammlung ausgesprochen. * Die widersprechendsten Nachrichten lassen eine Klärung über die Absichten der Tschechen noch i nicht zu. Die zum militärischen Schutz der bei einem etwaigen Einmarsch bedrohten Gebietsteile notwendig gewordenen Truppenverschiebungen sind zum großen Teile durchgeführt. * Frankreichs Haß gegen Deutschland geht soweit, daß es sich nur unter den schwersten Bedingungen an einer Lebensmittelversorgung beteiligen will. Dieser schroffe Standpunkt führte zu einer Ver stimmung zwischen den Alliierten. Der amerikanische Lebensmittelkommissar äußerte sich: Wir müssen wählen zwischen sofortiger Versorgung Deutschlands oder Hungersnot, Pestilenz und Bolschewismus. Die Leitung der holländischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei schildert Deutschlands Notlage, sie könne sich nur dann bessern, wenn die alliierten Regierungen sofort Lebensmittel nach Deutschland schickten. Dies sei nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit. * Die Nationalversammlung erledigte gestern kleine Anfragen und fuhr dann mit der Berfassungs- beratung fort. * Die Entente duldet in der neutralen Ione keinerlei Rätewirtschaft. * „Nieyve van den Dag" wirb aus Paris gemel det, daß Frankreich sich offiziell geweigert habe, an der Ernährstngsmittelversorgung Deutschlands teil- / ! möglich, alle gestellten Fragen zu brau! Worten Je- deufalls müsse und werde seitens der Regierung alles getan, um die LcbenSmittelsrage günstiger zu rcg'lni Was die Lebensmittelversorgung Ternsihlands durch die Entente aubelangt, so seien die ersten Lieferungen bereits in Rotterdam eingetroffen. Weiter nimmt dev Minister ganz energisch Stellung gegen die von säch sischen Laudivirten, der Regierung überreichte AorÜ'e- rung der Aushebung des Mühlen.zwanges, Geneh migung von HauSschlachtungen, Preiserhöhung von Schlachtvieh, Abgabe von Futtermitteln üsw. Weiter spricht er über dei^ llufug des Schleichhandels uns glaubt, wenn etwa nur 50 Prozent der Nahrungkmit- telmengen, die im Schleichhandel verschwanden, oen Rationen zugeiührt worden wären, hätten wir milche- zugeteilten Rationen auskommen können. .Unsere Landwi'te seien eben durch deu Krieg verwöhnt wor den. Sollte es zu einem Streik der Landwirte kom men, so werde er sich für seine Person an 'keinen Ge setzesparagraphen halten, sondern ohne weiteres sei ne Zustimmung zur Enteignung des Grund und Bo dens geben: denn was der Boden ertrage, gehöre dem Polke! (Lebhaftes Bravo!) Hierauf nimmt die Kammer alle drei Anträge an. Abg. Tr. Kraft (Dem') ersucht die Regierung uM Maßnahmen im Interesse der Förderung der Kar- toffeleczeugung. Tie Anbaufläche sür Kartoffeln dür fe in Sachsen zu- Gunsten des Gemüsebaues nicht noch Wester zurückgeheu, sondern müsse entsprechend ver größert werden. Abg Ryssel (Unabh.) macht lange Ausführun gen ül>er die Ursachen der jetzigen politischen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Er wird durch zahlreiche Zwischenrufe unterbrochen, aus die er stets sofort ant wortet, und wird infolgedessen von Präsident Fraß dorf ersucht, sich kürzer zu fassen. Abg7 Frau Wagner (Soz.t führt,ms, daß be- sonaerE die Hausfrauen und Mütter unter den Lebens- mittelschwierigkeiten zu leiden hätten. Die Frauen seien, nicht empört, weil cs zu wen^r NeHrungsMitte! gäbe, sondern weil dieselben ungerecht verteilt wür den. (Sehr richtig!) Deshalb verlange sie daß die gesamten Vorräte an Lebensmitteln restlos ersaßt würden und die Rationierung derselben weiter auf- r. . i erhalten bleibe, und bittet die Regierung, darilk reche b rt zu sein. (Bravo!) Abg. Schmidt-Freiberg (T. Nat.) betont, Saß er eine sachliche Ausführung zu deu Interpellationen! Her1«ge, O. L. M. K., Abschnitt 41, 1 Hering 55 Psg. Ge«üfeoerka«f, Kohlrabi 10 Pfund 50 Pfg., Möhren, 5 Pfund 75 Psg, Sellerie, 5 Pfund 2,25 Mark, rote Rüben, 5 Pfund 85 Psg. Be zahlung vorher im Lebensmittelamt von 8 bis 12 Uhr. s«rste«mehl für Kinder bis zu 2 Jahren, L. M. K. C, Abschnitt 4, 1 Pfund 80 Pfg., für Kinder von 2 bis 4 Jahren Pfund, 40 Pfg. und ein Päckchen Milchsützspeife, 40 Pfg„ in der Milch küche, Donnerstag nachmittags von ^g3 bis 5 Uhr. 5. MW M Ws. MülW«. Dresden, den 4. März. Zu Punkt 1 der Tagesordnung, Jnterpellatwu der Abgeordneten Blüher, Dr. Kaiser, Tr. Koch und Lr. Niethammer, die Versorgung Sachsens mit Nah rungsmitteln betreffend, begründet Abg. Blüher (DBP.) die Interpellation. Ter Waffenstillstand Höt te mindestens dazu führen müssen, der barbarischen Blockade ein Ende zu machen. In ganz besonderem Maße hätten wir in Sachsen in unseren Großstädten und Industriegebieten an Nahrungsschwierigkcicen ge- lutcn. Er weist dann au der Hand von Zahlen aus Dresden das Steigen der Sterblichkeit infolge von Nahrungsmittelmangel nach. Die Fortdauer der Er- nährnngsschwierigkeiteu flöße uns große Sorge ein, aber es sei dem Landeslebensmittelamt und d?m Reichseruährungsamt eine Unmöglichkeit, diesen Zu ständen restlos abzuhelfcn. Zn Punkt 2 der Tagesord nung, Interpellation des Abg. Dr. Roth und «Ken., die Kartesselnot betreffend, beklagt Abg. Dr. Roth (Dem), daß der Kartoffelanbau zu Gunsten des Ge- nrüseanbaus benachteiligt worden sei. Redner be spricht eingehend verschiedene Mißstände, die sich bei Beschaffung von Lebensmitteln durch Stadtverwaltun gen leran-gestellt haben. Zn Punkt 3, allgemeine Vorberatung über den An trag des Abg, Arzt und Gen. wegen Aufhebung der Blockade bespricht Abg- Fel lisch (Svz.) die lump- gen Zustände, deu Mangel an Rohstoffen und die .Hungersnot. Er protestierte mit Nachdruck dagegen, daß die Sieger sich das Recht anmaßcn, ein 65 Mil- lioneu-Volk wirtschaftlich vollständig zu Grunde zu richten und auszuhnngern. Der Feind solle sein Spien nicht zu weit treiben, es könnte sein, daß unser Un tergang das Grab zu seinem eigenen wird. Namens der Staatsregicrung gibt Arbmt animier Schwarz seine Zustimmung zum Antrag Arzt uno Genossen füll' die Aufhebung der Blockade, bittet die Kammer in diesem Sinne zu beschließen und deu Be schluß der Staatsregierung zu unterbreiten Zu der Interpellation des Abg. Blüher, die Bersingnug Sachsens mit Lebensmitteln betreffend, sei es ihm un-