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d.nm zunächst noch nicht festgesetzt werden, we l im mer ein Tei! der massgebenden Herren verhindert gc- wesen ist. Tas alles ist aber dadurch überholt wvr- den, daß die Bergarbeiter des Bornaer Reviers den Beschluß gefaßt haben, Kommissionen einzusctzm, die ans der 'Grundlage der Einnihrung der Betriebsräte die Sozialisierung vorbereiten sollen und der säch sischen Regierung ein. lMimatum gestellt haben, die -zu wählenden Betriebsräte und die eingesetzten Kom missionen sonne die ibnen erteilten Vollmachten an- .merkennen, widrigenfalls gestreikt würde. Das wür de sich natürlich mil dem Plane der sächsischen Re gierung über die Verstaatlichung der Bergwerke in Sachsen nicht vereinen lassen, sondern diesen Plan geradezu zur Unmöglichkeit werden lassen. Die säch- sisthe Regierung hat sich nun mit den verschiedenen Steilen im Bornaer Revier in Verbindung gesetzt, und in den nächsten Tagen findet zwischen den Be teiligten und der sächsischen Regierung eine Besprech ung statt. Wo die Verhandlungen geführt wetoen, steht noch nicht fest. Bei der bedrohlichen Lage wico sich das Gcsamtmjuisternun mit der Angelegenheit be schäftigen. Denn unser .Hausbrand wird in dm Hauptsache vom Bornaer Revier versorgt, von wo wir fast ausschließlich unsere Briketts bekommen Von den einzelnen Ministerien werden an den Vcr- ßaudlnngen beteilig' sein- das Arbei:smini steri nm, LaS Birtschaftsmmisterinm und das Finanzministe rium. Andererseits werden die WerkSbesitzcr vcr - Ecicu sein, die Arbeiterkommissionen und der A.- und S Rai von Borna. ' ' 8» e i! e g nng d e s K vuilikts i m B o r n a e r K o h l e u g e b i e t. E-.- wurde aus folgender Grundlage eine Einig- vug erzielt: dir von den, Vierrrausschuß der Bergern, heiter am 1:). Februar ausgeschriebenen Wahlen für die Betriebsräte, die am 19. Februar stattfindeu soll ten, sollen nicht vorgeuommen werden. An ihrer Stelle finden am 'sä. Februar die Wahlen für die 'Arbeiter und Angestelltenausschüsse (Lergrätc st tt, gcmäß der Verordnung vom 18. Januar, wonach alle, die das 20. Lebensjahr vollendet staben, wahl berechtigt sind, während nach den ursprünglichen Be schlüssen des Viererausschnises schon alle 18jähr gen wä'Gcn können sollten. Aus diesen Arbeiter-- und Angcnelttenausschüssen heraus trislallieren sich die sog. Betriebsräte. Sie werden eine Dienstanweisung von der Reichsregierung erhallen: eine entsprechende Verordnung ist für die nächste'« Tage zu erwarten. Danach darf man hoffen, daß die Ruhe im Bornaer Gebiet nicht wieder gestört wird. Deutsches Reich. Berlin. (Die neueste Streikblüle) Tie letzte Slreikblüte ist ein Ausstand der Angestellten der Knstgsgescllschaften. der am Dienstag ansgebrochen ist, obwohl die bekanntlich auf Reichskosten arbei - t-mden griegsgrsellschaften ihren Angestellten bisher schon Gehälter gezahlt haben, die die sonst in der Industrie üblichen G-ehälter erheblich übersteigen und dadurch erheblich zu den. jetzt grassierendncn uner schwinglichen Lohnforderungen beigetragen haben. Die Angestellten fordern, von anderem abgesehen, ein Mitch st'mmnngsrechi bei der Verwaltung, sogar über die Auslösung der betreffenden Kricgogcicllschast. Aus Sumpathien in der Sefsentlichkeit wird gerade dies-.: Streikbewegung nicht rechnen können, da cs sich dabei durchgehend um Elemente handelt, die die günstige Konjunktur während des Krieges in vol lern Umfange für ftch ansgenntzt haben. - tPolenkundgebnugen für Deutschland.) Gegen 760 polnisch sprechende Männer und Frauen aus den rm »reise Eost-l Mderschlcsien) liegenden Dörfern Giecallowitsch, Klinningsdorf, Lenschütz. Przeborwitz und Potzenkarb haben in zwei in Gieraltowitsch n. Lst-nschütz am 14. Februar veranstalteten Versamm - lnngen eiustimmig folgende Entschließung ang^nom- 'men: „Wir wollen ungeh'ndert unsere Mutterspra che gebrauchen und unsere Religion ansüben und wie bisher bei unserer schlesischen Heimat verbleiben Wir e.beben feierlich Einspruch gegen die von national- polnischer Seite unternommene» Versuche, Obcr- schleNen oder Teile davon dem neu zu gründenden pol- w'ß-hcn Reiche einzuverleibe»." Eine Entschließung gleichen Inhalts wurde in einer am 14. Februar 1910 in Malme (Kreis Oppclio abgehaltenen Verlamm nng von 000 polnisch sprechenden Männern und Franen geiaßl Darin erklären die Teilnehmer zum Schluß, daß sie allein in dem Verbleib bei Deutschland die Gewähr für die Aufrechterhaltung ihrer Kultur er- hhch.m — (Trotz Drohungen der Spartakisten), die Berg werke zu sabotieren, ist die Reichsregierung fest ent schlossen, im Ruhcrevier Ordnung zu schaffen. Sie l:a! deshalb eine Brigade nach Münster beordert u. wirst weitere Trnppenfendungen folgen lassen. An Altständiger Stelle benrteilt man die Lage als durch aus günstig. Tie. Spartakisten haben im Rnhrrevier keine Vorteile errungen, sondern sind im Gegenteil zu- rn.lgedrängt worden. Der allgemeine Ausstand ist von den Gewerkschaften abgelehnt worden. Wie scl r die Arbeiter unter diesem Terror zu leiden haben, bewacht unter anderem der Umstand, daß in einer Bebgschastsversa mmlnng der Zeche EngelsLurg, wie bcr „Lok -Anz." meldet, von 12600 Mann, in. gehei mer Abstimmung nur zehn für den Streik gestimmk ausarbeiten. Ter Vertrag wird Ende der Woclw fertig gestellt. Tie neuen Bedingungen werden den Bestand des Hccres und den Umfang der zulässi gen Rüstung an Waffen und Munition festlegen. — (Tie Entwaffnung Tentschlands.) Nach der Rückkelw des Marschalls Foch ans Trier wird unter seinem Vorsitz eine Kommission von 8Mitgliedern den endgültigen Wafsenstillstandsvertrag mit Deutschland heben. Selbst in Hamborn, ist die Mehrzahl der Ar beiter gegen den Streik Eine Konferenz von Vcrkrc- lern der politischen Arbeiterparteien, der Arbeiter organisationen nnd der Arbeiter- nnd Soldatsnräte in Essen wandte sich besonders scharf gegen den Gene ralstreik. was zu stürmischen Gegenknndgebungen der Spartakisten sührte, sodaß eS fast zu schweren Zu sammenstößen gekommen wäre. Bet den Kämpfe» zwischen Regierungstruppen nnd Spartakisten hatten diese über 2 h die RegierungStrnppen dagegen zusam men nur 4 Tote. i — (Au dem Tode des Leutnants Partenheimer.) und seiner Leute, die bei den Kämpfen um Brom berg gesellen sind, wird von Augenzeugen geschric- bcn: Tie Kompanie des Leutnants Partenheimer hatte den Anhalter Bahnhof in Berlin verteidigt n. war dann znr Ostfront gesandt worden. Von den 120 Mann find nnr 17 Mann übrig geblieben Selbst die beiden Schwestern sind tot. Eine nahm den Karabiner des gefallenen Leutnants Parten heimer mit den Worten: „Wo unser Leutnant geblie ben ist, da bleibe ich auch." Wenige Minuten später starb auch i:e Jon Heldentod. Tie andere Schwester wiu'tw von den Pole» ergriffen, völlig entkleidet in den Schnee gejagt nnd hinterrücks erschossen. — (Tas Lebensmiticlibkvmmen m t der Entente.) Uebe: die letzten Verhandlungen in Spaa und Trier, bctrefseud die Versorgung Tentschlands mit Lebens - «Etteln. teilt der Vo.sitzende der deutschen KcMm f ian für Lebcnsmiktelemm l'nterstaatssekretär v. B'auu u n. felgendes mit: Tie neuen Abmachungen haben eine weitere Lcl'cnsmittelUescrnng von 235OM To. zum Preise von ungefähr 11 G Millionen Pfund Ster ling mach dem heutigen Kurs ruud 400 Millionen Mort,- zur Folge. Die Finanzierung dieses Abkom mens beschäftigt znr Zeit Reichsschatzamt, Rcichsbank, und die beteiligten Kreise. Nach Branns Mitteilung können wir die Zahlungsmittel nur durch Nutzbar- machn.ua der ausländischen Werte und durch eine mög lichst gesteigerte Ausfuhr von Rohstoffen und Waren beschaffen. Hierfür stehen Kali, Holz und Maschinen zur Verfügung. Tie Regierung plant den Erlaß einer Verordnung, wonach eS ihr möglich ist, die im Pri- vatbefch befindlichen ausländischen Wertpapiere zu beschlagnahmen. Aus Rah und Fer». Lichtenstein, 20. Februar. ' Die sogenannte Sommerzeit wird auch iu diesem Jahre wieder eingesührt werde». Sic beginnt am 14 April vormittags 2 llhr nnd endet am 15 Tcptcmber vormittags 3 Uhr. § — Das Sachsenland ruft! Während unsere Binger von ie'inem größeren Sachsen durch An schluß deutscher Stämme träume», sind Deutschlands Feinde am Werke, das Vaterland zu verkleinern. Roch ehe der Friedenskongreß entschieden hat, will mau Teile unseres Vaterlandes gewaltsam von nus trennen, will man unsere 'Grenzen durchbrechen nnd uns mit neuem Krieg überziehen. Wir Sachsen aber wollen den Frieden! Wollen Ruhr und freieste Eut- wickelnngsmöglichkeit für allle! Deshalb ruft unsere Regierung die Sachsen znr Verteidigung des Heimat landes aus. Freiwillige werde» gesucht, solche. Sic bereit nud fähig sind, mit der Waffe in der Hand jeden Eindringling zurückzuweisen. Freiwillige vor! Höri anf Sachsens Ruf Das Vaterland wird es euch danken! Reichsrechtlichc Regelung der Kriegs- beschädigten nnd der Kriegshinterbliebenen fnrsorgc. Durch eine Verordnung der Reichsre- girrung vom 8. Februar 1019 ist dem seit langer Zeit im Reichstag, in der Oeffentlichkeit und besonders von den Verbänden der Kriegsbeschädigten gestellten Ver langen nach einer reichsrechtlichen Ordnung der vor- b z (chneteu Zweige der sozialen Kriegssürsorge ent sprechen worden. Die gesamte Organisation baut sich iu drei Stufen ans. Tie oberste Leitung für das Reichsgebiet liegt beim Reichsarbeitsamt, die un- miticObare, ausführende Tätigkeit bei den grund sätzlich für den Bezirk jeder unteren Verwaltungsb- M.lich für den Bezirk jeder unteren Verwaltungs!) e- böMe zu errichtenden amtlichen örtlichen Fürsorge - stellen Dazwischen sollen für jeden Bundesstaat amtliche , Hanp fürsorgestellen der Kriegsbeschäd gtcn- u cd Kriegshinterbliebenensürsorge" gebildet werden. Aas jeder Stufe bestehen neben der die lanjcnden Ge- sthäst? führenden Behörde Kollegien, denen grundsätz liche Entscheidungen, die Erled gnng von Streit- oder PHchwcrdesülleü und die Verfügung über Spcnacu- miltel Vorbehalten bleiben. Bei dem Rcichsarbcits - auii erfüllt diese Aufgabe eiu „Reichsausschuß der Kt i-gsbcschädigteu und Kriegshmterbliebencnsür'or- ge", der unter Zustimmung des Staatssekretärs bin dende Grundsätze für die Handhabung der gesamten Fürsorge ausstcllcn kann, bei den Hauptfürsorgestellcn nnd -eil örtlichen Fürsorgestellen: werden Beiräte c gerichtet. Zn den Körperschaften aller drei Stufen» crlnlt n uach näherer Bestimmung" der Verordnung Vertreter aller bedentendcrcn Verbände vvn Kriegsbe schädigten nnd Kriegshinterbliebenen Sitz und Stim me, in den Beiräten außerdem die Vertreter von Wirk- schastsverbänden der Unternehmer und Arbeitnehmer. Im Reichsansschuß wird für die Kriegsbeschädigten, sürsorge und die Kriegshinterbliebenenfürsorge je eine besondere Abteilung gebildet, iu den Beiräten nur nach Bedarf. Tie Verordnung bringt noch besonders zum Ansdruck, daß sie die bisherige Mitwirkung der freien Wohlfahrtspflege (an Kräften wie an Mitteln) sowie die der Bundesstaaten und der Selbstvcrwal- tungskörperschaften nicht beseitigen oder auch nur cinschränken will. *— (A. W M) Keine Sondersozialisieruug in Sachsen. In letzter Zeit sind in der Sächsischen Presse Aufsätze erschienen, die einer allgemeinen Sozialisierung des gesummten sächsischen Wirtschafts lebens das Wort reden, unabhängig von den Sozialisierungen im Reiche. Die Sächsische Regierung legt Wert darauf, festzustellen, daß sie diesen Be strebungen fernsteht. Sie iehnt es insbesondere auch ab, daß von den Herren Dr. Neurath, Kca- nold und Schumann empfohlene Programm in der vorgeschlagenen Form zu dem ihrigen zu machen Das Programm, das die Regierung der Volks kammer Sachsen vorzulegen gedenkt, ist wesentlich anders als die vorerwähnten Planungen. Soweit sächsische Unternehmen zur Sozialisierung reif sind, wird und kann die Sächsische Regierung nur im Einvernehmen und in Uebereinstimmung mit der Reichsregierung handeln. *— Verteilung von Reichstextilwaren in Sachsen. Zur Verteilung größerer Bestände der in Sachsen lagernden Reichstextilwaren ist dieser Tage die Sächsische Vermittlungsstelle für die Ver teilung von Reichstextilwaren, G. m. b. H., mit dem Sitze in Dresden, Albrechtstraße 4, errichtet worden. Die gemeinnützig arbeitende Gesellschaft untersteht der Beaufsichtigung eines besonderen Re visions-Ausschusses, dem auch Vertreter der Arbeiter schaft und der Angestellten, sowie der Kreishaupt mannschaften angehören, sowie der Oberaufsicht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums. Aufgabe der Sächsischen Vermittlungsstelle ist es, die zur Ver teilung der Reichstextil-Aktien-Gesellschaft freige gebenen Waren so schnell wie möglich der Grotz- konfektion, dem Handel,-Howie den Konsumvereinen und dem Handwerk Sachsens und durch deren Vermittlung den sächsischen Verbrauchern zuzu- sühren. Die Zuweisung der Waren erfolgt asts- schließlich an sächsische Fachverbände, Einkaussge- nossenschaften des Schneiderhandiverks und sonstige Berufsorganisationen. Firmen des Großhandels und der Konfektion, die keinem Fachoerbande an geschlossen sind, iverden von dec Vermittlungsstelle auf Antrag einem solchen zur Belieferung zuge wiesen. Einzelhandelsfirmen und Handwerker, die nicht Mitglieder einer Einkaufsgenossenschaft sind, haben sich von ihren Großhandelsfirmen und von der Konfektion beliefern zu lassen. Die Zuweisung der Waren durch die Vermittlungsstelle an die Be rufsorganisationen erfolgt erst nach Hinterlegung des Gegenwertes bei der Vermittlungsstelle. *— Die neue Eidesformel für die srichs. Truppen. Die Vereidigung der Sicherheitstruppen erfolgte Mittwoch, nachm. 3 Uhr, im Schloßhofe zu Dresden durch den Volksbeauftragten Neurins als Minister für Militärwesen mit der folgenden neuen Eidesformel: „Ich schwöre nach reiflicher Ueberlegung, daß ich während meiner Zugehörigkeit zur Sicherheitstruppe der gegenwärtigen und jeder durch die Volkskammer des Freistaates Sachsen gestellten Regieruug unbedingten Gehorsam leiste«, Ruhe und Ordnung in meinem Dienste aufrecht erhallen, Untreue und Nachteil von ihr abwenden, sowie alle im Dienstverträge eingegangenen Ver pflichtungen gewissenhaft erfüllen will." Die 212. Infanterie-Division macht die Angehörigen der in Nikolajew (Ukraine) befind- , lichen Truppenteile (Inf.-Reg. 415, 6, Batterie Fuß artillerie-Reg. 270 und Feldlazarett 178) darauf aufmerksam, daß nach Mitteilung des Reichspost amtes, Feldpostabteilung, nach den mit der Entente getroffenen Vereinbarungen gebührenfreie offene Karten an die vorgenannten Truppen abgesandt werden können. Die Karten müssen neben der ge nauen Aufschrift des Empfängers die Unterschrift: „Gruppe Nikolajew über das Kabinettspostamt in Berlin 0 2" tragen. * * 4- RUsdorf. (Wegen Verleitung zum Meineide) wurde in Rüsdorf der bei einem Bäckermeister in Arbeit stehende 18 jährige Bäckergehilfe E. au» Mülsen St. Iacob verhaftet, der in einem Alimentationsprozeß einen Zeugen zu einer falsche» Aussage veranlaßt haben soll. Aue. (Im Tode vereint.) Ein tragisches Geschick ereilte den Ortsrtchter Louis Bretschneider. Um Montag entriß ihm der Tod seine Lebensgefährti«, die er lange Zeit während ihrer Krankheit pflegt». Einen Tag danach setzte ein Gehirnschlag auch seinem arbeitsreichen Leben ein Ende. Dresden. (Im ehemaligen Traindepot) habe« in den Jahren 1915 bis 1917 Durchstechereien statt» gefunden, mit denen sich das hiesige Landgericht M beschäftigen hat. Insbesondere waren verschiede«^